Die Aussage, daß 10 kleine Unternehmen in der Summe teurer produzieren als ein vergleichbares großes Unternehmen, läßt sich - glaube ich - nicht pauschalisieren. Große Unternehmen (Telekom, Post) besitzen z.B. riesige Verwaltungsabteilungen, zuviele Hirarchien, einfach zuviel Personal. Und das ist es ja, woran nicht ohne Grund immer als erstes gespart wird und was kleineren Unternehmen eigentlich die Möglichkeit bietet, den großen Konkurrenz zu machen: Flexibilität, "schnell auf den Markt reagieren", Innovation, Nähe zum Kunden - das sind so die Bullshitbingo-Schlagworte, die mir dazu einfallen. Ein schönes Beispiel hierfür ist mal wieder die Telekom, die mit ihren DSL-Tarifen immer 3-6 Monate der Konkurrenz hinterher hinkt. Ich bin kein Betriebswirtschaftler, dennoch glaube ich, daß durch Privatisierung technologischer Fortschritt schneller wird, als es bei staatlichen Betrieben der Fall wäre (Kontraproduktiv sind hier allerdings auch private Monopolisten). Privatwirtschaftliche Unternehmen müssen gegenüber der Konkurrenz immer einen Schritt weiter sein (->Forschung, Entwicklung). Staatliche Unternehmen eben nicht. "Das haben wir immer schon so gemacht..." Die orientieren sich eher am inneren als am äußeren.
Energiekonzerne sind wie oben erwähnt eine Ausnahme. Es gibt nähmlich für den Verbraucher keine oder nur wenige Alternativen. Der Strom ist ja beim Kunden erstmal einfach da, Gas auch. Gibt es Störungen und der Kunde ist nicht zufrieden mit dem angebotenen Produkt - na und? Wen stört 's? Soll er eben seinen Stromanschluß kündigen, wenn ihm was nicht paßt - und wenn er ohne Strom auskommt.
Als wäre Privatwirtschaft nicht so schon kompiziert genug, kommen jetzt auch noch die Aktiengesellschafter und Politik mit ins Spiel. Bücher über dieses Thema füllen ja schon ganze Bibliotheken...
Mathias.