Ja, solltest Du.
Bei vielen in diesem Interview muss man doch den Kopf schütteln oder gar den Magen beruhigen.
Vielleicht sollte der Herr nicht nur uralte Zitate von linken "Gutmenschen" auftischen, sondern auch mal in das eigene Zeitungsarchiv gehen und die damalige Hetze rauskramen.
Überhaupt ist es kaum akzeptabel wenn ein Bild-Chefredakteur ständig die Moral ins Felde führt. Wer moralische Maßstäbe auch an sich selbst anlegt, kann nicht Bild-Chefredakteur sein.
Wenn Diekmann sagt: „Weil man mit Bild fast alles anstellen kann.” denke ich mir: Politische Kampagnen fahren, ungestraft Lügen drucken und Menschen gesellschaftlich zugrunde richten.
Überhaupt muss es Jedem, der nicht schon vorher derselben Meinung ist bei seinen Schwarzweißansichten und total überzogenen Realitätsbeschreibungen doch grausen:
Ja, natürlich gab es 68 ff. manches an Verirrung und ja, vieles mag auch gesellschaftlich schädlich gewesen sein. Aber weder kann man 1968 für alles Böse verantwortlich machen, noch war alles, was damals angestossen wurde, schlecht. Es sei denn man sieht die ultra-miefige, verklemmte, altnazi-verseuchte, autoritätsgläubige Adenauerzeit als Idealzustand. Aber 68er-Prügeln ist ja z.Z. groß in Mode, daher auch das Buch, würde ich mal spekulieren.
Wer heute noch glaubt im Asylrecht oder Sozialwesen herrschten in Deutschland kuschelige Zustände hat die letzten zwanzig Jahre verschlafen und keine Ahnung vor der Realität.
Überhaupt gehen mir diese Vereinfacher, Wahrheitsbieger und Schaumschläger, die den Deutschen jetzt endlich mal die Leviten lesen müssen, allmählich auf den Geist, denn sie erscheinen ja im Wochentakt. Wenn es überhaupt einen typischen Wesenszug der Deutschen gibt, würde ich ihn auch hier verorten: Man hört gerne, wie schlecht man ist, was alles schief läuft und wer daran schuld hat.