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Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Januar 25, 2006, 15:07:33
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.
Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #1: Januar 25, 2006, 20:11:33
<Gähn />
Mal wieder das typische "Nur sicher, weil geringe Verbreitung."
So ein Unsinn. Sicherlich gibt es Sicherheitslücken und Apple ist bei diesem Thema auch nicht immer im besten Licht, aber einfach nur mal wieder so ein bisschen Dreck werfen, Vorurteile pflegen etc.
Soll er die Lücken doch veröffentlichen. _Das_ wäre sinnvoll, denn dann könnte man die beheben.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

mbs

Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #2: Januar 25, 2006, 21:20:14
Zitat
Sicherlich gibt es Sicherheitslücken und Apple ist bei diesem Thema auch nicht immer im besten Licht, aber einfach nur mal wieder so ein bisschen Dreck werfen, Vorurteile pflegen etc.
Soll er die Lücken doch veröffentlichen

Ich muss Neil Archibald aus eigener Erfahrung hier etwas in Schutz nehmen.

Es fast immer der "Journalist" oder das dahinterstehende Magazin - in diesem Fall macnews.de und ZDNet Australia - die darauf aus sind, "mit Dreck zu werfen", um ihre Werbeeinnahmen zu erhöhen.

Es sieht üblicherweise so aus, dass das News-Magazin auf eigene Veranlassung hin Experten zu "interessanten" Fragen interviewt. Die Experten antworten nach bestem Wissen und Gewissen mit den Fakten, die sie kennen, normalerweise völlig neutral und ohne Wertung.

Sind die gesammelten Fakten unspektakulär, passiert nichts. Entdeckt man aber in einer Experten-Aussage, eine angebliche "Story", dann wird das ganze aufgebauscht und in einen reißerischen Artikel verwandelt. Gespickt mit echten Zitaten wird die Sache so hingestellt, als hätte der Experte sich aus seiner Initiative heraus an die Presse gewandt, um Kritik an einer Institution (hier: an Apple) und den "ach so katastrophalen Zuständen" zu üben, was natürlich so überhaupt nie passiert ist.

Der "Journalist" ist fein raus, denn er "zitiert" ja nur Expertenmeinungen. Bei den Fans der angeblich kritisierten Institution steht jedoch nun der Experte als Buhmann da, obwohl er nur Auskunft über die ihm bekannte Faktenlage gegeben hat.

Fakt ist: Apple wurde von SureSec - wie es in der Industrie Usus ist - über alle entdeckten Sicherheitsprobleme vertraulich informiert. Der dsidentity-Bug wurde zum Beispiel am 25.05.2005 an Apple gemeldet. Apples Security-Team schickt einem dann üblicherweise die Antwort "Because of the potentially sensitive nature of security vulnerabilities, we ask that this information remain between you and Apple while we investigate it further." zurück, bittet also darum, die Sache nicht zu veröffentlichen. Behoben wurde der Fehler erst mit dem Security-Update 2005-007 am 17.08.2005. Die Natur des Sicherheitsproblems wurde von SureSec und Apple am gleichen Tag veröffentlicht.

Man kann jetzt darüber streiten, ob 11 Wochen zur Korrektur eines solchen Fehlers angemessen sind...

Florian

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Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #3: Januar 25, 2006, 23:29:36
Erstmal danke für den Blick hinter die Kulissen.

Man kann jetzt darüber streiten, ob 11 Wochen zur Korrektur eines solchen Fehlers angemessen sind...

Muss man wohl nicht streiten. :)
Ist denn das die übliche Zeitspanne? Ich las schon des öfteren, daß Apple nicht gerade fix ist beim Beheben von Sicherheitslücken und teilweise kann man es ja auch als "Normalbenutzer" sehen, wenn dann einige Wochen nach einer Meldung über eine Lücke z.B. in Quicktime beim Update was darüber geschrieben steht (Hier mal eine Kritik über Links in der Software-Aktualisierung, die immer auf die veraltete deutsche Seite weisen...).
Hast Du da einen gewissen Überblick über Apple, auch verglichen mit anderen Firmen?
Ich habe nämlich irgendwie das Gefühl, daß Apple im Sicherheitsbereich nicht genügend Engagement zeigt. Habe aber, wie gesagt, nur Indizien dafür und diverse Meinungen von Journalisten. Und zu letzterem hast Du ja alles gesagt.
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mbs

Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #4: Januar 26, 2006, 10:51:11
Zitat
Ist denn das die übliche Zeitspanne?

Mein Eindruck ist leider, dass es in den meisten Fällen noch länger dauert.

Zitat
Hast Du da einen gewissen Überblick über Apple, auch verglichen mit anderen Firmen?

Nicht wirklich, aber man könnte aus den Security-Reports von Apple die Firmen ablesen, die die Fehler gemeldet haben. Darüber lassen sich dann meistens (eventuell über die CAN-Nummer) die Parallelveröffentlichungen (Disclosures) der Firmen bestimmen, in denen meistens das tatsächliche Meldedatum aufgeführt ist.

Auf jeden Fall ist Apple viel langsamer als z.B. Linux-Anbieter, die Korrekturen in der Regel nach spätestens 48 Stunden anbieten.

Natürlich wäre es einem normalen Heim-Anwender nicht zuzumuten, alle 2 Tage Security-Updates einzuspielen. Da Apple aber den Anspruch vertritt, auch Server-Produkte für den Firmeneinsatz zu vertreiben, wäre es da sicher angemessen, zumindest für "Power-User" wesentlich schnellere Hilfen bereitzustellen.
Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #5: Januar 26, 2006, 11:16:01

Auf jeden Fall ist Apple viel langsamer als z.B. Linux-Anbieter, die Korrekturen in der Regel nach spätestens 48 Stunden anbieten.

Natürlich wäre es einem normalen Heim-Anwender nicht zuzumuten, alle 2 Tage Security-Updates einzuspielen. Da Apple aber den Anspruch vertritt, auch Server-Produkte für den Firmeneinsatz zu vertreiben, wäre es da sicher angemessen, zumindest für "Power-User" wesentlich schnellere Hilfen bereitzustellen.

Es wurde mal hier im forum hinsichtlich Sicherheit gepostet, dass Mac OS X auch deswegen sicherer als WIN ist, weil es ein offeneres System ist und viele Programmierer da in den codes nachschauen können. (könnten).

Kenne Linux nur vom Namen, obwohl ich auch mal kurz Ubuntu auf meinem PB hatte.

Bei LINUX schauen doch auch viele Programmierer nach Lücken.

Wenn Linux Anbieter - sind damit Firmen gemeint ??? - Lösungen schneller anbieten, hängt das evtl. damit zusammen, dass dies für eine andere User Gruppe erfolgt > Systemadmins ?

Die Lücken in LINUX werden doch bestimmt auch auf dem freien Markt gefunden wie bei MAC OS X zum Teil auch.

Jochen
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mbs

Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #6: Januar 26, 2006, 11:37:28
Zitat
Wenn Linux Anbieter - sind damit Firmen gemeint  - Lösungen schneller anbieten, hängt das evtl. damit zusammen, dass dies für eine andere User Gruppe erfolgt > Systemadmins ?

Ja, genau. Diese Klientel ist natürlich viel sensibilisierter und braucht die schnellen Lösungen viel dringender. Wenn in einer Uni mit 5000 Rechnern jemand den dsidentity-Bug entdeckt, ist das eine Katastrophe. Wenn das aber "bei-meiner-Omma-aufm-Rechner" passiert, dann spielt der Bug überhaupt keine Rolle... Das Problem ist halt, dass Apple in beiden Märkten auftritt.

Zitat
Die Lücken in LINUX werden doch bestimmt auch auf dem freien Markt gefunden wie bei MAC OS X zum Teil auch.

Ja und das besondere bei Linux ist eben, dass die Fehler auch "auf dem freien Markt" korrigiert werden. Wenn mir die Reaktionsgeschwindigkeit meines Linux-Anbieters nicht passt, mir die Sache aber sehr wichtig ist, kann ich mich zur Not hinsetzen und den Fehler selbst wegprogrammieren.

Das ist bei Mac OS X leider nur teilweise möglich, da nur ein Teil offen, ein großer Teil aber geheim ist.

Florian

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Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #7: Januar 26, 2006, 12:01:40
Das ist dann aber in vielen Bereichen schon ein KO-Kriterium gegen Mac OS X Server, oder? Zumindest für ein homogenes OS-X-Netz.

Finde das irgendwie exemplarisch für Apple. Zwar ist es einerseits sicher gut, daß Unternehmen breit aufzustellen. Dann muß man aber auch die Ressourcen bereitstellen. Ich fürchte fast, Apple ist im Begriff sich zu verzetteln.

Aber mal zurück zu dieser Meldung über die Expertenaussagen:
Ist denn nun an diesen alten Lücken etwas dran oder muss man sich da keine Sorgen machen, im Serverumfeld? Mein Vertrauen in Apple steigt bei solch antiken Problemen nicht gerade.
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Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #8: Januar 26, 2006, 12:16:45
Mein Vertrauen in Apple steigt bei solch antiken Problemen nicht gerade.

Was hast Du gegen die Antike ?

Darauf beruht doch unsere Kultur  ;D ;D ;D

Jochen
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Florian

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Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #9: Januar 26, 2006, 12:17:57
Was hast Du gegen die Antike ?

Darauf beruht doch unsere Kultur  ;D ;D ;D

Wie wir aber wissen, hatten die Römer eine Sicherheitslücke in den Alpen, durch die sogar Elefanten passten!
Das kann kein Vorbild sein. ;D
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Re: Mal wieder was zur Sicherheit bei...
Antwort #10: Januar 26, 2006, 12:33:58
Was hast Du gegen die Antike ?

Darauf beruht doch unsere Kultur  ;D ;D ;D

Wie wir aber wissen, hatten die Römer eine Sicherheitslücke in den Alpen, durch die sogar Elefanten passten!
Das kann kein Vorbild sein. ;D

Ich schlage vor die nächsten Diskussionen hinsichtlich Sicherheit, Firewall etc. auf der Basis antiker Vorbilder zu führen.
Das hätte den Vorteil Aussagen hinsichtlich Sicherheit nachprüfen zu können.

Jochen ;D
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