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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #60: Dezember 18, 2012, 08:45:15
Und ich habe mir beim Lesen halt gedacht: Recht hat er, so denke ich inzwischen auch!

Sorry, aber das glaube ich nicht.
Ich bezweifele ganz stark, dass Du
- jemals Apples Produkte angebetet hast
- am Anfang Apple-Produkte gekauft hast, um auf der "richtigen" Seite gegen MS zu stehen
- jemals die Marketing-Behauptungen (kurz: "Wir sind die Guten") ernst genommen hast
Denn genau das ist es, was der Autor zugrunde legt und nun in der Realität ankommt und sich getäuscht und verraten fühlt. Es geht nicht um erwähnte Kritikpunkte, die aufgrund der Schrotschussmethode auch ein paar mal was reales treffen. Da bin ich bei Dir.
Aber dieses: "Man hat uns versprochen und wir haben geglaubt, was besseres zu sein und das stimmt ja gar nicht..." um das es dem Autor geht, nehme ich Dir nicht ab.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #61: Dezember 18, 2012, 09:16:35
Ja, stimmt.

Das ist das Stilmittel des Autors gewesen, das überlese ich, ich sehe den Weg Apples aber ähnlich wie er.

Ich glaube dem Autor auch nicht, dass er sämtliche Apple-Geräte gegen die anderer Hersteller austauscht.
Vielleicht ist sogar schon eine Story zum Ostergeschäft vorverfasst, in dem seinen reumütigen Weg zurück zu Apple beschreibt.

Ich habe ab und zu auch die Gedanken, den ganzen Apple-Kram loszuwerden, fange mich aber schnell wieder, wenn ich andere Geräte und OS so sehe.
Und ja, mir ist auch klar, dass mir WIN, Samsung, Android und der ganze Kram, im Nutzungsfall auch sehr schnell unsympathisch werden.
Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #62: Dezember 18, 2012, 09:36:31
Das ist das Stilmittel des Autors gewesen, das überlese ich, ich sehe den Weg Apples aber ähnlich wie er.

Wie gesagt, ein paar der genannten Sachen sind ja richtig und ich sehe sie ebenfalls so. Allerdings sind die auch nur sehr plakativ und unreflektiert genannt. Das eben auch ein paar Sachen stimmen, ist eher ein Zufallstreffer.

Das ganze ist meiner Meinung nach nicht ein Stilmittel des Autors. Denn seine Argumentation baut eben nicht wie Deine und meine auf bestimmte Sachen auf, die uns missfallen, sondern es geht von vorne bis hinten immer nur darum, dass er sich getäuscht/betrogen fühlt. Apple hat (angeblich) bestimmte Gefühlssachen bei ihm angesprochen und ausgelöst und er sich darum dem Konzern "angeschlossen" und die Produkte gekauft. Nun sind die Flitterwochen herum und die rosa Brille ab und er sieht, was wirklich läuft und hat ein Gefühl des Betrogenseins. Die Apple gegenüber gebrachte Liebe und Zuneigung wird nicht erwidert bzw. er sieht nun die Realität.
Sein Hauptproblem ist nicht die Realität, sondern dass er diese vorher ignoriert hat und nun auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist. Bei menschlichen Beziehungen ist das auch oft so.
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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #63: Dezember 18, 2012, 12:57:06
Seit 20 Jahren verehrt unser Autor die Produkte von Apple.

Was ist an diesem Satz so schlimm, Flieger? Und was ist schlimm wenn man verehren durch anbeten ersetzt?

Verehren ist ein Synonym für anbeten, genau so wie: anschmachten, anschwärmen, aufblicken, aufschauen, aufsehen, bewundern, schwärmen, verehren, vergöttern, zu Füßen liegen, anhimmeln.

Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #64: Dezember 18, 2012, 13:52:28
Ich denke wir sind uns ziemlich einig, mir ist das nur zu viel des Guten, was so geschrieben wird. En détail… 

Da war Think Different, 1997, damals für die kleine, verzagte Mac-Gemeinde wohl die passende Werbung, wenn auch pathetisch bis auf die Knochen. Und seitdem?

Hatte z.B. die Get-a-Mac-Reihe eine andere Message? Ja, jede Episode hat irgend einen wirklichen Vorzug thematisiert. Aber allen gemeinsam war doch die Message, mit dem Kauf eines Mac wirst Du vom trotteligen Biedermann zum sympathischen dynamischen Typen.


Korrekt, wie bei fast jeder Werbung. Nimmt man das richtige Deo, fallen die schönsten Frauen über einen her. Sitzt man im richtigen Auto, hat man eine glückliche Familie und/oder ein tolles, aufregendes Leben. Apple hat vielleicht mit als erster im Computer-Bereich damit geworben. Das ist sicher ganz wesentlich.

Was sie aber nicht behaupteten: Man wird durch einen Mac ein besserer Mensch. Oder das Apple moralisch überlegen wäre.

Das ist doch mehr eine Projektion, die sich lange aus dem Status des Underdogs ergab. Und natürlich zelebrierte Apple diese Rolle geradezu, erst gegen IBM, dann gegen MS. Das sprach natürlich die Sozialromantiker an. Und dann war Jobs auch irgendwann mal so was wie ein Beinahe-Hippie.
Immer wieder kommt es ja zur Fehlannahme, die Underdogs (auch die Verlierer) sei irgendwie der bessere Menschenschlag. Das ist ja ein uraltes Motiv in vielen Kulturen.

Man muss aber aufpassen, sich da nicht irgendeine charakterliche Stärke bei Kauf des richtigen Produkts heraus zu konstruieren. Das spielt ja überall eine Rolle, ich sag' nur Bio oder Manufaktum. Es wird nicht gesagt, aber den Effekt gibt es wohl - angeblich sogar messbar.

Wo es meiner Meinung nach geradezu lächerlich wird, ist, wenn man seine eigene Projektion überprüft und dann krakeelt, man wäre betrogen worden. Wo doch in Wirklichkeit v.a. ein Selbstbetrug stattfand.


Ich meine, es war für mich schon auch tatsächlich beglückend, als ich meinen ersten Mac kaufte. Das habe ich eine zeitlang auch Jedem erzählt. Das man damit klare Kante gegen das verhasste Monopol fuhr, nahm ich gerne mit. Weil Monopole immer schlecht sind.
Ich war natürlich auch frustrierter Windows-Nutzer, schon meinen ersten PC kaufte ich widerwillig, für einen neuen Amiga hätte ich das Fünffache bezahlt, aber die gab es ja nicht mehr.
Bin ich deswegen besser oder auch nur cooler? Natürlich nicht.

Und Apple ist immer schon ein Konzern gewesen, nicht anderes. Eine Weile haben sie viel richtig gemacht und womöglich jetzt nicht mehr ganz so viel. Das ist alles.


Zitat
Und mir scheint, man wusste und weiss auch sonst gut, den mittlerweile zum Selbstläufer gewordenen und natürlich in stärkerem Masse von der "Jüngerschaft" als von Apple selbst kultivierten Mythos subtil immer wieder zu befeuern. Zugegeben, schwer sich an die einzelnen Impulse alle zu erinnern und sie wirklich fest zu pinnen. Mag sein, dass einiges davon nicht mal Absicht ist. Aber hey, brauchen wir über die Gesamtausstrahlung der Firma Apple, die sich ja wohl kaum völlig von selbst aufgebaut hat, wirklich ernsthaft diskutieren?

Klar, so sagt man natürlich Sachen wie „alles, was uns antreibt ist, die besten Produkte herzustellen.“

Man muss hier aber echt mal auf andere US-Firmen gucken. In dieser Intensität tut man das ja selten. Dort wird einfach generell mit mehr salbungsvollen Worten und Show gearbeitet. Apple hat das sicher in den Jobs-Jahren perfektioniert. Wer darauf hereinfällt, ist aber selber schuld.
Ich sehe nicht, dass dies wirklich Verpflichtung wäre über die Produktqualität hinaus.

Selbstverständlich sehe ich aber alle Firmen in der Pflicht, die Zustände der Produktion zu überwachen und wo nötig einzugreifen. Aber Apple nicht mehr als andere. Das sie mehr tun als die anderen, hat aber natürlich auch Gründe in der Erwartungshaltung der (potentiellen) Käufer (die das anders sehen als ich).
Schon lustig, irgendwie…



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"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #65: Dezember 20, 2012, 08:24:22
Seit 20 Jahren verehrt unser Autor die Produkte von Apple.

Was ist an diesem Satz so schlimm, Flieger? Und was ist schlimm wenn man verehren durch anbeten ersetzt?

Hier wurde bewusst "anbeten" verwendet.
Aber auch die von Dir genannten Synonyme sind zwar schwächer in der Aussage, aber für mich bis auf "bewundern" und "schwärmen" ebenso inakzeptabel. Wobei in dem Artikel die schwächeren Formen absichtlich nicht benutzt und gemeint sind.

Im Artikel geht es tatsächlich um "verehren" und "anbeten". Auch an anderen Stellen werden religiöse Bezüge gemacht und bezgl. Apple und Jobs sind solche Vorwürfe ständig im Gespräch. Darauf wird absichtlich Bezug genommen.

Wer tote Gegenstände anbetet oder verehrt, den kann ich nicht ernst nehmen.
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Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #66: Dezember 20, 2012, 19:38:12
Sehe ich genauso, „anbeten“ ist doch kein Wort, das einem mal so eben zu einem Gerät einfällt. Wer das tut, ist per Definition nicht ganz dicht.

Wenn sie in der SZ schon ihr Sprachlabor haben, sollte das dringend mal in die Überprüfung. :)

Edit: Und weil alles, was in der SZ gut funktioniert (also Aufregung verursacht), auch bald in Quer drankommt:
http://blog.br.de/quer/ischlund-wohin-fuehrt-die-gier-von-apple-19122012.html
« Letzte Änderung: Dezember 20, 2012, 23:22:52 von Florian »
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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #67: Februar 13, 2013, 09:33:13
Während Steve Jobs, daß iPhone bauen ließ, weil er eins haben wollte, sind für den neuen Chef die Apple Stores das höchste der Gefühle - ein "Antidepressivum":
http://mobil.maclife.de/panorama/leute/tim-cook-das-wichtigste-des-auftritts-bei-goldman-sachs-der-zusammenfassung
Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #68: Februar 13, 2013, 10:32:09
Während Steve Jobs, daß iPhone bauen ließ, weil er eins haben wollte, sind für den neuen Chef die Apple Stores das höchste der Gefühle - ein "Antidepressivum":
http://mobil.maclife.de/panorama/leute/tim-cook-das-wichtigste-des-auftritts-bei-goldman-sachs-der-zusammenfassung

naja, im Einerlei der Elektronikmärkte ist da was dran. Wenn ich im Mediamarkt mal was kaufe, das ich nicht off-the-shelf kriege, dann kriege ich auch regelmässig die Krätze. Der Punkt ist: MM ist nicht billiger als andere Läden und teils sogar teurer. Aber trotzdem laufen da nur Typen rum, die kleinen Plan haben. Wenn ich in den Applestore gehe, dann bin ich da, obwohl da gefühlt 2x soviel Leute drin sind wie im MM, innerhalb kürzester Zeit wieder raus, weil sich in aller Regel jemand fast sofort um nicht gekümmert hat. Da komm ich gar nicht auf die Idee frustriert zu sein. Und dann sind das nur Worte eines CEOs der halt mal klappert. Das gehört dazu.

Aber Apple ist keinen Deut weniger cool geworden, das würde nämlich voraussetzen, dass es jemals cool war. Das war es definitiv nie. Apple war immer schon uferlos teuer, teurer als der Wettbewerb. Und Apple hat sich schon immer einen Scheiss drum geschert, was andere über sie denken. Dass die Produkte den Höhenflug durch den iPod oder das iPhone erst möglich gemacht haben ist eine andere Baustelle. Da war schlicht "seeing is believing". Oder gabs was vergleichbares zur iPods Einführung? Zur iPhones Einführung? Zur iMac-Einführung? etc. etc. etc.

Wenn ich sehe, wieviele Laptops meine WIN-Freunde gekauft haben, seit ich mein 13er MacBook aus 2009 benutze, und vor allem, wenn ich sehe, wie laut selbst die neuesten Dinger (klar, das sind die billigen 500 Euro-Teile) sind, dann ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum jemand was so uncooles kaufen soll, und auch noch GLÜCKLICH drüber sein soll. Und wer sich mal mit Windows 8 beschäftigt hat, der weiss (selbst als WIN7 User), dass das der grösste Scheissdreck ist, den MS seit VISTA verbrochen hat. Schaut zwar Megacool aus mit den Tiles, und im Vergleich dazu schaut OS X 10.8 langweilig aus, aber man kann mit den WIN8 Sachen einfach nicht arbeiten.

Apple ist einfach nicht mehr cool, weil manche Leute Apple inzwischen als Synonym für vieles sehen. Und vor allem zieht so ein Artikel wie "Warum ich kein iPhone mehr nutze" unglaublich viele Klicks an. Früher wurde man als Apple User belächelt:
Was, ne Maus? Richtige PC-User nutzen DOS! (Mac in 1985)
Wir haben jetzt auch Mäuse! Aber die haben x Tasten (Norton Commander)
Wir haben jetzt auch Windows, Mac kann einpacken (Win)
Windows ist jetzt richtig gut, Mac kann einpacken (WIN95)
iMac? Was für ein Spielzeug, ein Pentium ist viel schneller
Wer braucht einen Laptop der aus Alu/Titan ist und DOPPELT SO VIEL kostet?
Der MacPro ist viel zu teuer, das geht billiger.
usw. usw.

Appleuser zu sein war NIE cool. Man musste sich immer rechtfertigen. Und heute? Da benutzt Apple dieselben Chips und deshalb hat sich die Rechtfertigung verlagert, denn an der Schnelligkeit eines Mac zweifelt keiner mehr …
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My life is my own.

Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #69: Februar 13, 2013, 13:06:13
Während Steve Jobs, daß iPhone bauen ließ, weil er eins haben wollte, sind für den neuen Chef die Apple Stores das höchste der Gefühle - ein "Antidepressivum":

Schöner Satz!

Ob er so zutrifft, werden wir sehen. Aber in der Tat ist Cook eben v.a. Manager und nicht Visionär und Diktator.
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Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #72: Februar 15, 2013, 16:51:25
Reichlich polemischer Kommentar von Maclife. „Wertvernichtung“, ROFL. Ich antworte entsprechend.


Wer hat denn in den letzten Rekordjahren den Konzern überwiegend geleitet?
Und der Herr Einhorn, der will nur seine Vorzugsaktien und an den Geldberg. Das ist okay, schließlich gehört ihm ein Teil der Firma. Man braucht ihn aber nicht als Aktienvertreter generell stilisieren.

Es ist einfach Mode, Apple und Cook runterzuschreiben. Bei den Aktionärsbeziehungen wie bei den Arbeitsbedingungen und allen anderen Bereichen. Unter Jobs gab es keine Dividende oder Aktienrückkäufen, da wurde zwar mal gemurrt, aber das war's dann auch.

Ja, dem neuen CEO fehlt ein bisschen das Charisma, aber nach Steve Jobs wäre doch jeder Kandidat schlechter in der Verkaufe gewesen.
Und Jobs hat gesagt: So und nicht anders. Diese Autorität hat Cook natürlich nicht - und auch kein anderer. In diesem Lichte auch die Umstrukturierung des Managements.

Es ist halt, wie es ist. Jobs ist tot und der Wunderglaube starb wohl mit ihm. Das heißt aber nicht, dass es jetzt mehr oder weniger Wunder als früher geben muss.
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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #73: Februar 20, 2013, 18:45:11
Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #74: Februar 21, 2013, 09:38:04
Hat ein bisschen zugelegt, der gute Jonny..  ;)
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)