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Deutscher Mobilfunk im Ausland
November 10, 2008, 15:24:05
Hat jemand Erfahrung mit der Empfangsqualität von deutschem Mobilfunk im benachbartem Ausland?
Ich bin Anfang des Jahres in den Niederlanden in Urlaub. Dabei bin ich Luftlinie 2,6km von der deutschen Grenze entfernt. Da man immer wieder liest, dass deutsche Mobilfunknutzer auch in Deutschland im Grenzgebiet besser auf manuelle Netzwahl gehen sollten, da sich die Telefone sonst manchmal bei einem ausländischen Provider anmelden, habe ich die Hoffnung, dass ich da auch T-Mobile empfangen kann. Dann hätte ich da auch Internet. :)
UMTS wäre nicht wichtig, das habe ich eh immer aus. Gegenüber EDGE merke ich keinen Unterschied beim normalen Surfen, nur einen erheblich schneller leeren Akku. So viel zu "UMTS ist oberwichtig." ;P
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re: Deutscher Mobilfunk im Ausland
Antwort #1: November 10, 2008, 15:35:32
Wie das in deinem speziellen Fall ist, kann ich nicht sagen.

Mir fällt nur immer wieder auf, wie genau auch der Mobilfunk die Grenzen einhält.
Es waren bei mir immer nur wenige hundert Meter und der deutsche Betreiber war nicht mehr zu erreichen.

2,5km....... nie und nimmer.


Gegenüber EDGE merke ich keinen Unterschied beim normalen Surfen, nur einen erheblich schneller leeren Akku. So viel zu "UMTS ist oberwichtig." ;P

Ach?

Ist denn UMTS so lahm oder betreibst du EDGE stets "am Limit"?

Re: Deutscher Mobilfunk im Ausland
Antwort #2: November 10, 2008, 16:05:36
Mir fällt nur immer wieder auf, wie genau auch der Mobilfunk die Grenzen einhält.
Es waren bei mir immer nur wenige hundert Meter und der deutsche Betreiber war nicht mehr zu erreichen.

Ist schon komisch, dass sich die deutschen Betreiber an die Grenzen halten und die ausländischen nicht. :(

Zitat
Ach?
Ist denn UMTS so lahm oder betreibst du EDGE stets "am Limit"?

Weder noch. Das hat glaube ich drei Gründe:
- Das iPhone selber hat ja auch nicht den schnellsten Prozessor und beim Surfen auf normalen Seiten ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit der limitierende Faktor. Merkt man gut, wenn man im WLAN ist und die Verbindungsgeschwindigkeit auf jeden Fall nicht limitiert, da ist es auch nur geringfügig schneller.
- Die höhere Geschwindigkeit von UMTS tritt wohl erst bei größeren Dateien deutlich zu Tage. Auf normalen Webseiten ist das dann nicht der Fall.
- UMTS ist erheblich empfindlicher und wird erheblich eher gestört und ausgebremst. Im Keller eines Altbaus einer Schule habe ich z.B. problemlosen EDGE-Empfang, aber null UMTS. Auch ist das ständige Umschalten zwischen UMTS und EDGE dann nervig, denn immer wenn ich es brauche, versucht er erst UMTS, stellt dann fest, dass es schlecht ist, wechselt auf EDGE und währenddessen warte ich länger als mir lieb ist. Das ist dann deutlich langsamer und auch für Zuschauer doof "Kommt immer noch nix?" "Ne, das Gerät muss erst UMTS abschalten."

Ich habe jetzt nie Datenraten oder definierte Webseiten gemessen. Wahrscheinlich ist da schon ein Unterschied. Aber das interessiert mich nicht. Ein Unterschied muss für mich nicht nur messbar sein, sondern direkt bemerkbar. Sonst ist er nicht so wichtig. Da bin ich lieber etwas langsamer unterwegs und bemerke es aufgrund des geringen Unterschiedes überhaupt nicht, dafür ist der Akku am Ende des Tages noch 60% voll statt 10%.
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Re: Deutscher Mobilfunk im Ausland
Antwort #3: November 10, 2008, 16:27:22
Das leuchtet ein. Danke.

Da bin ich lieber etwas langsamer unterwegs und bemerke es aufgrund des geringen Unterschiedes überhaupt nicht, dafür ist der Akku am Ende des Tages noch 60% voll statt 10%.
Du nudelst dein Akku an einem normalen Tag 40% aus den Rippen?
Nee, da bin ich weniger eifrig.

Meine Akkuprobleme scheinen übrigens gelöst.
Ich habe "Push" abgeschaltet und gleiche die Daten jetzt alle 15 Minuten ab.
Nun hält mein Akku wieder (geschätzte) 6 Tage. In der Praxis bedeutet das nach 4 oder 5 Tagen lade ich, weil es ja bei Akkustand 0% etwas spät wäre. ;)

Spürbar nachgelassen hat der Akku aber trotzdem.
Re: Deutscher Mobilfunk im Ausland
Antwort #4: November 10, 2008, 16:51:58
Du nudelst dein Akku an einem normalen Tag 40% aus den Rippen?

Ja, wenn ich wenig mache. :)
Kann auch schon mal bis kurz vor 0 sein ohne UMTS. Ich habe das ja, um es zu benutzen. Daher wäre ja auch ein Tarif eines anderen Providers auch nicht günstiger gekommen (der alte Streit). :)

Zitat
Ich habe "Push" abgeschaltet und gleiche die Daten jetzt alle 15 Minuten ab.

Da ich kein MobileMe habe, habe ich auf "alle 60 Minuten Mails holen" geschaltet, wie beim Heimrechner auch. Reicht völlig.
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Re: Deutscher Mobilfunk im Ausland
Antwort #5: November 10, 2008, 17:55:40
Ist schon komisch, dass sich die deutschen Betreiber an die Grenzen halten und die ausländischen nicht. :(

Kann ich so auch nicht bestätigen. Ich wohne ja in Grenzgebiet. Tendeziell mache ich sogar eher die umgekehrte Erfahrung. (Die diesbezüglich extremste Erfahrung habe ich jedenfalls mit einem deutschen Anbieter gemacht, als mein auf automatische Betreiberauswahl gestelltes Handy gute 20 km im Landesinneren einen deutschen Anbieter auswählte. Ist aber schon eine Weile her. Und seither herrscht ja eher etwas der Trend zu mehr aber schwächeren Antennen. Zumindest hier in der Gegend. So haben die "ungewollten Auslandskontakte" massiv abgenommen und man kann heute auch im Grenzgebiet die automatische Betreiberauswahl ohne grössere Probleme nutzen.)

Ganz grundsätzlich ist das natürlich, wie das bei Funkwellen halt so ist, sehr schwer vorauszusagen und auch sehr variabel. Bin eben mal auf die Terrasse mit dem Handy um zu sehen, welche Netze ich hier (etwa 3 km Luftlinie von Frankreich und 6 km von Deutschland - wobei ich nicht weiss, wo dann jeweils die nächste Antenne steht) habe: Neben den 3 einheimischen (3G Netzen) hatte ich folgende (2G) Netze: T2, Bouygtel (aus Frankreich) und E-Plus. Wie gut da die Qualität jeweils wäre, insbesondere zum Surfen, weiss ich natürlich nicht. Aber ich denke, 2.6 km müsste machbar sein. Wohl wird etwas Suchen des besten Standortes angesagt sein, aber machbar dürfte es sein.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re: Deutscher Mobilfunk im Ausland
Antwort #6: November 10, 2008, 18:10:14
Ist schon komisch, dass sich die deutschen Betreiber an die Grenzen halten und die ausländischen nicht. :(

Kann ich so auch nicht bestätigen.

Ich meinte das auch nur, weil halt in D öfters von der automatischen Netzwahl im Grenzgebiet abgeraten wird und fränk aber die Info brachte, dass die deutschen an der Grenze Schluss machen. :)

Zitat
Ganz grundsätzlich ist das natürlich, wie das bei Funkwellen halt so ist, sehr schwer vorauszusagen und auch sehr variabel.

Klar, so eine Funkwelle sieht die Grenze nicht und die deutsch-niederländische Grenze ist eh durchlässig. :)
Ist halt nur die Frage wie gut (hier T-Mobile) die Antennen überhaupt auf den Grenzbereich ausgerichtet sind und wie gross deren Reichweite ist.

An unserem Modellflugplatz ist es so (höchste Erhebung in der ganzen Gegend), dass dort UMTS ganz schlecht ist, teilweise sogar keine Telefongespräche möglich sind, weil alle "Leitungen" belegt sind. Mit EDGE super Empfang. Liegt daran, dass die ganzen UMTS-Antennen zwar in der Nähe liegen, aber eben auf die Autobahn gerichtet sind.
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Re: Deutscher Mobilfunk im Ausland
Antwort #7: November 10, 2008, 18:23:10
Dann sollte es mich doch gar nicht wundern, wenn sowohl der deutsche, wie der niederländische Betreiber, die eigene Grenzregion eher "dünn bestrahlt", einfach um den Kunden in eine umsatzträchtigere Auslandsverbindung zu drängen.


Wenn ich mir die Kundenfreundlichkeit dieser Firmen so anschaue, bin ich eigentlich eher sicher das sie es so machen, als es nur zu vermuten.
Drecksäcke! ;)
Re: Deutscher Mobilfunk im Ausland
Antwort #8: November 10, 2008, 18:35:33
Wäre noch ganz interessant zu wissen, wie ein Handy bei der automatischen Betreiberauswahl eigentlich vorgeht. Könnte mir vorstellen, dass das Heim-Netz schon eine gewisse Priorität geniesst und auch dann ausgewählt wird, wenn ein fremdes Netz bis zu einem gewissen Grad besser empfangen würde.
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Re: Deutscher Mobilfunk im Ausland
Antwort #9: November 10, 2008, 21:33:42
In den ersten Jahren nach Einführung des GSM Standards gab es Handys in denen man die Reihenfolge, in der Netze ausgesucht werden, einstellen konnte. Gibts aber schon lange nicht mehr. Jetzt halten die Geräte am gewählten Netz fest, bis es entschwindet und loggen sich dann, bei dem in diesem Moment stärksten, für die SIM Karte erlaubten, Netz ein.