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Re: Medienkritik
Antwort #212: Dezember 10, 2022, 07:15:08
Wie Algorithmen in Privatbesitz Veröffentlichung und Sichtbarkeit von Meinungen steuern:
https://twitter.com/bariweiss/status/1601008766861815808

Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #216: März 12, 2023, 15:18:37
Gary Lineker ist seit Langem ein sehr populärer Sportjournalist.
Nachdem er meinte, Äußerungen aus der Regierung zur Flüchtlingspolitik mit Rhetorik aus dem Deutschland der 1930er Jahre vergleichen zu müssen, beendete die BBC die Zusammenarbeit. Das erfolgreiche „Match of the Day“ wurde zusammengeschnurrt auf 20 Minuten statt 90.

Jetzt weht es der BBC wieder mal eisig ins Gesicht, manche sprechen von übertriebener PC, andere werfen vor, man wolle sich der Tory-Regierung anbiedern, die ja sehr gegen das ÖR-Medienhaus giftet.

Lineker scheint jetzt aber doch wieder moderieren zu dürfen. Der hat noch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er die Tories bzw. ihre Politik nicht mag.

Wie auch immer, die BBC steht wieder mal blöd da.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/diskussion-lineker-101.html
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"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
“We’re all going to be dead soon, and it really doesn’t matter anymore, so there’s zero pressure.”
Joe Mazzulla, Trainer der Boston Celtics über den Druck auf seinem Team.
Re: Medienkritik
Antwort #217: Juli 17, 2023, 11:24:15
« Letzte Änderung: Juli 25, 2023, 09:17:25 von radneuerfinder »
Re: Medienkritik
Antwort #218: Oktober 04, 2023, 16:08:51
Nach meiner Beobachtung typisch - ist die Luft erstmal raus aus einem Thema, kommt gar nix mehr:
https://www.infosperber.ch/politik/welt/china-spionageballon-ist-endgueltig-geplatzt-medien-schweigen/

Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #219: Oktober 04, 2023, 17:39:49
Wie bei uns im Forum. :)

Hast schon recht, warum über alltägliche Themen kaum je berichtet wird, und seien sie noch so relevant, ist aber klar. Katastrophen und Attentate geben einfach mehr her, bildlich und emotional und Medien richten sich ja an die Bevölkerung.
Die Rolle zwischen Erregung und Vergessen dreht sich immer schneller.

Wer will schon jeden Tag das Gleiche lesen? Wen interessiert der Pflegenotstand oder die Verkehrstoten auf Dauer? Das schiebt man lieber weg. Andere Themen aus Wirtschaft und Wissenschaft, aber auch der Politik, sind einfach viel zu komplex, um sie in Tageszeitungen oder gar in TV wirklich vernünftig darzustellen. Oder sagen wir besser so: Dazu bräuchte es gute Leute, und Mut, dem Publikum auch mal etwas zumuten zu können. Und der ging halt in den letzten 40 Jahren mehr und mehr verloren, gerade im Fernsehen. Damals kam natürlich das Privat-TV auf und die ÖRs hatten nichts dagegen zu setzen, ausser Nachmache, Sport und Nachrichten.
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Re: Medienkritik
Antwort #220: Oktober 04, 2023, 18:01:09
...ausser Nachmache, Sport und Nachrichten.
Und Trailer und Vorschauen und Programmhinweise und Hinweise auf die eigene Mediathek und auf die Auftritte der Sender in fb & Co.
Re: Medienkritik
Antwort #221: Oktober 04, 2023, 18:08:01
Ich präzisiere: Ich finde es von professionellen Qualitätsmedien eine Verletzung der Chronistenpflicht, wenn ein Thema, das ehedem hochgejazzed wurde, bei entscheidenden neuen Informationen nicht fortgeschrieben wird. Eine kleine, langweilige Notiz in der (selten vothandenen) Korrektur-Rubrik würde mir schon reichen. Falls dies der Redaktion nicht reicht, dann könnte sie einen interessanten Artikel daraus machen. Um bei dem Beispiel mit dem Ballon zu bleiben, zum Beispiel eine Analyse über die Cina-Hysterie in den USA.

Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #222: Oktober 04, 2023, 23:22:06
Hier tut sich Wikipedia immer mehr hervor. Viele Artikel zu fortlaufenden Ereignissen werden auch aktualisiert, verlinkt etc. Allerdings sind sie natürlich auf Primärquellen angewiesen und wenn da nichts mehr kommt, ist auch hier Ebbe, logisch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chinesischer_Beobachtungsballon_%C3%BCber_Nordamerika_2023
https://en.wikipedia.org/wiki/2023_Chinese_balloon_incident

Hat sich halt alles verschoben. TV kann man echt vergessen, Zeitung lesen immer weniger. Das Geld für das Zeitungsabo geht halt jetzt Richtung Netflix und co. und die Lesezeit geht für die Asozialen Netze drauf. Neben diesen Dingen sind heute auch Computerspiele Mainstream etc.pp. Und dann noch Arbeiten und Familie, so nebenher halt.  :o
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Re: Medienkritik
Antwort #223: Oktober 06, 2023, 14:45:32
Ich präzisiere: Ich finde es von professionellen Qualitätsmedien eine Verletzung der Chronistenpflicht, wenn ein Thema, das ehedem hochgejazzed wurde, bei entscheidenden neuen Informationen nicht fortgeschrieben wird.

Da hast Du leider völlig recht. War bei dem brennenden Autofrachter im Sommer das gleiche. Über ein Stille-Post-System kamen Gerüchte auf, die von Springer gleich passend zur gewünschten Firmenstrategie zu einem Skandal mit erheblicher Falschinformation aufgeblasen wurden. Als dann irgendwann mal Fakten kamen, die nicht zum gewünschten Ziel passten, wurde es nicht mehr groß erwähnt.
Ist mit bei Springer (Bild, Welt etc.) in den letzten Jahren immer mehr aufgefallen. Wenn dort irgendetwas steht oder angedeutet wird, kann man sich sicher sein, dass es in Wirklichkeit anders ist. Traurig, dass viel zu viele Leute deren "Nachrichten" direkt oder über Facebook konsumieren, weiterverbreiten und glauben...
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #224: Oktober 08, 2023, 15:47:04
Hm.
Ich denke, Ihr erwartet da einfach zu viel. Wer eine Chronik zu Ereignissen will plus politische, geschichtliche oder wirtschaftliche Einordnung etc., der musste schon immer zum Buch greifen.

Man kann heutzutage natürlich viel im Internet auch noch kostenlos recherchieren. Aber wirkliche Tiefe zu einem Thema hat man immer nur über die Bibliothek oder den Buchhandel gewonnen.

Eine Tageszeitung enthält nun mal logischerweise v.a. Nachrichten und Kommentare. Mehrseitige Reportage sind die Ausnahme.
Wochenzeitungen schauen schon etwas gelassener und ausführlicher auf ein Thema und Monatsmagazine zum Thema dann noch weiter. Nach ein paar Monaten oder einem Jahr kommen dann meist Bücher aller Art zum Thema, von seriösen Schreibern bis - in unserer Zeit - rechtsextremen Verschwörungspredigern

Ich spreche ja ungern solche Lappalien aus. Aber wer einer Tageszeitung oder gar dem Fernsehen vorwirft, sich zu wenig lange um Themen zu kümmern, der hat deren Daseinszweck leicht missverstanden. Wobei ich beim TV da nicht mehr so sicher bin mit all den Geschichtsdokus. Die laufen aber, genauso wie die meist tendenziös angereicherten Reportagen, aber nun mal auf Spartenkanälen oder Richtung Nach-Mitternacht. Nicht aus Bos-oder Blödheit. Sondern weil der Zuschauer das nicht um 20:15h sehen will. Wem alles zu schnell geht, der braucht doch bloß Phoenix einschalten. Da gibt es sogar Talkrunden, die man anschauen kann, in meinem Fall könnte.
Das Publikum umzuerziehen - das ging nur, als es keine Wahl hatte.

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