Also, ich stimme fränk zu, teilweise auch Thyrfing (kosten tun die RF-Gebühren und Kabel, Antenne und Satellit haben noch keine Zugangsgebühr).
mathias:
1. Privatfernsehen kostet nix (außer Zeit und Strom).
Sehe ich als Irrtum Deinerseits. Wer zahlt denn die Werbeagenturen, die Werbezeit und die Agenturen, die diese zwischenverkaufen? Die Firmen. Und von wem haben die ihr Geld?
Das ist übrigens auch der einzige wirklich Hebel der Einflussnahme:
Alle Firmen meiden, die in einem bestimmten Umfeld werben. Nur muss man sich die Sendung dann ja auch anschauen.
Der Sündersender in diesem Falle war RTL. Die RTL Group gehört zu gut 90% dem Gütersloher Familienunternehmen Bertelsmann. Nicht das noch untergeht, wer hier eigentlich die Verantwortung trägt.
Mal ein Beispiel: angenommen ich hätte die SZ abonniert, bekäme aber zusätzlich kostenlos die Gala, Bildzeitung, Superillu, Bunte etc. mitgeliefert. Niemand zwingt mich, diese Zeitungen, -schriften auch zu lesen. Aber es doch zu tun und sich hinter her dann zu beschweren, daß da nur Scheiß drinsteht? Finde ich irgendwie paradox. Genauso ist es mit Privatfernsehen eben auch. Was mir nicht gefällt, brauche ich ja nicht anschauen.
a) siehe fränk
b) Ein Missstand verschwindet nicht dadurch, daß man weg schaut. Mich kümmert eben schon das Welt- und Menschenbild, das hier vermittelt wird. Ohne jetzt direkte Kausalketten behaupten zu wollen, sehe ich hier durchaus ein Problem für unsere Gesellschaft.
Ich gucke ja auch fast nie was auf den Privaten (auch ÖR kaum). Darum bin ich dann wohl auch noch entsprechend empfindlich. Mich regt eigentlich fast alles auf. Von der Lobpreisung der Dummheit bis zur Sprache, über die Umstände, in die man Leute zur Unterhaltung anderer bringt, etc. pp.
2. Aber mit den Geldmitteln, die die ARD zur Verfügung hat (ohne unternehmerisches Risiko!!), könnten auch die Privaten ein entsprechend ansprechendes Programm gestalten.
Über das weitgehende Versagen der Öffentlich-Rechtlichen, merklich besseres Fernsehen als die Privaten zu machen, brauchen wir nicht streiten. Zumindest was die größeren Kanäle angeht. Es ist auch ein Unding, wie Gebührengelder für Sport verschwendet wird, der auch auf den privaten Kanälen seinen Platz finden würde, hätten ARD und ZDF nicht die Preise verdorben.
Natürlich sind die Privaten, gerade in Deutschland, im Vergleich in einer schwierigeren Situation. Wie Du siehst, haben sie dafür aber die Möglichkeit unter weitgehender Weglassung von Bildungsauftrag, Kulturvermittlung oder menschlichen Anstands, ihr Programm zu gestalten.
Das es der einfachste Weg ist, billig produzierte Shows mit Skandälchen zu pushen, ist mir schon klar.
Von Jemandem, der zig Millionen Zuschauer berieselt, erwarte ich aber einfach mehr. Auch wenn ich damit natürlich zunehmend zum Exoten werde.
kann ja einen eigenen Sender gründen und versuchen, es besser zu machen.
Tut mir leid, ich bin schon genug damit beschäftigt, eine alternative Bankenkette aufzubauen.
Natürlich kann man einen Podcast in die Welt schicken, aber die Summen für echte Massenwirksamkeit auf einem eigenem Privat-Kanal gehen mir ebenso ab wie das Talent und die Ausdauer, die ARD im Alleingang zu reformieren.
Also kein Recht zur Kritik? Will mir nicht einleuchten.