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Florian

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USA: Wahlkampf und -Krampf
Februar 17, 2016, 19:23:44
Mittlerweile laufen ja die Primaries. (parteiinterne Vorwahlen) zu Obamas Nachfolger.
 
Was sich immer mehr auch in Europa abzeichnet - das ein wachsender Teil der Bevölkerung gegen das System an sich ist und entsprechenden Leuten nachläuft - ist in den USA noch deutlicher zu sehen.

Die Republikaner sind gefangen in Trumps Schmäh- und Hetzwahlkampf, die anderen spielen noch keine große Rolle und kämpfen um best of the rest. Darunter nicht auf der Basis des Realismus denkende Menschen der erzkonservativen und evangelikalen Richtung.
Es könnte durchaus sein, dass Trump die Kandidatur gewinnt. Vor allem, wenn bei den anderen nicht schnell ein paar ausscheiden und sich hinter einem scharen. Vernünftigster Mann mit Chancen ist noch Rubio, der aber vielen als zu unerfahren gilt. Der hätte laut Umfragen auch recht gute Chancen bei der Wahl.

Bei den Demokraten wiederum die ewige Hillary, die von vielen Amerikanern noch nie gemocht wurde und die viele so richtig satt haben, zumal sie ein ganz schönes Paket aus Skandalen mit herum schleppt.
Aus Verzweiflung und kaum nachvollziehbarer Begeisterung ist nun Bernie Sanders aus den Untiefen der Umfragen zum Erdrutschsieger in New Hampshire emporgestiegen. Nicht mal bei den jungen Frauen konnte Hillary gewinnen, Sanders hat sogar dort einen zweistelligen Vorsprung.
Rutscht Frau Clinton die Nominierung wieder durch die Finger, weil irgendein Underdog einen Hype entfacht? Eher nicht, denn im Süden hat Sanders kaum eine Chance.
Aber interessant wäre es schon, ob die Demokraten wirklich einen 76jährigen aus Brooklyn, der sich „demokratischer Sozialist“ nennt, aufstellen würden.
Lustigerweise würde er laut jetzigen Umfragen auch bei den Präsidentschaftswahlen besser abschneiden als Hillary, gegen Trump und Cruz deutlich gewinnen und nur gegen Rubio knapp verlieren (Hillary auch, und gegen Cruz).


Und falls „zwei Radikale“ aufgestellt würden - gemeint wohl Sanders und Trump (und vielleicht andere) - will auch noch Michael Bloomberg, Multimilliardär und ehe. Bürgermeister von New York als Unabhängiger einsteigen. Das ist sehr schwierig, viele Bundesstaaten haben extreme Fristen für die Unterschriftenlisten etc. Aber Bloomberg hätte wohl die Mittel. M.E. hätte er bei dem Geisterbahn-Personal sogar Chancen, weil er beide Lager bedienen kann und so die Mitte abräumen könnte.


Zu allem Überfluss ist jetzt auch der oberste Richter Scalia gestorben, der 30 Jahre lang die harte rechte Kante fuhr.
Der Senat werde keinen von Obama vorgeschlagenen Kandidaten für die Nachfolge unterstützen, sagte der dortige Mehrheitsführer. Das gab es auch noch nie, dass man sich vor allen Vorschlägen schon als Totalverweigerer outete. Das die lahmen Präsidentschaftsenten ihre Kandidaten nicht durchbringen, ist dagegen aber fast normal.
Der nächste Präsident wird dann wohl insgesamt vier Richter (von neun) ernennen können, da noch drei weitere in den ersten vier Jahren schon die 79 erreichen werden - das durchschnittliche Alter des Ausscheidens. Vielleicht erweisen sich manche auch als sehr langlebig, wer weiß. Trotzdem besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der nächste Präsident auf Jahrzehnte den Supreme Court beeinflussen und eine ideologische Richtung zementieren wird können.
Es ist dort ja kaum mehr so (wie bei uns), dass Verfassungsrichter auch mal die eigenen Förderer überraschen und eine überparteiliche Einigung, wer den Richter jeweils (mehr oder weniger) bestimmen darf, gibt es natürlich eh nicht. Das Gericht spiegelt die Zerrissenheit des Landes exemplarisch wieder, meistens wird hart an den ideologischen Linien entlang abgestimmt.


Ein gewisses Faszinosum ist dies alles für mich schon, auch wenn ich nicht weiß warum.
« Letzte Änderung: Februar 21, 2016, 16:49:29 von Florian »
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"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
“We’re all going to be dead soon, and it really doesn’t matter anymore, so there’s zero pressure.”
Joe Mazzulla, Trainer der Boston Celtics über den Druck auf seinem Team.

Florian

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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #1: Februar 21, 2016, 17:13:34
Hillary Clinton gewann Nevada zwar knapp, aber man darf nicht vergessen, dass je nach Bundesstaat anders geregelt ist, wer die Delegierten bekommt.
So bekommt Clinton 19, Sanders aber auch 15 Delegierte - damit steht es 51-51.
Aber Clinton hat über 400 Stimmen Vorsprung bei den „superdelegates“, die nicht gewählt werden (Kongress-/Senatsmitglieder, Parteigranden). Die sind zwar ungebunden, aber haben sich eben großteils schon festgelegt - was sich noch ändern könnte.

Trump dagegen darf nach seinem Sieg in South Carolina alle 44 Mandate mitnehmen und damit schon 61, also 50 mehr als der zweitplatzierte erzkonservative Cruz. Falls ihn noch jemand stoppen will, wird es jetzt höchste Zeit.

Immerhin Jeb Bush, Bruder von George W. und ehe. Gouverneur in Florida, hat nach seinem Misserfolg ein Einsehen und gab jetzt auf. Ob und wen er künftig unterstützen will, ist noch nicht bekannt. Sein einstiger Ziehsohn Rubio oder der vergleichsweise moderate Kasich kommen wohl in Frage. Ob eine Empfehlung denen aber helfen würde?

Als nächstes kommen die Vorwahlen in Nevada für die Republikaner und South Carolina für die Demokraten, also genau umgekehrt. Am 1.März dann der „super tuesday“, mit vielen Vorwahlen v.a. im Südosten. Nach denen wird man mehr wissen.
Die Vorwahlzirkusse enden erst Anfang bzw Mitte Juni.   
« Letzte Änderung: Februar 21, 2016, 17:16:55 von Florian »
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Florian

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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #2: März 06, 2016, 16:22:16
Super Tuesday ist vorbei, und auch gestern waren wieder ein paar Staaten dran.

Ted Cruz, der sich ultrakonservativ geriert, scheint mehr und mehr der einzige Kandidat zu sein, der Trump noch einfangen könnte. Sollte er oder ein anderer als klare Nr. 2 zum Parteitag kommen, wäre eine Kampfabstimmung durchaus möglich.
Insgesamt ist die republikanische Debatte total vergiftet und bei der Einschätzung diverser Körperteile des Gegners angekommen. Die Partei (die keine wirkliche ist) hat ja all die Jahre den Populisten den Boden bereitet und fast wünscht man sich das Trump gewinnt und den Laden auseinander nimmt.


Bei den Demokraten bleibt Hillary wie erwartet vorne, aber nimmt man die sog. superdelegates aus der Rechnung, ist es immer noch überraschend knapp. Jetzt  bekam Sanders sogar Nebraska und Kansas. In Louisiana natürlich Hillary vorne, dort leben viele Afroamerikaner, bei denen sie immer noch recht beliebt ist.
Sanders bisherige Erfolge und viele Umfragen zeigen aber, dass dieses Gefühl von den anderen Bevölkerungsgruppen nicht geteilt wird.

Umfragen, zum jetzigen Zeitpunkt natürlich etwas albern, aber doch interessant, zeigen auch nur ein paar Prozente mehr Sympathie für Hillary als für Trump. Definitiv nichts, auf dem man sich ausruhen könnte.
Diesen Umfragen zufolge wäre, Stand heute, Trump auch der einzige Gegner, gegen den sie gewinnen würde.
Sanders dagegen würde angeblich alle drei (Trump, Cruz, Rubio) schlagen.

Leicht verrückt ist das alles schon. Aber in Europa sind wir erfolgreiche Populisten ja gewohnt, jetzt ereilt es auch Deutschland.
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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #3: März 07, 2016, 06:57:22
Leicht verrückt ist das alles schon. Aber in Europa sind wir erfolgreiche Populisten ja gewohnt, jetzt ereilt es auch Deutschland.

Siehe Wahlergebnisse in Hessen.

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.
Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #4: März 10, 2016, 17:34:24
Es ist für Europa und Deutschland komplett wurscht, wer Präsident in USA wird. Die USA sind IMMER extrem auf Ihren Vorteil bedacht. Wurscht ob der Präsident Clinton oder Trump heißt.
Und so, wie die EU und speziell Deutschland sich derzeit gerieren ist das in jedem Fall GEIL für die USA. Die müssen noch nicht mal intervenieren. Die unterstützen einfach die Türkei und Ukraine als Bollwerk gegen den Russen und gut ist.
as in Arabien passiert ist glänzend für die Amerikaner. Ausser vielleicht der Ölpreis, aber da haut sich Saudi Arabien derzeit selbst eins in die Kronjuwelen, das kann USA aussitzen. Auf Jahrzehnte wird die Hegemonie der USA bleiben. China als Antithese? Dass ich nicht lache. Und ab 2020 werden die östlichen EU-Staaten im Sinne der USA gegen Russland tätig sein, solange, bis POLEN, das ich als Leader da sehe, zu mächtig wird, dann pfeift die USA wieder zurück. Deutschland und Frankreich werden komplett ausgebootet, was heißt werden, das machen die schon schön selber, und die Briten hauen sowieso ab. Schaut glänzend für Amiland aus.
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Florian

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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #5: März 11, 2016, 00:46:17
Klar sollte man sich weder große Hoffnung machen oder Alpträume.
Andererseits… Natürlich kann man nur spekulieren, aber gut war G.W.Bush für Europa nicht. Der hat mit seinem Irakkrieg nicht nur Europa gespalten, sondern auch unsere Nachbarschaft nachhaltig destabilisiert. (Nein, die USA sind nicht an allem schuld! Aber ihren Anteil haben sie eben doch.) Hätte Obama den Irakkrieg damals angeordnet?
Oder Lehmann pleite gehen lassen?

America first? Na sicher, wie in allen anderen Ländern auch das eigene Interesse erste Priorität hat. Und ein allzu einiges Europa ist weder im Interesse Washingtons noch Moskaus. Da nehmen sie sich nichts, nur die Methoden unterscheiden sich teilweise.

Zukunft des US-Einflusses? Der war jedenfalls schon größer ein Teilen der Welt. Insofern wäre es eine Trendwende, wenn sie wieder wachsen würde. China ist stark in Afrika und schafft Fakten im Pazifik, Antithese, ne, aber zum Lachen? Je schlechter es der Wirtschaft dort geht, desto nationalistischer wird China auftreten. Dort stehen eh alle Zeichen auf wieder mehr Diktatur und Militär. Propaganda gegen die Nachbarn und die USA auch wieder sehr en vogue.

Und Europa? Ist für die USA der Brückenkopf zu Eurasien. Immer schon. Da wir keinen besseren Hegemon finden werden, bliebe eine größere Eigenrolle eines vereinten Europas als einzige Alternative, doch die ist extrem unwahrscheinlich.
« Letzte Änderung: März 11, 2016, 00:54:32 von Florian »
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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #6: März 12, 2016, 13:07:20
Klar sollte man sich weder große Hoffnung machen oder Alpträume.
Andererseits… Natürlich kann man nur spekulieren, aber gut war G.W.Bush für Europa nicht. Der hat mit seinem Irakkrieg nicht nur Europa gespalten, sondern auch unsere Nachbarschaft nachhaltig destabilisiert. (Nein, die USA sind nicht an allem schuld! Aber ihren Anteil haben sie eben doch.) Hätte Obama den Irakkrieg damals angeordnet?
Oder Lehmann pleite gehen lassen?

Die Lehman-Pleite war ja auch nur Symptom und nicht Ursache. Eine Nicht-Pleite hätte die Sache nicht besser gemacht. Und an den Ursachen war kaum Bush schuld.
Und zu Irak: Europa ging und geht in Libyen und Syrien ja ganz andere und bessere Wege...  :-X
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Florian

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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #7: März 12, 2016, 13:23:09
Die Lehman-Pleite war ja auch nur Symptom und nicht Ursache. Eine Nicht-Pleite hätte die Sache nicht besser gemacht. Und an den Ursachen war kaum Bush schuld.

Ich habe auch absichtlich nicht geschrieben, dass es besser gelaufen wäre, hätte die US-Regierung den Laden gerettet. Aber eben anders.

Zitat
Und zu Irak: Europa ging und geht in Libyen und Syrien ja ganz andere und bessere Wege...  :-X

Verstehe die Aussage nicht ganz, passt jetzt auch nicht ganz zu meiner Aussage, oder doch?
Wie auch immer, zum einen kann man die Konflikte schlecht bis nicht vergleichen, zum anderen hat Europa sich in seinem Handeln doch an den USA ausgerichtet, man ist sich weitgehend einig.
Auf jeden Fall haben alle viel falsch gemacht.

Mein Fazit ist aus diesen Dingen ist halt: Je turbulenter es zugeht, desto mehr kluge Führung braucht die Welt. Ich weiß nicht, wer da sonst in Frage käme als die USA. Und da spielt der Präsident eben eine große Rolle. Gerade auch in Deutschland, auch wenn sich allmählich emanzipiert.
Ganz irrelevant ist diese Personalie für uns also nicht.


Zum anderen, ich habe es ja geschrieben, ist dieser Vorwahlkampf für mich schon auch faszinierend.
« Letzte Änderung: März 12, 2016, 13:26:13 von Florian »
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Florian

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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #8: März 16, 2016, 13:53:06
Nachdem Rubio in seinem Heimatstaat Florida haushoch gegen Trump verloren hat, steigt er aus dem Rennen aus. Trump dagegen kann sich alle 99 Delegierten sichern.
Damit verbleiben Trump, Cruz und Kasich, der immerhin das stimmenreiche Ohio gewinnen konnte. Trotzdem ist er weit abgeschlagen und spekuliert vielleicht auf ein Ministerium oder einen sonstigen Posten.

Hillary scheint sich ihrer Nominierung fast schon sicher sein zu können, auch wenn Sanders nach wie vor sehr viel besser abschneidet als erwartet.

Eine Wahl zwischen Clinton und Trump wird also immer wahrscheinlicher. M.E. ist das trotz der derzeitigen Umfragen keineswegs eine sichere Sache für Hillary. Zum einen ist sie reichlich unbeliebt und mehr Teil des momentan enorm verhassten Establishment als sie kann man ja fast nicht sein. Ihre einzige Antwort darauf ist, sie sei eine Frau und damit könne sie gar kein Teil des Establishments sein. Aha.
Zum anderen hat das Ehepaar Clinton ja einige Skandale auf dem Konto, finanzielle und natürlich auch einen privaten, der womöglich noch einmal ausgeschlachtet werden könnte. Dazu kommt noch das aktuelle Email-Fiasko - das FBI ermittelt immer noch.

Jedenfalls haben beide Seiten ein reiches Arsenal an vergangenen Sünden des anderen.

Kernproblem für Hillary ist ihre fehlende Glaubwürdigkeit. 60% der Amerikaner halten sie für unehrlich.
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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #9: März 16, 2016, 16:35:23
Kernproblem für Hillary ist ihre fehlende Glaubwürdigkeit. 60% der Amerikaner halten sie für unehrlich.

Erstaunlicher ist wohl, dass 40% sie für ehrlich halten.

Florian

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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #10: März 16, 2016, 18:43:11
Der musste ja kommen. :)
Das würde ich aus der Zahl aber nicht schließen, leider werden die Umfragen nicht voll wiedergegeben. Vielleicht gaben auch 20% keine Antwort…

Wie auch immer, dass die Dame überhaupt meinte, antreten zu müssen, zeugt von Größenwahn. Auch falls sie es aufgrund der schwachen Konkurrenz vielleicht schafft. „Mein Mann war Präsident, jetzt will ich, obwohl ich eine der unbeliebtesten Personen des Landes bin!“ So kommt mir das vor.

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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #11: März 16, 2016, 19:03:40
Frau Clinton erschien mir sympathisch als sie noch ihren Mann auf seinem Weg ins weiße Haus unterstützt hat.
Inzwischen ist das wirklich übelster Politik-Filz.

Florian

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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #12: April 28, 2016, 17:44:50
Tja, mittlerweile müsste Cruz schon alle restlichen Bundesländer gewinnen, um Trump noch zu übertrump(f)en, auh eine Allianz mit Kasich hilft da nicht mehr. Bliebe die Möglichkeit einer Verhinderung auf dem Parteitag, da ginge wohl noch einiges hintenrum, aber das werden die Republikaner kaum wagen.

Hillary ist auch durch, Sanders steht zwar gut da, aber da nur proportional verteilt wird und die „superdelegates“ nun mal weit mehrheitlich für Clinton sind, gibt es dort keine Überraschung mehr. Aber das er doch sehr gut abschnitt, zeigt die tiefe Sehnsucht nach wirklichem Politikwechsel v.a. bei jungen Wählern. Clinton hat genau dort riesige Probleme und wird nicht umhin kommen, zumindest etwas nach links zu gehen, wie ja teilweise schon geschehen. Sonst bleiben die zu Hause. Chance für Trump?
Nun geht sie aber wieder in die Mitte mit vielen Verweisen auf ihren tollen Mann, an den sich die meisten Amerikaner wegen der damals starken Wirtschaft gerne erinnern.

Exkurs wegen der Minderheiten, auf welche die Clintons ja zählen können: Es war Bill Clinton, der kein Veto gegen die weiter extrem viel schwereren Strafen für Crack-Händler und -Konsumenten, im Vergleich zu denen von Kokain, einlegte. Diese Ungleichbehandlung chemisch quasi identischer Stoffe hatte nur einen Effekt: Massenhaft Strafgefangene aus schwarzen Familien. Denn die können sich kein Kokainpuder leisten.
Daher nannten Kritiker dieses Gesetz auch rassistisch und die Clinton-Regierung hatte versprochen, es zu ändern.
Heute beklagen alle Demokraten und gerade auch die Clintons die ach-so-unfaire Behandlung.
Immerhin wurde das Gesetz letztens abgeschwächt, ungleich ist es noch immer.

http://articles.baltimoresun.com/1995-10-31/news/1995304052_1_crack-cocaine-powder-cocaine-cocaine-crimes


Sicher scheinen viele republikanische Wähler Trump nicht zu mögen, aber das unterscheidet sich nicht groß von Hillary bei den Demokraten. Immerhin wird sie die Minderheiten massiv hinter sich haben, wegen Trump noch mehr als sonst. Und das ist potentiell wahlentscheidend.

Bin jedenfalls gespannt, wer es besser vermag, sein Lager zu mobilisieren.

Die USA können einem leid tun, finde ich. Viele hoffen immer noch auf einen dritten, unabhängigen Kandidaten. Würde sich aber ein Prominenter finden, wäre er sehr spät dran und m.W. zu spät für die Registrierung in manchen Staaten. Außerdem nähme ein Kandidat der mehr in der Mitte steht wahrscheinlich Hillary die Stimmen weg, ohne zu gewinnen -> Trump würde Präsident.
« Letzte Änderung: April 28, 2016, 17:58:38 von Florian »
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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #13: Mai 04, 2016, 08:54:58
So, Cruz ist raus. Und Bernie macht kurz ein paar Punkte. Immerhin etwas.

Jetzt wird's langsam dunkel am Horizont...

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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)

Florian

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Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Antwort #14: Mai 04, 2016, 17:11:22
Scheinbar haben sich die Hoffnungen von Cruz auf einen Putsch beim Parteitag zerschlagen…
Kasich ist nur Zählkandidat und Sanders wird Hillary auch nicht mehr schlagen.

Clintons Lager frohlockt, ist sich aber hoffentlich nicht zu sicher. Das kleinere Übel ist sie allemal, vielleicht sollte sie das auf die Plakate schreiben. ;)
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