Apfelinsel
Talk => Thema gestartet von: Thyrfing am November 10, 2006, 09:26:52
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/80813
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Es soll Menschen geben, die in Ihrem ganzen Leben nie mehr eine Chance bekommen.
mannomann…
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In der Tat immer wieder erstaunlich, welche unerbittliche Gnadenlosigkeit heute gegen Sexualstraftäter immer salonfähiger wird. Bald (nein, teilweise ist es schon so) werden solche Delikte härter bestraft als Kapitalverbrechen. Mitunter gar mit Methoden, die man bis vor kurzem eigentlich seit dem Mittelalter als überwunden eingestuft hätte.
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zum Glück steht in Deutschland nach wie vor die Resozialisierung im Vordergrund.
Leider ist es auch hierzulande so, dass der vage Begriff "Sexualstraftäter" allzu schnell undifferenzierte und hjeftige Reaktionen hervorruft.
Dennoch sehe ich in Deutschland nicht die Gefahr solcher undemokratischer Mittel.
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Dann seid froh, wenn es wirklich so ist. Hier in der Schweiz gibts den Trend leider schon. Ist noch nicht so extrem, wie teilweise in den USA und vor allem auch im vereinigten Königreich. Aber es gibt ihn.
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Kann ich nicht so ganz verstehen, die allgemein mitleidvolle Haltung. Gerade wird hier ein Sexualstraftäter vor Gericht gestellt, der ein, ich glaube, 12-jähriges Mädchen wochenlang in seiner Gewalt hatte und -zig fach vergewaltigt hat. Das Opfer ist jetzt sogar gezwungen, vor Gericht auszusagen und damit ihren Peiniger wieder zu sehen. Der macht sich unterdessen medienwirksam auf Dächern von Strafvollzugsanstalten über Polizei und Justiz lustig. Die Verpflichtung, einen GPS-Sender in der Öffentlichkeit zu tragen, halte ich für solche Menschen durchaus gerechtfertigt. Viel schlimmer finde ich, wie mit den Opfern umgegangen wird.
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Warlord: Vergewaltigung ist doch ein Kapitalverbrechen. Zumindest nach meinem Verständnis.
Aber ist ja egal, ich weiß, was Du meinst, glaube ich.
In den USA ist ja noch vieles schärfer. Da ist auch beidseitig freiwilliger Verkehr mit 17-Jährigen noch strafbar und teilweise mit drakonischen Strafen belegt. Wenn dann so Jemand deswegen sein ganzen Leben lang faktisch sozial verbannt wird und unter totale Überwachung gestellt wird, halte ich das schon für enorm überzogen und ungerecht.
Ich bin für lange, auch sehr lange Strafen bei sexueller Gewalt. Aber die Verhältnismäßigkeit muss gewahrt bleiben und irgendwann ist auch mal abgebüßt.
Übrigens ist es in Deutschland auch nicht so harmlos. Immer öfters wird die Sicherheitsverwahrung angeordnet, d.h. die Leute bleiben wegen ihrer Gemeingefährlichkeit über ihre Haftstrafendauer hinaus eingesperrt, mitunter lebenslang. Eben ganz nach Wunsch unseres ehe. Kanzlers: "Wegsperren, und zwar für immer!"
Wenn die Kontrollen stimmen (Richter, Sachverständige etc.) finde ich das tolerabel, nur letztendlich trifft es immer auch die Falschen. Wenn man mal in der Mühle steckt... da müssen die Kontrollinstanzen schon ohne Fehl und Tadel sein.
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meine meinung: wenn einer ein vierjähriges kind vergewaltigt, hat er auch keine zweite chance mehr verdient!
die ganzen wiederholungstäter, die frühzeitig entlassen werden, oder dieser spinner, der lächelnd auf dem gefängnisdach steht, können meiner auffassung nach gerne ein leben lang überwacht werden.
da habe ich keine gnade, sorry. ich würde euch familienväter hören wollen, wenn ein wiederholungstäter wegen guter führung nach 5 jahren aus dem knast kommt und sich an einem euerer kinder vergreift.
die lebenslange gps-ortung ist natürlich grenzwertig. besonders im falle von fehlurteilen extrem grausam. keine frage.
aber andererseits habe ich mit menschen, die soetwas tatsächlich getan haben, überhaupt kein mitleid.
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(…), wenn ein wiederholungstäter wegen guter führung nach 5 jahren aus dem knast kommt und sich an einem euerer kinder vergreift.(…)
Das war eigentlich nicht gemeint. Selbstverständlich hat der Schutz der Öffentlichkeit absolute Priorität - das steht außer Frage.
Es gibt Menschen, die sind einfach krank; bei Menschen ohne Empathie und mit hoher Gewaltbereitschaft ist möglicherweise ein langes Wegsperren (evt. mit anschließender Sicherheitsverwahrung) nicht zu vermeiden. Allerdings würden diese wohl auch mit Halsband nicht zu bändigen sein …
Dennoch sollte man definieren, was als Sexualstraftat zu werten ist. einen Kontakt zwischen Über und Unter-18-Jährigen? Kuscheln mit Kindern? Aktfotografie von Kindern?
zum vor-vorherigen Beitrag:
Dass die aktuelle Zwölfjährige vor Gericht aussagen muss, ist wohl eine Entscheidung des Richters. Das Deutsche Recht gibt durchaus den Spielraum, dass ein solches Verfahren nicht zwingend notwendig ist.
Ein Urteil ist nach meiner Meinung NICHT Aufgabe der Medien. In dem besagten Fall ist es mal wieder eindeutig der Fall, dass sich die Zeitung des Schlichten (die mit den großen Lettern) besonders als Moralapostel aufspielt.
Der Richter hat zu Urteilen, nicht die Medien.
(Nachtrag: die Editierung betraf Inhalt und Ausdruck, dass es teilweise mit dem Beitrag von fränk überschneidet)
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Die Phantasie, die viele an en Tag legen, wenn darum geht sich möglichst viehische Strafen für Sexualstraftäter auszudenken, würde ich gerne eingesetzt sehen, wenn darum geht, diese Straftaten gar nicht erst entstehen zu lassen.
Das sind Taten von Kranken.
Keine Strafe für einen Vorgängertäter schreckt einen Kranken davor ab krank zu sein!
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meine meinung: wenn einer ein vierjähriges kind vergewaltigt, hat er auch keine zweite chance mehr verdient!
Einverstanden. (Sofern das Delikt tatsächlich begangen wurde.) Aber diese extremen Fälle rechtfertigen es nicht, dass sogleich alle Sexualstraftäter mittelalterlich angefasst werden.
Der 17-jährige, der mit seiner 15-jährigen Freundin freiwilligen Sex hat, ist ein Sexualstraftäter. Kommt es wiederholt vor, ist er ein Wiederholungstäter. Er könnte dann hier hoch offiziell und legal lebenslänglich verwahrt werden.
Es wird wohl kein Richter so krank sein. Aber es wäre theoretisch möglich. Und solche Gesetze sind schlicht krank!
Sicher gibt es extreme Verbrechen. Sexualverbrechen und andere. Und es gibt Fälle, in welchen es wirklich nicht ohne lange Verwahrung geht. Bei Sexualdelikten und anderen. Aber es gibt in meinen Augen keinen Grund, weshalb ein Delikt drakonischer bestraft werden muss bzw. jahrzentealte bewährte Justizgrundsätze ausser Kraft gesetzt werden sollen, wenn es sich um ein Sexualdelikt handelt.
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Sind Sexualstraftäter therapierbar??
Ich meine jetzt nicht einen der auf einer Weihnachtsfeier im besoffenen Kopf seiner Kollegin an die Bluse fasst, sondern die wirklich harten Fälle.
Wie oft haben sich Psychologen täuschen lassen? Hoppala, mein Patient hatte doch so eine gute Prognose - na ja, irren ist menschlich.
Was mich in diesem Land wirklich aufregt ist, dass Täter immer Rechte haben und die Opfer nur den Schaden.
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Der 17-jährige, der mit seiner 15-jährigen Freundin freiwilligen Sex hat, ist ein Sexualstraftäter. Kommt es wiederholt vor, ist er ein Wiederholungstäter.
im prinzip müsste man dann einen strafenkatalog erstellen. jedes vergehen wird nach diversen härtegraden eingestuft und danach bestraft. ich denke, das wird sehr schwierig.
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Was mich in diesem Land wirklich aufregt ist, dass Täter immer Rechte haben und die Opfer nur den Schaden.
Ja, schockierend, nicht? Es steht ja vor allem allen Tätern immer schon so praktisch auf die Stirn tätowiert "ich bin ein Täter". Wozu brauchen Beschuldigte also Rechte? Einbuchten auf immer und ewig und gut is. *kopfschüttel*
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Sind Sexualstraftäter therapierbar??
Ich meine jetzt nicht einen der auf einer Weihnachtsfeier im besoffenen Kopf seiner Kollegin an die Bluse fasst, sondern die wirklich harten Fälle.
Wie oft haben sich Psychologen täuschen lassen? Hoppala, mein Patient hatte doch so eine gute Prognose - na ja, irren ist menschlich.
So ist es aber.
Mir gefällt das bei uns nicht jeder machen kann was er will.
Kein Richter, auch kein selbsternannter und auch keine Polizist und was weiß ich wer noch alles.
Wir haben Gesetze und die sehen vor das solchen Irren geholfen werden muss.
Natürlich sind Sexualstraftäter therapierbar!
RTL und Sat1 freuen sich zwar regelmässig über Rückfälle, aber ich denke viele sind erfolgreich therapiert worden.
Was mich in diesem Land wirklich aufregt ist, dass Täter immer Rechte haben und die Opfer nur den Schaden.
Der Spruch gefällt mir auch nicht.
Viele Länder in denen das noch nicht so ist gibt es nicht mehr. Nord-Korea fällt mir ein.
Glaubst Du das wäre eine Alternative? Obwohl dem Opfer helfen die auch nicht, nur mit dem Täter wird kurzer Prozess gemacht.
Das dem Opfer nur der Schaden bleibt, stimmt wohl.
Aber willst Du deswegen dem Täter seine Rechte beschneiden?
Wenn ja wie?
Einen Verdächtigen gleich an Ort und Stelle hinrichten?
Und am Ende? Wo liegt nun der Unterschied zwischen dem und Dir?
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Habe schon befürchtet, daß hier die Meinungen etwas hitziger ausgetauscht werden. Bei dem Thema kein Wunder.
Zu den Rechten sei nur kurz gesagt:
Der Beschuldigte wird in seinen Rechten schon ganz schön beschnitten, mal von der ultimativen Schaden abgesehen, die ihn auch bei Freispruch oder - schlimmer - Verfahrenseinstellung auf Dauer begleiten wird. Und der verurteilte Täter verliert das Recht auf Freiheit, u.U. für immer.
Natürlich denke ich mir bei dem Dach-Typen auch kurz: Lasst ihn doch springen! Aber wäre das am Ende wirklich befriedigender als ein sauber zu Ende geführter Prozess mit angemessener Strafe? Ich glaube nicht.
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Das dem Opfer nur der Schaden bleibt, stimmt wohl.
Aber willst Du deswegen dem Täter seine Rechte beschneiden?
Wenn ja wie?
Einen Verdächtigen gleich an Ort und Stelle hinrichten?
Und am Ende? Wo liegt nun der Unterschied zwischen dem und Dir?
Keinesfalls, ich denke nur, dass hier deutlich über das Ziel hinausgeschossen wird. Eine etwas gesündere Mischung zwischen dem windelweichen Deutschem Recht und dem völlig überzogen Amerikanischen wäre nicht schlecht.
Im aktuellen Fall kann ich zum Beispiel nicht nachvollziehen, warum der Angeklagte für prozeßunfähig erklärt wird, da er übermüdet ist. Hä? Da er die Taten gestanden hat, dürfte seine selbstverschuldete Müdigkeit wohl keinen ausschlaggebenden Einfluss auf den Prozessverlauf haben- außer, dass es im Gerichtsaal etwas ruhiger sein wird.
In einem Zeitungskommentar habe ich gelesen, dass die Prozessunfähigkeit notwendig ist, um der Verteidigung keinen Vorwand zu liefern den Prozeß neu aufzurollen ( Verfahrensfehler). Und genau das meine ich. Hier wird doch das Recht für den Täter maßlos überzogen. Das fordert doch gerade dazu heraus mit den Gerichten den Mollie zu machen.
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Natürlich denke ich mir bei dem Dach-Typen auch kurz: Lasst ihn doch springen! Aber wäre das am Ende wirklich befriedigender als ein sauber zu Ende geführter Prozess mit angemessener Strafe? Ich glaube nicht.
Ich wollte mich ja eigentlich raushalten, aber bei dem Dachtypen kann ich es doch nicht.
Ob der schuldig ist oder nicht, ob er evtl nur falsch geparkt hat oder was auch immer, ist mir in dem Zusammenhang egal. Er ist freiwillig(!) von alleine auf das Dach gegangen. Als ich hörte, daß der unbewaffnet auf einem Flachdach steht, fragte ich mich wirklich, warum die den nicht einfach festnehmen. Ein paar Polizisten auf das Dach, Handschellen, fertig. Das ganze Zinnober ist doch nur was für die Presse und kostet jede Menge Geld. Er wird doch in keinem Recht beschnitten, wenn man ihn dort oben festnimmt und wieder zur Verhandlung führt. Und wenn er dann vom Dach springt, na und? Das ist doch sein eigener(!) freiwilliger Entschluß. Das meine ich jetzt nicht, weil es speziell um Vergewaltigung geht und er scheinbar gestanden hat, das würde ich bei einem Falschparker genauso sehen. Oder auch bei einem evtl. Unschuldigen.
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der hätte springen sollen?
Nein – So einfach sollte er es nicht haben.
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Macflieger:
Wenn ich aufs Dach steige, und drohe zu springen, wird die Polizei genauso vorgehen. Selbstmord wird auch nicht als freier Wille angesehen - wobei ich persönlich da anderer Meinung bin als die Psychologen, natürlich je nach Einzelfall.
Jedenfalls wollte sicher kein Polizist oder Justizminister lesen, der Beschuldigte wäre in den Tod getrieben worden... das dürfte noch dazu kommen.
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@elefanosi
was ist denn so weich am deutschen Recht?
Der Typ hat ein Kind auf das Übelste geschändet, ist geständig und wird lange Zeit im Bau verschwinden. Das war's!
Wenn er all seine zugesicherten Rechte auch in Anspruch nehmen kann, macht das das Urtei doch nur wertvoller.
Wenn ich 'mal vor Gericht stehen sollte, will ich alle Rechte die mir das Gesetz bietet, auch nutzen kann.
Natürlich kann unser Rechtssystem von Tätern ausgenutzt werden. Das nehme ich aber gerne in Kauf. Zumal es in diesem Fall nicht um Freispruch oder Haft geht.
Das Resultat dessen was Du forderst kann dann wie das Ami-Gefängnis auf Kuba enden. Alle Gesetze außer Kraft gesetzt, weil es ja im Dienste des "Guten" geschieht.
Nee, nee! Ich will das nicht! Niemals! Noch nicht einmal in Ansetzen!
@Flieger.......
schon 'mal von Sorgfaltspflicht gehört?
Die Beamten haben, im Gegensatz zum "Dachsteher" einen Eid abgelegt, indem sie klar machen das sie für Recht und Gesetz stehen.
Dazu gehört es abzuwägen was geschehen kann, wenn man den Typen versucht gegen seinen Willen vom Dach zu holen. Auf der einen Seite: Warten bis er vor Müdigkeit aufgibt, auf der anderen Seite riskieren das er springt.
Die Schliesser konnten nur eine Entscheidung treffen.
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der hätte springen sollen?
Nein, der hätte nicht springen sollen. Ich meinte das ja nciht, weil ich den für schuldig halte und "sterben soll er" wie es dann in den Medien kommt. Aber wenn sich jemand der Polizei entzieht, sollte die Polizei ihn dann wieder festnehmen, wenn es problemlos ohne Gefährdung eines Beamten möglich wäre. Als ich erst hörte, was die da für einen Heckmeck machen, dachte ich, der wäre evtl. bewaffnet oder auf einem steilen Dach, d.h. es wäre für die Polizisten gefährlich geworden. Dann hätte ich das verstehen können, aber so.
Wenn ich aufs Dach steige, und drohe zu springen, wird die Polizei genauso vorgehen. Selbstmord wird auch nicht als freier Wille angesehen - wobei ich persönlich da anderer Meinung bin als die Psychologen, natürlich je nach Einzelfall.
Aber es war ja kein Fall von Selbstmord. Er ist da hoch geklettert, weil er weg wollte. Und die Drohung zu springen kam doch nur als Erpressung für einen Zugriff. Nene, die Polizei sollte/wollte ihm doch keine Gewalt antun, nur festnehmen. Demnächst drohe ich auch der Politesse, daß ich gegen eine Baum fahre, wenn sie mir ein Knöllchen gibt.
Jedenfalls wollte sicher kein Polizist oder Justizminister lesen, der Beschuldigte wäre in den Tod getrieben worden... das dürfte noch dazu kommen.
Ja, das denke ich mir auch. Das wird der Hauptgrund gewesen sein.
Wobei ich trotzdem mit dem Kopf schütteln muß. Mit dem Geld, was da sinnlos ausgegeben wurde, hätten Hartz-IV-Empfänger sicher einige Monate leben können.
@Flieger.......
schon 'mal von Sorgfaltspflicht gehört?
Ja, auch Sorgfaltspflicht dem deutschen Steuerzahler gegenüber...
Ne, ehrlich. Die sollten ihm nichts antun. Ganz friedlich festnehmen ohne ihn zu verletzen. Wenn der bei einer ganz harmlosen Festnahme sich selber verletzt, dann können die Beamten doch auch nix dafür. Stell Dir mal vor, Du solltest von Polizisten wegen irgendwas (schuldig oder unschuldig) festgenommen werden. Die kommen zu Dir und sagen "Sie sind festgenommen, bitte kommen Sie mit." Evtl. werden Dir Handschellen angelegt. Wenn Du dabei meinst um Dich treten zu müssen oder Dich an den Handschellen oder beim Wehren verletzt, dann können die Polizisten doch auch nix dafür.
Dazu gehört es abzuwägen was geschehen kann, wenn man den Typen versucht gegen seinen Willen vom Dach zu holen. Auf der einen Seite: Warten bis er vor Müdigkeit aufgibt, auf der anderen Seite riskieren das er springt.
Die Schliesser konnten nur eine Entscheidung treffen.
Na dann hätte ein Warten auch gelangt. Aber das Spektakel, jede Menge Polizisten, 2 teure Psychologen, ein Hubsteiger...
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ich denke, dass gerade in dem besprochenen Fall leider die Medien viel zu präsent sind.
Ein toter Hauptverdächtiger wäre wohl im aktuellen Fall die reinste Katastrophe. Warten wirs ab – Der Typ wird sicher "sachgerecht" verurteilt werden, dann fährt er ein und wir hören hoffentlich nie mehr etwas von ihm.
In seiner Haut möchte ich jedenfalls nicht stecken.
(Nachtrag; das hier ist übrigens eine erfrischend sachliche und differenzierte Diskussion – da hab ich schon in anderen Foren übles erlebt… {das spricht für hießiges Bildungsniveau ;D})
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@elefanosi
was ist denn so weich am deutschen Recht?
Das dem Täter, wenn der Anwalt nicht ganz auf den Kopf gefallen ist viel mehr Möglichkeiten offenstehen als dem Opfer.
Um das nochmal klarzustellen: Ich bin nicht der Typ für das schwarz- weiss denken!!!
Ich sehe im Deutschen Recht sehrwohl positive Dinge. Aber es gibt aus negative. Diese auszublenden, würde bedeuten nicht über den Tellerand zu schauen.
Das die Amis ein völlig überzogenes Rechtssystem ihr Eigen nennen hatte ich schon erwähnt und ich verwahre mich dagegen als Anhänger von Guantanmo betrachtet zu werden.
Deswegen, es ist auch in Deutschland nicht alles zum Besten bestellt und zwischen Santa Fu und Guantanmo ist noch reichlich Platz für besseres.
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Aber es war ja kein Fall von Selbstmord. Er ist da hoch geklettert, weil er weg wollte. Und die Drohung zu springen kam doch nur als Erpressung für einen Zugriff. Nene, die Polizei sollte/wollte ihm doch keine Gewalt antun, nur festnehmen. Demnächst drohe ich auch der Politesse, daß ich gegen eine Baum fahre, wenn sie mir ein Knöllchen gibt.
Das sagst Du. Kann man das wirklich so beurteilen? Was wollte er wirklich? Dein Vergleich ist auch recht unpassend, denn schließlich befindet sich der Mann wirklich zweifellos in einer ziemlich schwierigen persönlichen Situation. Über seinen Geisteszustand an sich ist man sich auch ziemlich unsicher.
Ja, das denke ich mir auch. Das wird der Hauptgrund gewesen sein.
Wobei ich trotzdem mit dem Kopf schütteln muß. Mit dem Geld, was da sinnlos ausgegeben wurde, hätten Hartz-IV-Empfänger sicher einige Monate leben können.
Das ist schon eine komische Rechnung. Kein Hartz-IV-Empfänger hat einen Cent weniger in der Tasche oder eine mehr, wenn er gesprungen wäre. Auch nicht ganz allgemein betrachtet, daß Beispiel beiseite lassend. Außerdem kann man diese Rechnung auch bei allgemein geistig Verwirrten auf dem Dach aufmachen. Da wärst Du doch wohl dafür, hier sehr vorsichtig vorzugehen und einen Unfall oder gar Sprung möglichst zu vermeiden? Hat der geständige Kinderschänder also vielleicht doch ein klein bisschen weniger Recht auf sein Leben?
Das schreibe ich ganz ohne Vorwurf, habe ja selbst zugegeben, daß ich, aus dem Bauch heraus, nicht so zimperlich an die Sache herangegangen wäre wie die dort Zuständigen. Steht man aber selbst da und müsste entscheiden, reicht das Bauchgefühl nicht.
Außerdem musst Du bei solchen Aufrechnungen auch berücksichtigen, was dann zusammen gekommen wäre, z.B. die sicher monatelange tagende Untersuchungskommission, die zweifelsohne ins Leben gerufen worden wäre.
Ein glückliches Bild gaben die Verantwortlichen nicht ab, da bin ich mit Dir einer Meinung. Auf Überraschungen reagiert so ein Apparat halt meistens recht ungelenk und macht sich lächerlich.
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Das dem Täter, wenn der Anwalt nicht ganz auf den Kopf gefallen ist viel mehr Möglichkeiten offenstehen als dem Opfer.
Welche Möglichkeiten sollen das denn sein?
Ich verstehe das nicht.
Der Täter hat keine Chance unbestraft davon zu kommen.
Wenn die Strafe sich am unteren Level bewegt, haben die Ankläger einen schlechteren Job als seine Anwälte gemacht.
Und was sollen den jetzt, lange Zeit nach der Tat, die Möglichkeiten für das Opfer noch sein?
Was hilft es dem Opfer nun noch, wenn der Täter möglichst heftig bestraft wird und wenn seine Rechte womöglich beschnitten werden?
Welche Möglichkeiten sind es, die der Täter noch hat, das Opfer aber nicht mehr?
Ist das Opfer vor einem deutschen Gericht angeklagt und hat weniger Rechte als der Täter?
Ehrlich! Erlär's mir!
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Das dem Täter, wenn der Anwalt nicht ganz auf den Kopf gefallen ist viel mehr Möglichkeiten offenstehen als dem Opfer.
Frage mich halt, was für Rechte das Opfer braucht oder haben soll... Schadensersatz oder Schmerzensgeld kann man ja (über eine Zivilklage? - bin nicht so der Experte) erstreiten. Es wird mittlerweile bei Minderjährigen schon auch sehr darauf geachtet, daß sie am Prozess nicht noch einmal Schaden nehmen. Zumindest in den Fällen, auf die die Medien blicken.
Erheblich hapern tut es allerdings bei der Betreuung der Opfer von "weniger interessanter" Kriminalität. Dabei werden auch die oft ihres Lebens nicht mehr froh.
V.a. aber verzweifeln viele Opfer, gerade auch von sexueller Gewalt, an dem Desinteresse oder gar der Schuldzuweisung durch die Gesellschaft.
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Ehrlich! Erlär's mir!
In diesem speziellen Fall, ist es sicher so wie du schreibst. Wenn man von der Genugtuung des Herrn Täters mal absieht, begünstigt durch die Gesetze und die sicherlich vorhanden Bedenken und berechtigten Sorgen der Vollzugsbeamten, sich eine Bühne zu schaffen.
Allerdings sieht es in vielen anderen Fällen ganz anders aus. Ich habe im Bekanntenkreis selbst erlebt, dass vor Gericht Opfer zu Tätern gemacht wurden. Das ist natürlich eine ganz andere Situation und eine andere Baustelle - gehört nicht hier hin.
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Das sagst Du. Kann man das wirklich so beurteilen?
Finde ich schon. Wenn jemand verhaftet werden soll, dann sollte das auch gemacht werden, solange keine Gefährdung für die Polizisten oder andere Personen besteht. Ob sich dann jemand wehrt oder nicht, ist seine persönliche Entscheidung.
Was wollte er wirklich? Dein Vergleich ist auch recht unpassend, denn schließlich befindet sich der Mann wirklich zweifellos in einer ziemlich schwierigen persönlichen Situation.
OK, dann ändere das in "Ich als Alleinverdiener bin auf ein Auto angewiesen. Ich habe schon x Punkte in Flensburg. Jetzt will die Polizei bei einem erneuten Vergehen den Führerschein abnehmen.". Da bin ich auch in einer ziemlich schwierigen persönlichen Situation.
Das ist schon eine komische Rechnung. Kein Hartz-IV-Empfänger hat einen Cent weniger in der Tasche oder eine mehr, wenn er gesprungen wäre.
Wenn man ihn festgenommen hätte (egal ob er dann gesprungen wäre oder nicht), wären die Ausgaben erheblich geringer gewesen. Und jede unnötige Ausgabe ist schädlich. Klar hätte kein Hartz-IV-Empfänger etwas davon, wenn er nicht gesprungen wäre und festgenommen wäre. War nur ein Vergleich, wieviel Geld für jemanden, der unsere Polizei foppen will, ausgegeben wird.
Außerdem kann man diese Rechnung auch bei allgemein geistig Verwirrten auf dem Dach aufmachen. Da wärst Du doch wohl dafür, hier sehr vorsichtig vorzugehen und einen Unfall oder gar Sprung möglichst zu vermeiden?
Auch ein nicht richtiger Vergleich. Sollte der geistig Verwirrte festgenommen werden? Hier widersetzt sich jemand der Polizei. Und das darf nicht geduldet werden. Wenn kein Polizist oder Fremder gefährdet ist, sollte man jemanden gewaltlos festnehmen dürfen.
Hat der geständige Kinderschänder also vielleicht doch ein klein bisschen weniger Recht auf sein Leben?
Das hatte ich extra(!) erwähnt, daß ich den Tatbestand "mutmaßlicher Kinderschänder" und "geständig" für meine Einschätzung für unwichtig halte. Allzu leicht landet man sonst in der Ecke der Leute "Einen Kinderschänder sollte man vom Dach schubsen." Ich würde es auch bei einem Parksünder oder mich selber unschuldig wegen irgendwas angeklagt so sehen.
Außerdem musst Du bei solchen Aufrechnungen auch berücksichtigen, was dann zusammen gekommen wäre, z.B. die sicher monatelange tagende Untersuchungskommission, die zweifelsohne ins Leben gerufen worden wäre.
Ja, schrieb ich ja. Die Angst der "Verantwortlichen" vor der Presse und einer derartigen Untersuchung sind vermutlich die wahren Gründe.
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Allerdings sieht es in vielen anderen Fällen ganz anders aus. Ich habe im Bekanntenkreis selbst erlebt, dass vor Gericht Opfer zu Tätern gemacht wurden.
War das wirklich so?
Oder war es nur so, daß ein Bekannter von Dir Opfer war und er/sie eine deutlich höhere Strafe für den Täter erhofft hatten, als dieser dann bekam?
Wenn es wirklich so war, daß Dein Bekannter als Kläger vor Gericht gezogen ist und als Verurteilter heraus kam, dann war er schuldig.
Er war dann Täter!
Das entscheidet nämlich bei uns der Richter und nicht der Betroffenen einer Tat.
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Der Ton … (?)
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War das wirklich so?
Oder war es nur so, daß ein Bekannter von Dir Opfer war und er/sie eine deutlich höhere Strafe für den Täter erhofft hatten, als dieser dann bekam?
Wenn es wirklich so war, daß Dein Bekannter als Kläger vor Gericht gezogen ist und als Verurteilter heraus kam, dann war er schuldig.
Er war dann Täter!
Das entscheidet nämlich bei uns der Richter und nicht der Betroffenen einer Tat.
Also, ich geb mich geschlagen. Wir haben das beste Rechtssystem der Welt und Irrtümer oder Fehlurteile gibt es nicht!
Übrigens, wir haben auch mal gedacht, wir hätten das beste Bildungssystem der Welt. 8)
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Ich dachte, elafonisi meint wohl die unverschämten Fragen und teilweise auch Unterstellungen von Anwalt oder Richter. Solche Berichte kenne ich auch. Gerade der Verteidiger wird natürlich hoffen, daß er dem Opfer irgendeine Provokation nachweisen kann, um die Strafe für seinen Mandanten zu mildern. Das kann für ein Opfer enorm belastend sein, v.a. wenn sich die Person eh schon in die Defensive gedrängt fühlt von den Reaktionen seiner Umwelt. Selbstvorwürfe (mangelnde Vorsicht) oder zumindest die Frage "Warum ich?" beschäftigt Viele eh schon gewaltig.
Fehlurteile gibt es natürlich auch. Ich würde sogar sagen, die Quote ist sehr viel höher als geläufig angenommen.
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Wenn es wirklich so war, daß Dein Bekannter als Kläger vor Gericht gezogen ist und als Verurteilter heraus kam, dann war er schuldig.
Er war dann Täter!
Das entscheidet nämlich bei uns der Richter und nicht der Betroffenen einer Tat.
Da ist was dran. Und dank genau den Rechten, die elafonisis den Beschuldigt anscheinend nicht mehr gewähren möchte, hätte der Bekannte sich in dem Fall zur Wehr setzen können, so er denn wirklich zu Unrecht als Schuldiger geendet hat.
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Ich dachte, elafonisi meint wohl die unverschämten Fragen und teilweise auch Unterstellungen von Anwalt oder Richter. Solche Berichte kenne ich auch. Gerade der Verteidiger wird natürlich hoffen, daß er dem Opfer irgendeine Provokation nachweisen kann, um die Strafe für seinen Mandanten zu mildern. Das kann für ein Opfer enorm belastend sein, v.a. wenn sich die Person eh schon in die Defensive gedrängt fühlt von den Reaktionen seiner Umwelt. Selbstvorwürfe (mangelnde Vorsicht) oder zumindest die Frage "Warum ich?" beschäftigt Viele eh schon gewaltig.
So hatte ich das auch verstanden. Und da hat elafonisi recht. Oft ist es nicht nur vor Gericht so, sondern auch im Umfeld heißt es dann hinter vorgehaltener Hand "Er/Sie hat das ja auch herausgefordert, weil..."
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Wir haben das beste Rechtssystem der Welt und Irrtümer oder Fehlurteile gibt es nicht!
Natürlich gibt es die. Das ist gerade einer der Gründe, weshalb ein Angeschuldigter Rechte braucht.
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Also, ich geb mich geschlagen. Wir haben das beste Rechtssystem der Welt und Irrtümer oder Fehlurteile gibt es nicht!
Übrigens, wir haben auch mal gedacht, wir hätten das beste Bildungssystem der Welt. 8)
Nein, nicht geschlagen geben! ;)
Ich finde nur man kann dieses Thema auch ohne Übertreibungen bereden.
Es Bedarf keiner unnötigen Pauschalisierung.
Unser Rechtssystem ist nicht wirklich schlecht. Aber natürlich weit weg von "perfekt".
Natürlich ist es für kein Opfer spassig vor Gericht noch einmal durch die Scheiße zu müssen!
Es gibt aber keinen anderen Weg.
Wir sind nicht wirklich weit voneinander entfernt. ;)
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Finde ich schon. Wenn jemand verhaftet werden soll, dann sollte das auch gemacht werden, solange keine Gefährdung für die Polizisten oder andere Personen besteht. Ob sich dann jemand wehrt oder nicht, ist seine persönliche Entscheidung.
In diesem Falle stand aber das Leben auf dem Spiel (oder auch nicht - ich weiß es nicht). Das hat absoluten Rang und ist weit wichtiger als ein paar tausend Euro. Oder etwa nicht?
OK, dann ändere das in "Ich als Alleinverdiener bin auf ein Auto angewiesen. Ich habe schon x Punkte in Flensburg. Jetzt will die Polizei bei einem erneuten Vergehen den Führerschein abnehmen.". Da bin ich auch in einer ziemlich schwierigen persönlichen Situation.
Mag sein. Du wirst aber den Unterschied zu einer womöglich sehr langen Haftstrafe wohl noch erkennen.
Wenn man ihn festgenommen hätte (egal ob er dann gesprungen wäre oder nicht), wären die Ausgaben erheblich geringer gewesen. Und jede unnötige Ausgabe ist schädlich. Klar hätte kein Hartz-IV-Empfänger etwas davon, wenn er nicht gesprungen wäre und festgenommen wäre. War nur ein Vergleich, wieviel Geld für jemanden, der unsere Polizei foppen will, ausgegeben wird.
Tja, Du sagst, er wollte nur foppen. Ich weiß es nicht.
Ich lehne es aber grundsätzlich ab, immer bei jedem Mist, der nicht perfekt läuft, solche Gegenrechnungen aufzumachen. Das kann man nämlich bei vielen Dingen machen und schnell wird es ziemlich problematisch.
Auch ein nicht richtiger Vergleich. Sollte der geistig Verwirrte festgenommen werden? Hier widersetzt sich jemand der Polizei. Und das darf nicht geduldet werden. Wenn kein Polizist oder Fremder gefährdet ist, sollte man jemanden gewaltlos festnehmen dürfen.
Der Vergleich war vielleicht nicht definiert genug. Geistig Verwirrte werden aber auch oft festgehalten und von der Polizei wieder eingesammelt. Die mögen das mitunter durchaus als Haftstrafe empfinden.
Aber sei's drum:
Zweifelhaft überführter Mörder flüchtet an den Rand der Schlucht (Alpenkrimi juchhu!) und droht zu springen. Du sagst also: Egal, Zugriff, wenn er springt ist er selber schuld?
Wenn das so ist, widerspreche ich, denn ich sehe a) ein Lebensrecht des Täters, daß wie das jedes Menschen zu schützen ist, b) das Interesse der Gesellschaft an einem fairen Prozess, der die Umstände beleuchtet und c) eine Verantwortung gegenüber den Polizisten, die das dann für immer im Kopf hätten.
Das hatte ich extra(!) erwähnt, daß ich den Tatbestand "mutmaßlicher Kinderschänder" und "geständig" für meine Einschätzung für unwichtig halte. Allzu leicht landet man sonst in der Ecke der Leute "Einen Kinderschänder sollte man vom Dach schubsen." Ich würde es auch bei einem Parksünder oder mich selber unschuldig wegen irgendwas angeklagt so sehen.
Ja, es ist unerheblich. An sich. Ich behaupte aber, daß es bei der Beurteilung, wie sie jetzt überall die Runde macht, sehr wohl eine Rolle spielt und ich würde unterstellen, daß es uns allen ein klein wenig so geht, je nach Naturell. Wollte Dich damit nicht angreifen, sondern habe ja selbst ein diesbzgl. Geständnis abgelegt.
Ja, schrieb ich ja. Die Angst der "Verantwortlichen" vor der Presse und einer derartigen Untersuchung sind vermutlich die wahren Gründe.
Ja, hast Du geschrieben, ich erwähnte es aber in Bezug auf Deine Aufrechnung der Kosten, nicht zur Suche der Motivation.
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Das hatte ich extra(!) erwähnt, daß ich den Tatbestand "mutmaßlicher Kinderschänder" und "geständig" für meine Einschätzung für unwichtig halte. Allzu leicht landet man sonst in der Ecke der Leute "Einen Kinderschänder sollte man vom Dach schubsen." Ich würde es auch bei einem Parksünder oder mich selber unschuldig wegen irgendwas angeklagt so sehen.
Ja, es ist unerheblich. An sich. Ich behaupte aber, daß es bei der Beurteilung, wie sie jetzt überall die Runde macht, sehr wohl eine Rolle spielt und ich würde unterstellen, daß es uns allen ein klein wenig so geht, je nach Naturell. Wollte Dich damit nicht angreifen, sondern habe ja selbst ein diesbzgl. Geständnis abgelegt.
Ja ich weiß, daß das gerade bei der Beurteilung dieses Falles bei vielen eine wichtige Rolle spielt. "Kinderschänder? Den schubs ich doch gleich selber da runter."
Genau von dieser Gruppe distanziere ich mich nachdrücklich. Er ist der mutmaßliche Täter und soll sein normales Verfahren bekommen. Falls er sich vorher selber umbringt, ist das sein Problem.
Völlig unschuldig Angeklagter flüchtet an den Rand der Schlucht (Alpenkrimi juchhu!) und droht zu springen. Da sage ich auch: Egal, Zugriff, wenn er springt ist er selber schuld. Ja.
Das "Angeklagter" ist meiner Meinung nach der springende Punkt im Gegensatz zu geistig Verwirrten, die von der Polizei abgeholt werden sollen. Über schuldig oder nicht des Angeklagten entscheidet das Gericht. Ob er Selbstmord verübt oder nicht, entscheidet die Person selber.
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GPS reicht nicht aus, man sollte als zusätzliche Schutzmassnahme den Tätern die Haare gelb einfärben und das Tragen eines Buttons mit der Aufschrift "Vorsicht Triebtäter" zur Pflicht machen.
Alternativ könnte man den Trieb durch eine OP bändigen und/oder alternativ den Schwanz amputieren!
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Der Ton … (?)
was meinst du damit?
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was meinst du damit?
ich hatte das Gefühl, dass die Auseinandersetzung langsam aggressiver wurde.
wäre schade um ein - an sich interessantes - Thema gewesen
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(…) man sollte als zusätzliche Schutzmassnahme den Tätern die Haare gelb einfärben (…)
ich fürchte, das würden die Grünen nicht mitmachen; wegen WasserstoffPerOxid und so …
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nee... ist nicht so.
jeder sagt seine meinung. da das geschriebene oft etwas anders als gehörtes aufgefasst wird, muss man sich halt genau ausdrücken. hier und da wird etwas missverstanden. dies wurde aber auch hier immer richtiggestellt. ohne böse worte.
(wir sind doch alle erwachsen....)
wir hatten ja schon einige diskussionen, die auch heftig geführt wurden. das ist doch gut so. persönlich beleidigt wurde niemand. wenn sich jeder an die regeln hält, geht das auch ganz gut.
<edit: fehlerkorrektur>
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(…) man sollte als zusätzliche Schutzmassnahme den Tätern die Haare gelb einfärben (…)
ich fürchte, das würden die Grünen nicht mitmachen; wegen WasserstoffPerOxid und so …
Ich finde, das Thema ist doch nun wirklich zu ernst, um hier dumme und provozierende Kommentare abzugeben, oder?
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Ich finde, das Thema ist doch nun wirklich zu ernst, um hier dumme und provozierende Kommentare abzugeben, oder?
Ich glaube, Du hast angefangen … :)
(nix für ungut)
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Ups, da ist ja ganz schön was draus geworden, seit ich mich auf die Fahrt nach Hause gemacht habe. Und es ist größtenteils sachlich geblieben, bei so einem Thema, alle Achtung.Ich wollte mit meinem Post eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass die Überwachung mit einem GPS-Sender nach verbüßter Haftstrafe bei ansonsten vollständiger Freiheit (man kann das Ding ja in der Öffentlichkeit so tragen, dass es nicht gleich jeder erkennt) doch eigentlich nicht so eine schlimme Strafe ist. Unter der Voraussetzung natürlich, das mit den daraus entstehenden Erkenntnissen und Daten entsprechend umgegangen wird. Natürlich möchte ich nicht zu den Leuten gehören, die Sexualstraftäter lieber gleich tot oder lebenslang weggesperrt sehen, aber meiner Meinung nach haben zwölfjährige Mädchen Anspruch auf Schutz vor solchen Leuten. Und natürlich ist nicht der eine, wie der andere, aber es sind doch auch nicht alles nur arme Kranke, die das gar nicht mit Absicht machen. Wer von denen in das Gefängnis gehört, wer in das Krankenhaus oder die Psychiatrie, dies zu entscheiden, ist die Aufgabe von Fachleuten (die sich auch mal irren können). All das ändert nichts daran, das zukünftige Opfer Anspruch auf Schutz haben, und so ein Sender wäre eine Möglichkeit, dazu beizutragen, wenn auch vielleicht nicht die beste oder effektivste. Hat ein Wiederholungstäter in Freiheit Recht auf Schutz seiner Privatsphäre?
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Hat ein Wiederholungstäter in Freiheit Recht auf Schutz seiner Privatsphäre?
Von mir aus: NEIN!
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aber meiner Meinung nach haben zwölfjährige Mädchen Anspruch auf Schutz vor solchen Leuten.
Was mir immer noch niemand beantworten konnte: was macht das zwölfjährige Mädchen so speziell? Grundsätzlich hat jeder Mensch einen Anspruch darauf, nicht Opfer eines Verbrechens zu werden. Gewärleisten lässt sich das nie zu 100%. Wieso aber sind die geforderten Strafen plötzlich drakonischer, weshalb sind Justizfehler plötzlich unverzeihlicher wenn es um Sexualdelikte geht? Weshalb fordern plötzlich ganze Nationen drakonische Strafen und schärfere Gesetze, wenn ab und zu mal wieder ein Irrer ein junges Mädchen vergewaltigt hat wohingegen in der selben Nation tagtäglich wohl tausende von Kindern von Ihren Eltern grün und blau geschlagen werden? Kaum verfolgt und kaum bestraft. Ist ein Sexualdelikt wirklich im gleichen Masse schlimmer als ein anderes Gewaltdelikt wie die öffentliche Hysterie es ist?
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Was mir immer noch niemand beantworten konnte: was macht das zwölfjährige Mädchen so speziell?
Warum reagieren viele so extrem?
Macho-Gehabe vielleicht.
Oder aus Angst sie könnten auch zu solchen Triebtaten im Stande sein, glauben viele extreme Strafen zu fordern zu müssen. Quasi als "Vorneweg-Alibi".
Ich habe mir diese Frage auch schon einige Male gestellt und keine Antwort gefunden.
Ich kann jetzt noch nicht einmal alles schreiben was mir dazu einfällt, weil ich befürchte es hat hier Folgen für mich.
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Was mir immer noch niemand beantworten konnte: was macht das zwölfjährige Mädchen so speziell?
Nur um das klarzustellen: Für mich macht es keinen Unterschied, ob das zwölfjährige Mädchen 12 oder 22 Jahre alt ist! Ich habe sie nur der Aktualität wegen als Synonym gewählt
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Nur um das klarzustellen: Für mich macht es keinen Unterschied, ob das zwölfjährige Mädchen 12 oder 22 Jahre alt ist! Ich habe sie nur der Aktualität wegen als Synonym gewählt
So hatte ichs auch verstanden. Aber was macht das Sexualdelikt so speziell, dass daran in der Öffentlichkeit ganz andere, härtere Massstäbe angelegt werden, als an andere Delikte?
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So hatte ichs auch verstanden. Aber was macht das Sexualdelikt so speziell, dass daran in der Öffentlichkeit ganz andere, härtere Massstäbe angelegt werden, als an andere Delikte?
Es polarisiert. Wenn du heute ein Sexualdelikt hast, springen die Medien drauf an. Wenn am Tag drauf aber einer mit dem Schwert rumläuft und Köpfe abhackt, dann ist das Sexualdelikt erstmal vergessen.
Zum einen sind es die Medien, die natürlich auf das schamloseste und brutalste Verbrechen anspringen, auf der anderen Seite ist die Sensationsgier der Konsumenten. Angebot und Nachfrage. Aber ein vergewaltigtes Kind ist ersteinmal schrecklich und bringt Quoten.
Vermutlich gab es früher nicht mehr und nicht weniger Vergewaltigungen als heute, nur heute werden diese ohne moralische Bedenken in jedem Sender und jeder Zeitung als Sensation gebracht.
Viel früher, als die Männer noch dachten sie würden die Welt beherrschen, da hatten die Frauen noch weniger zu lachen. Alles in allem dürfte die Entwicklung eher positiv zu sehen sein.
Ich will lieber nicht wissen, wie viele Kinder auf diesem Planeten rumlaufen und denken, es sei ganz normal, dass der Onkel oder der Papa am Abend mal kurz in das Zimmer kommt.
Warum das Sexualdelikt so speziell ist? Nun, es ist etwas mit Sex (mehr im Sinne von Trieb) und in erster Linie wird vieles in unserem Leben dadurch bestimmt.
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Warum das Sexualdelikt so speziell ist? Nun, es ist etwas mit Sex (mehr im Sinne von Trieb) und in erster Linie wird vieles in unserem Leben dadurch bestimmt.
Also weil sich die Leute einfacher mit einem Sexualtäter identifizieren können als mit anderen Tätern? Weil ihnen Sexualdelikte am nächsten liegen? Weil sie zutiefst fürchten, wenn sie auch zu einem Täter würden, dann am ehesten ein Sexualtäter? Und daher brauchen und fordern sie besonders drakonische Strafen (als Abschreckung für sich selbst)?
Oder war das jetzt eine falsche Zuspitzung Deiner Aussage?
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So, jetzt habe ich mich durch den Thread geackert und auf die Dinge, auf die ich antworten wollte auch meine Antwort geschrieben.
Vorweg möchte ich schicken, dass diese Sexualstraftaten auch immer publikumswirksam von den Medien "gepusht" und ausgeschlachtet werden. Weil der böse unmenschliche, dem Tier gleiche, Täter doch so ein gut zu treffendes Hassziel darstellt.
Obwohl der Anteil der Sexualdelinquenz an der Gesamtdelinquenz nach der Strafverfolgungsstatistik von 1997 nur etwa 0,8 % (bezogen auf die alten Bundesländer; nach Beier et al., 2001) beträgt und auch im Gegensatz zur Gesamtdelinquenz in den letzten 50 Jahren nicht nennenswert zugenommen hat, erfährt diese Richtung allein wegen der teilweise erheblichen Konsequenzen für die Opfer und nicht zu letzt wegen der beträchtlichen öffentlichen Aufmerksamkeit zusätzliche Bedeutung, da alles von den Medien bis zum Erbrechen ausgeschlachtet wird.
Wir unterhalten uns hier über 0,8%, immer noch 0,8% zu viel, aber es gibt Bereiche im Strafrecht, denen nur geringe Beachtung geschenkt wird, obwohl sie von den Taten absolut präsent sind.
Ich denke weiterhin, dass das wirklich schlimme für die Opfer Sexualstraftaten, neben den Taten selbst natürlich, das Ausschlachten in der Öffentlichkeit ist. Denn die Scham und die Verletzung wird dann noch mal an das Licht der Öffentlichkeit gezerrt und von allen Seiten beleuchtet. Muss das sein?
Und zu den forensischen Gutachten sei gesagt, dass diese immer nur in 2-Jahresabständen gestellt werden können, dass es immer zwei Gutachten, respektive Gutachter, sein müssen, und dass solche Menschen, die in Sicherungsverwahrung sind, nur sehr selten entlassen werden. Die Gutachter tun sich sehr schwer damit ein positives Gutachten zu erstellen, und es ist eher so, dass man eine Entlassung negiert, als sie zu bejahen.
Aber wie in jedem System kann es nun mal Fehlentscheidungen geben, aber die sind so verschwindend gering (was nie und niemals den Einzelfall entschuldigen oder rechtfertigen kann und soll), dass man auch immer dagegen halten sollte, dass man denen, die sich wirklich gebessert haben, die wirklich geheilt sind eine Chance geben sollte.
im prinzip müsste man dann einen strafenkatalog erstellen. jedes vergehen wird nach diversen härtegraden eingestuft und danach bestraft. ich denke, das wird sehr schwierig.
Soweit ich das verstehe, sieht das deutsche Recht vor, dass Vergehen/Tatbeständer unterschiedlicher Härte auch unterschiedlich behandelt und bestraft werden.
In einem Zeitungskommentar habe ich gelesen, dass die Prozessunfähigkeit notwendig ist, um der Verteidigung keinen Vorwand zu liefern den Prozeß neu aufzurollen ( Verfahrensfehler). Und genau das meine ich. Hier wird doch das Recht für den Täter maßlos überzogen. Das fordert doch gerade dazu heraus mit den Gerichten den Mollie zu machen.
Und du kannst das beurteilen, ob der Angeklagte prozessfähig ist oder nicht? Aus der Entfernung? Bist du ein Gutachter?
Natürlich denke ich mir bei dem Dach-Typen auch kurz: Lasst ihn doch springen! Aber wäre das am Ende wirklich befriedigender als ein sauber zu Ende geführter Prozess mit angemessener Strafe? Ich glaube nicht.
Ich wollte mich ja eigentlich raushalten, aber bei dem Dachtypen kann ich es doch nicht.
Ob der schuldig ist oder nicht, ob er evtl nur falsch geparkt hat oder was auch immer, ist mir in dem Zusammenhang egal. Er ist freiwillig(!) von alleine auf das Dach gegangen. Als ich hörte, daß der unbewaffnet auf einem Flachdach steht, fragte ich mich wirklich, warum die den nicht einfach festnehmen. Ein paar Polizisten auf das Dach, Handschellen, fertig. Das ganze Zinnober ist doch nur was für die Presse und kostet jede Menge Geld. Er wird doch in keinem Recht beschnitten, wenn man ihn dort oben festnimmt und wieder zur Verhandlung führt. Und wenn er dann vom Dach springt, na und? Das ist doch sein eigener(!) freiwilliger Entschluß. Das meine ich jetzt nicht, weil es speziell um Vergewaltigung geht und er scheinbar gestanden hat, das würde ich bei einem Falschparker genauso sehen. Oder auch bei einem evtl. Unschuldigen.
Wenn er gesprungen wäre und nun tot wäre? So wie Fall Natascha, bei dem sich der Täter vor den Zug geschmissen hat. Ob das für das Opfer eine Genugtuung ist, ob das das Vertrauen in den Rechtsstaat stärkt? Also ich denke, ein fairer (für alle Seiten) Prozess ist wohl die beste Lösung, oder?
Das dem Täter, wenn der Anwalt nicht ganz auf den Kopf gefallen ist viel mehr Möglichkeiten offenstehen als dem Opfer.
Das ist nun mal das deutsche Rechtssystem. Jedem Angeklagten steht die bestmögliche Verteidigung zu. Dieses System zielt einfach darauf ab, dass das Strafsystem resozialisieren soll, und dass vermieden werden soll, dass der Angeklagte/Verurteilte eine zu hohe, eine unangemessene Strafe bekommt.
Um das nochmal klarzustellen: Ich bin nicht der Typ für das schwarz- weiss denken!!!
Ich sehe im Deutschen Recht sehrwohl positive Dinge. Aber es gibt aus negative. Diese auszublenden, würde bedeuten nicht über den Tellerand zu schauen.
Der Tellerrand, dass Menschen verurteilt werden, weil sie angeblich verfassungsfeindliche Symbole (durchgestrichene Hakenkreuze usw.) tragen, obwohl das Bundesamt für Verfassungsschutz schreibt:
4.7.1
Ablehnung der NS-Idiologie
Die Verwendung von unter §§ 86 und 86a StGB fallenden Kennzeichen ist dann nicht strafbar, wenn der unbefangene Betrachter in der Art der Darstellung eine Ablehnung der NS-Idiologie erkennen kann.
Oder dass ein Hans Söllner angeklagt wird, dass seine Geschäftsräume durchsucht werden und T-Shirts beschlagnahmt werden, ohne eine wirklich rechtliche Grundlage.
Da ist unser Rechtssystem weich?
Allerdings sieht es in vielen anderen Fällen ganz anders aus. Ich habe im Bekanntenkreis selbst erlebt, dass vor Gericht Opfer zu Tätern gemacht wurden. Das ist natürlich eine ganz andere Situation und eine andere Baustelle - gehört nicht hier hin.
Ohne zu wissen, auf was du da genau anspielst, ist es doch wohl klar, dass es eine Unterscheidung zwischen dem Rechtssystem als Abstraktum und dem Rechtssystem in der Praxis gibt. Und wenn es Richter gibt, die sich fehlerhaft verhalten, oder auch fehlerhaft urteilen, kann man doch nicht sagen, dass Rechtssystem ist zu weich.
Aus meiner Erfahrung in solchen Fällen, die du hier ansprichst, kann ich nur sagen, dass die Leute, die vor Gericht vom angeblichen Opfer zum Täter wurde, es auch verdient hatten, denn sie waren mitnichten Opfer, sondern die Täter. Sie haben versucht über die Opferschiene rauszukommen, aber die Juristen haben es trotzdem gemerkt.
Aber das ist nur meine persönliche Erfahrung und Wahrnehmung.
OK, dann ändere das in "Ich als Alleinverdiener bin auf ein Auto angewiesen. Ich habe schon x Punkte in Flensburg. Jetzt will die Polizei bei einem erneuten Vergehen den Führerschein abnehmen.". Da bin ich auch in einer ziemlich schwierigen persönlichen Situation.
Ein Vergleich, der aber mal überhaupt nicht passt. Auch du bist für deine Punkte verantwortlich. Aber da jetzt mit einer persönlich schwierigen Situation zu kommen, ich finde es schon anmaßend, jemand, wie der Sexualstraftäter ist psychisch gestört, oder willst du mir jetzt sagen, dass du auch psychisch gestört bist, weil du Punkte in Flensburg sammelst?
Wenn man ihn festgenommen hätte (egal ob er dann gesprungen wäre oder nicht), wären die Ausgaben erheblich geringer gewesen. Und jede unnötige Ausgabe ist schädlich. Klar hätte kein Hartz-IV-Empfänger etwas davon, wenn er nicht gesprungen wäre und festgenommen wäre. War nur ein Vergleich, wieviel Geld für jemanden, der unsere Polizei foppen will, ausgegeben wird.
Menschenleben werden jetzt in Geldbeträgen gemessen? Und das Leben eines Straftäters ist weniger wert? Ach?
Für das Geld, mit dem jeder einzelne Landwirt pro Jahr subventioniert wird, kann man zwei Landwirte ein Jahr lang inhaftieren. Auch eine Möglichkeit.
Was mir immer noch niemand beantworten konnte: was macht das zwölfjährige Mädchen so speziell? Grundsätzlich hat jeder Mensch einen Anspruch darauf, nicht Opfer eines Verbrechens zu werden. […]
Ich denke, wir sehen es ähnlich. Natürlich sind Kinder speziell schützenswürdig, da sie noch in ihrer Entwicklung sind, aber eine Straftat ist und bleibt eine Straftat.
Und da sage ich einfach, dass ein GSP-Sender einen Straftäter nicht abhalten wird, entweder er wird rückfällig oder nicht, GSP spielt da so eine untergeordnete Rolle. Einem mehrfachen Straftäter (der psychisch krank ist) wird es nicht einleuchten, warum er sich schädigend verhalten sollte, es gibt nun mal Menschen, so traurig es auch ist, deren Moral- und Ethikverständnis ist dermaßen abnorm, dass sie dort keine Schranken für ihr Handeln haben, sie wissen nur, dass bestimmte Dinge bestraft werden, aber es ist ein "abstraktes Wissen", es ist für sie nicht nachvollziehbar, warum es eigentlich falsch ist. Und genau das ist die Problematik, die mit der Erkenntnis gekommen ist.
Eine (rechstphilosophische) Frage, die sich stellt: Darf ein ein nachweislich stark psychisch Kranker überhaupt für seine Tat bestraft werden? Bestraft werden? Dass er in eine sichere Behandlung gehört, bei der er Andere nicht mehr schädigen kann, ist unbestritten.
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@warlord: Hm, nein, nicht direkt. Ich denke, doch, es ist so. Fränk hatte das auch schon angerissen.
Manchmal denke ich, die am lautesten nach Tod und Verderben für moralisch verwerfliche Taten schreien, sind selber nur einen kleinen Schritt davon entfernt. Vielleicht sind das die, die zu Hause die Frau schlagen, oder die Kinder, die schreien in der Welt nach drakonischen Strafen.
Aber es ist dann doch noch ein Unterschied zwischen denen, die Betroffen sind und Vergeltung verlangen und denen, die sich nur an die Spitze einer Welle der Empörung stellen.
So ungefähr. Es ist ein schwieriges Thema und noch schwieriger schriftlich verständlich zu machen.
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nchmal denke ich, die am lautesten nach Tod und Verderben für moralisch verwerfliche Taten schreien, sind selber nur einen kleinen Schritt davon entfernt. Vielleicht sind das die, die zu Hause die Frau schlagen, oder die Kinder, die schreien in der Welt nach drakonischen Strafen.
Ziemlich genau diese Vermutung habe ich gerade erst kürzlich auch schon wo geäussert. Ist durchaus möglich.
Es ist ein schwieriges Thema und noch schwieriger schriftlich verständlich zu machen.
Ja sehr. Ein Gelände voller Tretminen. Leider.
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Oha, schöne Diskussion um ein sehr heikles Thema...
Zum einen denke ich, daß man zwischen Padophilen und "normalen" Triebtätern unterscheiden muß, auch aufgrund der unterschiedlichen Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit. Nur: was vor nicht allzulanger Zeit mit 12 Jahren noch wirklich Kind war, ist heutzutage schon eine junge Frau (zumindest biologisch). Meine Frau ist Kinderkrankenschwester und kennt daher genügend Fälle von 10-12 jährigen Müttern.
Das macht natürlich die Tat an sich nicht besser oder schlechter, aber wie der Name schon sagt, werden die Täter oftmals krankhaft von ihren Trieben geleitet, manche begehen diese Taten aber rein aus Menschenverachtung heraus. Die Entscheidung, in welche Gruppe ein Täter fällt, obligt dem Gericht und bis zur Verurteilung gilt seit jeher die Unschuldsvermutung, selbst wenn es ein Geständnis geben sollte. Können wir Aussenstehende denn beurteilen, unter welchen Voraussetzungen das Geständnis entstanden ist? Wohl kaum, deswegen finde ich diese Vorverurteilungen so fürchertlich. Ich weiß, welchen Schaden so etwas anrichten kann, wenn sich die Verdächtigungen schliesslich doch als haltlos erweisen.
Trotzdem halte ich die Art und Weise, wie hier in Deutschland mit verurteilten Sexualstraftätern umgegangen wird, teilweise für zu lasch. Ein verhaltensgestörter Triebtäter ist in meinen Augen nicht therapierbar, da müssen andere Maßnahmen getroffen werden als beim Hells Angels Rocker, den man beim Gang Bang erwischt hat (um mal ein Klischee aus der Tasche zu ziehen).
Insofern finde ich den dänischen Ansatz (http://www.focus.de/politik/ausland/daenemark_nid_23609.html) nicht uninteressant (bitte nicht nur die Überschrift lesen). Allerdings, da muß ich mich dem Schlußsatz des Artikels anschliessen, hat eine solche Methode bei uns schon einen gewissen Beigeschmack. Wenn es so etwas geben sollte, dann darf diese Methode nicht leichtfertig eingesetzt werden, schliesslich wird hier künstlich einer unserer grundlegensten Triebe einfach ausgeschaltet und stellt einen massiven Eingriff in die Persönlichkeit eines Menschen dar.
Auf jeden Fall bin ich gegen solche Methoden wie die Veröffentlichung der Adressen von Straftätern oder sonstige sichtbare Kennzeichnung. Das hatten wir vor 70 Jahren schon mal, zumindest daraus müssten wir doch was gelernt haben...
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Zum Thema chemische Kastration ganz interessant finde ich vor 10 Jahren gemachte Ausführungen des Schweizer Bundesrates (Exekutive) auf eine entsprechende Anfrage der kleinen Kammer des Parlaments:
http://www.parlament.ch/poly/Suchen_amtl_Bulletin/ce96/hiver/695.HTM
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Die Ausführungen, insbesondere die Schlüsse sind sehr interessant, leider spiegeln sie den Stand der Medizin von vor 10 Jahren wider. Interessant wären Studien aus aktuellerer Zeit.
Sollte so etwas zum Einsatz kommen, dann muß schon die Wirksamkeit gewährleistet sein und auch, daß diese Maßnahme nicht unterlaufen werden kann (klar, 100%ig geht nicht, einen gewissen Unsicherheitsfaktor gibt es immer) und es muß natürlich klar sein, daß die Verhaltensstörung triebbedingt und nicht etwa (wie in den Ausführungen des Bundesrats angemerkt) sadistischen Ursprungs ist.
Bliebe noch die Kryokammer...
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Die Ausführungen, insbesondere die Schlüsse sind sehr interessant, leider spiegeln sie den Stand der Medizin von vor 10 Jahren wider. Interessant wären Studien aus aktuellerer Zeit.
Sollte so etwas zum Einsatz kommen, dann muß schon die Wirksamkeit gewährleistet sein und auch, daß diese Maßnahme nicht unterlaufen werden kann (klar, 100%ig geht nicht, einen gewissen Unsicherheitsfaktor gibt es immer) und es muß natürlich klar sein, daß die Verhaltensstörung triebbedingt und nicht etwa (wie in den Ausführungen des Bundesrats angemerkt) sadistischen Ursprungs ist.
Bliebe noch die Kryokammer...
Was hat das denn mit der medizinischen Erkenntnis zu tun? Ob es jetzt neue Medikamente gibt, die vielleicht weniger Nebenwirkungen eventuell haben. Aber an der Erkenntnis wird sich nichts grundlegendes ändern.
Und alleine schon wegen des deutschen Grundgesetzes kann man solche Zwangsmaßnahmen vergessen (und das meiner Meinung nach auch zum Glück).
Keinem Sexualstraftäter kann man solch eine Eindimensionalität zuordnen. Es ist immer die Mischung aus verschiedenen Komponenten. Aus Trieb, Macht, Aggression, abnormen Verhalten, Sozialisation etc.
Und sich da überlegen das Recht herauszunehmen, diesen Menschen in ihre körperliche Unversehrtheit einzugreifen, ihre Selbstbestimmung zu unterminieren? Also von mir gibt es da ein klares Nein zu.
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Und sich da überlegen das Recht herauszunehmen, diesen Menschen in ihre körperliche Unversehrtheit einzugreifen, ihre Selbstbestimmung zu unterminieren? Also von mir gibt es da ein klares Nein zu.
Wie dort schon zu lesen war, handelt es sich nicht um einen irreversiblen Eingriff, insofern ist die Unversehrtheit nicht wirklich angetastet. Aber Deinem Standpunkt nach dürfte keiner, der in eine psychatrische Anstalt zwangseingewiesen wird, mit Psychopharmaka und anderen bewusstseinsverändernen Mitteln behandelt werden, denn a) ist es gegen seinen Willen und b) untergräbt die Behandlung seine Selbstbestimmung.
Grundsätzlich kann eine solche Behandlung natürlich nur in Begleitung einer ärztlichen Überwachung und psychologischen Unterstützung durchgeführt werden. Ziel soll es ja sein, daß die Maßnahme freiwillig durchgeführt wird und daß der Täter im Rahmen der Behandlung erkennt, daß ihm die "Keule" hilft, seine Triebe zu unterdrücken, sprich, daß er versteht, was für schreckliche Dinge er getan hat.
Nochmal: natürlich kann diese Methode nicht auf jeden Sexualstraftäter angewandt werden, da muß im Vorfeld natürlich eine möglichst exakte medizinische und psychologische Indikation durchgeführt werden.
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Eigentlich wollte ich gestern schon was schreiben...
Jetzt ist hier im Fred noch einiges dazugekommen und ich muss sagen, ich bin entsetzt: mit was denn bitte ist ein Sexualverbrechen an einem Kind vergleichbar? Etwa mit Steuerhinterziehung? Oder Autodiebstahl? In meinen Augen nur mit Mord oder extremer vorsätzlicher Körperverletzung (z.B. Kindesmisshandlung).
Sich an einem Kind zu vergehen ist in meinen Augen das niederträchtigste und feigste Verbechen (weshalb so ein Straftäter in der Rangordnung unter Knackis auch ganz unten steht. Und wehe dem Kinder-Sexualstraftäter der einsitzt und dessen Knackiekollegen herausfinden, warum. (Was wohl immer der Fall sein dürfte). Trotzdem habe ich mit Kinder-Sexualstraftäter keinerlei Mitleid. Egal was denen passiert.) Und eines, das für die weitere Entwicklung des betroffenen Menschen -also des Opfers- die schwersten Konsequenzen. Kinder sind naiv, vertrauensselig, neugierig, unbedarft, unschuldig, (körperlich) schwach etc.. Wird das Vertrauen eines Kindes gebrochen oder macht es anderweitig extreme negative Erfahrungen (Prügel, Zuneigungsentzug etc.) entstehen schwerste psychische/seelische Störungen, die lebenslang Therapiert werden müssen. Wer selber Kinder hat und sich vorstellt, wie irgendein Typ über mehrere Wochen mehrmals täglich sein Kind penetriert, kann verstehen, daß Eltern härteste Strafen fordern.
Und was bitte soll der Hinweis, daß Mädchen heute mit 12 Jahren schon ach-wer-weiß-wie-reif sind? (Was ich persönlich stark bezweifle). Nur weil vielleicht mit 12 schon die Periode einsetzt, macht das ein Mädchen noch lange nicht zu einer Frau.
Das hier erwähnte Argumentationskonstrukt, daß diejenigen, die härtere Strafen für Sexualstraftäter fordern, das aus Eigenschutz tun, weil sie sich selber für potentielle Täter halten, finde ich total absurd. Außerdem läßt sich genau umgekehrt argumentieren: diejenigen, die Kindesmissbrauch als Straftat für nichts besonderes halten, tun das nur, weil sie sich selber für potentielle Täter halten und schon mal für den Fall der Fälle vorsorgen müssen, um dann nachher nicht so hart bestraft zu werden.
Obwohl ich bei Kindesmissbrauch für harte Strafen bin, weiß ich auch, daß auch die Menschenwürde eines Straftäters gewahrt werden muß - was für die Betroffenen verständlicherweise sehr schierig zu verstehen ist. Deshalb ist es gut und richtig, daß es übergeordnete, objektive Instanzen gibt, die darüber zu Urteilen haben. Je rechtsstaatlicher ein Staat ist, umso mehr Rechte stehen dem Angeklagten zu. Das muß man als große Errungenschaft betrachten, auch wenn es im Einzelfall unverständlich ist, daß z.B. wegen Verfahrensfehler eine Verurteilung des Täters nicht erfolgen darf.
Welche Strafen für welches Verbrechen angemessen sind, ist natürlich schwierig zu entscheiden. Ich meine, jeder hat eine zweite Chance verdient. Deshalb halte ich elektronische Fußfesseln o.ä. nach verbüßter Strafe bei Ersttätern für falsch. (Es sei denn, es liegt ganz "offensichtlich" eine schwere Persönlichkeitsstörung vor). Bei Wiederholungstätern bin ich gnadenlos: Haftstrafe+nachfolgender Bewährung (Fußfessel) bzw. Sicherungsverwahrung. Letzteres ist meines Wissens in Deutschland mittlerweile möglich.
So, habe leider keine Zeit mehr, denn das Thema "Kosten der Dachrettung" bedarf meines Erachtens auch noch einer gründlicheren Diskussion... ;)
Guten Morgen, Mathias.
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mit was denn bitte ist ein Sexualverbrechen an einem Kind vergleichbar?
Z.B. jedes andere Gewaltdelikt an einem Kind?
Mich nerven Argumentationen wie Deine, wo sofort Äpfel mit Birnen verglichen werden. Geht es um Sexualverbrechen gehst Du sofort von einem kindlichen Opfer aus, bei übrigen Verbrechen von einem erwachsenen Opfer?
Natürlich sind Verbrechen gegen Kinder aus den von Dir erwähnten Gründen besonders schlimm. Das war hier jedoch nicht gemeint und auch nicht bestritten. War möglicherweise nicht genügend explizit, aber die Frage lautete natürlich, weshalb wird ein Sexualdelikt an ein und dem selben Opfer von der Öffentlichkeit als schlimmer eingestuft, als jedes andere Gewaltdelikt? (Wobei natürlich auch noch erwähnt werden sollte, dass ein Sexualdelikt nicht notwendigerweise ein Gewaltdelikt sein muss.)
Das hier erwähnte Argumentationskonstrukt, daß diejenigen, die härtere Strafen für Sexualstraftäter fordern, das aus Eigenschutz tun, weil sie sich selber für potentielle Täter halten, finde ich total absurd.
Es war kein Argumentationskonstrukt. Es war eine Reihe von Fragen. Keine rhetorischen Fragen. Es ist mir echt ein Rätsel. Du darfst gerne zu deren Klärung und meiner Erleuchtung beitragen. Dazu müsstest Du aber die Frage tatsächlich eingehen. Allein Deine Empörung über die Fragen auszudrücken hilft nicht weiter.
Außerdem läßt sich genau umgekehrt argumentieren: diejenigen, die Kindesmissbrauch als Straftat für nichts besonderes halten, tun das nur, weil sie sich selber für potentielle Täter halten und schon mal für den Fall der Fälle vorsorgen müssen, um dann nachher nicht so hart bestraft zu werden.
Schon klar, dass das kommen musste. Sollte sich aus meinen Fragen tatsächlich für jemanden diese Implikation ergeben haben, noch einmal in aller Deutlichkeit: für mich ist Kindsmissbrauch nichts harmloses. Genaue Fragestellung siehe weiter oben.
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Da muss ich mathias in Schutz nehmen. Der Thread ist mittlerweile doch recht unübersichtlich und es war oft von Kinderschändern die Rede.
Und, falls das wirklich Deine Frage ist - die kommt mir reichlich naiv vor, ehrlich gesagt - warum eine sexuelles Vergehen an einem Kind als besonders schwer eingestuft wird, sehe Dir dieses Wort - Kinderschänder - mal genau an. Natürlich ist das das Lied der verlorenen Unschuld. Darunter leiden viele Opfer (nicht nur Kinder) natürlich ganz besonders. Das wissen alle. Natürlich ist Sex mit/von Kindern tabuisiert!
Man kann nun natürlich erörtern, warum das so ist und kommt dann je nach Gusto im Alten Testament, bei Darwin oder bei Freud an. Ob wir das hier zelebrieren wollen?
Wenn Du aber sagst, sexuelle Vergehen würden grundsätzlich schlimmer angesehen als Gewalt ohne sexuelle Komponente, widerspreche ich. So undifferenziert kann man das doch nicht sehen.
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Wie dort schon zu lesen war, handelt es sich nicht um einen irreversiblen Eingriff, insofern ist die Unversehrtheit nicht wirklich angetastet.
Ob irreversible oder nicht spielt bei der Frage der Unversehrtheit keine Rolle. Mit dem Argument würdest du auch eine Folter oder Isolationshaft rechtfertigen können. :-\
Aber Deinem Standpunkt nach dürfte keiner, der in eine psychatrische Anstalt zwangseingewiesen wird, mit Psychopharmaka und anderen bewusstseinsverändernen Mitteln behandelt werden, denn a) ist es gegen seinen Willen und b) untergräbt die Behandlung seine Selbstbestimmung.
Es würde uns sehr nach vorne bringen, wenn du dich mit dem Thema soweit auseinander setzen würdest. Dann würdest du wissen, dass Menschen, die in einer derartige psychiatrische Behandlung sind, nicht einfach mit Psychopharmaka ruhig gestellt werden, sondern dass sie solch einer Behandlung einwilligen müssen, und wenn sie nicht mehr dazu fähig sind, aufgrund ihrer Psyche, dann müssen die Angehörigen einwilligen. Die behandelnden Ärzte können sich nicht einfach über den Willen des Patienten oder Angehörigen hinwegsetzen.
Grundsätzlich kann eine solche Behandlung natürlich nur in Begleitung einer ärztlichen Überwachung und psychologischen Unterstützung durchgeführt werden. Ziel soll es ja sein, daß die Maßnahme freiwillig durchgeführt wird und daß der Täter im Rahmen der Behandlung erkennt, daß ihm die "Keule" hilft, seine Triebe zu unterdrücken, sprich, daß er versteht, was für schreckliche Dinge er getan hat.
Nochmal: natürlich kann diese Methode nicht auf jeden Sexualstraftäter angewandt werden, da muß im Vorfeld natürlich eine möglichst exakte medizinische und psychologische Indikation durchgeführt werden.
Wenn er einwilligt, ist es etwas Anderes. Aber nur bei einer Einwilligung.
Wobei immer zu bedenken ist, dass die Triebhaftigkeit fast immer eine untergeordnete Rolle spielt, denn die psychische Krankheit ist ausschlaggebend. Und wenn man "chemisch kastriert", dann bekämpft man auf keinen Fall die Ursache, sondern nur ein Symptom.
Eigentlich wollte ich gestern schon was schreiben...
Jetzt ist hier im Fred noch einiges dazugekommen und ich muss sagen, ich bin entsetzt: mit was denn bitte ist ein Sexualverbrechen an einem Kind vergleichbar? Etwa mit Steuerhinterziehung? Oder Autodiebstahl? In meinen Augen nur mit Mord oder extremer vorsätzlicher Körperverletzung (z.B. Kindesmisshandlung).
Es geht hier um keine Vergleiche, Verbrechen kann man eh nicht qualitativ einordnen, sie sind nur an den Grenzen und Maßstäben des Gesetzes zu bewerten.
Sowohl warlord, als auch ich haben nie behauptet, dass man da einen qualitativen Maßstab setzen kann.
Sich an einem Kind zu vergehen ist in meinen Augen das niederträchtigste und feigste Verbechen (weshalb so ein Straftäter in der Rangordnung unter Knackis auch ganz unten steht. Und wehe dem Kinder-Sexualstraftäter der einsitzt und dessen Knackiekollegen herausfinden, warum. (Was wohl immer der Fall sein dürfte). Trotzdem habe ich mit Kinder-Sexualstraftäter keinerlei Mitleid. Egal was denen passiert.)
Ah, andere Strafgefangene können sich das Recht herausnehmen über andere Strafgefangene moralisch zu richten. Ich habe keine Ahnung, wie man das als Argument anführen kann. <kopfschüttel>
Und eines, das für die weitere Entwicklung des betroffenen Menschen -also des Opfers- die schwersten Konsequenzen. Kinder sind naiv, vertrauensselig, neugierig, unbedarft, unschuldig, (körperlich) schwach etc.. Wird das Vertrauen eines Kindes gebrochen oder macht es anderweitig extreme negative Erfahrungen (Prügel, Zuneigungsentzug etc.) entstehen schwerste psychische/seelische Störungen, die lebenslang Therapiert werden müssen. Wer selber Kinder hat und sich vorstellt, wie irgendein Typ über mehrere Wochen mehrmals täglich sein Kind penetriert, kann verstehen, daß Eltern härteste Strafen fordern.
Ich sage es noch mal. Und es ist keinerlei qualitative Wertung (und ich hoffe du gehst mit dieser Aussage d'accord, warlord), sondern wir unterhalten uns über 0,8% der gesamten Straftaten, die auf Sexualverbrechen fallen. Und davon sind nicht alle Sexualstraftaten an Kindern. Habe leider hierfür keine Statistik zur Hand, aber gehen wir hier einfach von der Hälfte aus, dann sprechen wir über 0,4% an der Gesamtheit der Straftaten.
Und da wird die Sau von den Medien bis zum geistigen Erbrechen durchs Dorf getrieben. Andere schwere Straftaten sind da anscheinend zu vernachlässigen, es findet also massiv eine qualitative Wertung statt.
Das muß man als große Errungenschaft betrachten, auch wenn es im Einzelfall unverständlich ist, daß z.B. wegen Verfahrensfehler eine Verurteilung des Täters nicht erfolgen darf.
Es ist aber nicht so, dass diese Täter dann nie verurteilt werden, sondern es steht auch der Staatsanwaltschaft zu Rechtsmittel einzulegen.
Welche Strafen für welches Verbrechen angemessen sind, ist natürlich schwierig zu entscheiden. Ich meine, jeder hat eine zweite Chance verdient. Deshalb halte ich elektronische Fußfesseln o.ä. nach verbüßter Strafe bei Ersttätern für falsch. (Es sei denn, es liegt ganz "offensichtlich" eine schwere Persönlichkeitsstörung vor). Bei Wiederholungstätern bin ich gnadenlos: Haftstrafe+nachfolgender Bewährung (Fußfessel) bzw. Sicherungsverwahrung. Letzteres ist meines Wissens in Deutschland mittlerweile möglich.
Sicherungsverwahrung ist in meinen Augen ein vernünftiger Schritt in dem Bereich der Gefahrenabwehr, aber problematisch alle mal, man schaue sich die Diskussion zum Feindstrafrecht in diesem Bereich an.
Aber eine Fußfessel, das ist das allerletzte. Diese Menschen dermaßen zu stigmatisieren. Hat sich einer der Befürworter mal überlegt, was das für eine psychische Wirkung auf diese Menschen haben muss? Und eine vorherige psychische Krankheit wird damit bestimmt nicht geheilt, und es halt keinen Straftäter davon ab, ein weiteres Verbrechen zu begehen. Mit dieser Art der Argumentation kann man dann auch für eine Todesstrafe argumentieren. Denn es soll einfach nur abschrecken, es soll präventiv wirken. Was es aber erwiesenermaßen nicht macht.
Es geht nur um die reine Stigmatisierung der Menschen, in meinen Augen eine ganz niederträchtige populistische Maßnahme.
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Diese "Kastrationsmethode" verstößßt sowieso gegen das deutsche Grundgesetz und darf nur freiwillig angewendet werden.
von dem her ist es eigentlich kein Thema für Deutschland
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Diese "Kastrationsmethode" verstößßt sowieso gegen das deutsche Grundgesetz und darf nur freiwillig angewendet werden.
von dem her ist es eigentlich kein Thema für Deutschland
Und alleine schon wegen des deutschen Grundgesetzes kann man solche Zwangsmaßnahmen vergessen (und das meiner Meinung nach auch zum Glück).
Danke, dass du das noch mal klar gestellt hast. 8)
SCNR
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Und, falls das wirklich Deine Frage ist - die kommt mir reichlich naiv vor, ehrlich gesagt - warum eine sexuelles Vergehen an einem Kind als besonders schwer eingestuft wird, sehe Dir dieses Wort - Kinderschänder - mal genau an.
Das Wort Kinderschänder ist ja kein juristischer oder überhaupt präziser Ausdruck. In ihm manifestiert sich ja eben genau die von mir nicht verstandene Dramatisierung in der öffentlichen Diskussion, sobald ein Delikt eine sexuelle Komponente hat.
Wieso meine Frage naiv sein soll, leuchtet mir nicht ein. Beantworten konnte sie jedenfalls noch niemand. Es war sogar noch kaum jemand bereit, sie überhaupt verstehen zu wollen und wirklich darauf einzugehen.
Wenn Du aber sagst, sexuelle Vergehen würden grundsätzlich schlimmer angesehen als Gewalt ohne sexuelle Komponente, widerspreche ich. So undifferenziert kann man das doch nicht sehen.
Also bitte, das ist doch offensichtlich. Siehe auch die Argumentation von dave.
Natürlich ist Sex mit/von Kindern tabuisiert!
Tabuisiert? Leben wir in zwei Parallelwelten?
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Das Wort Kinderschänder ist ja kein juristischer oder überhaupt präziser Ausdruck. In ihm manifestiert sich ja eben genau die von mir nicht verstandene Dramatisierung in der öffentlichen Diskussion, sobald ein Delikt eine sexuelle Komponente hat.
Wieso meine Frage naiv sein soll, leuchtet mir nicht ein. Beantworten konnte sie jedenfalls noch niemand. Es war sogar noch kaum jemand bereit, sie überhaupt verstehen zu wollen und wirklich darauf einzugehen.
Ich greife mal deinen Faden auf. "Sex sells", leider auch in diesen Bereichen der Gesellschaft. Der fiese nur triebhaft handelnde Gesellschaftsaussätzige bringt Einschaltquoten, verkauft genug Zeitungen. Und es ist auch wesentlich leichter zu polemisieren.
Auch lässt sich eine populistische Diskussion über Themen, wie zB die Einführung der Todesstrafe, viel besser in die "richtige" Richtung drücken.
Und Kinder nehmen auch psychische Schäden, wenn die Erziehung wirklich schlecht ist, wenn sie geschlagen werden, ohne Liebe und Zuneigung aufwachsen. Diese häusliche Gewalt, obwohl sie prozentual wesentlich häufiger auftritt wird kaum angesprochen. Und wenn auch nur wieder, wenn es verkaufen lässt, wenn es reißerisch genug ist.
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Ich greife mal deinen Faden auf. "Sex sells", leider auch in diesen Bereichen der Gesellschaft. Der fiese nur triebhaft handelnde Gesellschaftsaussätzige bringt Einschaltquoten, verkauft genug Zeitungen. Und es ist auch wesentlich leichter zu polemisieren.
Auch lässt sich eine populistische Diskussion über Themen, wie zB die Einführung der Todesstrafe, viel besser in die "richtige" Richtung drücken.
Ja, das ist nachvollziehbar und naheliegend. Und diesbezüglich war meine Fragestellung möglicherweise wirklich naiv, bzw. konnte als naiv aufgefasst werden.
Mein Unverständnis liegt aber eigentlich eine Stufe weiter unten begraben. Weshalb wird diese von den Medien betriebene eigennützige Polemik von, wie mir jedenfalls scheint, so vielen Leuten, die sonst durchaus in der Lage sind, Polemik zu erkennen, beim Thema Sexualstraftaten nicht mehr erkannt?
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Ich meine Tabu ja nicht, daß nicht darüber gesprochen wird, daß hat sich ja geändert - im Guten wie im Schlechten, der Ausschlachtung durch die Medien.
Ich meine die Handlung. Auf nichts - oder kaum etwas - unterliegt solch einem starken (ich meine das gesellschaftliche) Verbot wie Sex mit Kindern, umso mehr natürlich der erzwungene.
Insofern sind wir uns wohl einig. Du hast doch selbst gefragt, warum das ein vergleichsweise hohes Aufsehen erregt.
Das Wort Kinderschänder ist ja kein juristischer oder überhaupt präziser Ausdruck. In ihm manifestiert sich ja eben genau die von mir nicht verstandene Dramatisierung in der öffentlichen Diskussion, sobald ein Delikt eine sexuelle Komponente hat.
Ja, ganz genau! Hast Du nicht verstanden, was ich damit meinte? Mit dem ersten Geschlechtsverkehr endet die unschuldige Kindheit, so war das immer schon, ist nicht meine Meinung, sondern jahrtausendelange gesellschaftliche Musterentwicklung. Wenn nun jemand diesen auferzwingt, vergeht er sich also in besonderem Maße.
Kinderschänder habe ich deshalb extra betont, weil es bedeutet, daß er Schande über Kinder bringt. Nicht (nur) über sich! Auch nicht meine Meinung! Sondern sollte verdeutlichen, was hiermit unterstellt wird, woher das kommt, was als so schlimm angesehen wird.
Wieso meine Frage naiv sein soll, leuchtet mir nicht ein. Beantworten konnte sie jedenfalls noch niemand. Es war sogar noch kaum jemand bereit, sie überhaupt verstehen zu wollen und wirklich darauf einzugehen.
Jetzt weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ich das verstehen soll. Ich habe wirklich viel guten Willen aufgebracht.
Naiv empfinde ich das, weil Du anscheinend wirklich eine ausführliche Herleitung wo immer her suchst. Biologisch, tiefenpsycholgisch, religiös. Da kann man lange diskutieren, siehe oben. Den Rahmen einer solchen Diskussion dürfte es jedenfalls sprengen.
Wenn Du aber sagst, sexuelle Vergehen würden grundsätzlich schlimmer angesehen als Gewalt ohne sexuelle Komponente, widerspreche ich. So undifferenziert kann man das doch nicht sehen.
Also bitte, das ist doch offensichtlich. Siehe auch die Argumentation von dave.
Wenn man das so extrem pauschalisiert wie Du, ist es nicht mehr richtig. Wie Du selbst sagst, gibt es ja auch "mindere" Sexualvergehen *- sagen wir mal ohne Körperkontakt. Die werden wohl kaum so schwer verteufelt wie schlimmste Prügel.
Nun ist das natürlich nicht vergleichbar. Aber was ist vergleichbar, z.B. mit einer Vergewaltigung? Da wird es doch sehr schwierig, da die psychologischen Folgen kaum abzuschätzen sind, schon gar nicht generell.
Und natürlich wird von der Allgemeinheit unterstellt, so eine Straftat wirke das Leben lang nach, die Entwicklung sei stark beeinträchtigt - natürlich auch eine Pauschalisierung. Aber auch ein Grund für die gesellschaftliche Empörung, die Dir ein Rätsel aufgibt.
Auch Dave stimme ich zu. Natürlich gibt es weitaus häufigere Missstände, die ebenfalls angegangen werden müssten, aber keinen interessieren.
Zudem wird natürlich der fremde Vergewaltiger als Klischee des von (edit) den Medien als von aussen in die heile Welt eindringende Böse benutzt, obwohl natürlich die allermeisten Sexualvergehen innerhalb dieser angeblich heilen Welten passieren.
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Wenn man das so extrem pauschalisiert wie Du, ist es nicht mehr richtig. Wie Du selbst sagst, gibt es ja auch "mindere" Sexualvergehen *- sagen wir mal ohne Körperkontakt. Die werden wohl kaum so schwer verteufelt wie schlimmste Prügel.
Nun ist das natürlich nicht vergleichbar.
Nun unterstellst Du mir einen Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Natürlich ist das nicht vergleichbar. Und genau darüber habe ich mich ja aufgeregt! Und ich habe nirgendwo behauptet, dass Sexualvergehen ohne Sexualkontakt schlimmer eingestuft würden, wie schlimme Prügel. Ich habe ganz im Gegenteil dazu aufgerufen, Vergleichbares zu vergleichen. Um beim Sexualvergehen ohne Körperkontakt zu bleiben: Es wird als schlimmer eingestuft, einem Kind eine (gewaltfreie) Pornodarstellung zugänglich zu machen, als eine (nicht sexuelle) Gewaltdarstellung.
Naiv empfinde ich das, weil Du anscheinend wirklich eine ausführliche Herleitung wo immer her suchst. Biologisch, tiefenpsycholgisch, religiös. Da kann man lange diskutieren, siehe oben. Den Rahmen einer solchen Diskussion dürfte es jedenfalls sprengen.
Ja, da hast Du vermutlich schon Recht, dass ich hier keine Klärung der Frage erwarten kann. Tue ich auch nicht wirklich. ;) Insofern war meine Fragerei natürlich schon rhetorisch. Sie sollte eigentlich nur dazu anregen, dass sich der eine oder andere die Frage stellt, ob es sich bei der gegenwärtig herrschenden und fast aufgezwungenen Meinung oder Doktrin, dass Delikte mit sexueller Komponente schlimmer und deshalb drakonischer zu bestrafen seien, als Delikte ohne sexuelle Komponente, nicht möglicherweise um eine verzerrte Wahrnehmung handeln könnte.
Jedenfalls hatte diese Doktrin nicht immer Gültigkeit. Und sie ist meines Wissens auch kaum wissenschaftlich begründet. Jedenfalls wird die Frage "ist ein Delikt für das Opfer schlimmer, wenn es eine sexuelle Komponente enthält" kaum je diskutiert. Die Frage darf auch kaum aufgeworfen werden, ohne dass man sogleich eine Stigmatisierung riskiert. Insofern herrscht tatsächlich ein Tabu. Das aufzuzeigen war eigentlich mein Ziel.
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All das ändert nichts daran, das zukünftige Opfer Anspruch auf Schutz haben, und so ein Sender wäre eine Möglichkeit, dazu beizutragen, wenn auch vielleicht nicht die beste oder effektivste.
Ich sehe in dem Sender überhaupt keine Möglichkeit, den Anspruch auf Schutz für zukünftige Opfer zu erbringen.
1. Solche Täter lassen sich dadurch nicht von ihren Taten abhalten und Taten lassen sich so nicht verhindern. Ein Sender kann nur nachträglich ein Indiz auf den Täter geben, aber auch kein Gutes, denn evtl. war er nur zufällig in der Nähe.
2. Von derartigen Straftäter wird bereits standardmäßig ein genetischer Fingerabdruck genommen. Auch das nützt nicht zur Verhinderung neuere Straftaten, aber: Zur nachträglichen Identifikation ist es ein sehr gutes Mittel mit erheblicher Beweiskraft.
Ein Sender bringt also gegenüber der derzeitigen Praxis nichts.
Vermutlich gab es früher nicht mehr und nicht weniger Vergewaltigungen als heute, nur heute werden diese ohne moralische Bedenken in jedem Sender und jeder Zeitung als Sensation gebracht.
Ja. Offizielle Aussagen der Polizei sprechen von keiner Zunahme. Nur eben davon, daß aufgrund der Medien auch mehr Fälle aus weiterer Entfernung bekannt werden. Also nur ein subjektiver Anstieg der Fälle, was diese natürlich nicht besser macht.
Wenn er gesprungen wäre und nun tot wäre? So wie Fall Natascha, bei dem sich der Täter vor den Zug geschmissen hat. Ob das für das Opfer eine Genugtuung ist, ob das das Vertrauen in den Rechtsstaat stärkt? Also ich denke, ein fairer (für alle Seiten) Prozess ist wohl die beste Lösung, oder?
Selbstverständlich. Ich denke, ich habe deutlich genug darauf hingewiesen, daß das die beste "Lösung" ist. Daher ja auch "festnehmen und dem Gericht zuführen". Damit drohen, sich selber umzubringen, kann er ja ständig, auch außerhalb eines Daches.
OK, dann ändere das in "Ich als Alleinverdiener bin auf ein Auto angewiesen. Ich habe schon x Punkte in Flensburg. Jetzt will die Polizei bei einem erneuten Vergehen den Führerschein abnehmen.". Da bin ich auch in einer ziemlich schwierigen persönlichen Situation.
Ein Vergleich, der aber mal überhaupt nicht passt. Auch du bist für deine Punkte verantwortlich. Aber da jetzt mit einer persönlich schwierigen Situation zu kommen, ich finde es schon anmaßend, jemand, wie der Sexualstraftäter ist psychisch gestört, oder willst du mir jetzt sagen, dass du auch psychisch gestört bist, weil du Punkte in Flensburg sammelst?
OK, ich nehme die Vergleiche zurück. Das Thema ist zu schwierig, als das man mit einfachen Vergleichen arbeiten kann. Da versteht die jeder anders und man kommt auf die falsche Gedanken.
Wenn man ihn festgenommen hätte (egal ob er dann gesprungen wäre oder nicht), wären die Ausgaben erheblich geringer gewesen. Und jede unnötige Ausgabe ist schädlich. Klar hätte kein Hartz-IV-Empfänger etwas davon, wenn er nicht gesprungen wäre und festgenommen wäre. War nur ein Vergleich, wieviel Geld für jemanden, der unsere Polizei foppen will, ausgegeben wird.
Menschenleben werden jetzt in Geldbeträgen gemessen? Und das Leben eines Straftäters ist weniger wert? Ach?
s.o. bezgl Vergleiche. Bei dem Thema laß ich es lieber. Ein Vergleich zwischen Menschenleben und Geld war von mir definitiv nicht(!) beabsichtigt. Und ich weise erneut darauf hin, daß ich die ganze Zeit für eine Festnahme ohne ihn zu verletzen plädiert habe. Ich hatte nur die Kosten von "Sofort festnehmen und vor Gericht stellen" und "Warten, viele Leute bezahlen, festnehmen und vor Gericht stellen" verglichen! Die Gefahr, daß er sich umbringt, bestand in beiden Fällen.
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Nun unterstellst Du mir einen Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
Ich unterstelle nichts, Du hast Dich so allgemein ausgedrückt. Da sind Mißverständnisse doch programmiert. Zumindest bei mir. :)
Natürlich ist das nicht vergleichbar. Und genau darüber habe ich mich ja aufgeregt! Und ich habe nirgendwo behauptet, dass Sexualvergehen ohne Sexualkontakt schlimmer eingestuft würden, wie schlimme Prügel. Ich habe ganz im Gegenteil dazu aufgerufen, Vergleichbares zu vergleichen.
Ja, nur kann man eben nicht vergleichen, schon gar nicht pauschal. Ich habe aber schon versucht, zu erklären, warum gerade sexueller Mißbrauch als so desaströs für das Opfer angesehen wird. Und auch sein dürfte, siehe meine Ausführungen so diversen gesellschaftlichen Mustern. Hier sind wir auch wieder bei der Opferbetreuung, den Schuldzuweisungen, die wir schon kurz angerissen haben.
Um beim Sexualvergehen ohne Körperkontakt zu bleiben: Es wird als schlimmer eingestuft, einem Kind eine (gewaltfreie) Pornodarstellung zugänglich zu machen, als eine (nicht sexuelle) Gewaltdarstellung.
Ja, zumindest in den letzten Jahren hat sich das Pendel schon sehr zu einer Seite geneigt. Das liegt aber natürlich auch daran, daß man dem einen Bilderzeiger in einem Fall weitergehende Motive unterstellen dürfte, dem anderen eher nicht. Ob nun gerechtfertigt oder nicht - ich glaube, daß dürfte ein wesentlicher Gedanke in der Bewertung sein.
Ja, da hast Du vermutlich schon Recht, dass ich hier keine Klärung der Frage erwarten kann. Tue ich auch nicht wirklich. ;) Insofern war meine Fragerei natürlich schon rhetorisch. Sie sollte eigentlich nur dazu anregen, dass sich der eine oder andere die Frage stellt, ob es sich bei der gegenwärtig herrschenden und fast aufgezwungenen Meinung oder Doktrin, dass Delikte mit sexueller Komponente schlimmer und deshalb drakonischer zu bestrafen seien, als Delikte ohne sexuelle Komponente, nicht möglicherweise um eine verzerrte Wahrnehmung handeln könnte.
Meine Meinung: Es wird auch übertrieben, aber ich finde es jetzt besser als früher, als die Kinder aus Scham niemanden davon erzählen konnten und wenn sie es doch taten, keiner hinhörte.
Fatal natürlich die Fokusierung auf das Urmotiv des "bösen Fremden".
Jedenfalls hatte diese Doktrin nicht immer Gültigkeit. Und sie ist meines Wissens auch kaum wissenschaftlich begründet. Jedenfalls wird die Frage "ist ein Delikt für das Opfer schlimmer, wenn es eine sexuelle Komponente enthält" kaum je diskutiert. Die Frage darf auch kaum aufgeworfen werden, ohne dass man sogleich eine Stigmatisierung riskiert. Insofern herrscht tatsächlich ein Tabu. Das aufzuzeigen war eigentlich mein Ziel.
Ja, sie ist in der Regel schlimmer, weil das Opfer durch dieselbe Gesellschaft behandelt, ja, bestraft!, wird, wie der Täter.
Und diese Mechanismen kann man sich auch nicht einfach wegdenken und es dann im luftleeren Raum diskutieren.
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Ja, sie ist in der Regel schlimmer, weil das Opfer durch dieselbe Gesellschaft behandelt, ja, bestraft!, wird, wie der Täter.
Und diese Mechanismen kann man sich auch nicht einfach wegdenken und es dann im luftleeren Raum diskutieren.
Das versteh ich jetzt nicht. Wie meinst Du das?
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Ein sexuell mißbrauchter Mensch wird nie wieder mit denselben Augen angesehen werden, von denen, die es wissen. Bei Kindern ist das natürlich noch stärker der Fall aus den erwähnten Gründen. Dazu kommen oft Schamgefühle, von frühkindlichen Prägungen herrührend.
Wenigstens hat sich dieszgl. einiges zum Besseren gewendet.
Vielen Menschen gilt eine Vergewaltigung oder auch weniger brutale Formen der erzwungenen Sexualität als die schlimmste Erniedrigung. Auch vielen Tätern, übrigens, die andere beherrschen wollen.
Auch ein Grund für besondere Abscheu.
Warum? Da drehen wir uns im Kreis...
Deshalb auch meine Forderung nach mehr Opferbetreuung, aber nicht nur bei sexuellen Mißbrauch, bevor wir uns wieder falsch verstehen.
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Ob die Schamgefühle wirklich von frühkindlicher Prägung herrühren, wage ich zu bezweifeln. ;)
Aber alles in allem muss ich hier wohl kapitulieren. Ich kann Dir nicht folgen. Ich kann mir nicht vorstellen, wieso ich jemanden, von dem ich wüsste, dass er Opfer eines Sexualdeliktes geworden ist, anders ansehen würde. Allerdings kenne ich nicht wirklich jemanden, von dem ich das wüsste. Kann es also nicht zu 100% ausschliessen, dass es etwas verändern würde. Aber ich kanns mir jetzt nicht vorstellen, dass es etwas verändern würde.
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Geht es um Sexualverbrechen gehst Du sofort von einem kindlichen Opfer aus, bei übrigen Verbrechen von einem erwachsenen Opfer?
Nein. Ich schrieb "Sexualverbrechen an Kindern". Im übrigen habe ich in meinem Post auch von Kindesmisshandlung/Missbrauch allgemein gesprochen, was nicht zwangsläufig ein Sexualdelikt beinhalten muß.
Wieso meine Frage naiv sein soll, leuchtet mir nicht ein. Beantworten konnte sie jedenfalls noch niemand. Es war sogar noch kaum jemand bereit, sie überhaupt verstehen zu wollen und wirklich darauf einzugehen.
Das Gefühl habe ich auch. Vielleicht solltest du dich ein bischen präzisieren. Das geht bei dir nämlich ein bisschen durcheinander. Mal ist von Sexualdelikten an12-jährigen die Rede, mal von Sexualdelikten im allgemeinen.
Ah, andere Strafgefangene können sich das Recht herausnehmen über andere Strafgefangene moralisch zu richten. Ich habe keine Ahnung, wie man das als Argument anführen kann. <kopfschüttel>
??? ??? Wo habe ich das denn geschrieben? Allerdings sollten Sexualstraftäter, die auf diese Weise selbst zum Opfer werden, nicht das Mitleid anderer erwarten.
Dass Fussfesseln Verbrechen verhindern, glaube ich auch nicht. Durch die Todesstrafe wird ja auch die Mordrate nicht gesenkt. Was ist an einer Fußfessel schlimmer als an einer Sicherungsverwahrung? Und daß diese Maßnahmen nur bei psychisch-bedenklichen Fällen in Frage kommen sollten, habe ich anscheinend vergessen zu erwähnen.
Jetzt mal ganz allgemein: natürlich lassen sich Verbrechen klassifizieren, und das ist ja auch eines der schwierigsten Dinge in der Rechtsprechung: ist eine Gewaltat aus niederen Beweggründen geschehen, um eine Sraftat zu verschleiern, oder im Affekt etc. das unterscheidet z.B. einen Mord von einem Totschlag. Für das/die Opfer ist das zunächst unerheblich, nicht aber für den Täter.
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@warlord:
Gut, frühkindlich war vielleicht buchstäblich zu früh angesetzt...
Aber das mal beiseite.
Das gleiche Thema hatten wir in anderer Variante erst vor kurzem. Tatsache ist doch, daß nichts passiert, ohne sofort mit anderen Dingen assoziiert zu werden. Fürderhin, daß der Mensch alles etikettiert. Ich spreche ja nicht von Dir oder mir als Einzelperson, wobei ich wette, daß bei einem Gespräch, bei dem so etwas enthüllt würde, die Stimmung sich schlagartig verändern würde. Von keiner Reaktion kann also keine Rede sein. Aber sei's drum... ich meine das Konglomerat aus Bilden, Klischees, Reaktionen, die das Opfer dann auf seine Weise auf sich bezieht - jedes Opfer anders.
"Einmal Opfer, immer Opfer" ist eben nicht nur Klischee. Natürlich ist der 08/15-Film, in welchem dem gefallenen Mädchen eine Mißbrauchsvergangenheit zugeschrieben wird, nur ein Film. Aber er gibt eben auch preis, welche Zuschreibungen in der Gesellschaft vorgenommen werden. Oder das Wort Kinderschänder oder auch das mittlerweile unübliche Frauenschänder (siehe irgendwo weiter oben). Und natürlich nehmen Betroffene das ganz besonders wahr, die Nichtbetroffenen meistens nicht.
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@ Flo:
Und Du meinst, bei einem Opfer eines Sexualdelikts tritt dies stärker auf, als bei einem Opfer eines anderen Deliktes?
Möglich. Das dürfte dann aber auch bedeuten, dass sich die Schlange irgendwie in den Schwanz beisst. Die Gesellschaft findet Sexualdelikte schlimmer, weil das Opfer mehr darunter leidet. Und das Opfer leidet mehr darunter, weil die Gesellschaft Sexualdelikte schlimmer findet.
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Um mal auf den Ausgangspunkt des Freds zurückzukommen:
Achtung : jetzt kommt eine ernstgemeinte Frage. Keine Wertung, kein Gutachten!
Wie kann sich die Gesellschaft vor den schlimmsten (und nur um die geht es hier) Fehlgeleiteten aller Kriminellen, jeder Gattung auf Dauer schützen? Elekronik, Lebenslang, Gulag, bessere Erziehung, Chancengleichheit für alle? ???
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Und Du meinst, bei einem Opfer eines Sexualdelikts tritt dies stärker auf, als bei einem Opfer eines anderen Deliktes?
Es mag extreme Gewalt geben, die ähnliche Dinge auslöst. Aber Sexualität halte ich halt ganz generell mit starken Projektionen aller Art verbunden.
Möglich. Das dürfte dann aber auch bedeuten, dass sich die Schlange irgendwie in den Schwanz beisst. Die Gesellschaft findet Sexualdelikte schlimmer, weil das Opfer mehr darunter leidet. Und das Opfer leidet mehr darunter, weil die Gesellschaft Sexualdelikte schlimmer findet.
Habe ich ja geschrieben. Das ist aber bei jedem Verbrechen so.
Ich sage aber nicht, daß das der einzige Faktor ist. Man könnte auch die These aufstellen, daß Kinder immer wertvoller werden, weil es viel weniger gibt als früher.
Das sind natürlich alles Betrachtungen, die dem Einzelfall nicht angemessen sind.
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Möglich. Das dürfte dann aber auch bedeuten, dass sich die Schlange irgendwie in den Schwanz beisst. Die Gesellschaft findet Sexualdelikte schlimmer, weil das Opfer mehr darunter leidet. Und das Opfer leidet mehr darunter, weil die Gesellschaft Sexualdelikte schlimmer findet.
Habe ich ja geschrieben.
Das wär ja dann aber eigentlich auch ein Argument für mehr Besonnenheit und gegen ein Einstimmen ins Geheul der Wölfe, die drakonischere Strafen fordern. Letzteres ist ja dann kontraproduktiv für die Opfer.
Man könnte auch die These aufstellen, daß Kinder immer wertvoller werden, weil es viel weniger gibt als früher.
Flo, da ziehst Du wieder den Link von Sexualdelikten direkt zu Delikten an Kindern. Nachher heisst es wieder, ich würde hier alles vermischen. ;)
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Das wär ja dann aber eigentlich auch ein Argument für mehr Besonnenheit und gegen ein Einstimmen ins Geheul der Wölfe, die drakonischere Strafen fordern. Letzteres ist ja dann kontraproduktiv für die Opfer.
Zumindest dürfte die ständige effektheischerische Dramatisierung vielen Opfer unbehaglich sein.
Eine hohe Strafe hat natürlich immer zwei Aspekte: Manche mag sie befrieden, andererseits beweist sie natürlich die besondere Schwere der begangenen Untat - nach Urteil anderer.
Flo, da ziehst Du wieder den Link von Sexualdelikten direkt zu Delikten an Kindern. Nachher heisst es wieder, ich würde hier alles vermischen. ;)
Gut, ist mir halt gerade so eingefallen, da habe ich es hingeschrieben.
Allerdings: Ich bin auch nicht der Meinung, daß alle sexuellen Straftaten solches "Aufsehen" erregen wie das "Aufsehen", über dessen Ursache wir diskutierten. Ich ziehe also nicht automatisch die Verbindung zwischen Sexualdelikt und Kindern, sondern zwischen Sexualdelikt zusammen mit extremer öffentlicher Empörung und kindlichen Opfern.
Alles andere macht doch nur Schlagzeilen, wenn es sich um einen Serientäter handelt, um besondere Grausamkeit oder ein Prominenter verwickelt ist oder sonst welche Umstände sich ausschlachten lassen.
Ich habe jetzt extra noch mal ins deutsche Stargesetzbuch geblickt, und obwohl es dort eine ganze Anzahl von Sexualparagraphen gibt, kann ich bei den Strafmöglichkeiten keinen auffälligen Unterschied etwa zu Körperverletzung und schwerer Körperverletzung finden.
Auch die Sicherheitsverwahrung ist nicht nur für Sexualstraftäter möglich, nur wird sie meistens am Beispiel dieser diskutiert, weil hier wohl in "der breiten Öffentlichkeit" angenommen wird, daß der Ausschluss eines Rückfalls am schwierigsten ist.
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"Seit 1992 sind im Strafgesetzbuch 42 Vorschriften verschärft worden. Das bedeutet, durchschnittlich alle vier Monate wird die Schraube zulasten der Angeklagten angezogen. Alle paar Bundesratssitzungen kommt irgendein Antrag zur weiteren Verschärfung der Strafgesetze, und immer ist der Anlass ein Einzelfall, in dem eine Behörde versagt hat. Offenbar soll Kriminalität nicht mehr durch Strafverfolgung, sondern durch Gesetzesänderungen bekämpft werden. Die Landesjustizminister können den Mörder nicht eigenhändig fassen, also zeigen sie »Handlungsfähigkeit« durch überstürzte Vorschläge. Niemand hat den Mut, öffentlich zu sagen, dass es totalen Schutz vor Kriminalität nicht geben kann."
Eine ziemlicher interessanter Artikel, wirklich lesenswert, vor allen Dingen im zweiten Abschnitt.
http://www.zeit.de/2006/22/Strafe_xml?page=all
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Lang aber gut. Danke.
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Wer nach dem langen Zeit-Artikel noch mehr verträgt, noch ähnliche Infos aus der Schweiz:
Hier ist vor wenigen Tagen, das Trauerspiel um die sogenannte Verwahrungsinitiative (http://search.parlament.ch/cv-geschaefte?gesch_id=20010025) in wohl eine der letzten Phasen getreten. Die Volksinitiative wurde vor einigen Jahren von einer Mutter, die ihre Tochter durch einen von einem Wiederholungstäter begangenen Sexualmord verloren hat, lanciert und verlangt die "lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter". Dabei verlangte die Initiative, dass Fälle von Verwahrten nur dann erneut überprüft und neue Gutachten erstellt werden dürfen, wenn "durch neue, wissenschaftliche Erkenntnisse erwiesen wird, dass der Täter geheilt werden kann und somit keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstellt". Die notwendigen Unterschriften hat das Initiativkomitee mit Schützenhilfe der (vor allem Boulevard-)Presse locker zusammen gekriegt.
Die Initiative wurde vom Parlament für gültig erklärt. In meinen Augen ein beängstigender krasser Fehler. Die Initiative verstiess IMO ziemlich eindeutig gegen übergeordnetes Recht, nämlich die Europäische Menschenrechtskonvention, und hätte für ungültig erklärt werden müssen.
Ein grosser Teil der politischen Parteien empfiehlt dem Volk die Ablehnung der Initiative. Die Boulevard-Presse hält dagegen und wirbt für die Initiative. Dann eine meiner grössten Enttäuschungen über die direkte Demokratie: das Volk nimmt die Initiative im Jahr 2004 an. Seit dann gibt es also in unserer Verfassung Bestimmungen, welche IMO gegen die EMRK verstossen.
Und seit dann versucht nun also das Parlament die Bestimmungen in einem Ausführungsgesetz näher zu regeln. Nachdem eine Kammer einem Gesetzentwurf zugestimmt hat, hat vor wenigen Tagen die Rechtskommission der anderen Kammer kapituliert und es als unmöglich bezeichnet, ein Gesetz zu schmieden, das sowohl der Verfassung als auch der EMRK gerecht wird. Sie empfiehlt Ablehung des Gesetzes und man geht davon aus, dass die Parlamentskammer der Kommission folgen wird. Das hiesse, ein Gesetz wäre endgültig gescheitert. Artikel dazu im Tagesanzeiger. (http://tages-anzeiger.ch/dyn/news/schweiz/691473.html)(Und letztlich wird es auch das zwar zu späte Eingeständnis sein, dass man mit der Gültigerklärung einen Fehler beging.)
Es wird also die ziemlich einzigartige und kuriose Situation geben, dass Gerichten einzig die Verfassung und keine weiter ausführenden Erlasse als Grundlage zur Verfügung stehen werden. Gleichzeitig sind aber auch die Richter an die EMRK gebunden. Sie dürfen den populistischen Schlamasel nun also ausbaden und man kann gespannt sein, in welche Richtung die Bäder dann verschüttet werden...
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Ich hab den Zeitartikel als er vor etwa ner Woche herauskam auch sehr interessiert gelesen. Insbesondere, da ich mich nicht in der Lage fühlte, mich an der hier geführten Diskussion zu beteiligen. Zu viele Aspekte, die ich nicht endgültig beurteilen kann.
Ich glaube an die Prinzipien unseres Rechtssystems und halte Kopf ab oder für immer weggesperrt für keine sonderlich gute Lösung. Andererseits bin ich ja seit neuestem selbst Vater. Tja, was würde ih dem etwaigen Täter wohl wünschen oder ihm gar persönlich antun wollen?
Der Zeitartikel bringt in dieser diffusen Situation vieles auf den Punkt. Insbesondere die schräge Nummer mit den Medien, die sich mir nun wirklich nicht mehr erschliesst...
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Eben gerade wieder einen Artikel gelesen, der perfekt hier rein passt. Hier in der Schweiz hat in den vergangenen Wochen ein Fall einer mutmasslichen Vergewaltigung einer 13-Jährigen durch über ein Dutzend jugendliche Kollegen ihres Freundes zu grosser Medienaufmerksamkeit, riesigen Schlagzeilen und politischer Aktivität geführt. Allmählich beginnt sich abzuzeichnen, dass die Sachlage womöglich doch nicht ganz so klar ist, wie die Lettern gross waren. Und der Artikel thematisiert, dass die heute jeweils veranstaltete Kesseltreiberei mittlerweile schon dazu führt, dass sich auch die Polizei nicht mehr korrekt zu verhalten beginnt:
http://www.nzz.ch/2006/12/10/il/articleEPRVK.html
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Eben gerade wieder einen Artikel gelesen […]
Wieder mal ein passendes Beispiel für die schön populistische Vorgehensweise von Medien und sogar Behörden.
"Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte." Max Liebermann
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In den USA werden die Wohnorte von sexuellen Straftätern ja veröffentlicht. Wenn man diesen SZ-Artikel (http://www.sueddeutsche.de/,spom5/kultur/artikel/678/96582/) liest, bekommt man die Ahnung, daß das vor allem der Polizei und anderen Behörden Arbeit abnehmen soll.
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Haarsträubend.
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In Ohio gefordert: Grüne Nummernschilder (http://www.focus.de/panorama/welt/ohio_nid_45573.html) für Sexualstraftäter.
Eine größere Aufforderung zur Sachbeschädigung kann man sich wohl kaum ausdenken, wobei es dabei nicht bleiben wird.
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Willkommen im Mittelalter. Eine Frage der Zeit, bis Forderungen nach Pranger, öffentlichen Auspeitschungen und Steinigungen kommen werden.
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Willkommen im Mittelalter. Eine Frage der Zeit, bis Forderungen nach Pranger, öffentlichen Auspeitschungen und Steinigungen kommen werden.
Diese Forderungen sind bereits allgegenwärtig.
Ich glaube der Großteil der Bevölkerung fordert genau diese Dinge (und noch viel heftigere), wenn die Medien wieder einmal über Sexualstraftaten "Bericht erstatten".
Die Phantasie, die der Stammtisch dann an den Tag legt, wünsche ich mir bei Vorschlägen zur Verhinderung solcher Taten.
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Mal wieder ein Artikel zum Thema: http://www.nzz.ch/2007/05/02/vm/articleF50SS.html
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Und mal wieder einer:
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/hinter_gittern_zum_opfer_werden_1.545939.html
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Eben gerade wieder einen Artikel gelesen, der perfekt hier rein passt. Hier in der Schweiz hat in den vergangenen Wochen ein Fall einer mutmasslichen Vergewaltigung einer 13-Jährigen durch über ein Dutzend jugendliche Kollegen ihres Freundes zu grosser Medienaufmerksamkeit, riesigen Schlagzeilen und politischer Aktivität geführt. Allmählich beginnt sich abzuzeichnen, dass die Sachlage womöglich doch nicht ganz so klar ist, wie die Lettern gross waren. Und der Artikel thematisiert, dass die heute jeweils veranstaltete Kesseltreiberei mittlerweile schon dazu führt, dass sich auch die Polizei nicht mehr korrekt zu verhalten beginnt:
http://www.nzz.ch/2006/12/10/il/articleEPRVK.html
Ein Follow-up zum Fall: das Resultat der Ermittlungen im damals in der Öffentlichkeit hysterisch hochgeschaukelten Fall scheint sich allmählich abzuzeichnen: keine einzige Anklage.
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/aktuell/keine_mehrfachschaendung_im_fall_seebach_1.563134.html
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Das ist, was mich auch immer so ärgert. Je geringer die Chancen der Staatsanwaltschaft, desto größer der Hype, der meiner Meinung nach gesteuert wird um wenigstens die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen. Die Medien haben dann immer unzählige Details zur Verfügung bevor die Beweisaufnahme überhaupt auch nur annähernd abgeschlossen ist.
Schlimm, wenn diese öffentliche Vorverurteilung Unschuldige trifft.
Aber auch schlimm, wenn der Sachverhalt wohl tatsächlich so oder so ähnlich war aber die Beweise einfach nicht ausreichen. Der Bürger weiß aber doch genau, daß es so war, schließlich kam das in allen Medien als Tatsachenbehauptung. Nun Freispruch? Das untergräbt auch jedes Vertrauen in die Justiz und lässt Staatsanwaltschaft und Polizei blamiert zurück.
Natürlich hat die Öffentlichkeit ein Recht auf Informationen, aber sie regelrecht anzufüttern mit schaurigen, unbewiesenen - teilweise offensichtlich unbeweisbaren - Details ist einfach idiotisch und die Verantwortlichen sollten in solchen Fällen zur Rechenschaft gezogen werden. Sofern man sie ermitteln kann...
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Hier in der Schweiz hat in den vergangenen Wochen die Entführung der fünfjährigen Ylenia für viel Wirbel und Schlagzeilen gesorgt. Das Mädchen wurde erst nach Wochen tot aufgefunden. Die ganzen Umstände des Falls sind teilweise sehr bizarr und eine restlose Klärung scheint unwahrscheinlich. Der mutmassliche Täter hat sich das Leben genommen.
Während insbesondere Boulevardmedien massenhaft Spekulationen und Unwahrheiten hinausposaunten, hat sich letzte Woche die Weltwoche in einem leider nur Abonnenten zugänglichen Artikel (http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=17381&CategoryID=91) bemüht, die bisher öffentlich bekannten Fakten zusammenzutragen. Folgender Ausschnitt aus dem Artikel gibt doch zu denken:
Wie kam Ylenia in Von Aeschs Auto? Die Frage bleibt ungeklärt. Kaum wahrscheinlich ist, dass sie gewaltsam ins Auto verfrachtet wurde; naheliegender ist, dass sie unter einem Vorwand dazu verleitet wurde. Eine Augenzeugin, die sich beim Blick meldete, wollte neben Von Aesch und Ylenia zwei weitere Männer im Kastenwagen gesehen haben.
Kripo-Chef Bruno Fehr: "Die Aussagen der Zeugin decken sich nicht mit den objektiven Erkenntnissen unserer Ermittlungen. Dies betrifft nicht nur das Fehlen entsprechender DNA-Spuren. Die von der Zeugin als Tatbeteiligter identifizierte Person kann mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden."
Da hat ja anscheinend mal wieder ein Unschuldiger Glück gehabt.
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Im deutschen Justizministerium liegt ein neuer Gesetzesentwurf (http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/panorama/artikel/874/147528/) zum Sexualstrafrecht. Es geht um die Frage, wann sexueller Mißbrauch von Minderjährigen vorliegt, nicht durch Gewalt, sondern durch Angebot von „Entgelt” oder Ausnutzen einer Notlage.
Die Bedenken, die dort zitiert werden, halte ich zwar für sehr konstruiert. Interessant aber das die Altersgrenzen doch massiv verändert werden:
Jugendliches Opfer solcher Verbrechen soll man nun bis 18 sein können, und Täter ab 14.
Bisher musste der Täter volljährig sein, daß Opfer unter 16. Da nahm man wohl eine Manipulationsfähigkeit durch größere Erfahrung an oder was auch immer.
Einige diskussionswürdige Situationen kann man sich da schon ausmalen.
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Hört sich etwas danach an, als ob das mal wieder so ein Neues-Gesetz-statt-Durchsetzung-Gesetz wäre. Eigentlich hätte man ja seit Jahrzehnten Gesetze, welche unerwünschtes Verhalten (und vielleicht jetzt schon etwas mehr) verbieten würden. Die Durchsetzung ist aus den unterschiedlichsten Gründen aber mangelhaft. Aber anstatt diese zu verbessern, verschärft man heute einfach gerne mal ein bisschen die Gesetze. Ist einfacher und billiger. Die Wirkung ist dann im besten Fall Null. Im schlechtesten bringt es mehr Behördenwillkür.
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Da muss ich warlord zustimmen.
Der Polizei werden immer mehr Mittel gekürzt, Stellen abgebaut, teilweise gibt es Städte im Ruhrgebiet, die nachts keine einzige Wache mehr besetzt haben, da müssen Kollegen aus der Nachbarstadt kommen, der Funk ist dermassen veraltet und unzuverlässig, dass die Polizisten das Handy benutzen, Schusswesten werden aus privaten Mitteln angeschafft...
Anstatt einfach die Ausstattung und die Arbeit der Polizei zu unterstützen, werden einfach ständig neue, schärfere Gesetze erlassen und gleichzeitig an der Polizei gespart. Das kostet halt deutlich weniger...
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Ganz passend auch dazu: Heimliche Online-Durchsuchung: Eine stumpfe polizeiliche Waffe? (http://www.heise.de/newsticker/meldung/100441)
Da kann man gut sehen, dass unsere Polizisten eher an schlechter Ausrüstung, Einsparungen etc. leiden als an fehlenden Gesetzen.
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Eben gerade wieder einen Artikel gelesen, der perfekt hier rein passt. Hier in der Schweiz hat in den vergangenen Wochen ein Fall einer mutmasslichen Vergewaltigung einer 13-Jährigen durch über ein Dutzend jugendliche Kollegen ihres Freundes zu grosser Medienaufmerksamkeit, riesigen Schlagzeilen und politischer Aktivität geführt. Allmählich beginnt sich abzuzeichnen, dass die Sachlage womöglich doch nicht ganz so klar ist, wie die Lettern gross waren. Und der Artikel thematisiert, dass die heute jeweils veranstaltete Kesseltreiberei mittlerweile schon dazu führt, dass sich auch die Polizei nicht mehr korrekt zu verhalten beginnt:
http://www.nzz.ch/2006/12/10/il/articleEPRVK.html
Ein Follow-up zum Fall: das Resultat der Ermittlungen im damals in der Öffentlichkeit hysterisch hochgeschaukelten Fall scheint sich allmählich abzuzeichnen: keine einzige Anklage.
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/aktuell/keine_mehrfachschaendung_im_fall_seebach_1.563134.html
Und noch ein Follow-up. Nachdem besagter Fall eine ganze Reihe von politischen Aktivitäten und Gesetzesverschärfungen ausgelöst hat (z.B. hier (http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/schaerfere_strafen_bei_gruppenvergewaltigung_1.2150628.html) oder hier (http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/ein_druckmittel_gegen_das_schwaenzen_der_schule_1.2349558.html)) und der Begriff "Fall Seebach" selbst in seriösen Zeitungen noch immer in einer Selbstverständlichkeit verwendet wird, zeigt die Weltwoche nun, dass es sich beim "Fall Seebach" um etwas ganz anderes, als eine Massenvergewaltigung gehandelt hat: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2009-17/artikel-2009-17-justiz-maurers-vermeintliche-massenvergewaltigung.html
Offizielle Presseinformationen gabs diesmal natürlich nicht. Die gibt es nur, wenn man mal wieder vermelden kann, ein armes Mädchen ist vergewaltigt worden. Eine Zukunft einer ganzen Gruppe Jungs zu zerstören ist ja weit weniger schlimm, als die eines armen Mädchens. Daher ist da auch keine Information der Öffentlichkeit notwendig.
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Neulich konnte ich den obigen Artikel gut gebrauchen. Danke, wenn auch spät.
In den USA hat der menschenrechtswidrige Umgang mit allen, die von teilweise absurden Gesetzen zu Sexualstraftätern erklärt werden, ja immer groteskere Formen angenommen. Hier mal ein aktueller Bericht von der SZ:
Verdammt in alle Ewigkeit (http://www.sueddeutsche.de/kultur/870/488269/text/)
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Eben gerade wieder einen Artikel gelesen, der perfekt hier rein passt. Hier in der Schweiz hat in den vergangenen Wochen ein Fall einer mutmasslichen Vergewaltigung einer 13-Jährigen durch über ein Dutzend jugendliche Kollegen ihres Freundes zu grosser Medienaufmerksamkeit, riesigen Schlagzeilen und politischer Aktivität geführt. Allmählich beginnt sich abzuzeichnen, dass die Sachlage womöglich doch nicht ganz so klar ist, wie die Lettern gross waren. Und der Artikel thematisiert, dass die heute jeweils veranstaltete Kesseltreiberei mittlerweile schon dazu führt, dass sich auch die Polizei nicht mehr korrekt zu verhalten beginnt:
http://www.nzz.ch/2006/12/10/il/articleEPRVK.html
Ein Follow-up zum Fall: das Resultat der Ermittlungen im damals in der Öffentlichkeit hysterisch hochgeschaukelten Fall scheint sich allmählich abzuzeichnen: keine einzige Anklage.
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/aktuell/keine_mehrfachschaendung_im_fall_seebach_1.563134.html
Und noch ein Follow-up. Nachdem besagter Fall eine ganze Reihe von politischen Aktivitäten und Gesetzesverschärfungen ausgelöst hat (z.B. hier (http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/schaerfere_strafen_bei_gruppenvergewaltigung_1.2150628.html) oder hier (http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/ein_druckmittel_gegen_das_schwaenzen_der_schule_1.2349558.html)) und der Begriff "Fall Seebach" selbst in seriösen Zeitungen noch immer in einer Selbstverständlichkeit verwendet wird, zeigt die Weltwoche nun, dass es sich beim "Fall Seebach" um etwas ganz anderes, als eine Massenvergewaltigung gehandelt hat: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2009-17/artikel-2009-17-justiz-maurers-vermeintliche-massenvergewaltigung.html
Offizielle Presseinformationen gabs diesmal natürlich nicht. Die gibt es nur, wenn man mal wieder vermelden kann, ein armes Mädchen ist vergewaltigt worden. Eine Zukunft einer ganzen Gruppe Jungs zu zerstören ist ja weit weniger schlimm, als die eines armen Mädchens. Daher ist da auch keine Information der Öffentlichkeit notwendig.
Schlimme Sache. Und dann gibt es in den Kommentaren bei der WW noch einen gewissen Chateau, der die Ausländer in der Schweiz verantwortlich macht...
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Wusstet Ihr eigentlich schon, dass man sich als Mann in Flugzeugen der British Airways und Air France nicht mehr neben allein reisende Kinder setzen darf?
In Großbritannien (ohne Schottland) lässt man aber jetzt das Monster aus der Kiste. Und es ist schon gültiges Gesetz: Wer „häufigen“ Umgang mit nicht selbstgezeugten Kindern hat, muss sich registrieren bei einer neu geschaffenen Behörde. Diese ist befugt, Risikoprofile anhand von allerlei Faktoren anzulegen und ohne jeden Schuldnachweis den Umgang mit Kindern zu verbieten, auch etwa begründet durch Hinweise aus der Öffentlichkeit.
Häufiger Umgang bedeutet nach offizieller Bekundung ein Kontakt im Monat!
Daher sind auch etwa 11 Millionen Briten und Britinnen betroffen.
Natürlich wird nun abgewiegelt, aber warum macht man dann solche Gesetze, wenn sie dann angeblich nicht so angewendet werden?
http://www.sueddeutsche.de/panorama/418/490791/text/
Wer will sich da noch um Kinder kümmern?
Und was denken sich eigentlich die Kinder, wenn ständig überall so getan wird, als wären sie permanent massiv bedroht?
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Ich mag's eigentlich gar nicht lesen. Das sind dann wohl die tollen Auswirkungen der neuen Überwachungsgesetze. Mal sehen wie lange es dauert, bis deutsche Politiker das ganz prima finden. Ich tippe auf ca. 3 Monate.
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Wusstet Ihr eigentlich schon, dass man sich als Mann in Flugzeugen der British Airways und Air France nicht mehr neben allein reisende Kinder setzen darf?
In Großbritannien (ohne Schottland) lässt man aber jetzt das Monster aus der Kiste. Und es ist schon gültiges Gesetz: Wer „häufigen“ Umgang mit nicht selbstgezeugten Kindern hat, muss sich registrieren bei einer neu geschaffenen Behörde. Diese ist befugt, Risikoprofile anhand von allerlei Faktoren anzulegen und ohne jeden Schuldnachweis den Umgang mit Kindern zu verbieten, auch etwa begründet durch Hinweise aus der Öffentlichkeit.
Häufiger Umgang bedeutet nach offizieller Bekundung ein Kontakt im Monat!
Daher sind auch etwa 11 Millionen Briten und Britinnen betroffen.
Natürlich wird nun abgewiegelt, aber warum macht man dann solche Gesetze, wenn sie dann angeblich nicht so angewendet werden?
http://www.sueddeutsche.de/panorama/418/490791/text/
Wer will sich da noch um Kinder kümmern?
Und was denken sich eigentlich die Kinder, wenn ständig überall so getan wird, als wären sie permanent massiv bedroht?
Ich bin kurz davor militant zu werden. Ich kann es gar nicht fassen. Was dies für Auswirkungen auf die Gesellschaft haben wird, wenn nun jeder jeden verdächtigt (SED, ick hör dir trapsen...) und niemand mehr Zivilcourage hat, da er befürchten muss ein Risikoprofil zu bekommen und auch als solches eingestuft zu werden.
Unfassbar.
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Ich bin sprachlos...
Ich gehöre auch zu diesen "Intensiv-Kontakt" mit fremden Kindern Menschen. Ich betreue eine Jugendgruppe im Verein, passe gelegentlich für sehr kurze Zeit auf ein Nachbarskind auf, betreue die Freunde meiner Kinder, wenn sie zu Besuch kommen auch, helfe oft im Kindergarten mit...
Als Vater, der zu Hause bleibt und die Kinder betreut bin ich eh schon verdächtig. Zum Glück habe ich nur Jungs, bei Mädchen wäre der Verdacht vermutlich noch größer.
Bei einer Jugendleiterausbildung wurde uns auch intensiv eingeschärft, alle Situationen zu vermeiden, wo man mit den Kindern/Jugendlichen alleine ist. Früher hat man oft beim Beibringen des Modellfliegens hinter den Jugendlichen gestanden, damit man im Bedarfsfall schnell um sie 'rum greifen und das Modell retten kann. Davon wurde ganz dringend abgeraten. Man musste alles vermeiden, was auch nur irgendwie von Paranoikern als verdächtig angesehen werden kann. Denn wenn erst einmal der Verdacht irgendwo aufkommt, dann hat man verloren. Das ist praktisch nie zu entfernen.
Genau darüber habe ich mich letzte Woche noch mit zwei anderen Eltern unterhalten. Wir haben im Kindergarten Interviews mit den Kindern gemacht und dabei Videoaufnahmen erstellt. Natürlich nur mit denen, von denen wir vorher die schriftliche Erlaubnis der Eltern hatten. Das ganze dann aber in einem Raum (Turnhalle des Kindergartens), welcher über eine große Fensterfront zur Straße verfügt und auf keinen Fall alleine mit den Kindern.
Es ist echt traurig, dann man grundsätzlich schon einmal verdächtig ist, ein "perverses Schwein" zu sein. Schlimm genug, dass es wirklich so Menschen gibt, aber dann gleich alle so abzustempeln, verleidet einem den Spaß mit Kindern etwas zu unternehmen.