Am 1.8.2011 startet in Deutschland das mobil und per Antenne empfangbare Digitalradio DAB+. Es löst das seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts total erfolglos vor sich hin sendende DAB ab. DAB war als digitale Nachfolge der analogen UKW (FM) Ausstrahlung konzipiert, die ursprünglich 2010 abgeschaltet werden sollte. Meines Wissens wurden die Termine 2015, 2020 und 2025 für das Ende von UKW mittlerweile ebenfalls fallengelassen. Sollte DAB+ überhaupt keinen Erfolg haben, so findet sich in den eigentlich längerfristigen Verträgen eine Ausstiegsklausel für Ende 2013.
Das ältere DAB nutzt MP2 als Komprimierung, das neuere DAB+ nutzt MP4 HE-AAC+ v1. Durch den besseren Fehlerschutz ist der Empfang deutlich weniger störanfällig und für die gleiche Klangqualität benötigt man eine geringere (dem Sender kostensparende) Datenrate. Konkret geplant sind eher mickrige Datenraten von typischerweise 64 bis 72 KBit/s. (Zum Vergleich im iTunes Music Store gekaufte Musik verwendet AAC 256 KBit/s.) Wer Wert auf Klangqualität legt, ist also mit einem hochwertigen UKW Empfänger, oder mit
digitalem RadioEmpfang per DVB-S oder DVB-C (MP 2 320 KBit/s), oder mit einigen hochratigen Internetradios besser bedient.
Der sogenannte Bundesmux startet am 1. August mit diesen 12 Programmen:
http://www.testserver03.proconvent.net/index.php/radiosender-nationalBis mindestens 2016 ist mit riesigen Empfangslöchern zu rechnen:
orange = Empfang im Haus, grün = Empfang mit Außenantenne, im Auto, oder draußen
Ausbaufstufe 1: 2011, 2: ca. 2014, 3: ca. 2016, 4: ca. 2021
http://www.media-broadcast.com/fileadmin/user_upload/Downloads/DAB-Prospekt-Download.pdfAußerdem gibt es
Berichte, wonach alle öffentlich rechtlichen Sender bis Anfang 2012 fast alle Programme über DAB+ ausstrahlen werden. Dafür wird ein extra Sendernetz aufgebaut über dessen Details und Reichweite ich noch nix gefunden habe.
Hinzu kommen Privatsender die für ein Bundesland oder lokal bereits auf Sendung sind, oder gehen. In einigen Städten ergeben sich so bis zu 40 empfangbare Programme.
Da sich nur einige neuere DAB Empfänger per FirmwareUpdate DAB+ tauglich machen lassen, senden einige wenige Programme weiterhin in DAB. DAB+ Radios sind abwärtskombatibel und können DAB. Es gibt sie ab 50 Euro:
http://www.digiradio.ch/dab/receiver/index.htmlhttp://www.digitalradio.de/index.php/digitalradios-geraete--
Informationen aus diesem Beitrag dürfen gerne von Zeitungen als Ergänzung zur zum 1.8. eintrudelnden Pressemitteilung der DAB+ Betreiber verwendet werden.