Sehr interessanter Beitrag!
Mein Vorschlag zum Selbstversuch war natürlich nicht ernst gemeint. Gell, fränk!

Erstmal ein paar generelle Worte dazu. In allen Doping relevanten Sportarten wird im Leistungssektor gedopt. Fast jeder Sportler in dem Bereich nimmt das eine oder andere Mittelchen. Wirklich nervend ist aber meiner Meinung nach nur die Doppelmoral, die in unserer Gesellschaft diesbezüglich vorherrscht. Dauernd wird verlangt, gerade auch von Medien und Sponsoren, dass neue Rekorde aufgestellt werden sollen, dass die Mannschaftssportarten schneller und athletischer werden müssen. Wenn aber jemand mal im Netz der Dopingfander hängen bleibt ist es der größte Buhman. Ein gesellschaftlich nicht mehr tragbarer Schandfleck.
Ganz meine Meinung! Nicht nur werden Rekorde sprichwörtlich vergoldet, nein, Tatsache ist:
Wird man bei Olympia Vierter, ist man morgen wieder vergessen.
Eine große Mitschuld haben hier auch die Medien. Krassestes Beispiel dürfte die jahrelange Sponsor-Tätigkeit des Ersten (ARD) beim Telekom-Radteam sein. Jeder weiß doch, was für eine Pharma-Messe die Tour ist. Wer glaubt da noch an seriösen Sportjournalismus?
Aber gut, die haben ja sogar noch handfestere Probleme (Mohren und co.).
Aber um weiter zu kommen muss dann irgendwann gedopt werden. Punkt. Das ist nunmal so, es ist sportmedizinisch durch viele Tests und Studien beweisen. Da führt kein Weg dran vorbei. Und man sollte endlich mal diese Doppelmoral ablegen und sich eingestehen, dass bestimmte Leistungen nur unter zu Hilfenahme von bestimmten "Trainingslehren" erzielt werden kann.
Ja, daß dürfte wirklich so sein, aber was soll man tun? Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: Man legt sein Interesse für Spitzensport ganz ab oder man akzeptiert das Doping.
Und wer würde *wetten*, daß die junge, sympathische AthletIn wirklich heimliche Kuren macht und nicht einfach nur sehr hart trainiert und ein Supertalent ist? Kann ja sein...
Ich persönlich könnte auf Spitzensport gut verzichten, ausser... tja, eben doch nicht so einfach.
[quote ]Gerade so etwas ist absolut kritisch und gefährlich. Die anabolen Mittel, die zu einem starken Zuwachs von Muskeln im Bodybuilding gebraucht werden sind . Da kann man so viele Nebenwirkungen erzielen, die man nicht einkalkuliert hat.
Erstens muss man sagen, dass die Mär von ich dope jetzt und muss fast nicht trainieren, denn die Muskeln wachsen selbst, ist völliger Schwachsinn. Gerade um da die gewünschten Musklezuwachsraten zu erzielen muss man noch viel härter trainieren. Der Körper muss beim Training immer überhalb seiner Leistungsgrenzen gebracht werden. Was medizinisch schon sehr bedenklich ist. Aber nur so kann man Erfolge erzielen. Zudem muss man festhalten, dass man so eine "Kur" nicht mit ich nehm das Zeug mal und feddich nicht angehen kann und sollte. Der Körper muss mit einem "Auf den Wegbringer Mittelchen" vorbereitet werden. Dauer ca. 5 Wochen. Dann kommt die eigentliche Dopephase. Dauer 8-12 Wochen. Nach dieser braucht man wieder Mittel um runterzukommen, Dauer hier 6-8 Wochen. Ansonsten läuft man Gefahr, dass der Körper bei der hormonellen Umstellung nicht mitkommt und man die von Flo schon beschriebenen Nebenwirkungen hat, zusätzlich hat man das Risiko von "Anabolikatitten".
Finde ich sehr interessant. Kann man also sagen, daß ein Doper für einen (muskulären) Leistungsschub locker drei-sechs Monate lang positiv sein muss?
Ich nehme an, daß gilt nicht für EPO etc., oder? Die reichern ja das Blut quasi direkt an und verbessern den Sauerstofftransport zu den Muskeln, erhöhen also die Ausdauer, nicht die Muskelmasse. Oder?
Und wie ist es mit Wachstumshormonen? Ich dachte eigentlich, daß sie die vorhandenen Ressourcen des Körpers "umleiten".
Oder Testosteron? Verbessert doch die Fettverbrennung und reichert Muskeln an? Schon klar, man muss auch mehr machen, aber man kann auch mehr?
Aber ich merke schon, richtig Ahnung habe ich nicht.
Kann man auch sagen: Doping oder nicht, Leistungssport ist immer ungesund? Der Meinung bin ich schon lange.
Wie man schon leicht aus den Zeiten errechnen kann liegt eine komplette "Kur" bei minimum 4,5-über 6 Monaten. Und in diesem Zeitraum muss eisern durchtrainiert werden, keine Pause, immer ganz genau ernähren nach Ernährungsplan nur auf den Körper hören und achten. Also mal bestimmt nicht, ich dope und -Boooom- 10 Kilo Muskeln mehr.
Auch die Muskelmasse, die man aufbaut ist eine sehr unter-, nee überschätzte Sache.
Im Schnitt kann man 12-15 Kilo schaffen, bei manchen vielleicht weniger, bei manchen vielleicht ein bisschen mehr. Man zieht aber in der Zeit ziemlich viel Wasser, d.h. dass sich im Muskelgewebe stärker Wasser anlagert, was den Muskel schwammig und aufgedunsen aussehen lässt und sich auch so anfühlt. Dieses Wasser muss man dann auch noch aus der Muskulatur trainieren. So bleiben im Endeffekt 5-10 Kilo Muskelaufbau. Und das alles für den Preis der eigenen Gesundheit? Und bei den Preisen (finanziell)? Ich weiss nicht. Doch ich weiss. Nee, dass muss nicht sein.
Das ist ja mal interessant, auch wenn wohl ziemlich Bodybuilding-spezifisch, ein mir ehrlich gesagt generell suspekter Sport.
Du schreibst, man sieht und spürt es. Kann man also bei einem Bodybuilder ziemlich sicher sagen, ob er Anabolika nimmt oder nicht?
Im Bodybuilding kann man bis zu einem gewissen körperlichen Plateau auch ohne Mittelchen gute Erfolge erzielen. Mit konsequenter Ernährung und guten Trainingsplänen. Und solche Muskeln die bleiben. Auch wenn man aufhört zu trainieren. Zwar nicht 100%, aber doch im Schnitt 70% davon. Und man erreicht ziemlich schnell wieder sein voriges Trainingsniveau, wenn man wieder anfängt zu trainieren.
Und das ist einer der wenigen Vorteile des Alterns: Die Muskelreife setzt erst ab 30 ein 
70% von so einem Body-Builder sind wohl eh mehr als genug für die Allermeisten. Aber bleiben die wirklich, sofern man sich halbwegs gesund ernährt und etwas bewegt, oder muß man schon ab und an eine Monsterhantel liften?
Und wie verhalten sich Muskeln, die 70 oder 50% ihrer maximalen Ausbildung haben auf Dauer?
Ich habe den Eindruck, wenn ein Arm in Gips liegt, bauen alle gleich ab, der Sportler bekommt aber bei gleichem Training schneller wieder Muskeln, als hätten die ein Gedächtnis. Kannst Du das so bestätigen?
Kannst Du das mit Muskelreife näher erläutern? Heißt das, daß man unter 30 noch nicht alle Muskeln voll ausbilden kann?
Entschuldige bitte die vielen Fragen, aber wenn schon mal Einer Ahnung hat...
