Science Fiction

[Florian]

13.6.2017:
Aus diesem Beitrag von Terraria entstanden die folgenden Beiträge, die nun abtrenne, weil wir eh keinen SF-Thread haben und das in einem Computer-Forum, dass darf nicht sein.

Die Problematik ist hier offensichtlich nicht wirklich präsent. Fallback-Lösungen sind das A und O einer präventiven, wehrhaften Gesellschaft.

Der Meinung bin ich auch - allerdings mit der Einschränkung, dass man Gefahren nicht übertreiben darf, nur um politisch oder wirtschaftlich oder sonst wie zu profitieren.

Beispiel IP-Telefonie: nett, aber wenn das Internet ausfällt, ist zappenduster mi Telefonieren. Das gute alte Telefonnetz ging immer noch. Mir wird da inzwischen heillos Angst.

Mittlerweile haben wir ja das Handy-Netz als zweites System.
Einem gewaltigen EMP würde beides nicht standhalten. UKW-Funkstationen auch nicht, mit ihren Antennen sind sie sogar besonders gefährdet.
Allerdings könnte man wohl Analogfunk vergleichsweise schnell wieder einführen.

Ein besonders bedenkenswertes Beispiel sind die Sirenen. In den 90ern massenhaft abgebaut, ohne Ersatz zu haben.

Da gibts übrigens einen guten Roman von William R. Forschen "One Second After". Da werden die USA durch 4 Atombomben in der Atmosphäre komplett dahingerafft,da durch den EMP nahezu alle digitalen Schaltungen vernichtet wurden. Das hat er geschrieben, als Berater im Weissen Haus. Allein, es hat niemand interessiert ...

Eine EMP-Kommission gibt es immer noch. http://www.empcommission.org/reports.php
Generell kann man nicht vorhersagen, was alles nicht mehr funktionieren würde, dazu fehlen einfach die Tests.

Das Buch kenne ich. Als Roman funktioniert es m.E. nicht so recht. Als drastische Warnung schon. Mancher mag es auch Angstmache nennen.

Ich glaube nicht daran, bzw. nicht mehr als an den Atomkrieg an sich.
Zumal die USA ja gewaltige Zweitschlagsfähigkeiten haben und auch nach einem totalem Blackout über dem Festland noch hätten. Und wenn so eine Bombe zündete, würde man schon wissen, wer es war. Sprich: Abschreckung bleibt bestehen.

[radneuerfinder]

Ja, eine Frage die mich fasziniert. Noch nie ist das Internet ausgefallen. Die Frage ist, wird das so bleiben, oder braucht es ein Backup?

Momentan läuft die Entwicklung in die gegenteilige Richtung, alle bisher unabhängigen Netze werden ins Internet integriert: Telefon, Radio, TV, Finanztransfers, Steuerung von IndustrieAnlagen, etc. Das gerade im Aufbau befindliche DigitalradioNetz wird übrigens empfindlich gestört, wenn GPS gestört ist.

Hier wird ein mit Steuergeldern gebauter Langwellenradiosendemast gesprengt:
https://www.youtube.com/watch?v=jUgrD8w1Pms
Ein solcher Sender reicht für MittelEuropa. Deutschland hat jetzt noch 2 solcher Dinger in der Landschaft stehen. Vermutlich nicht mehr lange. Die Erhaltungskosten für so einen Mast sind das ko Kriterium. Ob es sinnvoll wäre einen Mast betriebsbereit vorzuhalten? Als "InternetBackup"? Auch wenn man hofft den für 50 Jahre nicht zu brauchen? 
Könnte mir aber auch eine sinnvolle Nutzung vorstellen. Z.B. Ein sehr zuverlässiges Fernwirk oder Warnsystem (z. B. für Rauchmelder). Oder als lebendiges, zu Hause erlebares Radiomuseum.

Ich gehe davon aus, dass der Jagdverein grüne Mütze EMP gehärtete Technik, KFZ und Kommunikation hat. Aber sonst?

[Florian]

Das Internet ist durch seine Struktur nicht im Ganzen angreifbar. Durch eben diese Struktur kann es aber auch kein Gesamt-Backup geben - das wäre auch eine Horrorvorstellung, denn dann müsste ja irgendjemand auf wirklich alles zugreifen können.
Wenn Du ein alternatives System damit meinst, so haben die wesentlichen Stellen hoffentlich eigene Netzwerke, die über Direktverbindungen laufen.

Sehr wohl kann man internationale Internet aber massiv stören oder regional sogar noch mehr. Man denke an Beschädigung von Unterseekabeln oder massive DDOS-Angriffe - überhaupt erscheint Letzteres im ioT-Zeitalter um Zehnerpotenzen wahrscheinlicher als nukleare Angriffe.

Für Datenströme bieten sich als Alternative zu Leitungen noch Satelliten an. Und Funktechnik aller Art. Aber wenn nach einem EMP fast alles kaputt wäre, würden sicher nur die wesentlichen Strukturen aufrecht erhalten werden können, wenn denn überhaupt.

Bei einem extrem starken EMP würde ein gestörtes Internet erstmal keine Rolle spielen - was nützt mir ein mehr oder minder noch funktionierendes Internet, wenn alle Geräte, mit denen man darauf zugreifen könnte, hinüber sind? Auch die Handymasten sind gegrillt, falls man noch ein funktionierendes Handy haben sollte.

Ja, so ein nuklearer EMP wäre schon nicht lustig, als Nebeneffekt eines Atomkriegs aber letztlich wohl doch eher eine Marginalie, zumindest hier in Deutschland wäre wir nämlich alle tot oder heftig strahlenkrank, also bald tot.
Und Zündungen ausschließlich in großer Höhe wäre schließlich auch Atomangriffe und würden entsprechend beantwortet.
Ich weiß nicht, wer auf die Idee kam, dies zu trennen. Wahrscheinlich, weil die totale nukleare Zerstörung nicht mehr so präsent ist, musste man eine kleineren Weltuntergang in den Vordergrund rücken, zumal er die Gesellschaft wieder zurückwerfen würde um Jahrzehnte oder Jahrhunderte (wie in One Second After), was natürlich ein klassisches Sujet des Apokalyse-Genres ist und gewissermassen auch die als notwendig betrachtete Läuterung des modernen Menschen beinhaltet und seine postulierten Irrwege verdeutlicht.

Manchmal hat man all den Weltuntergangs-Geschichten von Kopp-Verlag bis Hollywood schon das Gefühl, dass viele Menschen sich nach dem großen Knall geradezu sehnen. Von Aliens bis Zombies - einige Übriggebliebene halten wacker dagegen, wenn sie sich nicht gerade gegenseitig abschlachten.

[Terrania]

Naja, das Kriegsziel ist ja nicht Selbstvernichtung. Man will den Gegner besiegen. Durch einen intelligenten EMP wäre ein Gegenschlag mehr als schwierig. Vor allem: was, wenn man nicht weiß, WER DER GEGNER WAR! Egal, alles Spielchen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man Backup-Technik pflegen muss. Ich erinnere an die Microfiche, die meines Wissens am Rhein in einem Bunker noch vorgehalten werden. Da kann der EMP noch so einschlagen, das Wissen geht nicht verloren...

[Florian]

Naja, das Kriegsziel ist ja nicht Selbstvernichtung. Man will den Gegner besiegen. Durch einen intelligenten EMP wäre ein Gegenschlag mehr als schwierig.

Die USA haben, wie gesagt, gewaltiges Zweitschlagspotential. Selbst die totale Vernichtung des Festlands würde sie nicht daran hindern, denn das wurde im Kalten Krieg alles eingeplant.
1. Sind die Interkontinentalraketen (angeblich) extrem EMP-gehärtet und teilweise sogar gegen direkte Atomschläge „immun".
2. Haben die USA in vielen anderen Ländern Atomwaffen stationiert - übrigens auch in Deutschland.
3. Schwimmen jederzeit U-Boote und Schiffe in den Weltmeeren, die mit Atomraketen bestückt sind bzw. bestückt werden können.

Ein Nuklear-Angriff auf die USA (oder Russland) ist sozusagen der größtmögliche erweiterte Selbstmord.

Vor allem: was, wenn man nicht weiß, WER DER GEGNER WAR!

Erstens würde das im Zweifelsfall doch keinen US-Präsidenten daran hindern, zurückzuschlagen.
Zweitens kann man durch chemisches Profil der Bombe und vieler anderer Indizien durchaus die Herkunft bestimmen. So viele Verdächtige gäbe es ja wohl nicht.
(Wird in One Second After nicht Nordkorea geplättet? Weiß ich nicht mehr sicher. Nachfolger habe ich nicht gelesen.)

Nun kann man sich einen Terroristen vorstellen, der eine ICBM mit Atomsprengkopf erlangt und was weiß ich. Dann braucht er nur noch einen Atomwaffen-Experten und Rakteningenieure etc. pp.
Halte ich für eher unwahrscheinlich. Und selbst wenn, nähme ich jetzt mal an, dass Terroristen die Rakete doch eher direkt ins Ziel lenken würde, also eine Stadt auslöschte.

Egal, alles Spielchen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man Backup-Technik pflegen muss. Ich erinnere an die Microfiche, die meines Wissens am Rhein in einem Bunker noch vorgehalten werden. Da kann der EMP noch so einschlagen, das Wissen geht nicht verloren...

Da stimme ich Dir zu, man sollte gerade das Wissen der Menschheit möglichst oft und redundant vorhalten und ständig verbreiten.
Dann muss man auch keine Angst haben, dass es wieder zugeht wie im vorindustriellen Zeitalter und wie in The Walking Dead. Wobei - das Klima wäre damit wohl gerettet.

Solche Gedankenspiele machen mir schon auch Spaß. Darum lese ich wohl auch gerne Fantasy und Science Fiction. Eskapismus zu dem ich stehe.

[Terrania]

SCIFI und Fantasy sind Eskapismus? Na gut, da steh ich auch dazu. Lieber SciFi, Fantasy nicht ganz so gerne aber hin und wieder auch

[Florian]

Lieber SciFi, Fantasy nicht ganz so gerne aber hin und wieder auch

Dito!

Schon interessant, wie sich manche Themen entwickeln.

[Terrania]

Tipp: derzeit gibts den Debütroman 1632 bei iBooks kostenlos. Nur in englisch, weil noch nicht ins Deutsche übersetzt. Setting: eine US Kleinstadt wird von Aliens nach Deutschland ins Jahr 1632 versetzt. Ich hab grad angefangen, is mächtig interessante Geschichte. John Scalzi hat auf seiner Website davon geschwärmt.

[Florian]

Danke! Werde ich mal laden und reinschauen.
Ich bin noch nicht so richtig in der e-Book-Welt angekommen und wusste gar nicht, dass in iBooks so viele Bücher gratis zu haben sind. Klar, nicht gerade die besten Sachen, aber teilweise eben schon auch gute.

[Terrania]

Kann man schwer beurteilen, ob das die "besten" oder nicht so "guten" Sachen sind. Allerdings habe ich festgestellt, dass die Originalausgaben (Englisch) weit preiswerter sind, als die deutschen Gegenstücke. Da ich ohnehin lieber Englisch Original lese, wenns um gewisse SF-Romane geht, kommt mir das sehr zu pass. So hatte ich auch schon früh den Marsianer gelesen. Oder die Fortsetzungen von gewissen amerikanischen Space Operas, die ich immer noch gerne lese (The Expanse - grandios!).

Unter bookbub.com kann man sich anmelden und kriegt täglich um 17:00 einen Newsletter mit allen Superangeboten (kostenlos, bzw. sehr günstig) in den einzelnen E-Book-Läden wie iBooks, amazon etc. - da waren ne Menge Sachen für mich schon dabei. z.B. The Expanse-Serie ...

[Florian]

Vielleicht ein Tip für Dich, und alle Leser, auch wenn es nicht zum Thema passt:
Auf Humble Bundle gibt es derzeit SF-Ebooks, die teilweise mit dem Nebulus-Award geehrt, oder zumindest nominiert wurden oder von Nebulus-Gewinnern (mit anderen Geschichten) geschrieben worden. Von Klassikern wie Asimov oder Arthur C.Clarke, Herbert über Gibson, Gaiman usw. bis zu jüngeren Autoren und Werken. Nicht umsonst, aber supergünstig.
https://www.humblebundle.com/books/super-nebula-book-bundle

Dort ist auch ein Link zu kostenlosen Kurzgeschichten der 2016er Nebulus-Nominierten. Leider nur als Inhalt einer App mit Shop.
https://itunes.apple.com/app/apple-store/id1130074944?mt=8
(Habe es noch nicht installiert, also unter Vorbehalt.)

[Florian]

Diese Zeichentrick-Verfilmung von „Der wilde Planet“ muss man gesehen haben! Sie entstand 1973 in einer französisch/tschechischen Zusammenarbeit und wurde gestern auf Arte in Deutschland erstausgestrahlt. Sicher atmet das Werk den Geist der 70er, was ich hier aber ausnahmslos positiv bewerte. Noch 5 Tage in der Mediathek, 69 Min.
http://www.arte.tv/de/videos/070746-000-A/der-wilde-planet

[Florian]

Heute wäre Arthur C.Clarke 100 Jahre geworden.
Ein Nachruf:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Viele-seiner-Traeume-wurden-wahr-Arthur-C-Clarke-zum-100-3918842.html

[Florian]

Am 13.11. ist Michael Bishop verstorben
https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Bishop_(author)