Die Nebenwirkungen, vor allem die drastischen, zeigen sich ja erst nach Jahren.
Ja gut.
Das ist wohl so.
Ich hoffe aber das in den Mucki-Buden nicht bis zur "Olympiareife" gedopt wird sonder nur "etwas unterstützend" um in der Disco besser auszusehen.
Aber eigentlich glaub ich nicht recht daran.

Was ich übrigens geradezu erheiternd finde: Von den letzten 40 Tour-Siegern sind nur drei (!) nie doping-auffällig gewesen.
Das ist eindeutig auf das Versagen der Verbände zurück zu führen.
Wieso bekam die Öffentlichkeit überhaupt etwas von diesen Dopingvergehen mit?

Bei der großen "Klar-Schiff-Mach-PK" fiel mir gestern wieder nur eine Sache ein:
Heuchelei!
Das die Jungs nur Dinge zugaben, die zeitlich so weit zurück lagen, daß sie strafrechtlich nicht mehr verfolgt werden können, find ich gar nicht so schlimm. In jedem Fall verständlich.
Eine Sache aber regt mich auf. Und keiner der so toll kritischen und vor allem unabhängigen Journalisten fragt nach.
Patrick Sinkewitz ist in der Woche vor Tour de France Beginn im letzten Jahr, eine Verbindung zu einem italienischem Dopingarzt nachgewiesen worden.
Erst stritt er ab, dann hat er ihn alle drei Wochen, in Rom!, besucht, um sich Trainingspläne zu holen. (Rom hängt wohl an keinem Kommunikationsnetz. Kein Internet, kein Telefon, nur schwächelnde Brieftauben) und schließlich hat er zwei Tage vor Tourbeginn verkündet, er habe den Kontakt abgebrochen. Der Druck der Öffentlichkeit wurde wohl zu groß und dann kam, zu seinem Glück, auch der "Ulle-Skandal".
Gestern verkündete nun der aktuelle T-Mobile-Team-Chef Bob Skapelton, daß er nur mit sauberen Athleten arbeitet.
Sinkewitz hat aber am 1. Mai, also vor gut drei Wochen das Rennen "Rund um den Henninger Turm" gewonnen.
Ein Rennen bei dem der Großteil der Weltelite am Start war. Und zwar war die Weltelite, die nach Meinung aller "Fachleute" zu eher 95% als zu 80% dopt!
Der ungedopte Sinkewitz hat sie alle geschlagen.
Es geht also munter weiter!
Was sollen die Teams auch machen?
Wie lange hält unsere Sympathie für ein ungedoptes aber erfolgloses Team?
Wie lange erfreuen wir uns an ungedopten Verlierern und wie lang kaufen die Kids deren Trikots und nicht die der chinesischen Sieger?
Ich bin ebenfalls sehr gespannt, was beim "großen Aufräumen" in der Freiburger Uni entdeckt wird. Ich hoffe es kommt viel raus.
Ich gehe davon aus, daß das, was wir jetzt erleben, nur ein "Skandälchen" ist. Mehr nicht.
Ich hoffe es erwischt dem Deutschen seine liebste Sportart auch. Von den 1.500 in Freiburg betreuten Spitzensportlern sind wohl auch einige Fußballer.
Bei Doc-Fuentes in Madrid lag Blut von spanischen Fußballprofis. Warum hören wir davon nichts mehr?
Am Ende könnten viele das denken, was ich auch gerne erzähle:
Hätten wir nur so weiter gemacht und heute immer noch Spaß am Fernseh-Sport!"
Nun werden wir halt eine Zeit lang Spaß am "Doping-Brennpunkt" und "Doping-heute-Extra" haben.
Es wird "RTL-Doping-Soaps" geben und DDR-Gewichtheber mit Brustansatz als "Bravo-Medical-Sport-Starschnitt" geben.
Auch lustig!

Um es mit großartigen Rudi Altig (Rufname im Fahrerfeld: "Die rollende Apotheke") zu sagen:
"Ach, das bischen Doping macht doch nix!"
