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elafonisi

  • Verbergnix
Pandemrix und die Auswirkungen
November 02, 2009, 11:21:18
Das Pro und Contra über die Schweinegrippeimpfung habe sehr aufmerksam verfolgt und bin zu dem Schluss gekommen:
Ich bin relativ viel unterwegs, also lass dich impfen. Am Samstag habe ich mich morgens zum örtlichen Gesundheitsamt aufgemacht und mich impfen lassen. Bis zum Nachmittag habe ich nichts gemerkt. So gegen 18 Uhr taten mir dann plötzlich alle Knochen weh und ich bekam leichtes Fieber. Die Schmerzen in den Gelenken und die Rückenschmerzen waren ganz schön heftig und ich habe in der Nacht sehr schlecht geschlafen. Am nächtsen Morgen fühlte ich mich dann wie durch den Wolf gedreht und habe den Vormittag auf dem Sofa vergammelt. Am Nachmittag ließen dann die Beschwerden nach und am Abend hatte ich außer dem Druckschmerz im Arm keinerlei Probleme mehr.
Da ich mich auch sonst jedes Jahr gegen die normale Grippe habe impfen lassen und mit dieser Impfung noch nie ein Problem hatte, muss ich sagen, dass die Nebenwirkungen von Pandemrix bei mir schon ganz schön heftig ausgefallen sind. Zum Glück hielt der Spuk nicht sehr lange an.   
Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #1: November 02, 2009, 11:31:43
Auch bei mir schafft es die Berichterstattung so nach und nach mich zu verunsichern.

Grippeimpfung habe ich noch nie machen lassen.

Die Notwendigkeit einer Schweinegrippeimpfung besteht wohl weniger für den Einzelnen, als eher für das nichtausbrechen einer eventuelle Pandemie.

Ich glaube ich werde deswegen nicht zum Arzt gehen, wenn ich aber in den nächsten Wochen bei einem sein sollte, denke ich drüber nach.
Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #2: November 02, 2009, 11:42:55
Danke für den Erfahrungsbericht.

Ich habe mich noch nie gegen saisonale Grippe impfen lassen und lasse dann also wohl auch diejenige gegen die pandemische bleiben.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #3: November 02, 2009, 11:57:53
Ich bin eigentlich ein Gegner dieser Impfung. Nachdem aber einer unserer Kollegen nun davon betroffen ist, überlege ich, ob ich mir nicht doch eine Impfung verpassen lasse. Im Prinzip aber nur, damit unser Kleiner geschützt ist.

Wie sieht das eigentlich bei Säuglingen aus? Es scheint ja eher für ältere Menschen gefährlich zu sein.
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #4: November 02, 2009, 13:04:22
Danke an elafonisi für den Erfahrungsbericht!

Zum Thema schreibe ich vielleicht heute Abend noch was.
@FOX: Nein, das Ungewöhnliche an der Schweinegrippe ist gerade, dass sie für junge Menschen recht gefährlich ist, zumindest tritt sie dort sehr häufig auf. Bzgl. Säuglinge bin ich aber nicht informiert.
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elafonisi

  • Verbergnix
Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #5: November 02, 2009, 14:24:07
.....Im Prinzip aber nur, damit unser Kleiner geschützt ist.

Wenn du geimpft bist, kannst du (in der Regel) selbst keine Schweinegrippe bekommen, aber du kannst sie trotzdem übertragen.
« Letzte Änderung: November 02, 2009, 14:27:55 von elafonisi »
Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #6: November 02, 2009, 14:47:08
Danke für den Hinweis. Das ist natürlich nicht gut.
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Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #7: November 02, 2009, 15:03:12
Nur mal so dumm gefragt.

Überträgt ein geimpfter angesteckter nicht auch Antikörper  ;D  ??? ;D

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #8: November 02, 2009, 18:18:57
Eine Impfung schützt doch auch Andere. Denn die Immunabwehr kennt den Feind und eliminiert ihn möglichst schnell. Die Verweildauer und Konzentration im Körper ist also sehr viel geringer und entsprechend sinkt das Risiko, Andere anzustecken massiv ab.
Ganz ausschließen kann man es natürlich nicht, bei keiner Krankheit, und ich kenne natürlich auch keine Zahlen, aber wenn es anders wäre, wäre ja eine Krankheit nicht auszurotten. Dies ist aber (gelegentlich) durchaus gelungen.

Ich werde mich nicht impfen lassen. Mir ist das alles sehr suspekt, ich glaube fast dies ist ein Teil des Konjunkturprogramms - für die Pharmafirmen.

Naja, die Diskussion wird ja in den Medien seit Monaten breitgetreten. Hier eine Dokumentation, die alle Seiten zu Wort kommen lässt und letztendlich mit Blick auf Mexiko ein eher harmloses Bild generiert: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/876524
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Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #9: November 03, 2009, 15:16:41
Jetzt hat man so lange Panik geschürt und ruft zur Impfung auf, dabei ist es gar nicht so einfach, sich überhaupt impfen zu lassen. Berichte von Impfwilligen:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/859/493208/text/
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Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #10: November 05, 2009, 18:27:55
Nur mal so gefragt.

Wäre es nicht effektiver Kindergärten und Schulen einfach zu schliessen als zu warten, bis dort alle Husten und Niesen und erst dann zu schliessen  ???

Jochen
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Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #11: November 05, 2009, 21:00:51
Wenn man allein die Pandemiebekämpfung im Auge hat, wäre es das wohl. Soviel ich weiss, ist es beim heutigen Lebensstandard in der Tat so, dass ohne Schulen eine Grippepandemie nicht möglich wäre. Man könnte also in der Tat Grippeepidemien verhindern, indem man einfach alle Schulen schliesst. Nun erfüllen Schulen ja aber auch einen Zweck. Also kann das prophylaktische Schliessen von Schulen bei ganzheitlicher Betrachtung kaum die Lösung sein. Man kann die Schulen ja nicht einfach während der kalten Jahreszeit jeweils dicht machen...

Aber als Alternative zur Durchimpfung der Gesamtbevölkerung wäre die Konzentration auf Schulen anscheinend durchaus tauglich. Das Durchimpfen aller Schüler würde anscheinend genügen, um Pandemien zu verhindern. Aber eben, das ist heute wohl auch nicht mehr so realistisch...
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Patrick

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Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #12: November 07, 2009, 02:57:23
Grundsätzlich bin ich gegen ein pauschales Durchimpfen. Ich habe mittlerweile mehrfach erlebt, daß es entweder a) heftige Nebenwirkungen gab oder b) trotz Impfung die Krankheit ausbrach. Insbesondere die heute so beliebten Mehrfachimpfungen für Kinder halte ich für bedenklich.

Zum Thema Grippe und insbesondere Schweinegrippe: bekanntermaßen werden die Viren über Tröpfcheninfektion weitergegeben und wie man in dem einen Werbespot so schön gesehen hat, geht es dabei nicht darum, daß man von einem Infizierten angehustet wird. Regelmäßiges Händewaschen ist vor allem für Eltern kleiner Kinder Pflicht. Schneller geht's natürlich mit Sterilium oder anderen Handdesinfektionsmitteln, ob wirksamer, sei dahingestellt.

Schlimmer als die Schweinegrippe (die eigentlich gar keine ist) finde ich den Umgang von Politik und Medien damit. Und wen wundert's, daß die dämliche Aussage von Hacker ("Wer Grippe hat, hat H1N1") zu einem wahren Ansturm auf die Ärzte führt. Ich frage mich gerade, ob da nicht der eine oder andere Pharmakonzern beim Chef des Robert-Koch-Instituts angeklopft hat, da ja bis vor kurzem sich eigentlich keiner impfen lassen wollte...

Fakt ist, daß durch die saisonale Grippe in Deutschland jährlich etwa 15.000 Menschen sterben, dazu kommen noch etliche weitere Tote durch "harmlose" Krankheiten wie Masern, Windpocken, etc. Diese Meldungen gehen auch jedes Jahr durch die Presse, interessieren aber scheinbar keinen. Natürlich sind auch hier Fälle ohne Vorerkrankung dabei.

Ich denke, daß Flo mit seiner Einschätzung, daß hier eigentlich Konjunkturhilfe für die Pharmakonzerne geleistet wird, gar nicht so falsch liegt.
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Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #13: November 07, 2009, 08:25:11
Von der Theorie der Konjunkturhilfe für Pharmaunternehmen (oder gar von Verschwörungstheorien, die böse Pharmaindustrie stecke hinter dem ganzen Hype (oder sogar dem Virus)), halte ich nun relativ wenig. Pharma spürt die schlechte Konjunktur nämlich nur unterdurchschnittlich.

Das Hype-Problem ist in meinen Augen deutlich vielschichtiger. Wichtige Motoren der zeitweise bestehenden Überdramatisierung sind in meinen Augen auch das Bedürfnis von Gesundheitsbehörden, die Notwendigkeit der eigenen Existenz zu beweisen, und dann vor allem auch die Presse und ihr Selbstverständnis. Aufgabe der Presse ist heute ja nicht mehr primär die Berichterstattung, sondern die Unterhaltung. (Ein Grossteil der Konsumenten will das natürlich auch so.)

Und dann gibt es wohl eben durchaus auch wissenschaftliche Gründe, die gegen ein Nehmen auf die allzu leichte Schulter sprechen. Nicht auf den einzelnen Kranken bezogen, aber gesamtheitlich betrachtet. Sorgen machen weniger die aktuellen Auswirkungen von H1N1. Die Sterberate ist in der Tat vergleichbar mit den "üblichen" saisonalen Grippen oder sogar leicht geringer. Angst macht er den Experten schätzungsweise primär als mögliche Komponente oder Ausgangsvirus für einen weit gefährlicheren Virus. Z.B. wenn er sich mit H5N1 (besser bekannt als Vogelgrippe, der übrigens die Behörde, bei welcher ich tätig bin, auch heute noch wesentlich stärker beschäftigt als H1N1, auch wenn man darüber seit Jahren nichts mehr liest) vereinigen würde. Und je grösser die Ausbreitung von H1N1 wird, je mehr Viren es also gibt, umso mehr Mutationen von ihm gibt es. Und je mehr Mutationen es gibt, umso grösser ist die Chance, dass darunter auch gefährlichere Mutationen sind oder er sich gar mit H5N1 vereinigt.

Edit: Typos
« Letzte Änderung: November 07, 2009, 10:17:55 von warlord »
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Re:Pandemrix und die Auswirkungen
Antwort #14: November 07, 2009, 10:07:32
Da bin ich ganz bei dir!

Ich habe so ähnlich im Freundes- und Bekanntenkreis argumentiert und immer erzählt ich lasse mich nicht impfen.
Jetzt habe ich ein wenig Bammel mir eine schwere Grippe einzufangen und dann auch noch als Depp da zu stehen. ;D

Bis auf deinen Rückschluss, die Pharmaindustrie würde eine Konjunkturhilfe nicht benötigen, weil sie die schlechtere Konjunktur nur unterdurchschnittlich spürt.
Die könnten sich in einem Rekordjahr befinden und würden trotzdem alles nutzen um noch mehr Kohle zu machen. ;)