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Re: Bankenkrise
Antwort #60: Oktober 05, 2008, 23:03:08
Sind ja auch nur 3 Billionen. Das kann "das Land" locker aufbringen, wenn's ganz blöd kommt...  :P
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)
Re: Bankenkrise
Antwort #61: Oktober 06, 2008, 00:02:14
Sind ja auch nur 3 Billionen...

Je nachdem wie man rechnet sogar 5 Billionen. Aber um das alles ginge es auch nicht, abgesichert würden im Ernstafall  nur "Liquidationsmittel ersten Grades" die sich bei den Banken befinden, also Girokonto- Bankguthaben Tagesgeldkonten (schätzungsweise eine halbe Billionen). Aber nichts was darüber hinaus ginge.

Das scheint aber so oder so eher gedacht zu sein, um etwas Ruhe in die Angelegenheit zu bringen. Hoffentlich ist es nicht nötig: Denn es gibt jetzt einen neuen Rettungsplan für die HRE. . Gerade noch zwei Stunden bevor die asiatischen Börsen beginnen.
Re: Bankenkrise
Antwort #62: Oktober 06, 2008, 00:14:38
Da lässt sich die Regierung auf ein ganz böses Spielchen ein.. aber Pleite darf die HRE auch nicht gehen. Knapp 400 Milliarden Bilanzwert ist nicht gerade ohne. Vor allem, weil da auch noch Pfandbriefe mit dabei sind.

Wenn das so weiter geht, steuern wir ernsthaften Problemen entgegen. *Ich* befürchte, da kommt noch ordentlich was nach.

Was mich aber auch nervt, sind Leute, die Geld in Aktien stecken und sich hinterher über einen Totalverlust aufregen.
Gerade Heute saß wieder so einer bei Anne Will. Hat angeblich sein ganzes Vermögen (22.000 Euro) in Lehman-Zertifikate gesteckt und jetzt ist es weg. Dabei war das Geld doch für die Ausbildung der Kinder gedacht... Nun sind alle anderen Schuld. Er wusste natürlich nichts von irgendwelchen Risiken.

Also, da habe ich dann aber kein Mitleid. Was glauben die Leute denn eigentlich?
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Re: Bankenkrise
Antwort #63: Oktober 06, 2008, 00:23:33
Was mich aber auch nervt, sind Leute, die Geld in Aktien stecken und sich hinterher über einen Totalverlust aufregen.
Gerade Heute saß wieder so einer bei Anne Will. Hat angeblich sein ganzes Vermögen (22.000 Euro) in Lehman-Zertifikate gesteckt und jetzt ist es weg. Dabei war das Geld doch für die Ausbildung der Kinder gedacht... Nun sind alle anderen Schuld. Er wusste natürlich nichts von irgendwelchen Risiken.

Also, da habe ich dann aber kein Mitleid.

Tendenziell stimme ich Dir zu, aber man sollte auch ein bisschen differenzieren. Viele Kunden glauben dem freundlichen Bankberater gegenüber einfach zu gutgläubig wenn er ihnen versichert, dass da natürlich kein Risiko besteht. Das es eigentlich gar keine Bankberater für Kunden gibt, sondern einfach nur Verkäufer die mal mehr mal weniger (und oft eben mehr weniger) Ahnung haben, erkennen manche erst wenn es zu spät ist.

Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #64: Oktober 06, 2008, 00:35:01
Also, da habe ich dann aber kein Mitleid. Was glauben die Leute denn eigentlich?

Meine Rede. Die gier macht die Leute blind und am Ende sind dann die Vermittler schuld. Dabei darf er nix verkaufen, wenn nicht eine Unterschrift unter der Risiko-Aufklärung steht. Natürlich entbindet das den Vermittler nicht von allen Pflichten, aber man sollte halt verdammt noch mal durchlesen, was man unterschreibt.

Rendite ohne Risiko gibt es halt nicht. Ganz einfach.
Das dies einfach nicht in die Birnen geht, ist mir ein Rätsel. Ebenso, daß der Trick „steuerfrei“ immer wieder funktioniert.

Es ist diese Gier und Leichtgläubigkeit, die nun diese Probleme bereitet. Nicht nur von den Bankern, sondern auch von den Kunden. Ohne vernünftiges Einkommen ein Riesenhaus zu finanzieren, alleine durch die Wertsteigerung, kann doch gar nicht funktionieren.

Aber klar! Schuld sind immer die anderen.

Tendenziell stimme ich Dir zu, aber man sollte auch ein bisschen differenzieren. Viele Kunden glauben dem freundlichen Bankberater gegenüber einfach zu gutgläubig wenn er ihnen versichert, dass da natürlich kein Risiko besteht. Das es eigentlich gar keine Bankberater für Kunden gibt, sondern einfach nur Verkäufer die mal mehr mal weniger (und oft eben mehr weniger) Ahnung haben, erkennen manche erst wenn es zu spät ist.

Da stimme ich auch zu, natürlich wird grenzwertig bis kriminell gehandelt, aber wenn es ums Geld geht?! Offensichtlich sind viele Leute echt sehr naiv.  Dieses auszunutzen ist eine Sauerei, aber eben leider Normalität, wahrscheinlich seit dem Homo Erectus. Wer sein Steinwerkzeug nur mal eben Freunden überlässt, kann eben Pech haben.
Wir haben, im Gegensatz zu unseren Vorfahren, aber die Möglichkeit, uns umfassend zu informieren. Tatsächlich geht jetzt das Gleiche los wie damals bei den Ost-Schrottimmobilien, um mal ein Beispiel zu nennen. Da fasste ich mir auch schon an den Kopf.


Noch ein abschliessender Kommentar zu den Ereignissen der heutigen Nacht:
Bei diesen Rettungsfonds frage ich mich ja immer, woher das Geld komme soll. Irgendwo werden wohl doch die Druckmaschinen angeworfen, oder wie soll man das beurteilen? Geld, die unendliche Ressource?
Aber die Einlagen sind jetzt sicher. Genau wie die Renten. :D


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"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
“We’re all going to be dead soon, and it really doesn’t matter anymore, so there’s zero pressure.”
Joe Mazzulla, Trainer der Boston Celtics über den Druck auf seinem Team.
Re: Bankenkrise
Antwort #65: Oktober 06, 2008, 01:21:40
frage ich mich ja immer, woher das Geld komme soll. Irgendwo werden wohl doch die Druckmaschinen angeworfen, oder wie soll man das beurteilen? Geld, die unendliche Ressource?

Auf die Notenpresse haben die europäischen Regierungen glücklicherweise keinen direkten Zugriff mehr. Nach den Erfahrungen mit der Inflation im letzten Jahrhundert gibts für die Gelddruckmaschinen eine eigene, nicht an Weisungen gebundene, Institution - die Zentralbank.

Zahlen muss der Steuerzahler, also überwiegend Leute bei denen, wenn sie sich in Gelddingen grob verkalkulieren ein Staatsbediensteter zum pfänden kommt.

Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #66: Oktober 06, 2008, 01:32:46
Ist mir schon klar, daß der Staat nicht die Zentralbanken nötigen kann, aber andersherum kann sich die Zentralbank ja den Zwängen einer Systemgefährdung (großes Fragezeichen) auch nicht grenzenlos entziehen.
Zahlen muss der Steuerzahler, ja gut, aber das reicht ja momentan schon nicht, also müssten noch mehr neue Kredite aufgenommen werden. Da ist dann ein niedriger Leitzins ein gute Sache. Zu viel billiges Geld hat aber gerade diese Krise mit-ausgelöst und verlängert sie womöglich mehr als sie zu beenden.

Hoffentlich werden wenigstens die richtigen Lehren gezogen, fürs nächste Mal. Aber meine Hoffnung geht gegen null.
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Re: Bankenkrise
Antwort #67: Oktober 06, 2008, 01:49:34
Kommt halt darauf an wie man null definiert. Bis Europa unabhängige Notenbanken hatte, hats über 70 Jahre nach der auslösenden Krise gedauert. Mein Fazit: Ergebnis gut, Reaktionszeit 60 bis 70 Jahre zu lang.

So wie dem Kapitalismus die staatliche Reglementierung zur sozialen Marktwirtschaft gut gestanden hat, wäre jetzt ein extrem guter Anlass eine "Notenbank" für den globalen Handel mit Geld (inklusive der Zweitwährung Aktien) einzuführen.

Wobei ich "Notenbank" als verbindliche, öffentliche Aufsicht mit Gestaltungskraft sehe.
« Letzte Änderung: Oktober 06, 2008, 02:01:22 von radneuerfinder »
Re: Bankenkrise
Antwort #68: Oktober 06, 2008, 01:56:19
[Das hier ist nicht direkt als Beitrag gedacht sonder mehr als zusätzliche Information darüber für diejenigen die wissen wollen wie das Finanzsystem "im Innersten" funktioniert. Und wie Geld, dass man ja einfach so zu drucken scheint wirklich zu seinem "Wert" gelangt. In dem frei verfügbaren Dokumentationsfilm Zeitgeist: Addendum wird es hinterleuchtet. Auch wenn es sehr stark aus amerikanischer Sicht und auch ziemlich reisserisch gemacht ist, trotzdem empfehlenswert für einen regnerischen Herbstabend]
Re: Bankenkrise
Antwort #69: Oktober 06, 2008, 15:51:18
Na, sind Heute alle in Schockstarre verfallen??  ;)
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Re: Bankenkrise
Antwort #70: Oktober 06, 2008, 17:16:40
Na, sind Heute alle in Schockstarre verfallen??  ;)
nö, in interessierter Erwartung ;)

Hab zwar kein Geld investiert, bin aber dennoch gespannt, was demnächst noch so alles kommt.
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Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #71: Oktober 06, 2008, 20:26:46
Und ich arbeite meine Depot-Verluste wieder rein. ;)


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Re: Bankenkrise
Antwort #72: Oktober 07, 2008, 09:00:41
Hat sich schon jemand Gold gekauft?
Re: Bankenkrise
Antwort #73: Oktober 07, 2008, 10:56:53
Hat sich schon jemand Gold gekauft?

Hab mir letztens sogar Gold einbauen lassen ;D
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Re: Bankenkrise
Antwort #74: Oktober 07, 2008, 11:42:38
Ich kauf mir jetzt ein Haus. Bevor Geld nix mehr wert ist...  ;)
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