Der Artikel redet nichts schön, es wird auch nirgends behauptet, daß es keine Bedürftigen in Deutschland gäbe.
Gut, daß auf die Umwelthysterie der 80er verwiesen wird, mag als Verniedlichung vorkommen, aber es wird nur darauf verwiesen, daß damals die Leute die direkte, eigene Umwelt wesentlich positiver beurteilten als die allgemeine in Deutschland.
Solche Phänomene, diese Theorie ist tausendmal geprüft, werden durch mediale Dauerberieselung verursacht. Woher sonst sollte der Eindruck auch kommen?
Das heißt aber nicht gleich umgekehrt, daß es damals nicht sehr besorgniserregende Umweltprobleme gab und sie auch weiterhin gibt - nur heute spielt z.B. die Waldschädigung keine Rolle mehr, obwohl sie keineswegs ausgestanden ist. Warum? Genau, die Medien.
(Ohne die damalige Debatte wäre der Waldzustand aber höchstwahrscheinlich noch viel schlechter. )
Es stellt sich nur die Frage, ob die Erhebung an sich wirklich 100%-ig aussagekräftig ist, i.d.R. bedient man sich ja des Telefons, mit dem man womöglich bestimmte Gruppen nicht erreicht und so das Ergebnis unzuverlässig machen.
Aber das führt jetzt wahrscheinlich zu weit.
All das gesagt, sei noch erwähnt das die FAZ halt nun mal liberal-konservativ ist, und es gibt auch linksliberale Zeitungen, die ebenfalls zum „Establishment“ gehören…
Ich vielleicht ein Hauptproblem, dass unser Unterschichten-Fernsehen heute Konsum untrennbar mit Lebensfreude verbindet?
Das liegt nicht nur am Fernsehen. Dieses Verhalten kennzeichnet seit Jahrhunderten die Unterschicht, was auch logisch ist.
Erstens fehlt das positive Selbstbild, man weiß ja das man nicht dazu gehört, daß bekommen die Kinder ja schon sehr früh vermittelt. Mit einer höheren Bildung hat man einfach mehr Möglichkeiten sich zu definieren als mit dem, was man hat; beruflicher Erfolg, künstlerisches Können, über das Denken an sich, etc.
Das ist wohl auch einer der Gründe für die höhere Geburtenquote in armen Familien. Man könnte ja meinen, wenn man eh nichts hat, setzt man nicht noch Kinder in die Welt. Familie ist aber für viele Menschen, v.a. natürlich die Frauen der einfachste „Karriereweg“, oder besser gesagt zur Selbstverwirklichung. Das Einkommen kommt vom Staat.
Zum anderen will man natürlich eben doch dazugehören, also gibt man vor, mehr zu sein.
Zum Dritten ist der Geldsegen aus Erfahrung kurzweiliger Natur und wird also besser sofort verbraten.
Dann gibt es noch das Thema Suchtverhalten, in harmloserer Natur halt nur Zigaretten (bitte keine Tabakdiskussion jetzt!), die ja bei kleinem Einkommen schon ein großer Haushaltposten geworden sind.
Diese Mechanismen greifen natürlich teilweise in allen Schichten, aber unten fällt es natürlich stärker auf, weil eben dann an anderer Stelle nichts übrig bleibt.
Ich sage hiermit nicht, daß Jeder selbst schuld ist! Oder das ärmere Menschen generell nicht an morgen denken. Manche Phänomene sieht man halt, prozentual gesehen, öfters und stärker ausgeprägt in bestimmten Bildungs- und Einkommensschichten als in anderen.