Allerdings sollte man sich im klaren sein, dass es sich hierbei wirklich nur um die Aussage eines Einzelnen handelt.
Es sind ja immer Einzelfälle. Eine gewisse Häufung von Einzelfällen lässt aber meines Erachtens auf ein gewisses Klima schließen. Natürlich stehen Waffenträger unter besonderer Beobachtung, beziehungsweise eigentlich muss man sagen, daß was rauskommt wird besonders gewichtet da die Einblicksmöglichkeiten begrenzt werden.
Dieser bedient in seiner Aussage gängige Klischees: Bronx, Afroamerikaner, Mutter beleidigen, "Motherfucker". (er sagt übrigens "Afroamerikaner", ein Rassist hätte sicher ein anderes Wort dafür benutzt.
Klischees zeichnen sich doch gerade durch Gängigkeit aus, sonst wären's keine Klischees.
Inwiefern es eine Aussage aber weniger schlimm macht, nur weil andere Idioten das auch so sagen könnten, ist mir schleierhaft.
Jetzt mal ehrlich: Würde man sich so über die Aussage eines Einzelnen aufregen? Ich denke nicht – man würde es als schlechtes benehmen abtun.
Also, mich würde es aufregen, wenn mich jemand auffordern würde mit einem Maschinengewehr eine vorgestellte Menschengruppe niederzumähen weil diese meine Mutter beleidigt haben. Nicht nur ist die ganze Chose unglaublich peinlich, es ist auch die Aufforderung zum Eintritt in eine äußerst krude Gedankenwelt.
So, und das kommt eben nicht von Irgendjemanden in der Straßenbahn, sondern von einem
Ausbilder unseres Heeres.
Nun ist er entlassen und damit wurde meiner Meinung nach das richtige und angemessene getan.
Zum Fall Filbinger: Öttinger hat eine Grabrede gehalten, und dass in einer Versammlung, wo Familie, Freunde und Kinder anwesend waren. Für Kritik an F. wäre das wohl wirklich der falsche Rahmen gewesen. Mein Gott; der Mann ist tot! Lasse man ihn doch einfach liegen.
Deine Aussage kann ich nicht nachvollziehen. Erstens hat Öttinger nicht nur keine Kritik geübt sondern eine widerliche Reinwaschung betreiben wollen und Filbinger als "Nazi-Gegner" bezeichnet, und zwar explizit, nicht nur so nebenbei.
Zweitens ist die oft geäußerte Ansicht "Über Tote soll man nicht schlecht reden" moralisch unhaltbar. Das gälte dann ja für noch viele schlimmere Konsorten genauso - oder gibt es irgendwo eine Schranke, die man noch verschweigen darf und wo liegt die?