eben.
Und der Staat sorgt dafür das so 'was rechtens ist.
Ich werde es für unseren heimischen Fußballverein antesten. Mal sehen ob ich es durchbringe, daß jeder der bei uns im Dorf geboren wird, automatisch (später) zahlendes Mitglied wird. Und das FA treibt die Beiträge ein.
Deutscher bist Du mit Geburt, daß erlaubt sich der Staat auch! Erziehungsberechtigte können auch die Staatsbürgerschaft für Ihre Kinder beantragen.
Du sagst, man werde automatisch Mitglied. Ja, schon, aber im Laufe der Jahre wird man sich ja wohl mal Gedanken über seine Kirchenmitgliedschaft gemacht haben. Da kann man doch nicht sagen, das bräche über hilflose Menschen hinein, die zum zahlen gezwungen würden.
Aber klar, wenn man die Taufe an sich als Aufnahme wehrloser Kinder in eine kriminelle Vereinigung ansieht, kann man das nur verdammen.
Das ist nicht Dein ernst.
Ich bin auch schon aus einem Sportverein ausgetreten. Das ging ohne Inanspruchnahme eines Beamten.
Da sind die Folgen auch nicht so extrem. Nach einem Kirchenaustritt entstehen Konsequenzen, die dem Einzelnen vielleicht gar nicht bewußt sind, ihn aber womöglich zutiefst persönlich berühren. Da sollte die Identität des Antragsstellers schon sicher gestellt sein, oder?
Natürlich, die Kirchen könnten eine Parallelverwaltung dahingehend aufbauen, wie es ja z.B. in Bremen der Fall zu sein scheint. Wo da aber die machtpolitische Trennung von Kirche und Staat berührt sein soll, ist die Frage. Für mich ist das Erbsenzählerei.
Aber ja.
Nur stimme ich nicht allem zu, was der Staat beschließt und tut. Auch nicht dann, wenn es Gerichte bestätigen.
Die Freiheit nehm ich mir. Ich bin wohl kein guter Deutscher.
Das es Dir nicht gefällt ist Dein gutes Recht. Nur wird es damit nicht undemokratisch, wie Du und Thyrfing unterstellen.
Ja. Eindeutig, es wäre besser. Es ist mir egal auf wessen Kosten es für dir Kirche am billigsten ist, die Steuern einzutreiben.
So wie ich meine Außenstände selber eintreibe und so wie mein Heimatverein seine Mitgliedsbeiträge selber eintreibt, genau so sollen die Kirchen ihre Beiträge auch selber eintreiben.
Ich kann kaum glauben, daß Du einen anderen Weg für richtig hälst.
Mir ist es lieber, daß Finanzamt, daß meine Daten eh hat, macht das als irgendeine Privatfirma oder eine demokratisch nicht legitimierte Verwaltungseinheit der Kirche.
Ich sehe es also aus praktischen Gründen positiv.
Rein theoretisch wäre es natürlich "sauberer", es wäre so wie Du es willst. Nur braucht man nicht gleich den Popanz der Vermischung von staatlichen und kirchlichen Interessen an die Wand malen, nur weil die die demokratisch legitimierte Praxis den günstigeren Weg wählte.
Aber doch!
Kirche benimmt sich zu oft daneben.
Nicht nur der Typ in Rom. Auch unsere Evangelen hier vor Ort.
Der Kirchenvorstand besteht zum größten Teil aus alten, frommen und bibelfesten Leuten. Sie sind zu einem großen Teil selbstständig und "besser verdienend".
Ich habe das Gefühl, die benehmen sich die ganze Woche wie die Axt im Walde und durch ihre "Arbeit" im Kirchenvorstand holen sie sich dafür die Absolution.
Wirkliche Christen sind die wenigsten.
Kannst Du das wirklich beurteilen? Neulich hatten wir dieselbe Diskussion über Politiker.
Diese ganze Heuchelei hat bei dazu geführt, daß ich mich in der Kirche (im Gebäude) körperlich unwohl fühle. Wenn ich unserem Pfarrer gegenüber stehe geht's mir genau so.
Die Institution Kirche hat es geschafft, aus einem ehrenamtlichen Jugendarbeiter einen Menschen zu machen, der beim Betreten der Kirche kotzen könnte.
Das liegt am Weihrauchgeruch, den vertrag ich auch nicht.

Mehr sage ich jetzt nicht mehr dazu. Führt dann doch etwas weit und so ganz behaglich fühle ich mich dabei nicht. Denn: Ich wollte nicht die Kirche(n) verteidigen, sondern den Ruf der deutschen Demokratie. Alles klar?
