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Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #45: April 29, 2017, 00:08:10
Guter Artikel.
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Re: Rentendiskussion
Antwort #47: Juni 07, 2017, 20:22:51
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/martin-schulz-verspricht-stabiles-rentenniveau-bis-2030-a-1150991.html

Ich stelle zunehmend fest, dass Politiker dynamische wirtschaftliche Prozesse der Zukunft mit in Gesetzen fixierten Zahlenwerten festschreiben wollen. Verschuldungsprozente hie, maximaler Beitrag da. Dass solche Rechnungen nur unter bestimmten Voraussetzungen aufgehen und locker von wirtschaftlichen Prozessen, die sich nix von Paragraphen wissen, überlagert werden können - wie z.B. die Eurokriterien in der Finaznkrise - scheint der Politik keinen Gedanken wert. Hallo?

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #48: Juni 07, 2017, 23:21:01
Schwarze Null wie Rentenniveau-Limit sollen halt den geneigten Wähler sedieren beruhigen. Nachdem man vorher natürlich viele Jahre lang Panik schürte, zurecht oder unrecht.
 
Wobei die Schuldenbremse ja diverse gesetzliche Hintertürchen offen lässt. Dazu zählt etwa schon eine von der Normallage abweichende Wirtschaftsentwicklung, über deren Berechnung selbstverständlich nichts endgültig festgelegt wurde. Und auch die Finanzkrise wäre natürlich immer noch ein legitimer Grund für ein erlaubtes Minus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenbremse_(Deutschland)#Ausnahmen_vom_Kreditaufnahmeverbot

Ich nehme mal stark an ein vielleicht einmal entstehendes Gesetz zum Rentenniveau hätte auch diverse Klauseln, die im Allgemeinen nicht kommuniziert werden. Bedacht sehr wohl.
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Re: Rentendiskussion
Antwort #49: Juni 09, 2017, 11:15:56
Ich halte das nicht für sehr wohl bedacht. Mein Punkt ist, dass in statischen Gebilden gedacht wird, die dann durch Zahlenwerte in Gesetzen möglichst fixiert werden sollen. An dieser simplen, unflexiblen Struktur ändern auch
Hintertürchen
nichts. Beim Euro, oder bei den Renten handelt es sich aber um dynamische Systeme, die besser und dauerhafter durch dynamische Regelsysteme geordnet würden. Auch Dynamisches läßt sich in ein Gesetz packen, Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_zur_Förderung_der_Stabilität_und_des_Wachstums_der_Wirtschaft zielt auf die Regelung von 4 Komponenten, die in einer dynamischen Beziehung zueinander stehen. Eine Schuldenbremse regelt nur eindimensional die schwarze Null, was volkswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten überhaupt nicht gerecht wird, und auf jeden Fall unflexibel ist.
Der gemeine Politiker, oder Mensch scheint aber für Kybernetik nicht geeignet, oder willens. Das Stabilitätsgesetz wird ja auch nachhaltig einfach ignoriert.
« Letzte Änderung: Juni 09, 2017, 11:19:56 von radneuerfinder »

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #50: Juni 09, 2017, 12:52:28
Sehe ich schon auch so, gerade die „schwarze Null“ ist ja fast schon ein Fetisch.
Habe hier auch schon formuliert das sie m.E. volkswirtschaftlich wenig sinnvoll ist.

Sie ist aber gesetzlich nicht so strikt geregelt, wie das immer suggeriert wird. Man könnte auch antizyklisch investieren, wenn auch in Grenzen.

Ich finde es auch keine Erfolgsmeldung, dass der Staat Überschüsse generiert.
Da gibt es nur zwei Gründe dafür: Entweder sind die Steuern zu hoch oder der Staat kommt seinen Aufgaben nicht nach. Oder eben beides.


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Re: Rentendiskussion
Antwort #52: Dezember 19, 2017, 14:47:47
Die langanhaltende Niedrigzinsphase macht es vielen schwer. Banken, Lebensversicherungen, Bausparkassen… und auch Betriebsrenten-Verwaltungen.
Käme es dann noch zum Börsencrash, und irgendwann wird der sicher wieder kommen, würde die Bilanz noch verheerender. Am Ende bluteten dann die Firmen und die Versicherten.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/betriebsrenten-das-grosse-loch-in-der-bilanz-1.3797043

Auch hier werden Umlage-Verfechter wieder auf die Vorzüge ihres Lieblingssystems hinweisen, sie machen derzeit Punkt auf Punkt.
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Re: Rentendiskussion
Antwort #53: Dezember 20, 2017, 10:38:27
Es wird nur ein Cut helfen und eine Einheitsrente.
Mal sehen wer dann die Angeschmierten sind.

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #55: Mai 09, 2018, 20:36:12
Die Idee hatte ich auch schon und sie fand in allen Diskussionen reichlich Anklang. :)
Um Chancengleichheit mit den vorherigen Generationen herzustellen, scheint mir das aber eher viel zu wenig. Zudem würden gerade konservative britische Regierungen ja nur anderswo kürzen.
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Re: Rentendiskussion
Antwort #58: August 29, 2018, 19:47:29
Na gut, Adenauer konnte sich vielleicht nicht vorstellen ;), dass die Deutschen einmal ohne zu Murren fast 19% Rentenbetrag zahlen und das, während ihre eigenen Ansprüche stetig beschnitten werden und die indirekten Rentenbeiträge über Steuergelder regelrecht explodieren. Oder das Deutschland so viele Einwanderer aufnimmt, etc. pp.
Und die damalige Rente kann man auch null mit heute vergleichen, da ja die Bezüge bis zu einem gewissen Punkt massiv anstiegen um dann erst wieder zu sinken.

Klar kann man die Zukunft nicht vorhersehen. Man braucht auch nicht in Panik verfallen.

Aber die wesentlichen Faktoren stehen nun mal fest. Es kann sich auch Jede/Jeder seine Rentenansprüche ausrechnen lassen, da gibt es dann immer ein Heulen und Zähnefletschen. Gut, jetzt hatten wir mal eine kleine Rezession und dann unvorhersehbar viel Zuzug, was sich so oder so auswirken kann. Auch hatten die Statistiken einen Fehler, weil man einfach annahm, dass Frauen ab 39 kaum noch Kinder kriegen. Das hat sich ja sehr geändert. Aber auf Jahrzehnte kann man sehr wohl Trends feststellen und es wäre fahrlässig, diese nicht zu erforschen. Die Beispiele sind demographisch eigentlich Peanuts.

« Letzte Änderung: August 29, 2018, 22:53:05 von Florian »
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Re: Rentendiskussion
Antwort #59: Januar 16, 2019, 22:50:25
Rentenkürzung durch Zweifachbesteuerung, auch eine Methode. Deutsches Gericht sagt: 300 € im Jahr seien für den Bürger hinzunehmen, Revision ausgeschlossen. Politik sagt: Klagt es doch ein.
https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/renten-doppelbesteuerung-100.html

Falls die Politik sich nicht aufrafft, wird das Problem immer drastischere Ausmaße annehmen.

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