Ich hole den Thread noch mal hervor, um auf das Anfangsthema zurückzukommen.
EMI, das ja im Laufe der Jahrzehnte u.a. die einstmaligen Größen United Artists Records, SBK, Chrysalis und Virgin schluckte, und heute der Investmentfirma Terra Firma gehört (und diese Übernahme könnte sich als der Anfang vom Ende erweisen) steckt ja tief im Schlamassel.
Die Übernahmekosten wurden natürlich auf die Firma abgewälzt, so plagt EMI ein Schuldenberg von angeblich über drei Milliarden Pfund.
Der Sparkurs führte nicht nur zum Stellenabbau für tausende Mitarbeiter, sondern auch manche wichtige Künstler rebellieren. McCartney und die Stones sind z.B. auch schon weg.
Geplante Beleihungen gingen jetzt anscheinend auch in die Hose.
Nun wird gemunkelt, Warner würde EMI übernehmen - bei den anderen zwei Majors (soweit man Warner noch so sehen will) würden wohl die Kartellbehörden nicht mitmachen. Aber ob Warner das stemmen kann?
Von Wikipedia nehme ich die Marktanteile für die ganze Welt:
Universal: 25,5%
Sony (jetzt ja mt BMG): 21,5%
EMI: 13,4%
Warner: 11,3%
In Deutschland ist die Konzentration noch deutlich krasser!
http://de.wikipedia.org/wiki/Musikindustrie#Big_FourWir merken: Warner würde zur Nummer 2 aufsteigen, knapp hinter Universal. Dann machen es drei Firmen unter sich aus.
Oder Warner kann es sich nicht leisten und geht wie EMI unter. Warner teilt EMIs Schicksal: Übernahme durch Investoren, Schulden, Sparkurs, prominente Künstler gehen. U.a. natürlich die Zugpferde Madonna und Nickelback, die satteste Verträge mit
Live Nation bekamen.
Der Mega-Tour-Veranstalter Live Nation will ja auch ein Major Label aufbauen, dann wären es wieder einer mehr. Oder kaufen die sogar einen existierenden Major?
Wer frisst wen?
Viel besser wäre es, es fänden sich musikbegeisterte Manager, die einige Labels aus dem Konglomerat herauskaufen, aber daran kann ich nicht recht glauben.
Aber wahrscheinlich ist das alles eh schon egal. Eine Industrie, die sich in Abwicklung befindet.