Na ja, der Vergleich hinkt jetzt aber schon ein wenig.
Beim Autobahnnetz handelt es sich um eine von der Allgemeinheit gebaute und unterhaltene Infrastruktur. Das ist beim Internet doch ein wenig anders.
Nun, so ganz hinkt es nicht. In D werden die Autobahnen von den Besitzern der PKWs über die KfZ-Steuer bezahlt bzw. bei LKWs über die LKW-Maut. Hier ist es also so, dass die Benutzer der Infrastruktur für die Benutzung bezahlen. Das ist auch völlig in Ordnung. Für die Benutzung der Internetleitung zahlen auch bereits sowohl die Endkunden als auch Serverbetreiber bei ihrem Provider. Was jetzt dazu kommt: Es wird gefordert, dass der Transport nicht nur die entsprechenden Kosten sondern zusätzlich umsatzabhängige Beteiligungen kostet. Das ist abstrus.
Was vielleicht noch besser passt:
- Im letzten Urlaub in Österreich musste ich für die Benutzung einer Strasse, die wohl privat unterhalten wird, Maut zahlen. Soweit ich weiß, muss dort jedes Fahrzeug entsprechend der Größe bezahlen, aber nicht umsatzabhängig. Der Getränkelieferant muss nicht zusätzlich umsatzabhängig bezahlen, weil er durch die Benutzung der Strasse Geld verdient. Auch der zahlt nur für die Benutzung.
- Wenn ich Wasser oder Strom beziehe, zahle ich und auch jeder Gewerbebetrieb für den Unterhalt der Leitung und das gelieferte Wasser bzw. Strom. Wenn man nun mit dem Wasser oder Strom etwas herstellt und Geld verdient, muss man an das Wasser-/Stromwerk nicht zusätzlich eine Umsatzbeteiligung bezahlen, weil man mit dem Wasser/Strom Geld verdient.
- Paketdiensten zahlt man je nach Leistung (Größe/Gewicht/Geschwindigkeit). Das ist vernünftig. Die wollen aber nicht zusätzlich umsatzabhängig Geld dafür, dass ein Unternehmen durch den Versand Geld verdient. Für die Versandkosten ist es völlig egal, ob man 1kg Kohle oder 1kg Diamanten versendet.
Es wird immer so dargestellt, als ob da jemand die Leitungen quasi kostenlos nutzt und auf Kosten der Provider Geld verdient. Das stimmt doch überhaupt nicht. Sowohl der Endnutzer zahlt für die Leitung an seinen Provider als auch der Dienstanbieter an seinen Provider und die Provider untereinander handeln auch Gebühren aus. Wenn die Gebühren angeblich nicht reichen, dann müssen sie die halt erhöhen.
Die Telekom kann es schon gar nicht erwarten. Ich hätte nicht gedacht, dass die so schnell die Maske fallen lassen:
Telekom-Chef will Startups zur Kasse bittenDas Bild dazu ist schon genial ausgesucht.

Ein paar Prozent bei der Telekom, ein paar Prozent bei allen anderen Providern, durch dessen Netze die Daten fliessen... Wie soll so etwas funktionieren?
Morgen kommt wahrscheinlich DHL: "Ein paar Prozent Umsatzbeteiligung an alle Versandunternehmen sind doch wohl fair..."