Ich fürchte, der Thread wird gleich wieder geteilt...

Also: Zwischen 1998 und Dezember 2004 war das Internet in den USA tatsächlich steuerfrei. Das wurde durch den "Internet Tax Freedom Act (ITFA)" geregelt. Dieses Gesetz ist aber nicht mehr verlängert worden.
Seitdem ist die Sache sehr knifflig: Wenn in den USA über das Internet Ware verkauft wird und
der Händler keine physische Präsenz im Staat des Käufers hat, dann darf der Händler die Ware steuerfrei verkaufen. Mit physischer Präsenz ist ein Ladengeschäft oder Versandlager gemeint.
Hierbei ist es nicht davon abhängig, ob der Käufer tatsächlich bei "der physischen Präsenz des Händlers in seinem Staat" kauft oder bei einer Online-Filiale der gleichen Institution in einem anderen Staat. Der Trick, den viele großen Versandhändler machen, ist nun, Ihre "physische Präsenz" in einem einzigen Staat zu sammeln und in einem anderen Staat ein Tochterunternehmen für den Online-Markt zu gründen. Die Käufer in den anderen Staaten dürfen dann alle steuerfrei kaufen.
Natürlich ist klar, dass die Bundesstaaten das nicht gerne sehen. Die Steuergesetzgebung sieht für diesen Fall vor, dass die Bundesstaaten statt der Sales Tax dann noch eine "Use Tax" (Verbrauchssteuer) vom Käufer erheben dürfen. De facto wird das aber nicht gemacht, denn es ist bürokratisch kaum möglich, die Verkäufe über das Internet zu erfassen und auf Käuferseite abzukassieren. Es gibt ja keinen Zoll zwischen den US-Staaten...