In iOS gibt es keinen App-übergreifenden Zugriff auf Dateien. Daher gibt es so etwas wie den Finder und vergleichbare Datei-Tags auch nicht.
Unter macOS hast Du quasi ein Festplatte mit Dateien und alle Apps können (mit Ausnahmen wegen der Zugriffsrechte) auf alle Dateien zugreifen. Du kannst Deine Daten aus verschiedensten Apps bunt mischen, von mehreren Apps aus parallel nutzen und eben auch auf die Dateien zugreifen, die von anderen Apps erzeugt werden. Zur Organisation gibt es da u.a. die Tags. Diese können dann innerhalb des Finders oder anderer Apps genutzt werden, um Dateien zu selektieren.
Aber erst einmal wichtig: Alle Daten liegen unabhängig von der zugehörigen App im Dateisystem und jede App kann auch auf die Daten von anderen Apps zugreifen. (Ja, es gibt Grenzen, aber es geht um das Prinzip)
Unter iOS sind die Daten der Apps aber streng gekapselt. Keine App kann direkt auf die Daten einer anderen zugreifen. Es ist, als ob Du für jede App einen eigenen USB-Stick hättest, den Du immer nur einsteckst, wenn die App läuft, und Du auch immer nur eine App laufen hast. Für ihre eigenen Daten (nicht Dateien) können Apps so etwas wie Tags implementieren und nutzen (siehe z.B. die Tags in Omnifocus, die auch nichts mit Dateien zu tun haben). Ein Einsatz von Datei-Tags macht da meist wenig Sinn, weil es immer nur um die Daten einer einzigen App geht.
Ausnahme unter iOS ist der Inhalt der App "Dateien". Hier abgelegte Dateien können von allen Apps gelesen und geschrieben werden. So eine Art Mini-Finder mit gemeinsamen Dateien. Hier kann man den dort gespeicherten Dateien Tags vergeben und mit Hilfe des Filters auf der linken Seite auch ordnerübergreifend anzeigen lassen. Ein Mini-Nachbildung von dem, was Du im Finder machst. Aber eben beschränkt auf Dateien, die in diesem gemeinsamen Bereich abgelegt werden.