Antwort #96: August 17, 2021, 18:00:31
Das ist eine erneute Bestätigung eines uralten Sachverhalts. Tatsächlich weiß man selbst aus der Archäologie, dass Höhergestellte statistisch länger lebten und sich - wie auch heute, wenn auch weit weniger extrem - auch besser ernährten. Dazu gehörten immer auch schon Beamte.
Stress ist es nicht alleine, sonst wären die Selbstständigen noch schlechter dran, meine ich. Es ist klipp und klar auch eine Einkommensfrage, aber natürlich auch eine des Berufs. Und der Gesellschaftsnische, in der man eben landet.
Hatte noch viel mehr geschrieben, aber fand kein Ende und habe es wieder gelöscht. Richtig nach unten geht die Lebenserwartung aber bei Langzeitarbeitslosigkeit oder Erwerbsminderungsrente. Das wird vom DIW leider nicht abgebildet.
In Deutschland schreibt man ungern von Schichten, aber ich denke wir alle sehen seit Jahrzehnten, wie die Gesellschaft mehr und mehr auseinander klafft. Wie heutzutage die gerade noch gehobene Mittelschicht feiert, Urlaub macht und zu große Autos kauft, ist ja offensichtlich. Man versucht den Status zu wahren, leider oft auf Pump.
Wie in England ist es noch nicht, aber wie steuern darauf zu und das mit voller Absicht. Zur Ehrenrettung muss man der damals verantwortlichen SPD zugestehen, dass sie Langzeitarbeitslosigkeit und auch die Niedriglohnmarkt ganz allmählich wieder humaner gestalten zu versuchen. Mindestlohn 12 Euro - die im Artikel erwähnte 13 wäre in Sicht.
Die Grünen waren auch dabei, aber das haben wohl alle vergessen oder nehmen es nicht krumm. Auch hier Fantasien für soziale Wohltaten, wir werden sehen.
Edit: Typos.
« Letzte Änderung: November 04, 2021, 23:43:49 von Florian »
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