Höhere Rendite -> höhere Unternehmenssteuern.
Da lehrt mich die jüngste Vergangenheit aber einen anderen Schluß. Mag an Spezialitäten des deutschen Steuersystems liegen, aber auch in anderen Ländern tragen die großen Konzerne einen immer weiter schrumpfenden Anteil am Gesamtsteueraufkommen, und zwar weitestgehend unabhängig vom Unternehmensgewinn.
Das ist ja einer dieser Faktoren, der den gesellschaftlichen Grundkonsens bedroht und das gesamte System in Frage zu stellen scheint.
Du ziehst davon wieder die Steuerausfälle der wegrationalisierten Mitarbeiter ab. Das ist IMO eine zu pessimistische Sicht, die nur dann zuträfe, wenn die betreffenden Arbeitnehmer keine neue Arbeit finden würden.
Da es sich sehr oft um minderqualifizierte Angestellte und Arbeiter handeln dürfte, ist ebendiese Annahme berechtigt, da sich in diesem Bereich ein stetig wachsender Sockel an Arbeitslosigkeit besteht. Das ist zugegebenermassen in Deutschland besonders dramatisch, weil Arbeit zu teuer ist, aber, wie gesagt, selbst wenn sie viel billiger wäre: Was sollen diese Leute denn noch machen? Es bricht ja nicht nur die Lagerarbeit oder die einfachere Verwaltungsarbeit weg, sondern gleichzeitig fast alle einfachen Tätigkeiten. Europa hat so gut wie keine Textilindustrie mehr; Landwirtschaft, aber kaum noch Bauern; eine massiv automatisierte Großindustrie; generell immer weniger Produzenten für den Endmarkt.
Bleibt also nur der Dienstleistungssektor, aber der ist a) gerade in Deutschland unterentwickelt und b) auch schon unter Druck.
Natürlich werden Viele trotzdem neue Jobs finden, aber nicht alle.
An Thyrfing gerichtet gewesen:
Auch das trifft doch nur auf eine bestimmte Kategorie von Arbeit zu. Und wohl meist nicht sehr hoch qualifizierte und angenehme Arbeit.
In der Tat, nur ist es illusorisch anzunehmen, daß die Menschen, die diesen Tätigkeiten nachgingen nun alle höhere Qualifikationen erwerben können. Ein Teil bleibt also auf der Strecke. Davon bin ich fest überzeugt. Natürlich ist es eine Meinung, aber ich halte sie für fundiert.
