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Re:3D-Filme
Antwort #15: Februar 15, 2011, 18:01:09
Äh, Fränk, du gibst mir schon recht, dass, wenn du in einem Live Konzert, sagen wir in einem Club bist, die Akustik durchaus nicht nur VOR dir stattfindet, sondern den GANZEN RAUM betrifft? Was ich meine: der Typ vor dir auf der Bühne links spielt ein Gitarrensolo. Der Sound wird aber auch von der Rückwand reflektiert, sowohl hinter dem Gittaristen, als auch hinter DIR. Das alles gibt ein 3-Dimensionales akustisches Erlebnis. Und genau das simuliert Surround.

Nö.

Das wird immer wieder ins Feld geführt, stimmt aber nicht. ;)

In einem guten Konzertsaal kommt kein Echo von hinten.
Trotzdem gibt es Mehrkanalaufnahmen aus diesen Konzertsälen.

In den Läden, in denen wir Rock'n'Roll hören gibt es Echos von allen Seiten, das stimmt.
Auf Surround-Aufnahmen sind aber wohl nicht diese Echos auf die Rears gelegt, sondern schon glockenklare (wenn auch leiser) Sounds.

Sorroundsound ist sehr oft nur Klangbrei.
Wenn und das gefällt, sollten wir dazu stehen. ;)


Eine Räumlichkeit bei Live-Pop-Musik gibt es doch kaum.
Links vor dem Konzertbesucher steht der Bassist, in der Mitte singt einer und rechts tobt sich der Gitarrist aus.
Demnach kommt aus dem, vom Hörer aus gesehen, linken Boxenturm viel Bass und Gesang, aus den rechten Speakern viel Gitarre und Gesang.
Eigentlich wäre dies das Ideal, was so auch auf den Tonträger kommen sollte: Zwei Lautsprecher --> Stereo.

Ein Freund und Ton-Ing. sagt immer: Es gibt nix subjektiveres als Sound. Was gefällt stimmt so!

mathias

  • Trompeten statt Raketen!
Re:3D-Filme
Antwort #16: Februar 15, 2011, 23:19:23
Nö.

Das wird immer wieder ins Feld geführt, stimmt aber nicht. ;)

In einem guten Konzertsaal kommt kein Echo von hinten.
Trotzdem gibt es Mehrkanalaufnahmen aus diesen Konzertsälen.

In den Läden, in denen wir Rock'n'Roll hören gibt es Echos von allen Seiten, das stimmt.
Auf Surround-Aufnahmen sind aber wohl nicht diese Echos auf die Rears gelegt, sondern schon glockenklare (wenn auch leiser) Sounds.

Sorroundsound ist sehr oft nur Klangbrei.
Wenn und das gefällt, sollten wir dazu stehen. ;)


Eine Räumlichkeit bei Live-Pop-Musik gibt es doch kaum.
Links vor dem Konzertbesucher steht der Bassist, in der Mitte singt einer und rechts tobt sich der Gitarrist aus.
Demnach kommt aus dem, vom Hörer aus gesehen, linken Boxenturm viel Bass und Gesang, aus den rechten Speakern viel Gitarre und Gesang.
Eigentlich wäre dies das Ideal, was so auch auf den Tonträger kommen sollte: Zwei Lautsprecher --> Stereo.

Ein Freund und Ton-Ing. sagt immer: Es gibt nix subjektiveres als Sound. Was gefällt stimmt so!
Naja, ganz so einfach ist das nicht. Natürlich gibt es normlerweise in jedem Raum Schall-Reflexionen von jeder Wand/Decke - gerade auch in Konzertsälen. (Ausnahmen sind schalltote Räume in Akustik-Messlaboren oder eine "schneebedeckte Wüste".)
Wie stark oder schwach man diese Reflexionen hört, hängt unmittelbar von dem Standort des Hörers ab. Je näher man sich an der Schallquelle befindet, umso weniger hört man diese Reflexionen und umgekehrt.
Die Summe aller Reflexionen und deren Frequenzverlauf sind maßgeblich für den Raumeindruck bzw. für den Klang des Nachhalls verantwortlich und damit auch für den (subjektiven) Höreindruck des Gesamtschalls. Bei elektronischer Musik ist nun der Anteil/Pegel des Direktschalls durch die Verstärkung so groß, dass der Zuhörer fast keinen Raumschall hört, weshalb der Raum/Hall vom Tonmann mittels Hallgerät über die Verstärkeranlage dazugemischt wird. Und das führt natürlich in sehr großen Hallen zu Problemen wenn man sehr weit von den Lautsprechern entfernt steht (gut, ist natürlich bei einem Rockkonzert reine Hypothese  ;)), da in diese Hallen natürlich der eigene Hall der Halle noch dazu kommt. (Was heißt Toningenieur auf arabisch? MachmalHall).
Aber davon abgesehen ist man bei Live Aufnahmen von Rock-Musik bzw. elektronischer Musik i.A. bestrebt, so wenig Raum bzw. Hall des Konzertraums mit aufzuzeichnen - da dieser Hall ja meistens besch... klingt. Für den Sourround-Sound wird dann im Studio ein fiktiver Klangraum bei der Mischung erstellt, der nix mehr mit dem Konzertraum gemein hat.
Anders verhält es sich bei Klassikaufnahmen bzw. Aufnahmen akustischer Instrumente, bei denen man u.U. bestrebt ist, eben die Klangeigenschaften des Konzertraums mit aufzuzeichnen - so der Raum schön klingt. (Als einer der besten Aufnahmesäle für Klassikaufnahmen gilt z.B. der Saal des Wiener Musikvereins. Da kann eigentlich jeder gute Aufnahmen machen...)
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"Gestern ist mir die Milch runtergefallen. Die war nicht mehr haltbar!"
Re:3D-Filme
Antwort #17: Februar 16, 2011, 06:32:32
Danke für die fachmännische Erklärung!


Aber davon abgesehen ist man bei Live Aufnahmen von Rock-Musik bzw. elektronischer Musik i.A. bestrebt, so wenig Raum bzw. Hall des Konzertraums mit aufzuzeichnen - da dieser Hall ja meistens besch... klingt. Für den Sourround-Sound wird dann im Studio ein fiktiver Klangraum bei der Mischung erstellt, der nix mehr mit dem Konzertraum gemein hat.
Das meinte ich halt.
Die zum Stereosound zusätzlichen Kanäle, die beim Mehrkanalsound zu hören sind, haben halt oft nix mit dem Sound im Konzert oder dem, was sich die Musiker im Studio ausgedacht haben zu tun.

Es ist Effekthascherei.

Aber oft schön. ;D
Re:3D-Filme
Antwort #18: Februar 16, 2011, 09:33:03
Ich habe ja gar nix gegen 3D im Kino oder auf dem Fernseher, nicht falsch verstehen. Nur auf dem Pad (vor allem in der aktuellen Art und Weise) ist es Quatsch. Aber da herrscht wohl auch Einigkeit. :)

Bezüglich der technischen und körperlichen Schwierigkeiten beim 3D auf Fernseher/Film wollte ich nur darauf hinweisen, dass es zwar schon gut funktioniert, aber eben auch noch Probleme hat. Neben der Sache, dass man gerade sitzen muss und sich nicht rumlümmeln darf, ist das zusätzlich ein Altersproblem. Merke ich an mir selber, leider . :(
Ich bin kurzsichtig und bin immer problemlos mit meiner Brille zurecht gekommen. Ich konnte ohne Brille Bücher lesen, aber auch mit. So hatte ich tagsüber immer die Brille auf und alles klappt.
Seit gut 2 Jahren geht das nicht mehr. Zur Kurzsichtigkeit kommt die Altersweitsichtigkeit. Ich kann nicht mehr mit Brille Bücher lesen oder lange das iPhone bedienen. Ich muss dann immer unter der Brille durchgucken oder, was ich oft mache, die Brille absetzen. Zu nah geht aber auch nicht mehr <seufz />. Am schlimmsten ist es am Rechner. Für Bildschirm brauche ich die normale Brille. Schaue ich aber auf Tastatur oder Zettel auf dem Schreibtisch, dann an Brille vorbei.
Nun ja, lange Rede kurzer Sinn (in Kürze steht wohl eine PC-Brille an): Neben diesem Hin- und her mit und ohne Brille merke ich aber noch etwas anderes. Wenn ich etwas mal mit und mal ohne Brille anschaue, dann kann man richtig bemerken, wie das Auge wieder scharf stellt. Wie bei einem langsamen Autofocus. :) Das hatte ich früher auch nicht. Die Augenreaktionen werden langsamer, was, um zum Thema zurück zu kommen, auch Probleme beim Schauen von zu schnellen und zu starken 3D-Effekten im Film führt.

Wie gesagt, das soll jetzt nicht das aktuelle 3D-Verfahren schlecht machen.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re:3D-Filme
Antwort #19: Februar 16, 2011, 10:27:03
Seit gut 2 Jahren geht das nicht mehr. Zur Kurzsichtigkeit kommt die Altersweitsichtigkeit.

Und das wird nicht besser.
Andere Leiden kommen dazu.

Ich sag nur: Da hilft kein schütteln und kein klopfen, in die Hose geht der letzte Tropfen!
Re:3D-Filme
Antwort #20: Februar 16, 2011, 10:44:53
Ich wusste, dass sich jetzt wieder über arme alte Menschen lustig gemacht wird. :)
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Re:3D-Filme
Antwort #21: Februar 16, 2011, 10:53:30
Ach ihr auch? Bei mir geht der Trend zur 3.Brille. PC, Lesen und der Rest. Und das mit 50. :(
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I will not make any deals with you. I've resigned. I will not be pushed, filed, stamped, indexed, briefed, debriefed or numbered.
My life is my own.
Re:3D-Filme
Antwort #22: Februar 16, 2011, 12:07:45
Und in unserem hohen Alter können wir uns dann leistungsfähigere HiFi leisten.
Nicht das wir noch viel hören, aber wo es früher ein Subwoofer war, wollen wir dann heute lieber 5.0 mit mächtigen Lautsprecher.
Höhen sind schon lange weg, aber wir spüren noch den Bass (zwar erst nach dem Nachbarn, aber wir spüren ihn!)

Dazu noch 'nen 60"-Flat und das alles für schwindende Sinne. ;D
Re:3D-Filme
Antwort #23: Februar 16, 2011, 12:24:56
Ja. You.Nail.It.
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Re:3D-Filme
Antwort #24: Februar 16, 2011, 16:38:15
Aber ist es nicht auch beim Surround-Sound so, dass es ihn real existierend kaum gibt? Gewisse Effekt-Hascher-Szenen in Action-Filmen, aber sonst findet er doch kaum wirklich Anwendung, oder?

Nahezu jedes Kino und nahezu jeder aktuelle Kinofilm verwenden durchgängig 5.1 oder 7.1 Sound. Er wird meistens dazu eingesetzt einen akustischen Raum zu schaffen und so Atmosphere und Authentizität zu erhöhen. Deutlich wahrgenommene Klänge setzen beim Menschen einen starken Blickimpuls. Der Blick weg von der Leinwand dürfte bei den meisten Regisseuren kein erstrebenswertes Ziel sein. Wenn nur selten "Surround-Klekse" bewußt wahrgenommen werden, werden das die meisten SoundDesigner als Kompliment auffassen.
Re:3D-Filme
Antwort #25: Februar 16, 2011, 16:58:26
Ich würde also über den ganzen Film einen Unterschied wahrnehmen können, wenn ich den selben Film einmal mit Surround-Sound und einmal nur in Stereo sehen/hören würde?
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:3D-Filme
Antwort #26: Februar 16, 2011, 17:37:12
Vermutlich nicht bewusst, aber "irgendwie" spüren schon. Jedenfalls bezahlen  die Filmhersteller die Mehrkosten für eine SurroundTonMischung.
« Letzte Änderung: Februar 16, 2011, 17:45:07 von radneuerfinder »
Re:3D-Filme
Antwort #27: Februar 19, 2011, 18:57:37
Wim Wenders und Werner Herzog zeigen in der Berlinale ihre 3D-Filme. Welt-Online:  "Filme wie Wim Wenders' "Pina" und Werner Herzogs "Cave of Forgotten Dreams" zeigen, dass man mit 3D mehr erreichen kann, als nur Effekthascherei."

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:3D-Filme
Antwort #28: Februar 19, 2011, 20:09:34
Naja, dass die Beiden nicht zur Effekhascherei neigen, ist ja wohl bekannt. :)
Herzogs Projekt würde ich auch gelten lassen als sinnvoll.
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"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare