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Rettet die Mac-Spiele?
April 16, 2006, 10:30:54
Geht die Panik los? Gerade sah ich beim stöbern das Werbeschild, auf dem stand, daß Mac-Spiele - die mich persönlich überhaupt nicht interessieren - demnächst auf den Intel-Macs verdrängt werden, weil dort eh alle unter M$ laufen.

Ist das Panik? Das erste Rettungsprogramm oder cash in dä täsch?

m.
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"Die menschliche Beziehung zur Welt hat etwas tief, initial Lädiertes." [J. Lacan]
Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #1: April 16, 2006, 10:43:52
Nun, ich denke, dies muss man etwas differenziert sehen, auch wenn es mir eigentlich vollkommen egal ist, wie dir ;)

Verdrängt wird meiner Meinung nach nur jemand, der es zulässt. Und sehe ich mir an, wann aktuelle Spiele auf dem Mac erscheinen, kann es doch für die Spieler nur von Vorteil sein. Alles in allem ist es natürlich Geldmacherei. So oder so, irgendjemand wird Geld daran verdienen.
Die Mac-Spiele Hersteller haben es einfach verpennt. Apple auch und jetzt haben sie selber die Voraussetzungen dafür geschaffen.
Wo ist da jetzt das Problem?
Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #2: April 16, 2006, 11:04:38
Da ich auch nicht zur Spielefraktion gehöre, ist es mir persönlich auch nicht so wichtig.

Aber: Es kann schon sein, daß Spielehersteller auf eine Mac-Portierung verzichten, es kann aber auch sein, daß sie einfach nur gezwungen werden, die portierungen mal etwas schneller herauszubringen.

Im Prinzip ist es ähnlich wie der anderen Anwendungssoftware ja auch.
Mal eben ein Spiel starten? Geht nicht, man muß erst alles sichern und schließen, neu booten, spielen, dann wieder neu booten und alles erneut öffnen.
Spiele werden billiger? Naja, zu den Preisen der Spiele kommt noch die Win-Lizenz, die ja voll bezahlt werden muß (keine OEM-Version), nicht gerade ein Schnäppchen.
Und sonst noch? Zusätzlich halst man sich noch die Konfiguration und Pflege eines Win-Systems auf.

Klingt für mich nicht gerade anregend...
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #3: April 16, 2006, 11:46:38
man muß erst alles sichern und schließen

Zumindest das könnte man mit suspend to disk etwas rationalisieren.

Florian

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Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #4: April 16, 2006, 11:53:28
Also, ich kann zwar auf Arktis Seite den Spruch nicht finden, aber klar ist das erstmal Werbung.
Nun stimmt es natürlich schon, daß für die Mac-Spiele Gefahr besteht. Man kann es auch kaum übel nehmen, wenn die Leute zur Windows-Version greifen, wenn diese oft nach 6-8 Monaten für 10-15 Euro verscherbelt wird während die Mac-Version 3 Jahre den Vollpreis von 49,90 kostet. Noch dazu sind die Windows-Versionen meistens deutlich besser optimiert. Das kann man ja jetzt auch schön vergleichen.

In der Tat: Wenn die Mac-Spielehersteller jetzt nicht in die Gänge kommen, wird es duster werden.

Im Prinzip ist es ähnlich wie der anderen Anwendungssoftware ja auch.

Sehe ich nicht so.
Erstens ist die Mac-Spieleszene (siehe oben) bisher einfach nicht annähernd konkurrenzfähig. Das ist bei Anwendungen ja ganz anders.
Zweitens spielt man i.d.R. im Vollbildmodus, die Spiele bringen ihr eigenes Interface mit. Kooperation mit anderen Anwendungen etc. ist auch nicht wichtig. Ergo ist es fast egal, unter welchem OS man spielt.
Bei Anwendungen ist das nun wirklich nicht so.
Drittens sind viele heißgeliebte Mac-Applikationen "Mac only". Warum sollten die  Entwickler sie nun wegen Boot Camp auf Windows portieren? das macht doch keinen Sinn.
Auch Office scheint uns ja noch eine Weile erhalten zu bleiben. Die Apple-Programme sind sicher. Bleibt ja fast einzig Adobe. Denn soviel andere "Produktiv-Software" wurde am Mac ja sowieso nicht eingesetzt.

Zitat
Mal eben ein Spiel starten? Geht nicht, man muß erst alles sichern und schließen, neu booten, spielen, dann wieder neu booten und alles erneut öffnen.

Eben! Bei einem zeitgenössischen Spiel, das man ja normalerweise gleich ein paar Stunden am Stück spielt, ist das kein großes Hindernis. Bei einer Anwendung sehr wohl!
Die kleinen Zwischendurch-Spiele wird es für OS X natürlich weiterhin geben.

Zitat
Spiele werden billiger? Naja, zu den Preisen der Spiele kommt noch die Win-Lizenz, die ja voll bezahlt werden muß (keine OEM-Version), nicht gerade ein Schnäppchen.

Ja gut, aber Du unterschätzt, glaube ich, wie viele Spieler so ein Durchschnittszocker kauft. Nach einem Jahr hat der das Geld locker wieder drin. Und die Windows-CD ist ja doch oft schon vorhanden.

Zitat
Und sonst noch? Zusätzlich halst man sich noch die Konfiguration und Pflege eines Win-Systems auf.

Natürlich wäre es schöner, der Mac-Spiele-Markt wäre besser, aber wenn es nun mal nicht so ist? Den Switcher wird es jedenfalls freuen.
Und mich eigentlich auch. Bin eh mehr der Single-Gamer, da brauche ich keine Internetverbindung unter Windows. (Gut, weiß jetzt aber nicht, ob manche aktuelle Spiele die nicht trotzdem wollen zwecks was-weiß-ich.)
Selbstverständlich würde ich vom selben Spiel die Mac-Version bevorzugen. Aber nicht ein Jahr später für den dreifachen Preis.
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                         William Shakespeare
Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #5: April 16, 2006, 23:01:37
Also, ich kann zwar auf Arktis Seite den Spruch nicht finden, aber klar ist das erstmal Werbung. ...

Habe ich angehängt und hoffe keine Cr-Rechte zu verletzen.

m.




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Florian

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Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #6: April 16, 2006, 23:13:00
Dankeschön.
Mit dem blöden Bild werden sie aber hoffentlich nichts verkaufen...

Aber ganz nette Werbeidee. Vielleicht finden sich ja doch ein paar Verteidiger des Mac-Vaterlands, die darauf eingehen. ;)
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Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #7: April 17, 2006, 07:50:24
Wofür steht der Waffenmann denn? Daß er von Busch & Co. vorgeführt
wird oder selbst Interesse am Öl hat?

m.  :P
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Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #8: April 17, 2006, 10:27:36
Im Prinzip ist es ähnlich wie der anderen Anwendungssoftware ja auch.

Sehe ich nicht so.
Erstens ist die Mac-Spieleszene (siehe oben) bisher einfach nicht annähernd konkurrenzfähig. Das ist bei Anwendungen ja ganz anders.

Ja, ich meinte auch in Bezug auf "nervendes Neubooten" und die anderen damit verbundenen Sachen. Ansonsten hast Du natürlich recht. Der Spielemarkt hat erheblich größere Chancen einzubrechen, da er sowieso schon recht schwach ist, die Versionen spät kommen, Preisreduzierungen spät kommen, Optimierungen praktisch nicht vorhanden sind und und und.
Aber ob es wirklich so kommt, werden die kunden durch ihr Kaufverhalten entscheiden. Wir werden sehen.

Zitat
Zweitens spielt man i.d.R. im Vollbildmodus, die Spiele bringen ihr eigenes Interface mit. Kooperation mit anderen Anwendungen etc. ist auch nicht wichtig. Ergo ist es fast egal, unter welchem OS man spielt.

Jein. Auch bei Spielen ist der Pfelegaufwand des Systemes unter Win erheblich höher. Wenn ich mir anschaue, daß die Hardcore-Zocker praktisch für jedes Spiel einen anderen Grafiktreiber benutzen, weil die jeweils auf einem Spiel optimal laufen, oder bei meinem Nachbarn das gekaufte Need for Speed xy nicht ohne illegalen Crack laufen wollte, weil die Software verlangte, daß er alle Brennprogramme vom Rechner löschen sollte usw. usf.

Zitat
Zitat
Mal eben ein Spiel starten? Geht nicht, man muß erst alles sichern und schließen, neu booten, spielen, dann wieder neu booten und alles erneut öffnen.

Eben! Bei einem zeitgenössischen Spiel, das man ja normalerweise gleich ein paar Stunden am Stück spielt, ist das kein großes Hindernis. Bei einer Anwendung sehr wohl!

Für mich ist das nervig. Ich starte Programme und öffne meine Standarddokumente eigentlich nur, wenn ein Update einen Reboot verlangt. Klar, bei einer kleinen Anwendung ist es noch nerviger.

Zitat
Zitat
Spiele werden billiger? Naja, zu den Preisen der Spiele kommt noch die Win-Lizenz, die ja voll bezahlt werden muß (keine OEM-Version), nicht gerade ein Schnäppchen.

Ja gut, aber Du unterschätzt, glaube ich, wie viele Spieler so ein Durchschnittszocker kauft. Nach einem Jahr hat der das Geld locker wieder drin. Und die Windows-CD ist ja doch oft schon vorhanden.

Sicher? Ich kenne eigentlich fast keinen, der eine frei benutzbare Win-CD hat. Die allermeisten haben nur verkrüppelte Recovery-CDs, die einem nicht helfen. Und die wenigen, die eine Vollversion haben, werden ihre Version auf dem PC ja nicht löschen.
Mal abgesehen von illegalen Win-CDs.

Zitat
Zitat
Und sonst noch? Zusätzlich halst man sich noch die Konfiguration und Pflege eines Win-Systems auf.

Natürlich wäre es schöner, der Mac-Spiele-Markt wäre besser, aber wenn es nun mal nicht so ist? Den Switcher wird es jedenfalls freuen.

Sehe ich doch genauso. Für Switcher und Gelegenheitszocker ist das eigentlich eine nicht schlechte Lösung. Diese Leute haben auch vorher keine Mac-Version gekauft und der Mac-Spielemarkt wird nicht wegen denen einbrechen. Inwieweit sich die Mac-Spiele entwickeln, wird das Verhalten der bisherigen Mac-Spiele-Käufer entscheiden.
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Florian

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Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #9: April 17, 2006, 12:39:26
Jein. Auch bei Spielen ist der Pfelegaufwand des Systemes unter Win erheblich höher. Wenn ich mir anschaue, daß die Hardcore-Zocker praktisch für jedes Spiel einen anderen Grafiktreiber benutzen, weil die jeweils auf einem Spiel optimal laufen, oder bei meinem Nachbarn das gekaufte Need for Speed xy nicht ohne illegalen Crack laufen wollte, weil die Software verlangte, daß er alle Brennprogramme vom Rechner löschen sollte usw. usf.

Okay, gebe Dir recht. Diese Sachen gibt es natürlich auch.
Andererseits kommen manche sehr positive Patches für die Mac-Version überhaupt nicht.
Und ich würde meinen: Die Leute, die wirklich so extrem sind und ständig neue Treiber installieren, werden weiterhin einen Bogen um den Mac machen, weil die Grafikkarte nicht das Allerbeste ist u.v.a bis auf den Power Mac nicht austauschbar. Und der ist eigentlich zu teuer für diese Zielgruppe.

Zitat
Für mich ist das nervig. Ich starte Programme und öffne meine Standarddokumente eigentlich nur, wenn ein Update einen Reboot verlangt. Klar, bei einer kleinen Anwendung ist es noch nerviger.

Ja klar, es ist nervig. Nur - was macht der Zocker nicht alles für seinen Fix? :)
Gut, siehe oben, den Hardcore-Zocker erreicht man eh nicht, aber Spiele sind heutzutage ja voll im Mainstream und ich kenne zig "normale Leute", die schon mal vier, fünf Stunden am Ego-Shooter oder im Online-RPG vertun. Das ist also schon ein wichtiges Hobby für sie, und ein Re-Boot dürfte da nicht annähernd so "schmerzen" wie die Aufgabe eben dieses.

Ich und Du sehen das anders.
Wollte nur der Ansicht widersprechen, den Anwendungen könnte schnell das gleiche Schicksal blühen.
Wobei natürlich Virtualisierung das Boot-Problem (und nur dieses) lösen würde.



Zitat
Sicher? Ich kenne eigentlich fast keinen, der eine frei benutzbare Win-CD hat. Die allermeisten haben nur verkrüppelte Recovery-CDs, die einem nicht helfen. Und die wenigen, die eine Vollversion haben, werden ihre Version auf dem PC ja nicht löschen.
Mal abgesehen von illegalen Win-CDs.

Klar, die meisten haben Recovery-CDs und so Zeug, aber manche eben mehr. XP Home kostet unter 90 und Pro unter 150 Euro. Dann bekommt man mitunter noch die hier schon verteufelten Rabatte. Im Falle von Cyberport z.B. 40 Euro.
Man braucht ja keine echte Vollversion, sondern irgend eine dieser Support-losen Lizenzen, die so viel kritisiert werden.
Ein neues Spiel kostet 45-50 €, ein Budget-Spiel oft unter 15 €. Dazu gibt es immer Packs mit etwas zwei Jahre alten Spielen, um die 20 Spiele für 35 Euro und so weiter.
Rechnet sich also sehr bald, mal davon abgesehen das selbst viele Gelegenheitsspieler vielleicht einfach mal ein gutes Sportspiel oder ein Mafia-Spiel spielen wollen und den Mehrpreis zu zahlen bereit sind.



Zitat
Sehe ich doch genauso. Für Switcher und Gelegenheitszocker ist das eigentlich eine nicht schlechte Lösung. Diese Leute haben auch vorher keine Mac-Version gekauft und der Mac-Spielemarkt wird nicht wegen denen einbrechen. Inwieweit sich die Mac-Spiele entwickeln, wird das Verhalten der bisherigen Mac-Spiele-Käufer entscheiden.

Ja. Und wenn sich die Hersteller bemühen, wird das auch honoriert werden. Das das nicht einfach ist, ist mir schon klar, aber z.B. Blizzard macht ja vor, daß es eben doch geht.
Nur da sehe ich den Haken. Wer wird jetzt noch in Mac-Spiele investieren wollen?
Insofern trifft die Werbung "Rettet..." schon den Punkt. Nur eigentlich müsste man vorbestellen...
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Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #10: April 18, 2006, 08:55:08
Wollte nur der Ansicht widersprechen, den Anwendungen könnte schnell das gleiche Schicksal blühen.

Nene, diese Ansicht habe ich ja auch nicht. Bei normalen Anwendungen und Spielen ist die Situation wie wir ja beide schrieben, deutlich unterschiedlich. Die Gefahr des Verschwindens ist bei Spielen deutlich größer, wenn auch nicht zwangsläufig. Es wird vom Verhalten der bisherigen Mac-User und nicht der Switcher abhängen.
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Florian

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Re: Rettet die Mac-Spiele?
Antwort #11: April 21, 2006, 14:12:29
Aspyr, größter Portierer, übt sich in (Zweck?)Optimismus.

"The more hardware Apple sells, the more Mac games we will sell."
http://www.aspyr.com/htmlnewsletter.php?p_newsletter_id=151
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