Zitat von: Florian am Juni 03, 2010, 20:37:07

Da braucht man nicht weiter denken, nur sich mal umschauen. Viele Leute können mit ihrer Freiheit nicht umgehen.

Das ist zweifellos so. Das liegt IMO aber nicht primär an den Freiheiten, sondern eher daran, dass das nicht damit umgehen Können heute keine Konsequenzen mehr hat.

Schlimmer noch, viele wissen gar nicht, wie viel Freiheit sie heute eigentlich genießen. Deswegen geben auch viele große Stücke ihrer Freiheiten auf, ohne es zu wissen. Deutschland ist ein Paradebeispiel, wie man Menschen einlullt und dann über den Leisten zieht.

Zitat von: Florian am Juni 03, 2010, 20:37:07

Deswegen nun aber die Freiheit Aller einzuschränken beziehungsweise diese Einschränkung schulterzuckend hinzunehmen wäre ein Fehlschluss.

Das wäre es. Man sollte sich aber eben bewusst sein, dass eine so verkürzte Aussage genau diesen Fehlschluss provozieren kann.

Vielen Menschen ist die Freiheit des "Anderen" keinen Pfifferling wert. Nur wenn es an die eigenen Kronjuwelen geht, dann jault der gemeine "BILD dir deine Meinung-Leser" auf.

Letztendlich findet die Abstimmung über die Zukunft von Betriebssystemen, Soft- und Hardware an der Warenhauskasse statt und ich befürchte, dass das Wahlergebnis nicht unbedingt zum Vorteil für die Allgemeinheit ausfallen wird.

Da braucht man nicht weiter denken, nur sich mal umschauen. Viele Leute können mit ihrer Freiheit nicht umgehen.

Das ist zweifellos so. Das liegt IMO aber nicht primär an den Freiheiten, sondern eher daran, dass das nicht damit umgehen Können heute keine Konsequenzen mehr hat.

Deswegen nun aber die Freiheit Aller einzuschränken beziehungsweise diese Einschränkung schulterzuckend hinzunehmen wäre ein Fehlschluss.

Das wäre es. Man sollte sich aber eben bewusst sein, dass eine so verkürzte Aussage genau diesen Fehlschluss provozieren kann.

Eine ziemliche Bankrotterklärung der freien und aufgeklärten Gesellschaft, Jochen. Mich schaudert, wenn ich das weiter denke...

Dazu passt das hier : Quelle n-tv

Ja klar, in grösseren Betrieben ist das nichts Neues. Bei uns in "der Firma" stehen auch seit 15 Jahren keine PCs mehr. Dass ein Mitarbeiter am Arbeitsplatz keine Narrenfreiheit haben kann, sondern sich eben in einem "behüteten" Umfeld tummeln muss, ist naheliegend. Mit der von Jobs nun prophezeiten (bzw. angestrebten) Entwicklung auch im Privatbereich lässt sich das nicht so ganz vergleichen, finde ich.

Wollte ich auch nicht vergleichen, nur sagen das der Personal Computer im eigentlichen Sinne schon im Abnehmen ist. Das sich alles immer weiterentwickelt oder auch mal zurück.

Der Umstand, dass man sich als Privatanwender nicht in eine gated community begeben möchte, bedeutet nicht zwangsläufig, dass man das Rad der Zeit zurück drehen oder am technischen Fortschritt nicht weiter teilnehmen möchte. Also sind irgendwelche Retro-Systeme für mich sicher keine Lösung.

Naja, dass war ja nur für mich gemeint. Aber ein jetziger Mac reicht doch für Textarbeit auch in 20 Jahren noch, wenn er denn durchhält. Und wozu brauche ich den derzeit stattfindenden technischen Fortschritt wie noch mehr Cores oder Verschlimmbesserungen am Mac OS bei dieser Art der Arbeit?
Mir ist schon klar, dass man eben doch noch andere Dinge damit machen will. Die muss man dann halt auf moderneren Systemen tun oder lassen. Das kann Jeder für sich entscheiden.

Wir diskutieren aber ein bisschen aneinander vorbei beziehungsweise zwei Dinge: Technik und Userfreiheit.

Es gibt ja keinen Grund, warum ein Pad oder eine faltbarer Rechner kein PC im Sinne von Nichtumzäunung sein kann. Selbst bei Apple könnte irgendwann ein Umdenken stattfinden, oder alle machen es nach und ver-appstoren ihre System, wer weiß das schon.
 

Sollte es dereinst soweit kommen, dass Apple nur noch Produkte für seine gated community anbietet, dann dürfte für mich kein Weg mehr an Linux vorbei führen.

Klar, nur ich würde halt den jetzigen Mac noch so lange wie möglich nutzen und dann mal schauen was es sonst noch gibt. Aber Linux, nö, nur wenn es sich endlich mal in Richtung Normalanwender entwickelt. Was natürlich sein könnte, nur ich habe den Glauben etwas verloren.

Ich halte das für total normal! Alles ändert sich einmal.

War gestern in einer Firma, da haben die Mitarbeiter nur noch Konsolen (auch wenn die heute anders heißen), die Software läuft auf dem Server. Wie vor 30 Jahren! Dort ist der Personal Computer, der ja damals den Unterschied machte, schon passé.

Und ja, gibt es für Grafiker/Designer ein schöneres Geschenk als ein Wacom Cintiq, das ja schon halb ein Pad ist?
Und für Videoschnitt und 3D-Grafik gibt es doch nichts Besseres als ein Tablett mit perfekt angepasster Software.

InDesign oder Photoshop oder auch MS Office kann man so natürlich vergessen. Aber Apple macht es doch mit iWork fürs iPad schon vor - natürlich ist man mit der Entwicklung noch nicht am Ende, sondern am Anfang. Leider haben sich ja die sonstigen Tablet-Produzenten all die Jahre keinen Gedanken gemacht oder sich nicht getraut, es mal anders zu versuchen. Genau wie bei dem Handies.
Insofern bin ich schon froh, dass es Apple gibt und nicht nur immer zurück schaut, sondern nach vorne.

Textarbeit. Tja, da brauche ich auch keinen PC der jetzigen Art, wo ein Multicore-Prozessor vor sich hin döst. Ein iPad mit Keyboard-Dock ist doch erst der Anfang. Bald wird man Displays falten und aufwickeln können!
Ob man dann noch auf echten Tasten tippt oder auf einem Display oder auf dem Tisch, auf dem die Tasten projiziert werden, werden wir sehen, aber eins ist für mich klar:
Die PC-Industrie mit ihrem immer-schnellere-Rechner ohne sonstige Änderung ist heute schon von gestern. Natürlich wird es auch diese Rechner noch lange geben. Aber nicht mehr in jedem Haushalt und Büro.

Und Linux muss man sich nicht antun. Für Textarbeiten reicht ein Commodore 128. Wir sind doch alle total übermotorisiert. Sprich: Solange die alten Kisten laufen, ist ein Wechsel unbegründet. Und Stifte gibt es auch noch. Vielleicht die nächste Revolution?

Für manche Programme wird es kaum machbar sein. Zumindest nach dem heutigen Stand.
Für InDesign brauche ich mind. einen 20"-Monitor nur für die Menüfenster. Und diese haben alle noch Untermenüs integriert.
Solche Dinge sind wohl kaum auf ein Touchscreensystem übertragbar.

Die Photoshop-Formate sind doch teilweise noch aus dem letzten Jahrtausend. "DCS"-Dateien z. B., braucht Heute kein Mensch mehr. Farbseparierte Files für Belichter die kein Postscript Level 3 belichten können, wird man selbst in antiquierten Druckereien nicht mehr finden. Da wird halt auch viel altes Zeug mitgeschleppt.