Beim konkreten Ausdruck auf Hahnemühle Baryta ist es so, dass bei einem Portät in den Haaren alles absäuft, keinerlei Zeichnung, Struktur und Spitzlichter mehr erkennbar sind.
Es müssen wohl Tinte, Papier und Farbprofile in Übereinstimmung gebracht werden.
Diese Beschreibung hört sich so an, als wäre das Bild nur mit falscher Gamma-Korrektur ausgedruckt worden. Das ganze Farbmanagement ist da Overkill.
Zur Erklärung: Das Wiedergabe-Verhalten der meisten Ausgabegeräte verhält sich nicht linear. Das heißt "50 % schwarz" ist nicht halb so hell, wie das Papier, das Du bedruckst, sondern vielleicht schon etwas dunkler. Das bringt natürlich die ganze Farbrechnerei durcheinander und deshalb muss der Computer wissen, wie bei jedem Gerät die Farbskala von "keine Farbe" bis "maximaler Farbautrag" wiedergegeben wird.
Bei Monitoren ist (oder war) es so, dass die Beziehung zwischen Eingangssignal und dargestellter Helligkeit durch eine spezielle Exponentialfunktion gegeben ist, die Gamma-Funktion genannt wird. Die Funktion ergibt sich aus den technischen Eigenschaften der Bildröhre, insbesondere des verwendeten Leuchtstoffs. Auch heutige Monitore ohne Röhre simulieren dieses Verhalten, um kompatibel zu bleiben.
Bei der Wiedergabe jedes Bildes am Monitor wird im Computer eine Gamma-Gegenfunktion berechnet, die das beschriebene Verhalten genau ausgleicht. Somit ist dann z.B. 100% Rot doppelt so hell wie 50% Rot, obwohl der Monitor eigentlich ganz anders funktioniert.
Beim Druck kann es ähnliche nicht-lineare Effekte geben. Auch da wird mit Gamma- und Gamma-Gegenfunktion gerechnet.
Apple verwendet ab Werk für den Monitor einen recht hohen Gamma-Wert von 2,2, was die Bilder stark "ins Helle" zieht. Bis auf die Firma Silicon Graphics (SGI) verwenden alle anderen Hersteller (auch alle Monitor- und Fernseh-Hersteller) den Wert 1,8. Es kann deshalb schnell passieren, dass auf dem Mac ein Bild heller wiedergegeben wird, als dessen Rohwerte eigentlich angeben. Das könnte z.B. einer (von vielen) Gründen sein, weshalb ein auf dem Monitor richtig dargestelltes Bild beim Druck in den Schattenbereichen absäuft.
Falls Du mit dem Gamma-Wert des Monitors einmal experimentieren willst, kannst Du das mit "Systemeinstellungen > Monitor > Farben > Kalibrieren > Expertenmodus" machen. Dort gibt es gegen Ende die Option, die Gammakorrektur auf andere Werte einzustellen.
Um den Gammawert für den Schwarzweiß-Druck optimal einzustellen, besorgst Du Dir ein Bild, das einen linearen Farbverlauf von Weiß nach Schwarz enthält (einen Graukeil) und druckst den aus. Durch Vergleich mit einem "richtigen" Graukeil und Anpassen der Gammaregelung im Programm kannst Du dann den optimalen Wert finden. Nach ein paar Testdurchläufen stimmt es dann ungefähr. Wenn Du dann ein Foto mit der gleichen Gamma-Einstellung druckst, müsste es auch korrekt wiedergegeben werden.