Nein, das ist mit den amerikanischen Kreditformen nicht vergleichbar.
Die Amis binden bei den Subprime Krediten den Zinssatz an die Bonität. Das heisst: Schlechte Bonität = hohe Zinsen.
Österreichische Kreditinstitute werden erst nach und nach an dieses System anknüpfen - quasi gezwungenerweise durch gesetzl. Bestimmungen wie Basel II. Erst dann wird sich die Krise zuspitzen, da potentielle Kreditnehmer mit schlechter Bonität an keinen Kredit mehr kommen werden. Die Folge kann sich jeder ausmalen - ein breiter Konsumausfall ist zumindest sehr denkbar.
Bei den sogenannten "endfälligen Fremdwährungsfinanzierungen" handelt es sich um eine IMHO gute Finanzierungsform. Kreditnehmer bekommen diese auch nur, wenn die Bonität des Kunden auch in EURO gegeben ist. Sprich: Wenn sich jemand den Kredit in EURO nich leisten kann, wird er ihn auch in CHF nicht bekommen.
Im Institut, das mich beschäftigt, werden bei endfälligen Fremdwährungsfinanzierungen viele "Sicherheitsmaßnahmen" getroffen.
- Der Kunde wird quartalsweise per Brief über den aktuellen Gewinn/Verlust der FW-Finanzierung informiert.
- Es werden jährlich sogenannte "Prognosegespräche" geführt, bei denen die Währungsentwicklung der Entwicklung des Tilgungsträgers gegenübergestellt wird.
- Es wird AKTIV an den Kunden herangetreten, um eventuelle Aus-/Umstiegesszenarien zu besprechen (aktuell: prognostizierte CHF Entwicklung im kommenden Jahr).
In unserem Haus werden weiters "Sicherheitspolster" bei dem/den Tilgungsträger/n eingebaut. Soll heißen: Die Ansarvariante wird so hoch ausgewählt, dass ein kalkulierter "Überschuß" von ca. 20% am Ende der Finanzierung übrig bleibt. Entweder kann so ein möglicher Verlust ausgeglichen werden, oder im optimalen und hoffentlich üblichen Fall, die Finanzierung zeitlich früher zurückgeführt werden kann.
In den Letzten Jahren haben die Häuselbauer in unserem Institut sehr gute Gewinne eingefahren. Nicht selten machen diese 15% der Kreditsumme aus. Und wen hier die Gier packt und entgegen allen Beratungen nicht zum Umstieg zu bewegen ist, hat mehr als nur selber Schuld...
Klar - es wird auch hier schwarze Schafe geben - schließlich gibt es genügend Marktteilnehmer, die durch Niedrigzinspolitk und unseriöse Angebote "hervorstechen" könnten, oder gar werden. Beunruhigt mich jetzt aber, was den Finanzstandort Österreich betrifft, eher weniger. Zum Problem könnten hier aber sicherlich Internetbanken werden, die ihre Geschäfte nur über das Internet abwickeln und auch die hypothekarische Besicherung so abwickeln will. Hier wird sicherlich einiges passieren - nicht nur positives, auch aus Sicht des Kunden...
Ich halte den Artikel zwar für informativ - in der Tiefe der Materie ist er aber (vermutlich aufgrund schwer zugänglicher Quellen) seicht und nicht vollständig bezüglich seines Inhaltes.
Man kann eben nicht immer Äpfel mit Birnen vergleichen...