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Re: Rentendiskussion
Antwort #15: Oktober 23, 2012, 00:10:56
Volker Pispers erklärt das deutsche Rentensystem: http://www.youtube.com/watch?v=xniRALyg52M. Geht so etwa ab Min. 1 los.
Re: Rentendiskussion
Antwort #16: Oktober 23, 2012, 04:25:39
Hey, der hat meinen Beitrag gelesen.
Re: Rentendiskussion
Antwort #18: November 26, 2012, 10:16:58
Und hier das aktuelle Wahlgeschenk von CDU und FDP:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/renten-steigen-bis-2016-um-bis-zu-elf-prozent-a-869249.html


Und hier das Geschenk vor der letzten Bundestagswahl von CDU und SPD:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kuerzungsverbot-bundesregierung-beschliesst-rentengarantie-a-623108.html
Die gesetzliche Rente darf qua Gesetz nominell nie sinken.

Das kommt in meinen Augen einer Kündigung der GenerationenSolidarität gleich. Rentner profitieren nur mehr von steigenden Löhnen, falls die Löhne sinken haben sie damit nix zu tun.

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #19: November 26, 2012, 22:33:01
Super, dann haben im Optimalfall die Rentner 2016 die heurige Stromerhöhung wieder drin…

Das kommt in meinen Augen einer Kündigung der GenerationenSolidarität gleich. Rentner profitieren nur mehr von steigenden Löhnen, falls die Löhne sinken haben sie damit nix zu tun.

Kann man so sehen, allerdings ist die eigentlich ebenfalls gesetzlich verankerte Dongelung an die Lohnsteigerungen durch diverse „Nachhaltigkeitsfaktoren“ ja auch nicht mehr wirklich gegeben.

Das hat man natürlich gemacht, weil die Einkommen durch die Krise tatsächlich auch mal ganz nominal rückläufig waren (also sogar ohne Inflation) und die Regierung nicht mit einer Rentensenkung in die Geschichte eingehen wollte. Und ein bisschen Angst wollte man wohl auch nehmen.
Aber: Real ist eben ganz was anderes. Über die Inflation wacht die Zentralbank, und wie unabhängig ist die noch?
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Re: Rentendiskussion
Antwort #21: Dezember 30, 2012, 18:00:41
Man kann auch mal die Rentenanpassungen gegen die Inflation legen und sieht, dass sie schon seit Jahrzehnten real rückläufig sind (im Westen).

Einigen wir uns auf ein Jahrzehnt?

   
http://www.sozial-politik-seminar.de/Sozialpolitik_Deutschland/Rentenpolitik_Rentenversicherung.html

   
http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Alter-Rente/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVIII38.pdf
Re: Rentendiskussion
Antwort #22: Dezember 30, 2012, 18:40:39
Auf der Seite von Herrn Riester fehlen nun auch noch die Videos die die Rente erklären sollen. So ein Mist auch … das sie fehlen  ;D

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #23: Dezember 30, 2012, 23:58:45
Man kann auch mal die Rentenanpassungen gegen die Inflation legen und sieht, dass sie schon seit Jahrzehnten real rückläufig sind (im Westen).

Einigen wir uns auf ein Jahrzehnt?

Ich sehe die Kurve abwärts seit vor 1995 mit nur einem minimalen Ausreißer. Dann sieht man, dass schon seit den 70ern die Renten unterm Strich real nicht mehr gestiegen sind. Der Rentenbeitrag auch fast nicht, was immer vergessen wird. Explodiert aber ist der Steuerzuschuss von ca. 10 auf über 60 Mrd. Euro. Natürlich v.a. aufgrund der Wiedervereinigung, aber bei weitem nicht nur.
Wobei ich den offiziellen Inflationszahlen auch nicht traue, gerade für Rentner ist der berühmte Warenkorb wohl nicht so ganz realistisch.
Aber nehmen wir ihn mal so hin. Dann wäre ja auch schon diskussionswürdig, ob so eine Stagnation okay ist. Oder ob es seit damals in anderer Beziehung nicht doch einen Wohlstandszuwachs gab, der den Rentner vorenthalten wird (und nicht nur ihnen, klar).
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Re: Rentendiskussion
Antwort #24: Januar 02, 2013, 08:12:11
Dann wäre ja auch schon diskussionswürdig, ob so eine Stagnation okay ist. Oder ob es seit damals in anderer Beziehung nicht doch einen Wohlstandszuwachs gab, der den Rentner vorenthalten wird

Den Wohlsatandszuwachs gab es. Aber nicht bei den Angestellten Gehältern. Die sind - inflationsbereinigt - seit 1990 stabil. Diese Gehälter sind seit 1958 der Maßstab für die Rentenhöhe. Also laut obiger Grafik lief das synchron. Seit 2003 gibt es aber eine ca. 15 % Absenkung. Sie wird in Zukunft ca. 35 % ausmachen. Folge: Die Rente sinkt: Wer 40 Jahre lang ein Gehalt von 2200 € Brutto/monatlich (in Zahlen von 2012) verdient, bekommt eine Rente in Höhe der Sozialhilfe. Das betrifft alle Angestellten und viele dramatisch. Die Absenkung wurde von der Politik absichtlich herbeigeführt. Begründung: in Zukunft zuviele Rentner, Lohnnebenkosten stabilisieren/reduzieren, teilweise Umstellung auf private & kapitalgedeckte Vorsorge.

Explodiert aber ist der Steuerzuschuss von ca. 10 auf über 60 Mrd. Euro. Natürlich v.a. aufgrund der Wiedervereinigung, aber bei weitem nicht nur.

Ja, positv ausgedrückt: hier wurde endlich die Subvention der Steuerzahler durch Rentenbeiträge abgestellt/vermindert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Versicherungsfremde_Leistungen#Gesetzliche_Rentenversicherung
« Letzte Änderung: April 23, 2019, 14:24:22 von radneuerfinder »

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #25: Januar 02, 2013, 14:11:23
Den Wohlsatandszuwachs gab es. Aber nicht bei den Angestellten Gehältern.

Das meinte ich ja auch mit dem, was ich in Klammern dazuschrieb.

Zitat
Die sind - inflationsbereinigt - seit 1990 stabil.


Ja.
Faszinierende Facette dabei die Gewinner und Verlierer.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/studie-realloehne-sind-seit-1990-um-bis-zu-50-prozent-gesunken-a-670474.html (von 2010, Zahlen von 08)

Da fragt man sich, ganz ohne Wertung, inwiefern eine Gesellschaft von Grafikern, Marketingleuten und Maklern mehr profitiert als von Ärzten, Sportlehrern und Förstern.

Zitat
Ja, positv ausgedrückt: hier wurde endlich die Subvention der Steuerzahler durch Rentenbeiträge abgestellt/vermindert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Versicherungsfremde_Leistungen#Gesetzliche_Rentenversicherung

Das ist für mich auch so ein irreführender Verwaltungsjargon, der mich schon lange stört (nicht gegen Dich gerichtet). Gemeint ist doch, dass dort Leute etwas bekommen, die (zeitweise) nicht einbezahlt haben - einzahlen konnten -, aber eben gesetzliche Rentenansprüche (auch für diese Jahre) haben. Da sagt man dann, dies wäre versicherungsfremd.
Das ist eben die deutsche Geschichte des 20. Jahrhundert (edit)und anderes(/edit), die/das sich hier widerspiegelt. Nun kann man sicherlich streiten, wie man diese Lasten finanzieren sollte.

Es ist aber eben nicht so, dass die Renten allein aus den Beiträgen per Umlage finanziert würden. Nur ein immer größerer Zuschuss aus Steuermitteln ermöglicht die Auszahlung. Wir wissen, dass dieser Zuschuss immer wichtiger werden wird. Gleichzeitig unterliegt das Steueraufkommen aber einer gewissen Schwankung und die Schuldenbremse hat mittlerweile Verfassungsrang.
Interessante Entwicklung, finde ich.
« Letzte Änderung: Januar 02, 2013, 14:23:55 von Florian »
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Re: Rentendiskussion
Antwort #26: Mai 28, 2013, 00:09:27
Lesetipp:
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ku&dig=2013%2F05%2F27%2Fa0072
http://www.stern.de/wirtschaft/job/die-gehaelter-der-staatsdiener-beamter-sorge-dich-nicht-diene-1644864-print.html

Mein Kommentar:
Einfachheit ist bereits für sich etwas Positives. Kompliziertheit hingegen ist undemokratisch, weil schwer- oder undurchschaubar und schon deshalb unredlich und zu vermeiden.

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #29: April 12, 2014, 15:02:15
Der Autor dieses Artikel meint, es könnte locker reichen, denn die Produktivität steige schneller als die Beitragszahler ausfallen.
Einwand meinerseits: Ob diese Produktivitätssteigerungen in der Rentenkasse ankommen, ist doch sehr fraglich. Stichworte: Niedriglohn, Automatisierung.

http://www.sueddeutsche.de/politik/chancen-des-wandels-produktivitaet-schlaegt-demografie-1.1934635
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