Es ist doch logisch, daß man alle Faktoren in die Gesamtbilanz miteinfließen lassen muss. Dies haben wir ja hier auch schon ausgiebig diskutiert, und dabei festgestellt, daß belastbare Zahlen für Otto Normalsurfer kaum zu finden sind.
Tja, der Röhrenblick. Wer den „europäischen Umweltschützern“ (im Gegensatz zu den amerikanischen oder wem eigentlich?) unterstellt, hat womöglich selbst nicht das ganze Bild?
Ich würde mir auch mal wünschen, daß man sich mal über die Urheber der Studien Gedanken macht und ihre Intentionen.
In diesem Falle handelt es sich einerseits um den VCD: ein nach Selbstauskunft umweltorientierter Automobilclub. Der wird vielleicht auch die monetären Interessen seiner Mitglieder miteinfließen lassen, auch wenn es nicht extra dasteht. Man weiß es nicht.
Aber davon mal abgesehen, sieht es der nicht gerade des übertriebenen Umweltschutz verdächtige ADAC
genauso.
Nun kann ich in der Tat keine Erwähnung des Herstellungsaufwands finden, aber wenn der so viel höher ist, wäre das nicht mal irgendwem aufgefallen? Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Der Urheber dieser „US-Studie“ (nach wie vor reicht vielen Autoren diese Herkunftsbezeichnung als Seriositätsbeweis scheinbar aus) ist die CNW, ein Marktforschungsunternehmen mit absolutem Schwerpunkt US-Automobilindustrie.
Nichtdestotrotz wird in Blogistan die Studie fortwährend zitiert, und viel zu selten hinterfragt. Der verlinkte Artikel ist übrigens von 2006, die damalige Studie glänzte ebenso wie die aktuelle durch Unüberprüfbarkeit. Zudem wurde hier auch dem Prius eine sehr viel geringere Lebensdauer angekreidet. Wer US-Autos kennt, hat da seine Zweifel.
Wie viel mehr Energie die Produktion des Prius verschlingt, ist also keineswegs sicher. Das Bauchgefühl sagt einem natürlich, es wird schon ein bisserl was dran sein, weil er ja zwei Motoren hat. Ein Hybrid ist ja auch eine Übergangstechnik, der Prius punktet v.a. wegen unserer total verfehlten Verkehrspolitik, d.h. riesige Kisten im City-Stau. Da dies für viele Leute Alltag ist, dürfte er das aber nach meinem Bauchgefühl in diesem Szenario recht schnell wieder drin haben.
Bei Langstreckenfahrern übers Land natürlich weniger, die sind auch monetär mit einem Diesel besser bedient.
warlord zuliebe habe ich mal geschaut, was die „Ökoterroristen“ von Greenpeace so zum Thema effizientere Neuwagen schreiben, sind die wirklich so dumm? Aus einer
PM zur deutschen Abwrackprämie:
„Hinzu kommt, dass die Energiebilanz negativ ist, wenn das neue Auto nicht deutlich weniger verbraucht als das alte. Denn rund 20 Prozent der CO2-Emissionen, die ein Auto in seiner Lebenszeit erzeugt, entstehen bei seiner Produktion, und diese Emissionen müssen erst wieder ausgeglichen werden. Ein älteres Auto weiter zu fahren, kann je nach CO2-Bilanz also für die Umwelt besser sein als einen Neuwagen zu kaufen.“
Was sagt der BUND? Ganz das gleiche:
http://www.bund.net/nc/bundnet/service/oekotipps/detail/zurueck/oekotipps/artikel/abwrackpraemie-auto-kaufen-ja-oder-nein/