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Zusammenfassung

Autor: fränk
Oktober 29, 2024, 15:00:19
So kann man auch eine angesehene Zeitung zu Grunde richten.
Sie wird dann zukünftig von anderen hoch angesehen... nur abonnieren werden die sie wohl nicht.
Autor: Florian
Oktober 29, 2024, 13:51:21
Im angelsächsischen Kulturraum geben Zeitungen oft direkte Wahlempfehlungen. So auch die Washington Post seit 1976.
Nun „besinnt man sich auf die Tradition vorher“ und gibt keine. Dies verkündet man drei Wochen vor der Wahl.

Jetzt wo Trump 2.0 droht und er ständig zetert, er werde sich an allen Gegnern rächen, ist das nicht unpolitisch. Insbesondere wenn man weiß, daß die WP einem gewissen Jeff Bezos gehört, Amazon Gründer. Zudem hat er eine Raumfahrtfima, wie sich das für Multimilliardäre scheinbar gehört.
Zieht da jemand seinen Schwanz ein um seine Milliarden zu schützen?

Sieht auf jeden Fall so aus und die Republikaner jubeln natürlich, denn wenn die Post sich nicht durchringen kann, Kamala Harris zu empfehlen, kann sie ja nicht gut sein. So ihr gewollter Irrschluss.

Die Redaktion ist empört, ebenso die Abonnenten, die reihenweise kündigen. Mittlerweile haben schon über 200.000 ihr Abo beendet. Das das macht etwa 8 % der Abonnenten aus. Und die Zahlen scheinen noch zu steigen.
So kann man auch eine angesehene Zeitung zu Grunde richten.

Autor: Florian
September 24, 2024, 09:14:36
Selber schuld.
Warum gibt es keine europäische Werbeindustrie, die da wenigstens mithalten könnte?
Hätten sich die Verlage zusammen getan, wäre das nicht unrealistisch gewesen. Hätte man sogar viel datenschutzrespektierender umsetzen können.

Oder man hätte sich damals bei Google eingekauft. Dann würde man wenigstens mitverdienen.

Überhaupt haben wir in Europa keinen einzigen wirklich großen Internetkonzern. Software ist gerade mal SAP ein Global Player. Das war‘s. Hardware wird hier auch kaum gebaut, auf jeden Fall nicht von europäischen Unternehmen.
Autor: radneuerfinder
September 23, 2024, 07:08:59
Die großen Technologiekonzerne dominieren die digitalen Medien: Google das Feld der Suchmaschinen (mit 88 Prozent Marktanteil), Meta das von Social Media (85 Prozent), Youtube bei Gratis-Video-on-Demand (78 Prozent). Unter diesen Bedingungen haben redaktionelle Inhalte oder unabhängige Anbieter kaum eine Chance. In den Ländern der westlichen Welt gehen in der digitalen Sphäre zwischen 70 und 90 Prozent aller Werbeinvestitionen an die größten US-Monopolisten, Tausende andere Anbieter müssen sich den winzigen Rest teilen.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/monopole-der-plattformen-gebt-den-medien-den-markt-zurueck-19997141.html  (€)
Autor: radneuerfinder
Januar 26, 2024, 16:49:02
"Getting to the root cause of journalism’s crisis is not complicated, even if it requires us all to raise our sights and see the broader pattern. Simply put, it requires returning to the same basic anti-monopoly principles that Americans used during previous revolutions in communications technology to preserve our First Amendment rights to speak, and to hear the speech of others.

One of those principles is strict, structural separations between the different levels of the information supply chain. Thus, enforcers should use traditional antitrust laws to keep all owners of essential infrastructure, including Google, Amazon, Facebook, and other digital platforms, out of adjacent lines of business":

https://washingtonmonthly.com/2024/01/16/how-fighting-monopoly-can-save-journalism/
Autor: Florian
Oktober 08, 2023, 15:47:04
Hm.
Ich denke, Ihr erwartet da einfach zu viel. Wer eine Chronik zu Ereignissen will plus politische, geschichtliche oder wirtschaftliche Einordnung etc., der musste schon immer zum Buch greifen.

Man kann heutzutage natürlich viel im Internet auch noch kostenlos recherchieren. Aber wirkliche Tiefe zu einem Thema hat man immer nur über die Bibliothek oder den Buchhandel gewonnen.

Eine Tageszeitung enthält nun mal logischerweise v.a. Nachrichten und Kommentare. Mehrseitige Reportage sind die Ausnahme.
Wochenzeitungen schauen schon etwas gelassener und ausführlicher auf ein Thema und Monatsmagazine zum Thema dann noch weiter. Nach ein paar Monaten oder einem Jahr kommen dann meist Bücher aller Art zum Thema, von seriösen Schreibern bis - in unserer Zeit - rechtsextremen Verschwörungspredigern

Ich spreche ja ungern solche Lappalien aus. Aber wer einer Tageszeitung oder gar dem Fernsehen vorwirft, sich zu wenig lange um Themen zu kümmern, der hat deren Daseinszweck leicht missverstanden. Wobei ich beim TV da nicht mehr so sicher bin mit all den Geschichtsdokus. Die laufen aber, genauso wie die meist tendenziös angereicherten Reportagen, aber nun mal auf Spartenkanälen oder Richtung Nach-Mitternacht. Nicht aus Bos-oder Blödheit. Sondern weil der Zuschauer das nicht um 20:15h sehen will. Wem alles zu schnell geht, der braucht doch bloß Phoenix einschalten. Da gibt es sogar Talkrunden, die man anschauen kann, in meinem Fall könnte.
Das Publikum umzuerziehen - das ging nur, als es keine Wahl hatte.

Autor: MacFlieger
Oktober 06, 2023, 14:45:32
Ich präzisiere: Ich finde es von professionellen Qualitätsmedien eine Verletzung der Chronistenpflicht, wenn ein Thema, das ehedem hochgejazzed wurde, bei entscheidenden neuen Informationen nicht fortgeschrieben wird.

Da hast Du leider völlig recht. War bei dem brennenden Autofrachter im Sommer das gleiche. Über ein Stille-Post-System kamen Gerüchte auf, die von Springer gleich passend zur gewünschten Firmenstrategie zu einem Skandal mit erheblicher Falschinformation aufgeblasen wurden. Als dann irgendwann mal Fakten kamen, die nicht zum gewünschten Ziel passten, wurde es nicht mehr groß erwähnt.
Ist mit bei Springer (Bild, Welt etc.) in den letzten Jahren immer mehr aufgefallen. Wenn dort irgendetwas steht oder angedeutet wird, kann man sich sicher sein, dass es in Wirklichkeit anders ist. Traurig, dass viel zu viele Leute deren "Nachrichten" direkt oder über Facebook konsumieren, weiterverbreiten und glauben...
Autor: Florian
Oktober 04, 2023, 23:22:06
Hier tut sich Wikipedia immer mehr hervor. Viele Artikel zu fortlaufenden Ereignissen werden auch aktualisiert, verlinkt etc. Allerdings sind sie natürlich auf Primärquellen angewiesen und wenn da nichts mehr kommt, ist auch hier Ebbe, logisch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chinesischer_Beobachtungsballon_%C3%BCber_Nordamerika_2023
https://en.wikipedia.org/wiki/2023_Chinese_balloon_incident

Hat sich halt alles verschoben. TV kann man echt vergessen, Zeitung lesen immer weniger. Das Geld für das Zeitungsabo geht halt jetzt Richtung Netflix und co. und die Lesezeit geht für die Asozialen Netze drauf. Neben diesen Dingen sind heute auch Computerspiele Mainstream etc.pp. Und dann noch Arbeiten und Familie, so nebenher halt.  :o
Autor: radneuerfinder
Oktober 04, 2023, 18:08:01
Ich präzisiere: Ich finde es von professionellen Qualitätsmedien eine Verletzung der Chronistenpflicht, wenn ein Thema, das ehedem hochgejazzed wurde, bei entscheidenden neuen Informationen nicht fortgeschrieben wird. Eine kleine, langweilige Notiz in der (selten vothandenen) Korrektur-Rubrik würde mir schon reichen. Falls dies der Redaktion nicht reicht, dann könnte sie einen interessanten Artikel daraus machen. Um bei dem Beispiel mit dem Ballon zu bleiben, zum Beispiel eine Analyse über die Cina-Hysterie in den USA.
Autor: fränk
Oktober 04, 2023, 18:01:09
...ausser Nachmache, Sport und Nachrichten.
Und Trailer und Vorschauen und Programmhinweise und Hinweise auf die eigene Mediathek und auf die Auftritte der Sender in fb & Co.
Autor: Florian
Oktober 04, 2023, 17:39:49
Wie bei uns im Forum. :)

Hast schon recht, warum über alltägliche Themen kaum je berichtet wird, und seien sie noch so relevant, ist aber klar. Katastrophen und Attentate geben einfach mehr her, bildlich und emotional und Medien richten sich ja an die Bevölkerung.
Die Rolle zwischen Erregung und Vergessen dreht sich immer schneller.

Wer will schon jeden Tag das Gleiche lesen? Wen interessiert der Pflegenotstand oder die Verkehrstoten auf Dauer? Das schiebt man lieber weg. Andere Themen aus Wirtschaft und Wissenschaft, aber auch der Politik, sind einfach viel zu komplex, um sie in Tageszeitungen oder gar in TV wirklich vernünftig darzustellen. Oder sagen wir besser so: Dazu bräuchte es gute Leute, und Mut, dem Publikum auch mal etwas zumuten zu können. Und der ging halt in den letzten 40 Jahren mehr und mehr verloren, gerade im Fernsehen. Damals kam natürlich das Privat-TV auf und die ÖRs hatten nichts dagegen zu setzen, ausser Nachmache, Sport und Nachrichten.
Autor: radneuerfinder
Oktober 04, 2023, 16:08:51
Nach meiner Beobachtung typisch - ist die Luft erstmal raus aus einem Thema, kommt gar nix mehr:
https://www.infosperber.ch/politik/welt/china-spionageballon-ist-endgueltig-geplatzt-medien-schweigen/