Das ist genau diese einseitig-nationalistische Brille, die mir so auf den Keks geht und die im Sport nichts zu suchen hat.
Das stimmt.
Wir wissen aber beide, daß es Wunschdenken ist.
Ich hatte heute schon einen Disput mit einem Mitarbeiter.
Sein Leben ist Fußball.
Er war Spieler (schlecht), Trainer (C & B Klasse, oft abgestiegen), der erste mir bekannte Premiere Abonnent (wegen Fußball & Heimatkanal, kein Scherz, er hat diese Kombi), schaut sich absolut jedes Spiel an an. Bundesliga, 2.Liga, Frauen, Schampijonsliga, Pokal egal. Aber nur wenn "Deutsche" spielen
Er behauptet von sich er sei Fußball-Fan.
Ich habe ihm vom Superspiel vom Wochenende Argentinien vs. England erzählt, von dem unterhaltsamen Spiel gestern Abend, vom kommenden Wochenende, da spielt Real gegen Barca und die Rangers gegen Celtic. Alles für ihn in Premiere zu sehen.
Dieser "Ausländerkram" interessiert ihn aber nicht. Ihn interessiert nur "deutscher Fußball".
Ich habe ihn dann noch darauf hingewiesen, daß ihm dadurch leider "guter Fußball" entgeht und er kein Fußball-Fan, sondern ein Fan vom deutschen Fußball sei.
Bevor ich dann die Fassung verlor, habe ich das Gespräch beendet.
Am Wochenende haben wir bei uns ein Lokalderby in der 6. Klasse.
Auch hier spielen "Dachpappen" (Farbige), die so schnell sind, weil sie zu Hause die Zebras mit der Hand einfangen und "Kanaken" (Türken, nach dem Spiel gestern wieder verstärkt) und Schuschen (ich glaube Menschen aus dem Balkan).
Das alles ist nicht wirklich böse gemeint.
Aber genau das macht es so unangenehm. Es ist selbstverständlich, daß diese Begriffe verwand werden. Es scheint auch nur wenige zu stören.
Ich freu mich bei Großturnieren am meisten auf die Begegnungen der "Ausländer" untereinander.
Am Spiel der deutschen Mannschaft ist nur mit reichlich Patriotismus noch 'was Gutes zu finden.
Am 8. Dezember ist Gruppenauslosung.
Wenn es dumm läuft und wir zwei starke Ungesetzte in die Gruppe bekommen, ist nach der Gruppenphase Schicht im Schacht. England und Tschechien in unserer Gruppe und aus ist's.