Naja, letztendlich ist die jetzige Vorgehensweise eben doch ein Kompromiss aus verschiedenen Ansichten.
Für mich wäre eine Dopingparade noch uninteressanter als das, was jetzt stattfindet. Wenn ich übermenschliches sehen will, gibt es doch auch Hollywood... andererseits ist mir natürlich auch bewusst, daß immer gedopt wurde, schon in der Antike.
Wenn aber in einem Sport schon aus Prinzip Doping quasi unumgänglich wird, wird es für mich zynisch. Radsport schaue ich aber ehrlich gesagt nicht deswegen nicht an, sondern weil ich ihn stinklangweilig finde.

Es gibt doch nur ganz wenige verboten Drogen.
Naja!
Erstens sind es gar nicht so wenige, wenn man mal die über die weitbekannten hinaus blickt und auch andere Gesetze mit einbezieht, zweitens sind es doch -Kinder, lest bitte woanders- gerade die interessantesten, die verboten sind, oder? Nichts gegen Bier, aber so wie es nach Reinheitsgebot gebraut wird, ist ja nur Alkohol (=Zellgift) und Hopfen (=Schlafmittel) drin. Und alle Medikamente, die einen Rausch bereiten könnten, sind rezeptpflichtig. Und verordnet werden ja v.a. (und viel zu viel) Valium und seine Verwandten, also alles, was brave Staatsbürger macht, "Rausch nach innen". Auch Prozac, Lithium und all die angeblichen Glückspillen formen doch v.a. den emotionslosen, duldsamen Zombie. Das gilt zwar auch für manche verbotene Droge (Hallo an alle debilen Kiffer, die sich für kreativ halten!), aber ich behaupte trotzdem, daß dahinter System steckt.

Die allermeisten sind nicht verboten und wir haben Spass damit. Teilweise auch mit verbotenen.
Nur weil der Gesetzgeber die einen Sachen verbietet und die anderen nicht, muss sich doch keiner daran halten.
Ich will jetzt nicht mit Nikotin, Allehol und Pillen anfangen, aber all diese Sachen sind legal, erlaubt und trotzdem ist jedem klar was sie anrichten (können).
Na, eben. Deshalb ist es meiner Meinung nach eben nicht richtig, auch noch Doping zu legalisieren und damit Doper als Vorbilder zu legitimieren.
Und wo fängt eigentlich Doping an?
Nur bei den Mitteln die auf irgend welchen Verbandslisten stehen?
Für mich fängt Doping, oder bessere, "moralisch fragwürdiges Verhalten im Sport", viel früher an.
Jeder Hobby-Sportler nimmt Nahrungsergänzungsmittel. Hobbyfussballer lassen sich, legal, Spritzen setzen um am Wochenende spielen zu können.......
All diese Leute könnten ohne das Zuführen von "Chemie" ihre Leistung nicht bringen.
Den letzten Satz bezweifele ich, denn i.d.R. bewirken all diese Mittel doch gar nichts. Schmerzmittel, bzw. eben Cortison usw., damit dies oder das abschwillt, natürlich schon, und damit treibt man natürlich Schindluder mit seinem Körper. Für mich ganz klar Doping, nur eben kaum von öffentlichem Interesse.
Ich gebe Dir allerdings Recht.
Wenn das Dopen, für die "Profi-Wrestler" offiziell frei gegeben wird, ist das Zeug auf dem Markt und die "Eiskunstlaufmütter" werden wie Pilze aus dem Boden schiessen.
Es ist aber jetzt schon ein Teufelskreis der nicht mehr zu durchbrechen ist.
Kann man wohl so sehen. Ich denke aber, man könnte diesen Teufelskreis sehr wohl durchbrechen, wenn man wirklich wollte. Es fehlt also der Wile, nicht die Mittel.
Vielleicht ist das, was gerade bei Tour de France geschieht, jetzt noch sehr viel mehr Fahrer gesperrt worden (Basso...) doch der richtige Weg.
Vielleicht hilft es, wenn die Sportler wissen: "Die müssen mir gar nix beweisen können, ein Verdacht reicht denen aus mich zu sperren!"
ich habe keine Ahnung was wirklich richtig ist.
Tatsächlich kommen ja immer dann ein großer Skandal auf, wenn sich mal die Behörden einschalten. Die sporteigenen Systeme dagegen sind ja wohl v.a. damit zugange "Schaden vom Sport abzuhalten", und das wird so interpretiert, daß das Problem nicht das Dopen ist, sondern der Skandal.
Wenn sich die Staatsanwälte also öfter einschalten, dürfte das Risiko und damit die Abschreckung also steigen. Nur andererseits glaube ich, daß die Profis ihre Wahl längst getroffen haben. Ehrlich sein und verlieren? Da kann man ja gleich aufhören.
Eine Tour de France über 10 Tage und 1.300 flache Kilometer sehe ich mir nicht an!
Wäre doch ganz interessant, die wären dann mit 100 km/h unterwegs. Jetzt noch vorne einen Rammbock und eine Pike am Lenker und die Quote stimmt!
