Dann gehst Du am besten in eine
Kältekammer.
Die in dem Artikel genannten Werte bei immer wiederkehrender Anwendung sind ja wirklich nicht zu verachten, so eine Kammer wird sicher bald Usus im Spitzensport.
Aber auch bei einmaliger Schnellanwendung hat man schon ein gutes Gefühl. Aufwärmen dagegen ist für Ausdauersportler offenbar gar nichts.
Was auch noch kurzfristig wirkt sind Bluttransfusionen (wenn gut vertragen) und natürlich die guten alten Aufputschmittel, die auch in der Disco die Puppen tanzen lassen bis der Sanitäter kommt.
In dem NZZ-Artikel wird leider zu wenig erläutert, welche Werte denn inwieweit höher sein müssen damit die Abweichung als verdächtig angesehen werden kann. Das Ausdauerprofis andere Blutwerte haben als z.B. ich, halte ich einfach mal für nicht ausreichend als Beweis...
Allerdings sind die Grenzwerte ja eh immer recht großzügig.
Lustig gerade beim Testosteron: Der Grenzwert im Radsport liegt bei 4:1. Von was? Testosteron zu Epitestosteron.
Ein normaler Mann hat? Ziemlich genau 1:1.
Und außerdem kann man sich ja immer auch Epitestosteron zuführen um den Quotienten zu drücken (ist zwar auch verboten, aber das ist da auch schon wurscht.)
Eine andere interessante Rechnung ist übrigens mal der Vergleich der verkauften EPO-, Testosteronpräparate- oder Wachstumshormonmengen - wobei man sie natürlich nur zum Teil überhaupt bestimmen können - mit den Zahlen der jeweiligen Patienten, die das Mittel wirklich benötigen.
Leider habe ich keine Quelle, aber wenn ich mich recht erinnere ist die offiziellen Produktion von EPO schon so hoch das man jedem echten Patienten die zwei- bis dreifache Dosis geben müsste um das aufzubrauchen.
Da begreift man doch irgendwann, auch als Politiker, daß dahinter nicht nur der korrupte Sportbetrieb steckt sondern auch ein milliardenschwerer Markt, teilweise quasi offen, teilweise ähnlich anderer Drogen.
Darüber hinaus erschließt das ständige Dopinggerede neue Kundenkreise, denn auch Otto Normalbürger will oder muß ja seine Leistung bringen. Für mich fallen auch die Nahrungsmittelergänzungen schon in diese Kategorie, denn das Versprechen ist das gleiche, dabei haben 99% dieser Mittel nie eine saubere Prüfung erfahren oder gar bestanden und sind einige dagegen sogar erwiesenermassen gesundheitsschädlich.
Auch Kaffee, oder was auch immer: Alle versprechen schließlich "Friß mich und Dir geht's besser!". Und sei es noch so absurd.
Das man da mit lauwarmen Gesetzen und ein paar Millionen für die Nada nichts bewirkt ist eigentlich klar zu erkennen. Daher mein Urteil: Man will gar nichts grundsätzlich ändern. Die Sportler sollen lernen, die Grenzwerte besser zu beachten.