Apfelinsel

Talk => Thema gestartet von: Jochen am Juni 03, 2008, 20:46:19

Titel: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Jochen am Juni 03, 2008, 20:46:19
Das ist doch mal was, wenn es klappt.

Was meint Ihr, wird es da Zoff geben ?

Für einige Konservative wird da bestimmt eine Welt zusammenbrechen ?

Jochen
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juni 03, 2008, 22:33:05
Der Käse ist noch lange nicht gegessen, ich würde sogar meinen, daß momentan McCain im besseren Wind segelt.
Aber möglich ist es, ja. :)

Das ist doch mal was, wenn es klappt.

Wieso?
Ich bin zwar auch recht begeistert von Obama, der Mann hat Stil, ist ein Intellektueller, anscheinend mit Herz - was ihm hierzulande wohl nützen würde, aber in den USA, wo alles was abgehoben oder liberal wirkt, wenig Chancen hat?
Aber auch Obama wäre Sachzwängen ausgesetzt und zwar großen, denn Bushs Erbe ist ja absehbar desaströs und zudem taumelt der amerikanische Riese derzeit doch recht stark.

Zitat
Was meint Ihr, wird es da Zoff geben ?

Tja, ich vermute eher, wenn er denn nicht gewählt wird. Denn er hat sehr viele junge Leute auf seiner Seite und die werden eine knappe Niederlage womöglich nicht noch einmal so devot hinnehmen wie einst Gore und seine Anhänger, schon gar nicht wenn es abermals einen Geruch an sich hat. Und davon kann man doch fast ausgehen, denn selbst wenn alles legal von statten geht, ist das US-Wahlsystem für Fehler und Ungereimtheiten sehr anfällig.

Dann gäbe es noch ein zweites Zoff-Szenario: Ein Attentat auf Obama, wie es Hillary ja schon für möglich erklärte. Auch andere, allen voran der Sender FOX, haben hier die Krümel ausgestreut, die wohl der viel bemühte „lone nut“ aufpicken soll?
Obama steht schon seit längerem unter Personenschutz der Kategorie A (meine Betitelung), angeblich sind manche der Todesdrohungen im Vergleich doch sehr konkret.

Zitat
Für einige Konservative wird da bestimmt eine Welt zusammenbrechen ?

Du meinst für Rassisten? Schon.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Patrick am Juni 04, 2008, 00:18:52
Ich bin zwar auch recht begeistert von Obama, der Mann hat Stil, ist ein Intellektueller, anscheinend mit Herz - was ihm hierzulande wohl nützen würde, aber in den USA, wo alles was abgehoben oder liberal wirkt, wenig Chancen hat?

Ich hoffe doch mal, daß es eher eine Wahl gegen Bush wird, so wie es auch schon seinem Vater gegangen ist, auch wenn George nicht mehr antritt. Obama hat ähnliche Qualitäten wie Clinton (starke Medienpräsenz, liberal, intellektuell). Wenn es ihm gelingt, die Demokraten hinter sich zu vereinen, dann dürften die Chancen nicht schlecht stehen. Momentan liegen McCain und Obama in den Umfragen relativ gleich, aber vermutlich dürfte sich das ändern, wenn Obama offiziell nominiert wird. Die Schlammschlacht hat ja noch gar nicht richtig begonnen, da heisst es noch abwarten.

Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juni 04, 2008, 01:07:39
Klar ist die Zeit noch lange, aber Tatsache ist doch das die Dreckschmeißerei des Clinton-Lagers mächtig an seinem Sockel gekratzt hat und die Republikaner sicher nichts unversucht lassen werden, in dieselben Kerben (Schönsprecher, unerfahren; und: Schwarzer, Vater Muslim…) zu dreschen.

Auch McCain ist kein Bush-Getreuer, auch wenn er den Irak-Krieg befürwortet, hat er sich oft und rechtzeitig gelöst, überhaupt ist er kein linientreuer Republikaner und für die Evangelikalen eigentlich unwählbar. Aber diesen Makel wird er wohl via Vize auszugleichen versuchen.
McCain ist Kriegsheld und er hat einen Wahrscheinlichkeitsbonus: Es es nicht zu erwarten, daß nach all den Jahrzehnten seiner Karriere noch einer „Dreck“ finden wird. Bei Obama ist noch Forschungsmaterial vorhanden… und da die Republikaner - wie oft gesehen - wissen, wie man aus Nichts einen „smear“ machen kann, sehe ich hier ein Risiko.

Ob und wie Obama das demokratische Lager vereinen kann, ist schon sehr die Frage.
Ich bin der Meinung, daß eine Nominierung Clintons zur VP nur den Fokus beständig auf die von Clinton angeführten angeblichen Charaktermängel lenken würde. Der einfachste Weg erscheint so doch recht riskant.
Zudem hat sich Clintons Behauptung, er käme schwach an bei den Arbeitern und Latinos, ja bestätigt.
Auch hier wird es wohl sehr auf den/die Vize ankommen.


Naja, es ist auf jeden Fall sehr spannend und ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, daß dieses Rennen noch gar nicht begonnen hat und Obama auch nicht unbedingt als Favorit gesehen werden muss.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Chucky am Juni 04, 2008, 08:16:13
Ich glaube, dass die strategische Aufstellung der Demokraten sehr schwierig wird - im "richtigen" Wahlkampf. Obama wäre der erste farbige Präsident und Clinton die erste Frau als Präsident. Da wird sich das pseudokonservative Amerika sehr schwer tun. Auch wenn es hier um die "Abwahl" Bushs geht, glaube ich, dass sich McCain geschickter positionieren wird können. Er hat sich rechtzeitig von Bush "getrennt" und offiziell tendiert er doch eher in Richtung des Kalifornischen Gouvereurs. Dies bringt ihm strategisch gesehen sicherlich einen schönen Vorteil. Er ist durch diese Schritte auf für Demokraten "wählbar", die keinen Farbigen und keine Frau als Präsidenten haben wollen.

Mal sehen - bin gespannt wie die Vorwahlen die Positionen für den eigentlichen Wahlkampf aufbereitet haben...
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am Juni 04, 2008, 08:50:18
McCain könnte an seinem Alter scheitern.

In einem Radiobericht von heute morgen war wieder die Rede vom Telepromter, den McCain nicht ablesen konnte.
Ich glaube darauf könnten die Demokraten aufbauen. Sie könnten McCain als alten Tatterkreis erscheinen lassen. Ist er ja wohl auch.

Ansonsten bin ich immer noch der Meinung, Menschen die es so weit gebracht haben, so viele interne Konkurrenten über Jahrzehnte einer Parteikarriere hinter sich gelassen haben, sich ihr komplettes Image für Abermillionen erkauft haben, sind nicht auf meiner Wellenlänge. Die sind mir einfach viel zu künstlich.
Egal ob sie alt, schwarz oder Frauen sind.

Da blitze beim Mr. Clinton, der sich auch einmal um die Praktikantinnen kümmerte, mal kurz etwas ungefaktes durch. Monica, dieses Miststück....
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juni 04, 2008, 13:14:39
Mag sein, daß alle nur vorgetäuscht ist. Obamas Bücher und Reden vermitteln mir aber einen anderen Eindruck. Aber natürlich gehört zur Politik auch das Schauspiel.
Jedenfalls finde ich manche Aussagen von Obama regelrecht inspirierend, und ich meine damit nicht das „Yes, we can!“, sondern die komplexeren Gedankengänge. Obwohl: YES, WE CAN! Cooler Schlachtruf. :)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am Juni 05, 2008, 10:47:44
Mag sein, daß alle nur vorgetäuscht ist. Obamas Bücher und Reden vermitteln mir aber einen anderen Eindruck.

Ich muss da jetzt doch mal fragend einhaken. (Und dabei vorweg schicken, dass ich selbst seine Reden nicht wirklich verfolgt habe und keines seiner Bücher gelesen habe.)
Es ist ja so, dass irgendwie gerade auf Mac-Seiten Obama der grosse Liebling ist. Ich lese da (und eben seltsamerweise nur da) auch immer wieder davon, dass es nicht nur seine gewinnende Persönlichkeit sei, die so überzeuge, sondern auch sein politisches Programm.

In der politischen Presse hier in der Schweiz (und zwar in politisch unterschiedlich gefärbten Blättern) lese ich eigentlich immer nur das pure Gegenteil. Auch da wird ihm zwar eine äusserst gewinnende Persönlichkeit und ein aussergewöhnliches Redetalent attestiert. Aber ich lese immer und immer wieder, ein politisches Programm sei nicht zu erkennen und wofür er einstehe und einstehen werde sei absolut unklar.

So brennend interessieren mich die Widersprüche nun nicht, dass ich wirklich seine Bücher selbst lesen wollte. Aber vielleicht hat dies ja hier jemand getan und kann dazu seine eigenen Eindrücke schildern?
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Terrania am Juni 05, 2008, 11:05:22
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Nachdem sich "zwei" gestritten haben bis aufs Blut, wird vermutlich der lachende Dritte McCain sein. Ist nicht schön, wird aber so kommen. Lieber einen Alten Mann, als einen Farbigen oder gar eine Frau - so glaube ich, wird das in USA laufen.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Jochen am Juni 05, 2008, 11:20:02
So brennend interessieren mich die Widersprüche nun nicht, dass ich wirklich seine Bücher selbst lesen wollte. Aber vielleicht hat dies ja hier jemand getan und kann dazu seine eigenen Eindrücke schildern?

Evtl. geht es doch auch darum, dass ein Farbiger eventuell Präsident der USA wird.
Das ist doch ein gewaltiger Umbruch.

Evtl. sind dann zukünftige aussenpolitische Diskussionen einfacher.

Obama ist allerdings dann der Frontman der Regierung(s-partei).
Es könnte ja auch sein, dass er bewusst ins Feuer geschickt wird und dann verschlissen.
Dann können manche sagen, seht mal "er" kann es nicht und das "er" bezieht man auf die Hautfarbe.

Jochen
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am Juni 05, 2008, 11:32:48
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Nachdem sich "zwei" gestritten haben bis aufs Blut, wird vermutlich der lachende Dritte McCain sein. Ist nicht schön, wird aber so kommen. Lieber einen Alten Mann, als einen Farbigen oder gar eine Frau - so glaube ich, wird das in USA laufen.

Was ja nicht von vorne weg die schlechtere Option sein muss, nur weil er alt ist und der selben Partei wie Bush angehört. Wenn das einzige Argument für Obama jenes ist, ganz anders als Bush zu sein, dann ist das in meinen Augen eben schon noch etwas dünn. Allein deswegen juble ich noch niemandem zu.

Evtl. geht es doch auch darum, dass ein Farbiger eventuell Präsident der USA wird.
Das ist doch ein gewaltiger Umbruch.
Ja, das wäre es. Und wie der (schwarze) Obama-Kritiker Shelby Steele meint, ist das der zentrale Punkt, auf dem Obama bis jetzt aufgebaut hat. In Shelbys (und meinen) Augen auch zu dünn. Schwarz ist noch kein politisches Programm. Schwarz darf heute kein Grund sein, der gegen einen Kandidaten spricht. Aber schwarz allein genügt auch noch nicht als Grund für einen Kandidaten. Genau so wenig wie Frau genügt hätte.

Noch ist mir sein politisches Programm jedenfalls nicht klarer.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Jochen am Juni 05, 2008, 11:37:11
@warlord

Schwarz ist kein Grund, aber Du verkennst Symbole.

Jochen
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am Juni 05, 2008, 11:47:07
Schwarz ist kein Grund, aber Du verkennst Symbole.

Ich verkenne überhaupt keine Symbole. Ich frage nur nach mehr, als nur nach Symbolen.

Nicht dass ich hier irgendwelche politischen Parallelen herleiten wollte. Aber es gab da auch schonmal Zeiten, in welchem einem gewinnenden Politiker hintergelaufen und ihm zugejubelt wurde. Und Symbole waren da auch wichtig.

Ich will niemandem böses unterstellen und der Vergleich mag ungehörig sein. Ich will damit nur sagen: Die Frage nach dem politischen Weg, den man unterstützt, wenn man einem gewinnenden Menschen zujubelt, ist wichtig. Das hat uns jene Zeit gezeigt. Und die Frage scheint mir in Europa zu wenig präsent.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juni 05, 2008, 12:33:19
Ich finde sein politisches Programm nicht unklarer als das der anderen Kandidaten. Allerdings gebe ich auch wieder zu, daß ich sie nicht wirklich verglichen habe.
Was sicherlich stimmt, ist das Obama in seinen Reden, v.a. zu Beginn, wenig Konkretes zu bieten hatte. Aber das ist wohl auch Wesen einer begeisternden Rede.
Wobei man natürlich andersherum schon auch sagen kann, daß z.B. die Versöhnung der USA mit sich selbst  schon eine Aufgabe ist, die er offensichtlich anzugehen gedenkt und hier hat er schon sehr konkrete Dinge gesagt. Hier kann man aber natürlich kein Politikprogramm entwickeln mit klaren Zielvorgaben.
Ich will aber auch mal fragen: Wer liest schon Programme? In Wirklichkeit ist das Alles nicht die entscheidende Frage, bei Obama wird das halt hochgespielt, weil er der Neuling ist.

Ich will nicht den Eindruck erwecken, ich wäre jetzt hin und weg oder juble ihm zu. Natürlich glaube auch ich einem Politiker nur immer mit höchstens einer Hälfte des Gehirns. :) Ich würde nicht mal behaupten, daß McCain der schlechtere Präsident wäre.

Was mir halt gefällt, ist das hier ein Intellektueller mit Massenwirksamkeit die Leute mitreißen kann - ohne Hassreden. Das sein Lebenslauf eine soziale Ader und Internationalität aufzeigt. Seine Äußerungen sind, ganz im Gegensatz zu den Mittbewerbern, eben nicht Abgrenzungen zu „denen da“, und er stellt immerhin die grundlegenden Fragen anstatt sich an Symptomen abzuarbeiten. Das er nicht behauptet, die Patentrezepte zu haben, ist wenigstens ehrlich.

Obama ist übrigens sicher nicht nur in der Mac-Szene beliebt, vielmehr scheinen die Deutschen hier einen Heiligen ausgemacht zu haben, was ich schon auch absurd finde, sich aber immerhin auch mit der Entfernung und Nichtwissen erklären lässt. Woanders ist es eben immer besser. Zudem ist er contra Bush und Irak-Krieg, was automatisch Heldenbonus verleiht.
Über allem, denke ich, sehnt sich Deutschland aber eben auch nach Figuren, denen man gerne folgt, die begeistern - oder an denen man sich reiben kann, und das Feuilleton freut natürlich, wenn dies kein Kleingeist ist. Somit ist Obama ideal für allerlei Betrachtungen und ständig Thema, dem typischen Zyklus folgend: Hochschreiben, Abschießen, immer wieder. 
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: radneuerfinder am Juni 05, 2008, 12:56:41
Kurze Übersicht über die Wahlprogramme von Clinton, Obama und McCain:
http://www.experto.de/neuigkeiten-interessantes/usa-wahlkampf-2008/der-naechste-praesident-der-usa--die-wahlprogramme-im-vergleich.html

Bessere Infos erwünscht. ;)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Dale am Juni 05, 2008, 23:13:53
... die (linksgerichtete) taz hat sich diese Frage auch gestellt (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,557949,00.html). Aber unkluger weise ein dümmliches Wortspiel daraus gemacht, dass als rassistisch angesehen werden kann.

P. S. Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass mir die 24-Stunden-7-Tage-die-Woche-Berichterstattung langsam den Nerv kostet. Die ersten 80 Tage habe ich noch sehr interessiert verfolgt was tagtäglich berichtet wurde. Nun liegt mir aber immer weniger daran zu erfahren wer was frühstückt und wer in welche Kirche geht.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juli 27, 2008, 17:55:58
Die Sprache wird blumiger und Deutschland bekommt eine Breitseite ab:
„Statt bei seinem Deutschlandbesuch verwundete US-Soldaten zu besuchen, habe sich der schwarze Senator "an seine Planung gehalten und internationale Spitzenpolitiker und kriecherische Deutsche getroffen“, sagte Tucker Bounds, Sprecher des republikanischen Bewerbers John McCain.“
http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/politik/801/303781/text/
Original:
"He prioritizes throngs of fawning Germans over meeting with wounded combat troops in Germany,…"
http://afp.google.com/article/ALeqM5ghLQEWN3XHVbd6oSNRllWSBEdgsA

Na, ich weiß ja nicht, klingt irgendwie verzweifelt.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am Juli 27, 2008, 19:26:19
Die Auftritte und der Hype darüber, macht mir Obana irgend wie unheimlich.
Es hat langsam etwas sektenhaftes.

Was für eine Ausstrahlung.
Er bewegt die Massen.
Er kann reden und begeistern wie kein anderer............

Das alles, gepaart mit dem Job des mächtigsten Mann der Welt, kann mir schon Angst einjagen.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am Juli 27, 2008, 20:42:50
Geht mir genau so.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Jochen am Juli 27, 2008, 21:24:16
Die Auftritte und der Hype darüber, macht mir Obana irgend wie unheimlich.
Es hat langsam etwas sektenhaftes.

Also was für uns  ;D

Jochen
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: elafonisi am Juli 27, 2008, 22:30:10
Er kann reden und begeistern wie kein anderer............
........ohne konkrete Absichten raus zu lassen.

Yes, we can!
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juli 27, 2008, 22:45:53
Das alles, gepaart mit dem Job des mächtigsten Mann der Welt, kann mir schon Angst einjagen.

Du meinst, er könnte womöglich mit fabrizierten Beweisen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg einleiten, fremde Länder erpressen, Abrüstungsverträge brechen, den Internationalen Gerichtshof sabotieren, ebenso wie jedes Klimaabkommen, die Folter wieder einführen, den Freunden der Familie Multi-Milliarden-Dollar-Verträge zuschanzen, daß politische Klima mit Angstkampagnen und Angriffen unter der Gürtellinie vergiften, Menschen ohne Anklage in Kerker und Camps werfen, daß Recht beugen um Mitverbrecher vor dem Gefängnis zu retten und einen Cowboyhut tragen?

Aber das mal beseite…
a) Sein Charisma ist doch gar nicht so umwerfend. Der Hype ist enorm - und ebenso stark wird bald der Gegenwind sein, alles zur rechten Zeit.
b) Die Macht eines US-Präsidenten ist sichtlich geschrumpft. Nicht intern, aber als Vertreter einer schwindenden Über-Supermacht.
c) Die Berliner stellen sich doch andauernd in Massen auf die Strassen. :)


elafonisi:
Er wird doch in vielerlei Hinsicht ständig konkreter, auch zu mancher Leute Enttäuschung.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Dale am Juli 28, 2008, 01:47:49
Yes, we can!

Eine Sache die ich mochte: Bei der Berlin Rede hat er klugerweise die Menschen mit seinem Redefluss davon abgehalten diese US-Wahlkampf-Satz zu brüllen. Sobald einige anfingen es vor sich her zu sagen, hat er absichtlich die Fahrt in seinem Vortrag angezogen um zu unterbinden, dass andere miteinstimmen.

Aber an Substanz blieb bei mir nicht viel hängen. 



"He prioritizes throngs of fawning Germans over meeting with wounded combat troops in Germany,…"


Eine gleich doppelt unglückliche Bemerkung. Erstens natürlich für Deutschland *zähneknirsch* und Zweitens für Amerika. Denn da sollte sich der geneigte amerikanische Wähler natürlich eher mal fragen, welche Partei überhaupt die Truppen dort einmarschieren hat lassen wo sie sich ihre Verletzungen hergeholt haben. Jemand in ein Minenfeld zu schicken, um danach zu sagen "Oh, nein du bist ja verwundet!" würde wenn die Sache nicht so todernst wäre einer gewissen Komik nicht entbehren.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juli 28, 2008, 18:38:45
Aber an Substanz blieb bei mir nicht viel hängen. 

Sehe ich genauso. Wie bei fast allen feierlichen Politiker-Reden. Ist halt die Frage, wozu er in Berlin über die US-Gesundheitspolitik reden - auch richtete sich die Rede weniger an die Berliner als das sie ganz einfach tolle Bilder mit ein paar schönen Sätzen produzieren sollte: Das gerade die Luftbrücke den roten Faden bildete, scheint mir sehr bewust gewählt: Damals konnte Amerika eben noch wirklich was bewirken und die Welt bewegen, einen Job gut erledigen.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Dale am Juli 30, 2008, 22:02:07
Oha, in einem Fernseh-Werbespot der Republikaner wird Obamas Rede in Berlin als eine Art Loveparade für geschmacksverirrte und unwissende Deutsche (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,569127,00.html) dargestellt. Also jetzt werde ich langsam doch noch Obama-Befürworter.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am Juli 31, 2008, 07:06:43
Oha, in einem Fernseh-Werbespot der Republikaner wird Obamas Rede in Berlin als eine Art Loveparade für geschmacksverirrte und unwissende Deutsche (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,569127,00.html) dargestellt. Also jetzt werde ich langsam doch noch Obama-Befürworter.


Auch ich glaube an 200.000 (irgend wie) "Ver(w)irrte".

Wie kann man sich denn freiwillig, als Teil einer klatschende Masse, für einen Präsidentschaftskandidaten eines fremden Landes zum Narren machen.

Mir war vorher klar, daß Obamas Gegner die Leute für wirr erklären. Und das zu recht.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juli 31, 2008, 12:32:38
Und wie kann man sich Stunden lang anstellen, um Band XY zu sehen, oder in eine riesige Menschenmenge stellen, um ein Fußballspiel zu sehen, daß wegen der Menschenmenge nicht zu sehen ist?
Ich wette 90% der Leute ging es nur ums „Event“. Verstehen tue ich es natürlich auch nicht, da müsste die Bezahlung schon vierstellig sein, damit ich hinstelle und juble. :)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am Juli 31, 2008, 13:11:56
Zu einer heimischen Fußballmannschaft oder einem Popstar, dessen Mucken man mag, kann man doch eher ein inniges Verhältnis haben, als zu einem Präsidentschaftskandidaten eines anderen Landes.

Na ja, der FCB rekrutiert ein Großteil seiner Fans und Trikotkäufer ja auch von weit, weit im Norden..... ;D
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juli 31, 2008, 13:21:40
Eben. :)

Der Republikaner-Spot hat schon recht, Obama ist nicht nur Politiker, sondern auch Celebrity. Wie schon festgestellt gibt es eben einen Hype. Und das Obama hierzulande „etwas“ zu positiv gesehen wird, auch. Manche meinen ja, mit ihm würde alles besser. Den Wunsch kann ich allerdings gut verstehen! Ach, wäre ich nur nicht so gut informiert! :) Und generell nüchtern-bajuwarisch.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am August 01, 2008, 19:53:38
Die Weltwoche versucht eine Musikkritik (http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=20606&CategoryID=91) von Obamas Berlin-Auftritt.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am August 29, 2008, 19:06:02
Wie erwartet ist der Hype ja ziemlich aufgebraucht, da kam die Inthronisation wohl gerade recht. Da die Medien voll davon sind, nur kurz ein Link zu seiner Rede, falls die jemand in voller Länge sehen will.
Zu CNN (http://www.cnn.com/2008/POLITICS/08/28/dnc.main/index.html#cnnSTCVideo).
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: FOX am August 30, 2008, 00:07:10
80.000 Zuschauer in einem Footballstadion - das hätte bei uns nur der Franz-Josef geschafft!  8)

Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am August 30, 2008, 13:35:44
Anbetracht dieser schmierigen Inszenierungen bin ich darüber aber ganz froh… naja, schmierig ist vielleicht zu hart, aber dieses ganze Gelaber über die Familie ist schon anstrengend.
Ansonsten hatten die Reden aber eine durchweg hohe Qualität, finde ich.

Was mich recht amüsiert, ist die Auswahl für den Vizepräsidenten-Kandidaten. Der eine holt sich einen Polit-Dino mit außenpolitischer Erfahrung, der andere ein recht unbeschriebenes Blatt aus der nun wirklich hintersten Provinz, Hauptsache weiblich? So will Jeder eine Flanke schließen, aber ob das so gelingt?

In der ARD liefen heute Nacht Dokus von annodünnemals, Kennedy und so weiter. Eigentlich das passende Programm für nach der Wahlentscheidung, oder?

Wenn ich oben von Inthronisation schrieb, war das ja eigentlich auch falsch. Eher könnte man sagen Obama wurde zum Prinzen gemacht, der noch einen Erbstreit vor sich hat…
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am September 02, 2008, 18:57:16
Manchmal könnte man sich echt totlachen. Frau Palin, Kandidatin für McCain's Vize(-a?) bezieht ja allerlei Positionen, die man erzkonservativ nennt, die in Wahrheit aber einfach blöde sind. Zum Beispiel soll die Sexualkunde aus dem Unterricht verschwinden und Jugendlichen stattdessen Enthaltsamkeit gepredigt werden. Bei der eigenen Tochter funktionierte das anscheinend nicht so gut, die 17-Jährige ist im fünften Monat.
Dann gibt es noch merkwürdige Gerüchte über eine späte Schwangerschaft Palins, die quasi unsichtbar von statten ging (böse Zungen meinen, daß Kind wäre gar nicht ihres, sondern schon von der Tochter). Das kann aber auch wirklich nur erfunden sein.
Ganz offensichtlich war sie aber einige Jahre in einer Partei/Organisation, welche die Unabhängigkeit Alaskas zum Ziel hat. Oder nur darüber abstimmen will, immerhin aber Alaska Independence Party heißt.

Nicht gut genug durchleuchtet für die perfekte Show? Oder steckt dahinter ein Masterplan, der sich mir nicht erschließt? :)

Edit: Es kommen noch hinzu Vorwürfe des Amtsmissbrauchs (Entlassung eines Polizeichefs aufgrund privater Motive), ein Gatte, der besoffen Auto fährt und Angeln ohne Angelschein (!).
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: FOX am September 02, 2008, 22:10:39
Mittlerweile finde ich diese ganze Veranstaltung ja fast schon witzig. Möchte nicht wissen, was da alles hinter den Kulissen passiert. Da liegen nur Tretminen auf dem Flur...

Wir werden sehen was passiert. Es bleibt spannend!
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am September 03, 2008, 06:28:36
Wir werden sehen was passiert. Es bleibt spannend!

Ich finde die Spannung bei diesen Nummern sinkt immer gewaltig ab.

Zu Beginn hat man einen weißen Betonkopf, der auf Bushs Pfaden umher irrt und einen schwarzen Superstar.

Wenn das alles dann eine Weile dauert, stellt sich der weiße Betonkopf als weißer Betonkopf heraus, der zusätzlich auch noch 'nen schiefen Kopp hat und ein, für konservative Verhältnisse typisch verlogenes, Huhn als Vize vorstellt.
Das die Lügen des Huhns nur wenige Minuten nach ihrer Bekanntgabe als Vize ans Licht des Tages kommen, zeigt was McCain so alles zu leisten im Stande ist. ;) Es wird bei Fehlentscheidungen, getarnt von Lügen bleiben.

Der schwarze Star hingegen ist in Sachen Langeweile nicht zu übertreffen. Immer die gleiche Leier.
Jetzt warte wir noch auf die Leichen, die die Konservativen aus dem Keller von Obama holen. Und sie werden sie hoch holen. Oder erfinden. Macht aber keinen Unterschied, eh alles Fake.

Am Ende werden die Amis ein Problem haben: Sie können nur einen Ami als Präsident wählen. ;)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: tertinator am September 03, 2008, 11:44:41
(…)Am Ende werden die Amis ein Problem haben: Sie können nur einen Ami als Präsident wählen. ;)

DAS dürfte das eigentliche Problem sein.
Auf mich wirken die ganzen Veranstaltungen eher wie Reichsparteitage.
Show – alles was zählt ist Show.

So etwas nennt man dann Demokratur…
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am September 03, 2008, 11:52:18
Show – alles was zählt ist Show.

Und immer knapp an der Kamera vorbei schauen und dabei so tun als würde man einen Bekannten erkennen, den Glanz in den Augen einschalten, den Arm nach vorne, den Finger strecken........

Die eigentliche Armseligkeit der Show besteht darin, daß jedem klar es ist nur Show. Trotzdem wird sie abgeliefert und bejubelt.

Man könnte auch sagen:
Der Kandidat verscheißert die Leute, sie wissen es, er weiß, daß sie es wissen und trotzdem..... Finger, an der Kamera vorbei, in die Menge......... eilovjual
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: tertinator am September 03, 2008, 12:05:30
Nennt man sowas dann Unterschichtenfernsehen? ;D

<Nachtrag:> Immerhin geben sie sich etwas Mühe dabei, wenn sie andere Leute verarschen …
Das Gegenbeispiel: http://forum.spiegel.de/showthread.php?p=2674346#post2674346 (http://forum.spiegel.de/showthread.php?p=2674346#post2674346)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am September 03, 2008, 12:06:55
Nennt man sowas dann Unterschichtenfernsehen? ;D

"Germanys next US-Präsi" moderiert von J.B.K. ;D
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am September 03, 2008, 13:02:54
Natürlich ist es immer dieselbe Leier, daß nennt sich Wahlkampf, Baby! :D
Wahlkampf war noch nie die Zeit für detaillierte Politentwürfe und seriöse Ansagen. JedeR, der denken kann, weiß doch eh, daß der Nachfolger von Bush erst mal viele Probleme aus dem Weg räumen muss und an Wohltaten erstmal nicht zu denken ist.
Und ja, die Amerikaner wählen eher die Person und seine Weltanschauung. Ist das per se schlechter als etwa das deutsche „System“ mit seinen drögen Listenmenschen, Koalitionen, die keiner wollte und einer Bevölkerung, die mit großer Mehrheit „ihren“ Abgeordneten gar nicht kennt?

Die überstarke Rolle der Bilder ist sicher ein Problem, hier wie drüben. Schuld daran sind aber nicht nur die Politiker oder die Medien, sondern, wie immer, auch die Bevölkerung, die ihre Wahlentscheidung danach richtet.

Nun ja, bald ist es ja vorbei… immerhin kann ich mich so vom bayerischen Wahlkampf ablenken, da stimmt nämlich nicht mal die Show.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am September 03, 2008, 13:17:03
Die überstarke Rolle der Bilder ist sicher ein Problem, hier wie drüben. Schuld daran sind aber nicht nur die Politiker oder die Medien, sondern, wie immer, auch die Bevölkerung, die ihre Wahlentscheidung danach richtet.

Die Bevölkerung richtet ihre Entscheidung weil es die Bilder gibt.
Gäbe es keine oder weniger Bilder, würde die Bevölkerung auch entscheiden.
Und sei es durch nicht wählen.

Man stelle sich vor, Obama gewinnt die Wahl und erst bei der Vereidigung und den Livebildern davon, erkennt der "konservative-Christen-Farmer-Kriegsbefürworter-Abtreibungsgegner", daß er einen "Neger" gewählt hat. ;D
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am September 03, 2008, 13:25:43
Jesus Christ, he's black! ;)

Ja, gäbe es die Bilder nicht… aber wem will man das vorwerfen? Das ist nun mal der technische Fortschritt.

Es könnte natürlich mal ein Kandidat mit Maske antreten, aber ob der viele Stimmen kriegte? Stelle ich mir aber echt witzig vor. :)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: tertinator am September 03, 2008, 13:26:51
Mal eine Frage in die Runde:

Ist denn die Bevölkerung demokratietauglich?

(ist ernst gemeint)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am September 03, 2008, 14:00:57
Ist denn die Bevölkerung demokratietauglich?

Ich glaube schon.

Ich habe allerdings meine Zweifel, ob die Demokratie volkstauglich ist.


Ich denke die Bilder machen es der Demokratie immer schwerer.
Oder besser, sie machen es immer schwerer sich ein Bild der Parteien oder Kandidaten zu machen.
Lug und Trug ist selbstverständlich geworden.

Bei der Bundestagsrunde, im Anschluss an Wahlen, ist deswegen auch oft die Rede von "Erklärungsproblemen" und "Vermittlungsproblemen".
Die Politiker und Parteien haben alle richtig gemacht, nur die Medienfirma, die den Müll verticken sollte, hat gepatzt.
Und das sagen die Generäle dann in die Live-Kamera.
Kein Kameramann, kein Tonmann, kein Moderator oder auch sonst kein Anwesender geht hin und haut ihnen dafür eins in die Fresse. Niemand.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am September 03, 2008, 17:28:48
Ist denn die Bevölkerung demokratietauglich?

Meinst Du jetzt die amerikanische oder generell?
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: tertinator am September 03, 2008, 17:39:20
ehrlich gesagt auch unsere.
Manchmal drängt sich bei mir das Gefühl auf, dass die Leute immer nur die wählen, welche große Versprechungen machen, unabhängig davon, ob es machbar oder sinnvoll ist.
Wenn ich sehe, was die populistische Linkspartei oder auch die rechten für Zulauf haben, frage ich mich ernsthaft, ob DIESE Form von Demokratie gut für uns ist. (Bin übrigens von Hause aus Demokrat)
Unsere Parteien fangen mit Wahlkampf schon 2 Jahre vor der Wahl an, versprechen unhaltbares und verbrauchen dennoch mehr Geld, als wir einnehmen. Wäre da nicht eine Räte-Republik manchmal besser?
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am September 03, 2008, 17:55:01
Ihr habt doch eine Räte-Republik. Oder was genau verstehst Du darunter?
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am September 03, 2008, 17:59:38
Ich habe den Eindruck, daß die deutsche Demokratie sehr viele "Flachmaten" und andere "Berufsversager" in wichtige Positionen spült.

Ich habe keine Ahnung wie das in anderen Ländern ist, bei uns scheint die Politik für viele machbar zu sein, die ohne sie weniger Geld verdienen würden.

Damit keine Missverständnisse aufkommen, wenn ein Politiker seine Arbeit wirklich gut macht, verdient er dafür zu wenig!
Ich habe im Moment aber den Eindruck, daß eben diese relativ geringen Verdienstmöglichkeiten viele Leute abhält und andere nach oben bringt, die halt leider noch nicht einmal das Geld wert sind.


Und ein großer Nachteil der Demokratie sind halt die Wahlen und der damit verbundene Wahlkampf. Und der findet bei uns leider immer statt.
Es steht immer eine Wahl so nah vor der Tür, daß Politiker lieber erzählen was sie glauben, das der Wähler es hören will oder was ihn selber auf der Liste nach oben bringt.

Er ist ja auch soooo anstrengend, der Wahlkampf. Das hört man oft von Politikern. Hat schon mal einer gehört, daß die alltägliche Arbeit eines Politikers anstrengend ist? Eher nicht. Nur der Erhalt oder das Erlangen des Arbeitsplatzes Politiker strengt an, danach geht's dann etwas leichter. ;)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am September 03, 2008, 18:11:32
Und ein großer Nachteil der Demokratie sind halt die Wahlen und der damit verbundene Wahlkampf. Und der findet bei uns leider immer statt.
Es steht immer eine Wahl so nah vor der Tür, daß Politiker lieber erzählen was sie glauben, das der Wähler es hören will oder was ihn selber auf der Liste nach oben bringt.

Das Problem sind doch nicht die Wahlen bzw. der Wahlkampf. Das ist doch gerade der Vorteil an der repräsentativen Demokratie. (Oder wo läge er sonst?)
Das Problem liegt doch vielmehr bei der Information. Was auf der ganzen Linie versagt ist die Presse. Solange Wähler darauf abstellen müssen, was ein Poltiker so verzapft und sie keine Ahnung davon haben, was er bis jetzt tatsächlich getan hat, wofür er sich eingesetzt hat, wo er ja gestimmt hat und wo er nein gestimmt hat bzw. bei welchen Abstimmungen er gar nicht anwesend war, so lange hat das Verzapfen von Wahl-Bullshit natürlich Hochkonjunktur. Solange sie damit so schlank durchkommen, kann man das den Politikern noch nichtmal verübeln. Der Presse müsste man es verübeln. Das sind die faulen Säcke, die ihr Geld nicht Wert sind (und zwar andere Beträge, als die Diäten der Parlamentarier).
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am September 03, 2008, 18:38:50
Mag ja sein, daß die Presse nicht so kontrolliert, wie sie es vorgibt zu tun. (Fakten, Fakten, Fakten!)

Aber davor steht doch erst einmal das Versagen, über das es im Nachhinein zu berichten gäbe.


Es fällt aber schon auf, wie einige sich Presse und Politik sind.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am September 03, 2008, 19:33:25
warlord:
In Deutschland haben wir keine Räterepublik (http://de.wikipedia.org/wiki/Räterepublik), sondern eine parlamentarische Demokratie in einer föderalen Struktur - inoffiziell herrscht die Anarchie nach dem Motto „keine Macht für niemand!“.

So ist dann viel der Demokratieschelte in Deutschland auch Ausdruck dieses Systems, in dem man nie so recht weiß, wer eigentlich was verantwortet. Da spielt dann natürlich auch die EU ihre Rolle.
Kommt noch dazu ein Wahlsystem, welches halt immer wieder Ergebnisse bringt, die eigentlich keiner wollte. Bestes Beispiel ja die derzeitige große Koalition und Frau Merkel.

Es gäbe durchaus Ideen, wie man die gröbsten Probleme lösen könnte, aber tatsächlich ist das mediale Umfeld eher hinderlich bei jedweder Reform, in diesen Dingen der größte Bremsklotz  sind aber die guten alten etablierten Interessen. Deutschland ist meiner Meinung nach von den Parteien übernommen worden. Es gibt eine riesiges Netz an staatlichen und halbstaatlichen Versorgungsposten. Noch schlimmer sind die Bürokraten, die immer nur wissen, was auf gar keine Fall geht.  Und hier liegt auch ein Problem: Viele Politiker sind Beamte und somit ihr eigener Arbeitgeber. Die anderen sind Anwälte und somit auch Profiteure des wirren Zustands.


Was könnte man denn machen?
Zum Beispiel mehr direkte Demokratie.
Oder Mehrheitswahlrecht.
Oder Abschaffung der Listenplätze.
Oder Direktwahl des Kanzlers.
Oder totale Transparenz in der Gesetzgebung.
Oder, wie die alten Griechen, Postenverteilung (nicht alle!) per Los.

Die Hälfte wird abgelehnt, weil ja damals… genau. Und über das andere wird nur in Feuilletons diskutiert von Altpräsidenten und den immer weniger werdenden Intellektuellen.

Insgesamt finde ich es nicht verwunderlich, daß immer mehr Menschen sich von der Politik abwenden. Dinge werden über Jahrzehnte diskutiert, vorwärts geht es, wenn überhaupt, nur in kaum sichtbaren Schritte. Querköpfe werden rigoros ausgeschlossen.
Viele Sachverhalte sind halt auch einfach zu kompliziert, um sie in einem Satz zu erläutern. Mehr Zeit bleibt einem in Nachrichtenblock nicht mehr.
Ja, auch die Medien haben ihre Schuld, weniger die Qualitätszeitungen (aber auch die), sondern das Verblödungsfernsehen und -radio, und der Boulevard.

Nun hat aber immer nur eine Minderheit seriöse Zeitungen gelesen, viele Medien produzieren, wie immer schon, was sich gut verkauft.
Irgendwo scheinen sich also eher die Politiker verändert zu haben als das Volk.
Da hat fränk schon recht. Welcher brillante Kopf tut sich dieses Klein-Klein schon gerne an?

Und vielleicht haben die Denker nur früher gemerkt, was Sache ist - das die Politik kaum noch Handlungsspielräume hat. Jetzt fehlen sie und es regiert das Mittelmaß.


Nun will ich „das deutsche System“ auch nicht zu schlecht reden. Immerhin hat es uns eine Stabilität gebracht, und auch viele gute Jahre. Ich glaube aber, man hat den Zeitpunkt verpasst, als diese Stabilität zur Lähmung wurde.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am September 03, 2008, 20:01:34
Ich glaube aber, man hat den Zeitpunkt verpasst, als diese Stabilität zur Lähmung wurde.

Gut!
Von dir?
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am September 03, 2008, 20:37:45
Zitiert habe ich niemand. Die Meinung habe ich aber sicher nicht exklusiv.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Oktober 28, 2008, 15:04:15
Nun, glaubt man den Umfragen - was man nicht tuen sollte :D - ist Obama keinesfalls mehr einzuholen.

Sagen wir mal, wir geben McCain drei Prozent in der Annahme, daß es den Bradley Effect wirklich gibt (http://en.wikipedia.org/wiki/Bradley_effect), dann reicht es immer noch nicht. In der Tat reichen McCain nicht mal alle Swing States. Da können sie also in Florida wieder mal fälschen und Leute am Wählen hindern, bringt alles nichts.

Bei der SZ findet man eine schicke Wahlkarte (http://www.sueddeutsche.de/app/politik/usawahl2008/vorwahlen/), Quelle: http://www.realclearpolitics.com/

Edit: Smilie eingefügt.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: tertinator am November 03, 2008, 10:35:53
In den USA sollte man den Einfluss der Rassisten nicht übersehen.
Diese würden bei einer Befragung nie sagen, dass sie keinen Schwarzen wählen würden.

Aber wir sollten nicht allzu euphorisch für Obama sein - DER will aus dem Irak raus. Was das bedeutete, kann man nur erahnen …

Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 03, 2008, 19:30:24
Dieser Bradley-Effekt ist in seiner Existenz heiß umstritten, aber sicher kann man die Umfragen immer in Frage stellen, die treffen ja selbst bei uns oft ordentlich daneben (letztes Beispiel Bayern) und die Datenlage, die in den USA verwendet wird, ist fast immer dünner. In Deutschland heißt die magische Zahl 1001, und selbst die ist eigentlich zu niedrig (und wird schon auch gerne mal unterschritten), in den USA sind's oft weniger. Zudem ist es den USA auch deutlich schwieriger, da die Wahlbevölkerung gemischter ist, dann diese Crux mit den Bundesstaaten, und v.a. ist halt immer die Frage, wer dann wirklich zum Wählen geht!
Denn das ist in den USA gar nicht so einfach. Erst muss man sich mal registrieren, rechtzeitig. Dann gibt es offensichtlich (mit Absicht?) vielerorts lange Schlangen. Würdet Ihr Euch zwei Stunden anstellen, um zur Urne zu gelangen?
Bis jetzt konnte man sich stets darauf verlassen, daß gerade auch junge Leute das nicht so gerne tun und vielleicht auch mal die Termine verbummeln. Hier könnte Obama etwas verändert haben und wenn ja, ist das womöglich der Königsmacher.

Den Einfluss der Rassisten darf man nie übersehen, nicht nur in den USA. Bei uns wäre das auch nicht anders, wenn nicht noch viel schlimmer.

Eigentlich müsste man ja schon mehrere Tausend Leute interviewen, und zwar nicht nur per Telefon, sondern auch per Direktinterview, aber dieser Aufwand wird nur für interne Umfragen betrieben, natürlich oft mit Freiwilligen. Bezahlen will das kaum je Jemand, darum haben die „Meinungsforscher“ ja so tolle Algorithmen, die angeblich helfen, die Realität abzubilden.
Da wird dann u.U. auch eine Obama-Stimme als Enthaltung gewertet, eben weil sie die fünfte aus dem weißen Arbeitervorort ist, usw. Oder anderswo umgekehrt. Fast jede Zahl ist also eigentlich eine Erfindung des jew. Instituts.

Auf http://www.realclearpolitics.com/epolls/2008/president/us/general_election_mccain_vs_obama-225.html kann man sogar mal sehen, wie die Datenbasis ist. LV heißt Likely Voters (auch hier kommt schon ein Rechenmodell zur Anwendung). Klickt man auf den Namen des Instituts, kommt meistens viel oder alles zur Datenerfassung hervor, so transparent geht es leider bei uns nicht zu.

Ansonsten:
Aus dem Irak wollen doch neuerdings alle. Aber euphorisch sollte man wirklich nicht sein.


Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am November 03, 2008, 20:22:24
Ich habe mir fest vorgenommen völlig falsche Angaben zu machen, sollte ich einmal vor einer Wahl oder unmittelbar nach der Wahl (für die Prognose) befragt werden.

Ich glaube das ist sehr wichtig.

Würden das viele so machen, würde die Umfragen ihren Wert verlieren und die Politiker wären nicht gezwungen jeden Mist zu machen, weil irgend eine Umfrage ihnen das nahe legt.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 03, 2008, 20:36:18
Das wird von den Modellen der Umfrager wieder raus gerechnet, oder sie behaupten es. :)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 04, 2008, 14:38:29
Also, ab Mitternacht schließen die ersten Wahllokale, nach und nach durch die Zeitzonen, dürften dann ab 2 Uhr die Prognosen (!) kommen. Wirklich beendet sind die Wahlen vielleicht erst in Monaten, wenn alle Klagen entschieden sind. Bei dem Wahlsystem kein Wunder: So ist es vielerorts möglich, bei großem Andrang die Wahllokale länger geöffnet zu halten, aber ob die späten Stimmen dann auch wirklich zählen, ist immer wieder Streitpunkt.
Ebenso, wo genau sich das Kreuz/Loch eigentlich befindet.
Angeblich haben die Demokraten 10 000 Anwälte im Einsatz, um Benachteiligungen Ihrer Wähler zu dokumentieren und anzufechten. Das trifft ja mitunter besonders gerne überwiegend schwarze Gemeinschaften (man denke an Florida 2000), in denen die Demokraten stets satteste Mehrheiten haben.

Also, wer sich den TV-Marathon antun will… viel Spaß mit „too close to call“. :)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: tertinator am November 04, 2008, 15:00:35
Das Wahlsystem ändern! DAS wäre mal eine richtige Aufgabe für den neuen Präsidenten …
Damit würde er in die Geschichte eingehen :)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 04, 2008, 15:10:51
Ja, wäre schön, aber geht ja nicht, da das Wahlprozedere in der Zuständigkeit der Bundesstaaten (oder sogar der Counties?) fällt.
Was mir halt nicht in Kopf geht, ist was daran so kompliziert sein soll? Ankreuzzettel, genug Wahllokale, fertig. Der bayerische Kommunalwahlzettel ist ob seiner Fläche auch nicht für die enge Kabine geeignet, man kann dort sogar panaschieren und kumulieren. Trotzdem habe ich noch nie länger als drei Minuten warten müssen.
Aber wir arbeiten ja auch an der Komplizierter-Machung, siehe Wahlmaschinen.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am November 04, 2008, 15:29:03
Was mir halt nicht in Kopf geht, ist was daran so kompliziert sein soll?

Nun ja. Ganz so einfach wie hier zu Lande dürften faire Wahlen in einem Land ohne Einwohnermeldeämter wohl schon nicht sein. Wer keine Ahnung hat, wer eigentlich da wohnt, hat es wohl auch nicht ganz so einfach sicherzustellen, dass nur Berechtigte und diese nur einmal wählen.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 04, 2008, 15:41:46
Aber darum muss man sich ja vorher registrieren. So dachte ich zumindest immer.

Kompliziert wird's natürlich, wenn Jemand ankommt und meint, er sei registriert, habe aber keinen Wahlschein bekommen. Was wohl auch nicht so selten vorkommt. Wenn man diese Fälle aber kennt, kann man doch dafür eine Extrastelle einrichten.
Wie auch bei uns fehlt es wohl an Freiwilligen? Aber wenn zigtausende Anwälte rumsausen, wird sich doch wohl auch dafür Jemand finden lassen… irgendwo ist doch da wohl noch ein unbekannter Hase begraben.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am November 05, 2008, 07:20:38
So, ab jetzt geht's abwärts mit Obama!

Weiter hoch ist wohl auch nicht mehr möglich.

Das ist ein sehr überzeugender Sieg, der nun zur Messlatte wird.
Ich bin sehr gespannt, wie er es schaffen will, möglichst wenig Wähler zu enttäuschen.

Und so richtig schwarz ist der auch nicht. Gestern habe ich ein einheimisches Huhn aus dem Sonnenstudio kommen sehen, die war dunkler als er. ;)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Chucky am November 05, 2008, 07:50:42
Ich bin sehr gespannt, wie er es schaffen will, möglichst wenig Wähler zu enttäuschen.
Als Nachfolger von G. W. Bush wohl nicht allzu schwierig. Da reicht vermutlich schon ein Abzug der Truppen aus dem Irak...

Und so richtig schwarz ist der auch nicht. Gestern habe ich ein einheimisches Huhn aus dem Sonnenstudio kommen sehen, die war dunkler als er. ;)

Hehe - unser Gockel legt sich auf die Sonnenbank  ;D
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Dale am November 05, 2008, 09:36:34
Congratulations Mr. President! (Ich bin mir ganz sicher, dass er hier mitliest. ;D)

338 Wahlmänner für Obama und 163 für McCain (vorläufiges Ergebnis). Gut, dass das Ergebnis nicht knapp ist, so wird hoffentlich nicht noch Monate nach der Wahl über Unstimmigkeiten bei einzelnen Auszählungen debattiert werden.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Chucky am November 05, 2008, 10:23:50
Das Ergebnis kann sich noch verschieben, da noch 3 battleground states nicht dabei sind. North Carolina mit 15 Wahlmännern, Indiana und Missouri mit jeweils 11 Wahlmännern. Aus den paar Stimmen wird das Ergebnis trotzdem nicht mehr knapp, aber Diskussionen werden hoffentlich trotzdem ausbleiben.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 05, 2008, 15:54:34
McCain hat ja schon seine Niederlage eingestanden und recht versöhnliche Worte gewählt. Da wird es keine Probleme mehr geben.

Also, ich muss sagen, ich bin begeistert, wie begeistert die Leute sind. :) Gut, daß eine ist das Event/die Party, aber ich frage mich ja, wie viele Deutsche unter solchen Bedingungen wählen würden. Oder man denke mal an das Engagement der vielen Tausenden von Freiwilligen.

Obama und seine sündhaft teure Kampagne hat es also wirklich geschafft, die richtigen Wählergruppen zu mobilisieren. Die Wahlbeteiligung war seit 100 Jahren nicht so hoch, 63,1%.

Interessant die Aufteilung:
Obama holte bei den Schwarzen 94%, bei den Hispanics (durchaus nicht typisch für Demokraten) 66% und bei den Weißen „nur“ 45%.
In fast allen Staaten hat er deutlich stärker abgeschnitten als Kerry vor vier Jahren, selbst in den meisten Staaten des Bible Belts und auch im Mittleren Westen.

Natürlich war die Lage eine andere und McCain/Palin einfach auch keine starken Kandidaten. Insofern hätten auch andere demokratische Kandidaten gute Chancen gehabt.

Obama gebührt aber die Ehre, neue Wählerschichten an die Urne bekommen zu haben, gerade die Jungen.


Ich vertraue darauf, daß Obama einen weit besseren Job machen wird als Bush Jr. So hoffnungsvoll will ich einfach sein. Das wird in Sachen Krieg, Klimapolitik, Welthandel usw. auch positive Auswirkungen auf Europa haben (ja, er wird mehr Soldaten von uns verlangen, aber das ist doch nicht entscheidend).

Also freue ich mich durchaus. V.a. wenn man mal bedenkt wie nahe sonst eine erzkonservative Frau, mit äußerst fragwürdigen religiösen Vorstellungen - es ist nicht ganz klar, inwieweit sie wo steht - an den roten Knopf  gekommen wäre. Manche ihrer Glaubensrichtung sehen den dritten Weltkrieg ja nicht als Übel, sondern als historisches Ereignis, nachdem der Messias wiederkehrt. Also ähnlich gefährlich wie Ahmadinedschad und seine Phantasien von der Wiederkehr des Mahdi.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: FOX am November 05, 2008, 17:05:51
(http://www.barack-obama-now.com/pix-2008/obama_computer.jpg)

Glückwunsch!
Titel: Der erste farbiger Präsident in den USA ist da!
Beitrag von: tertinator am November 05, 2008, 17:49:13
(…)Interessant die Aufteilung:
Obama holte bei den Schwarzen 94%, bei den Hispanics (durchaus nicht typisch für Demokraten) 66% und bei den Weißen „nur“ 45%.
(…)

Man sollte dabei aber auch werten:
Obama vertritt eine Umverteilung zu Gunsten der Schwächeren. Sozial schwächer sind aber auch viel mehr Schwarze und Hispanics, als Weiße.
Rassismus spielt im Bibelgürtel immer noch eine große Rolle - keine Frage.
Aber ob das entscheidend für die Wahl war, muss erst kritisch beäugt werden …
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am November 05, 2008, 17:56:40
Sehr schön!
 ;D ;D

Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Dale am November 05, 2008, 18:08:30

Also, ich muss sagen, ich bin begeistert, wie begeistert die Leute sind. :) Gut, daß eine ist das Event/die Party, aber ich frage mich ja, wie viele Deutsche unter solchen Bedingungen wählen würden. Oder man denke mal an das Engagement der vielen Tausenden von Freiwilligen.


Oder man denke einfach mal daran, wie viele Deutsche auf einen Spenden-eMail-Aufruf Geld für Merkel oder Steinmeier  locker machen würde. Es würde ein sehr ruhiger Wahlkampf werden. ;)


Also freue ich mich durchaus. V.a. wenn man mal bedenkt wie nahe sonst eine erzkonservative Frau, mit äußerst fragwürdigen religiösen Vorstellungen - es ist nicht ganz klar, inwieweit sie wo steht - an den roten Knopf  gekommen wäre.

Wieso Merkel stand doch gar nicht zur Debatte. *konnte ich mir nicht verkneifen* ;D
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am November 05, 2008, 18:47:59
Flo, deine Hoffnung und vielleicht auch deine Begeisterung für die Wahl Obamas mag ja verständlich sein.

Aber wir kennen doch ausschließlich den "inszenierten Obama", den aus dem Wahlkampf.
Der hat aber doch absolut nix gemeinsam mit dem Präsidenten Obama.

Hoffnung ist O.K.
Alles andere, na ja......
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 05, 2008, 19:15:21
Ich habe doch geschrieben, was mich begeistert: Nicht Obama, sondern das Engagement der Leute für die Demokratie und der Moment an sich.
Und ja, ich hoffe natürlich, aber vorsichtig. Und natürlich ist uns allen klar, daß jeder US-Präsident gewissen Zwängen unterworfen ist und keineswegs omnipotent er sich nennen kann.

Aber dann doch: Dümmer und arroganter als die Bushies kann's ja wohl nicht werden.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am November 05, 2008, 19:28:40
Aber dann doch: Dümmer und arroganter als die Bushies kann's ja wohl nicht werden.

Nee, das kriegt er nicht hin! ;)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 06, 2008, 00:16:31
Man sollte dabei aber auch werten:
Obama vertritt eine Umverteilung zu Gunsten der Schwächeren. Sozial schwächer sind aber auch viel mehr Schwarze und Hispanics, als Weiße.
Rassismus spielt im Bibelgürtel immer noch eine große Rolle - keine Frage.
Aber ob das entscheidend für die Wahl war, muss erst kritisch beäugt werden …

Ich meinte das eher in diesem Sinne: Man braucht nicht mehr unbedingt die Mehrheit bei den Weißen, so sehr hat sich die Bevölkerungsstruktur gewandelt.
Und das Obama im Bible Belt mehr Stimmen holte als Kerry fand ich schon erstaunlich, allerdings habe ich mich nun erinnert, daß ja auch Kerry in Sachen Abtreibung, Homo-Ehe, Stammzellenforschung und Waffen in etwa gleiche Positionen zu Obama vertrat. Und dann ist er auch noch Katholik! Also doch nicht so erstaunlich. Finde aber gut, daß in vielen an sich angeblich sehr konservativen Staaten dann doch 45% für Obama votierten. Die Realität ist also auch dort vielschichtiger.

Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: tertinator am November 06, 2008, 08:30:48
Aber dann doch: Dümmer und arroganter als die Bushies kann's ja wohl nicht werden.

Mit George Bush kann ich fast meinen Frieden finden.
Ich gehe davon aus, dass er z.T. sehr schlecht beraten wurde.
Gerade Rumsfeld wirkt auf mich geradezu gefährlich. Das schlimme ist, das solche Leute nie zur Rechenschaft gezogen werden.
War der nicht schon beim ersten Irak-krieg dabei?

Wenn Bush eine (dumme) Marionette gewesen ist - wer waren dann die Strippenzieher für die vergangenen Katastrophen???
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: FOX am November 06, 2008, 10:44:27
Die Strippenzieher waren die so genannten "Falken" um Paul Wolfowitz (http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Wolfowitz). Um ihre Weltanschauung durchzusetzen, wurde die Pax Americana* (http://de.wikipedia.org/wiki/Pax_Americana) von vielen im Hintergrund vorangetrieben.

*Die Dominanz des "Westens" auf dem Planeten und die Freiheit wirtschaftlichen Handelns sollen gesichert und ausgebaut werden, unter Vorherrschaft der USA. Organisationen und Staaten, die diese Vormachtstellung und ihre Träger angreifen, müssen mit der Anwendung institutionalisierter Macht und gegebenenfalls militärischer Gewalt rechnen. Das dahinterstehende Konzept ist das der Befriedung durch überwältigende (wissenschaftliche, wirtschaftliche und technologische) Überlegenheit.
(Quelle: Wikipedia)

In wie weit Bush selbst dieser Überzeugung ist/war oder ob er von den anderen gesteuert wurde, wird wohl nie ganz aufgeklärt werden. Die Sicherung strategischer Punkte auf der Weltkarte, vor allem im nahen Osten, wurde als eines der wichtigsten Ziele dieser "Vereinigung" angesehen. Die Kontrolle über die Schurkenstaaten und damit Einfluss auf die Bodenschätze zu erlangen, war wohl einer der ersten Punkte auf deren Liste.

Mit Sicherheit tendiert Bush in diese Richtung. Wäre er aber unter anderem Einfluss gestanden, hätte er sich meiner Ansicht nach UN-Resolutionen unterwerfen müssen. Unschuldig ist er mit Sicherheit nicht. Und der Einflussbereich der Ölindustrie ist ja hinlänglich bekannt. Unter anderem die Verbindung von Dick Cheney und Halliburton sprechen da Bände. Cheney gilt ja als die einflussreichste Figur der vergangenen Jahre. Das hätte Pallin wohl nur durch Dummheit toppen können...
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 06, 2008, 12:32:09
Ich habe doch extra „Bushies“ geschrieben, was so viel heißen soll wie Bush-Administration und -Einflüsterer.
Wo genau Bush zwischen Neocons und apokalyptischen Eiferern genau steht, kann wohl niemand beurteilen. Könnte mir vorstellen, so sind ja viele Zeugenaussagen, daß er an sich ein recht freundlicher Kerl ist, halt nur mit einem sehr einfachen Weltbild.

Zu Cheney und seinen Einfluss empfehle ich - eine deutsche Übersetzung gibt es (noch?) nicht - „Angler“ von Barton Gellman, hier eine Rezension (http://www.statesman.com/life/content/life/stories/books/10/12/1012gellman.html?cxtype=rss&cxsvc=7&cxcat=48).
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Jochen am Januar 20, 2009, 18:48:24
Geschafft  ;D

Jochen
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am Januar 20, 2009, 18:54:18
Aber was die Amis ein Bromborium machen, wegen des Meineides eines Politikers.

Da bin ich aber froh, daß so etwas bei uns in kleinem Rahmen gehalten wird.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Dale am Januar 20, 2009, 19:54:12
Was mich fasziniert hat, ist das trotz der riesigen Menge alles einen sehr lockeren fast leichten Eindruck vermittelte.

Auch sehr schön, als Obama sagte  "Unsere Macht allein kann uns nicht schützen, und sie gibt uns nicht das Recht, zu tun, was immer wir wollen."

Das ist eine Erkenntnis die einem Republikaner wahrscheinlich selbst nach 8 Jahren Bush nicht so leicht über die Lippen gekommen wäre. Hoffen wir das es keine leeren Worthülsen waren.

Im Zweifel für den Angeklagten, alles Gute Mr. President.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Januar 22, 2009, 18:13:10
Ich muss zugeben, daß ich durchaus empfänglich bin für eine gewisse Form des Pathos. Ich finde die Rede von Obama war aber auch neutral betrachtet sehr gut, analysiert man sie einmal genauer, sieht man (wie oft bei ihm) die Bezüge auf frühere Zeiten(wenden) und große Präsidenten.
So stellt er sich in deren Reihe und schraubt die Erwartungen natürlich noch höher, aber andererseits: Was sollte er sonst tun? Tiefstapeln in den USA? Kaum denkbar. So macht er wahrscheinlich noch das Beste aus dem Umständen und versprüht einen Optimismus, wie man ihn wohl braucht.

Habe die Bilder und Worte jetzt erstmal sacken lassen. Aber das Gefühl der Erleichterung nach acht Jahren Bush wird bleiben, zumindest bis er schlimme Fehler macht. Aber das glaube ich nicht, dazu ist er zu abgeklärt und intelligent, ohne abgehoben zu sein. Das beweist auch seine Teamauswahl mit einigen starken Charakteren, allen voran natürlich die neue Außenministerin Hillary Clinton.

Europa, das sich so gerne besser sieht, wird noch mit Ohren schlackern, wie schnell sich die USA jetzt verändern. Und das ist es, was man einfach bewundern muss: Wie sich eine Nation quasi neu erfindet. Nicht das jetzt alle anders wäre, aber das Gefühl eben schon. Und es ist nicht der Mann allein, sondern wie hier Politik gemacht wurde/wird und Leute mit einbezogen werden, die sonst gar nichts damit zu tun haben wollen.
Genau das wünschte ich mir auch mal für Deutschland und viele andere europäische Länder, auch wenn ich natürlich die Unterschiede in den politischen Strukturen durchaus sehe.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Dale am Januar 22, 2009, 18:35:44
Das beweist auch seine Teamauswahl mit einigen starken Charakteren, allen voran natürlich die neue Außenministerin Hillary Clinton.




Was ich eher für Erfüllung eines Deals der während des Wahlkampfs geschlossen wurde halte.

Europa, das sich so gerne besser sieht, wird noch mit Ohren schlackern, wie schnell sich die USA jetzt verändern. Und das ist es, was man einfach bewundern muss: Wie sich eine Nation quasi neu erfindet.

Das sieht die süddeutsche ähnlich und spricht von  "Das Lied der Erneuerung und Buße" (http://www.sueddeutsche.de/politik/910/455585/text/)

Was das miteinbeziehen und die angeblich unglaubliche Wahlbeteiligung sehe ich Europa nicht so sehr im Hintertreffen.  Die (ca.) 66-73% (die Zahlen sind ohne Einwohnermeldeamt natürlich schwerer als in Europa zu ermitteln) Wahlbeteiligung in Amerika wahr die höchste der letzten 40 Jahre, während die Wahlbeteiligung an den letzten Bundestagswahlen mit 77,7% als das wohl niedrigste aller Zeiten gilt.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Januar 22, 2009, 18:53:33
Man kann politische Deals auch brechen, so ist es ja nicht, oder? Aber klar war das auch Appeasement gegenüber den Clintons und v.a. ihrer Anhänger.

Bei der Wahlbeteiligung muss man immer beachten, daß sich die US-Amerikaner erstmal registrieren müssen während der Deutsche seinen Wahlzettel automatisch zugeschickt bekommt.
Außerdem wollte ich keinen Kreuzvergleich, sondern betonen, daß hier Schichten erreicht wurden, die sonst eher „wahlfaul“ sind und darüber hinaus Millionen von Menschen in den Wahlkampf eingebunden waren. Und diese Menschen wollen jetzt auch sehen, daß es sich gelohnt hat. Chance und Gefahr zugleich. 

Natürlich sieht aus der Ferne alles besser aus, aber ich glaube schon man kann sagen das dies eine großartige Leistung war: Durch alle Schichten und gerade auch bei den Außenseitern so viele Leute zu motivieren.

Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Dale am Januar 23, 2009, 17:54:19
Interessantes am Rande in Spiegel Online (23.01.2009): " Schlechte Telefonleitungen, veraltete Computer und keine Verbindung zu Community-Web-Seiten: Die Mitarbeiter von US-Präsident Barack Obama haben es nicht leicht, ihre Arbeit im Regierungssitz aufzunehmen. Für viele am schlimmsten: Es gibt keine Macs.  (http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,603135,00.html)"
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: FOX am Januar 23, 2009, 22:22:56
Netter Lesestoff  :)  Danke für den Link
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Jochen am April 16, 2009, 21:19:34
Schon knickt er ein ::)

 Obama erspart CIA-Folterern Prozess  (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,619465,00.html)

Sachzwänge nennt man so etwas, oder ?

Zitat:
...Die Verantwortung liege beim Justizministerium - die Agenten hätten in gutem Glauben gehandelt...

Kenne ich das nicht irgendwie ;-(

Jochen

Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: FOX am April 17, 2009, 22:05:04
Ja, finde ich auch hochgradig Verantwortungslos. Unrecht bleibt Unrecht. Da wird die Öffentlichkeit aber kaum Einfluss nehmen können. Obama ist im Moment unantastbar - was nicht gut ist.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am April 18, 2009, 01:04:52
Glaube ich nicht, die Medien sind viel beißfreudiger als etwa damals beim Wahlbetrug oder vor dem Irakkrieg.

Die Entscheidung und v.a. die Begründung finde ich auch furchtbar. Die Alternative wäre aber auch eine recht harte: Man kann ja kaum die Folterknechte vor Gericht bringen und die Befehlshaber nicht. Also Bush und Cheney und viele hochrangige Persönlichkeiten vor den Richter? Das käme einem politischen Erdbeben gleich. Auch wenn ich es richtig fände, weiß ich nicht ob die möglichen Folgen wünschenswert sind.

Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am Mai 22, 2009, 15:14:12
Scheibchen für Scheibchen offenbart sich allmählich, worin der Change nun wirklich bestehen wird. Man vermeidet das bisherige illegale Tun indem man es einfach legalisiert. Weshalb ist da die Bush-Crew eigentlich nie drauf gekommen? Nicht skrupellos genug?
http://open.salon.com/blog/behind_blue_eyes/2009/05/22/obama_proposes_indefinite_preventive_detention_without_trial
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am August 22, 2009, 22:44:22
Ein weiteres Scheibchen, das einen einmal mehr fragen lässt, wo ist er denn, der Change?

http://www.wired.com/threatlevel/2009/08/feds-urge-dismissal-of-high-profile-spy-case/
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Oktober 09, 2009, 13:34:48
Auweia, hat man sich in Stockholm mehr erinnert, dass es gefährlich ist, aktiven Politkern den Friedensnobelpreis zu verleihen? Ist Obama nicht auch Oberbefehlshaber einer Truppe, die stets im Einsatz ist?

Wie auch immer: http://www.tagesschau.de/ausland/nobelpreis164.html
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Jochen am Oktober 09, 2009, 14:20:43
Ich finde auch dass ist viel zu früh   ???

wenn überhaupt.

Jochen
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: FOX am Oktober 09, 2009, 15:14:50
Das sehen nicht nur wir so...


Fragwürdige Entscheidung: Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama ist eine kaum noch nachzuvollziehende Verirrung von sechs Juroren, denen jedes Gefühl für Realismus und jede Urteilskraft abhandengekommen ist.

sueddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/politik/78/490454/text/)

Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: elafonisi am Oktober 09, 2009, 15:23:59
Der Mann ist doch sowieso schon mit Erwartungen (die er zugegebener Maßen zum großen Teil auch selbst in die Welt gesetzt hat) überfrachtet. Wenn das man nicht in die Hose geht.
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Mai 04, 2010, 14:57:27
Es ist ja Tradition, dass beim Empfang der Korrespondenten im Weißen Haus der jew. Präsident eine komische Rede hält. Obama macht das gar nicht schlecht, finde ich:
http://www.youtube.com/watch?v=aYsGwLWqWI4&feature=player_embedded
Die Rede von Obama geht ungefähr 15 Minuten, dann kommt Jay Leno, der sich leider immer wieder auf Videoeinspielungen bezieht, die im Stream nicht zu sehen sind.
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Juli 26, 2010, 22:54:58
Habe einen Teil des Themas abgetrennt und hier hin:
Obamas Lizenz zum Töten (http://www.apfelinsel.de/forum/index.php/topic,4325.0.html)
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am August 19, 2010, 21:01:24
Goldig: http://www.politicalcartoons.com/cartoon/55bb8848-5bc6-4eac-8bf3-55257510fa79.html     ;D
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am August 19, 2010, 23:34:44
Goldig: http://www.politicalcartoons.com/cartoon/55bb8848-5bc6-4eac-8bf3-55257510fa79.html     ;D

Server too  busy.
Ob da die ganz „Tea party“ gleichzeitig ablachen will? ;D

(Neben uns natürlich!)
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: elafonisi am November 03, 2010, 19:19:09
Der Mann ist doch sowieso schon mit Erwartungen (die er zugegebener Maßen zum großen Teil auch selbst in die Welt gesetzt hat) überfrachtet. Wenn das man nicht in die Hose geht.

 :-X
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am November 03, 2010, 19:42:07
Obama ist aber nicht so blöd, die Nummer nicht noch erfolgreich steuern zu können.

Es bleiben ihm zwei Jahre bis zur möglichen Wiederwahl.


Die tumpen Hühner von der Tea-Party, sind aber längst nicht so durchgestartet, wie sie erhofften.
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: elafonisi am November 03, 2010, 20:06:16
Obama ist aber nicht so blöd, die Nummer nicht noch erfolgreich steuern zu können.

Obama vielleicht nicht, aber in Amiland gibt es eine Achse der Blöden.
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am November 03, 2010, 20:07:55
Obama vielleicht nicht, aber in Amiland gibt es eine Achse der Blöden.

Bei uns etwa nicht? ;D
Titel: Re:Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: elafonisi am November 03, 2010, 20:12:32
Bei uns etwa nicht? ;D

Treffer, versenkt   :D
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am Januar 13, 2012, 19:50:27
Nicht schlecht, das Kampagnen-Bild von Ron Paul.  :)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Oktober 25, 2012, 13:15:48
Können wir uns schon auf die Animation „How the Romney stole the election" freuen? :D
http://www.sueddeutsche.de/politik/verdaechtigungen-gegen-romney-freunde-beim-wahlcomputer-hersteller-1.1502981
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am Oktober 25, 2012, 13:19:29
Schwachfug.

Die allermeisten Vorständler der allermeisten US-Firmen dürfte Romney näher stehen als dem Muslim. ;)
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: FOX am November 08, 2012, 20:51:35
http://dailycurrant.com/2012/11/06/george-bush-accidently-votes-obama/

 ;D
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am November 09, 2012, 01:14:16
Lustig auch, dass manche Wahlmaschinen bei Klick auf Obama Romney anhakten.

Das diese Wahlmaschinen ein Unding sind, da sind wir uns ja alle einig, soviel ich weiß. Und Bush ist sicher nicht der einzige US-Amerikaner, der damit Probleme hatte.
Es ist ja kein Geheimnis, dass auch bei Papierwahlen seit jeher ein paar Prozent falsch anhaken. Daran werden diese Maschinen garantiert auch nichts ändern.

Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am Dezember 28, 2013, 13:58:58
Schwarz ist kein Grund, aber Du verkennst Symbole.

Ich verkenne überhaupt keine Symbole. Ich frage nur nach mehr, als nur nach Symbolen.

Nicht dass ich hier irgendwelche politischen Parallelen herleiten wollte. Aber es gab da auch schonmal Zeiten, in welchem einem gewinnenden Politiker hintergelaufen und ihm zugejubelt wurde. Und Symbole waren da auch wichtig.

Ich will niemandem böses unterstellen und der Vergleich mag ungehörig sein. Ich will damit nur sagen: Die Frage nach dem politischen Weg, den man unterstützt, wenn man einem gewinnenden Menschen zujubelt, ist wichtig. Das hat uns jene Zeit gezeigt. Und die Frage scheint mir in Europa zu wenig präsent.

5 Jahre später erlaube ich mir, hier noch die Worte von Peter Scholl-Latour anzufügen. Geäussert im Jahr 2013 in einem Interview mit der Weltwoche. (Auf die Frage 2008 jubelten Obama vor der Berliner Siegessäule Hunderttausende zu. Als er letzten Juni nach Deutschland zurückkehrte, trat er hinter kugelsicherem Glas vor einem Grüppchen Claqueuren auf. Europa scheint den "Messias" abgeschrieben zu haben. Warum?)

Zitat
Das war damals die Begeisterungsfreude der Deutschen, die sich auch bei Hitler ausgetobt hat. Es gibt wenig andere Völker, die einen solchen Herdentrieb empfinden. ...
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: Florian am Dezember 28, 2013, 17:16:22
Ja, genau, die Deutschen sind eben etwas ganz besonderes und auf immer und ewig eigentlich gefährdet, sich Diktatoren an den Hals zu werfen. Also Vorsicht!

Und wenn's Peter „Deutschland braucht die Atombombe!“ Scholl-Latour sagt, muss es ja stimmen.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: fränk am Dezember 28, 2013, 20:26:50
Ja, Scholl-Latour beschenkt die Deutschen ähnlich gerne mit weltbewegenden und in Stein gemeißelten Statements, wie Alt-Kanzler Schmidt.

Der Herdentrieb ist doch nun wirklich bei den allermeisten Menschen tief verankert.
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: johann am Januar 23, 2014, 10:54:41
Nicht schlecht, das Kampagnen-Bild von Ron Paul.  :)

Haha super Bild! Ich fande es schon krass, wie in den USA mit einem Kandidaten wie Ron Paul umgegangen wird  :o Da bin ich dann doch froh in Europa zu leben!
Titel: Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Beitrag von: warlord am Januar 23, 2014, 11:09:03
Nun ja, ich gehe davon aus, dass Ron Paul in Europa deutlich stärker aneckte als in den USA.