In Deutschland fällt der Unterschied noch vergleichsweise harmlos aus, in anderen Ländern ist er enorm:
Während die Generation 65+ in den letzten ca. 35 Jahren deutlich bessere Einkommenszuwächse hatten
als der Durchschnitt, ist der Abstand der 25-29jährigen teilweise heftig gewachsen, sie sind also Verlierer im Verteilungsspiel.
Dafür gibt es natürlich viele Gründe. Mehr Leute gehen auf höhere Schulen und studieren - was ja an sich nicht schlecht ist - zumindest wenn das auch immer honoriert würde. Auch sind in die Studie wohl kaum private Geldflüsse von Alt nach Jung eingerechnet (wird nicht ausgewiesen).
Das andere sind niedrigere Reallöhne (auch für Hochschule-Absolventen), mehr Arbeitslose, mehr Wirtschaftskrisen etc.
Und dazu kommen leider mittlerweile auch hier stark steigende Mieten.
Wundert einen da, dass noch viele 30jährige zuhause wohnen und nicht schon zweimalige/r Mutter/Vater sind?
Viele machen sich ja über „Hotel Mama“ lustig, gerade auch über die männlichen Italiener, wo das besonders ausgeprägt zu sein scheint. Ich sage schon immer, dass das v.a. am Einkommen hängt, nicht an Nesthockerei.
Damit wird es eben schwierig mit der Geburtensteigerung. Und nicht nur das, der Ausblick ist negativ, was sich auf die nächsten Generationen fortpflanzen könnte. Wer pessimistisch in die Zukunft blickt, kriegt natürlich eher keine Kinder und investiert auch nicht in ein Haus oder anderes, was mal vererbt werden könnte.
Überhaupt wird erben immer wichtiger, Ihr werdet es ja in Eurem Umfeld vielleicht auch bemerken, wer geerbt hat und wer nicht.
http://www.theguardian.com/world/2016/mar/07/revealed-30-year-economic-betrayal-dragging-down-generation-y-incomeUnd hier kann man sein eigenes Alter und Land (eins von sieben) eintragen und mal schauen, wie man im Vergleich statistisch (natürlich nicht persönlich) so abschneidet.
http://www.theguardian.com/world/ng-interactive/2016/mar/07/whos-winning-find-out-how-your-income-compares-with-every-other-generationUnd warum ist das eigentlich so?
Ein Grund ist der: Rentner sind nicht nur ein immer größer werdenden Bevölkerungsanteil, sie gehen auch im Vergleich viel häufiger zur Wahl als die jungen Leute. Letzteres könnten diese ja vielleicht mal ändern. Und sich organisieren! Alle möglichen Organisationen haben Jugendschwund. Gewerkschaften, Parteien, Kirchen, ja sogar Unternehmer und wer alles mitredet bei der Verteilung.