1. Privatfernsehen kostet nix (außer Zeit und Strom).
Sehe ich als Irrtum Deinerseits. Wer zahlt denn die Werbeagenturen, die Werbezeit und die Agenturen, die diese zwischenverkaufen? Die Firmen. Und von wem haben die ihr Geld?
Brauchst es noch nicht mal so kompliziert über die Werbung rechnen, die natürlich der Verbraucher letztendlich über die Produktpreise zahlt. 9live hat es vorgemacht und in jeder dummen Sendung der Privaten wird es regelmäßig praktiziert. Ich lobe einen Preis aus und verdiene mich dumm und dämlich dran: stelle eine dämliche Frage mit 2 Antworten, bei denen eine selbst für 2-Jährige klar falsch ist, verlange 49 Cent für jeden Anruf und freue mich am Schluß, daß ich deutlich mehr eingenommen habe, als mich der Preis gekostet hat. Ich bekomme etwa 30 Cent pro Anruf, somit habe ich bei 100.000 Anrufern schlappe 30000 Euro verdient, bei Zuschauerzahlen um die 4Mio nicht unbedingt unwahrscheinlich.
Ansonsten hat im Fall der Privaten Wegschauen wirklich direkte Auswirkungen. Quoten sind hier bares Geld, je höher die zu erwartende Quote, umso teurer die Sekunde Werbezeit.
Ach ja: man darf natürlich bei den beiden größten privaten Sendern nicht die Regionalfenster vergessen, die "der aktuellen und authentischen Darstellung der Ereignisse des politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens in dem jeweiligen Land dienen" (laut
Fernsehfensterrichtlinie). Ähnliches gilt auch
bundesweit und wird vermutlich durch Stern/Spiegel/FocusTV erreicht. Insofern sind sie nicht ganz frei in der Programmgestaltung, das sind immerhin 260 Minuten in der besten Sendezeit pro Woche, allerdings sieht man ja, was daraus wird...