Das ist auch ein bisschen was anderes.
Über die Familienfreigabe können mehrere (wie viele eigentlich?) Personen ihre Einkäufe teilen. D.h. einer bezahlt und x benutzen. Wenn dabei ein Missbrauch stattfindet, d.h. Leute, die nicht wirklich eine Familie sind, tun sich zu einer zusammen, stört das Apple nicht groß. Die sind beim um- und durchsetzen von DRM immer schon relativ lax gewesen. Als die Musik im iTunesMS noch mit DRM gesperrt war, konnte man trotzdem ohne irgendein Hindernis mit iTunes selber Audio-CDs brennen und vom DRM befreien. Und heute kann man die Titel ohne DRM weiter geben (ist allerdings ein Wasserzeichen drin). D.h. Apple hat zwar in begrenztem Maße auch so etwas wie Missbrauchsschutz drin, aber da war es immer wichtiger, dass der ehrliche Kunde möglichst gar nichts davon merkt. Dafür riskieren sie es, dass ein bestimmter Teil der Benutzer sich nicht an die Regeln hält.
Effektiv scheint ein laxer Umgang mit DRM, d.h. wenig Gängelung der ehrlichen Kunden und dafür das Zulassen von Missbrauch, finanziell besser zu funktionieren, als zu harter Umgang mit DRM, d.h. die ehrlichen Kunden werden vergrault und die unehrlichen weichen auf andere Quellen aus. Das hat die Musikindustrie doch in einem langen Prozess lernen müssen. Nicht hartes DRM bringt etwas, sondern einfacherer Umgang für die ehrlichen.
Die Film- und Fernsehindustrie ist meiner Meinung nach noch nicht so weit. Die setzen immer noch auf hartes DRM, Region Code etc. Man schaue sich nur an, wie der Kampf Premiere/Sky gegen Cracker ablief. Sie glauben immer noch, dass sie illegale Benutzung verhindern können, wenn das DRM nur scharf genug ist.
So und nun kommt Freenet. Wenn es einen Tarif für einen Haushalt geben würde, dann könnten doch sich auch mehrere Leute zusammen tun und "einen Haushalt" bilden. Ich wüßte nicht, wie das technisch verhindert werden könnte. Deshalb hat man bei den Streamingangeboten auch nicht die Grenze von beliebig vielen Geräten pro Kunde, sondern max. 2 oder 3 Geräte.
Stell Dir mal vor, es gäbe einen Tarif pro haushält und mein Nachbar würde dann über meinen Vertrag schauen. Da würden die Leute vom Fernsehen aber Bauchkrämpfe kriegen, weil ihnen Geld entgeht.
Die haben einfach noch nicht gelernt, dass sie Missbrauch nie völlig verhindern können und es daher für sie besser ist, dem ehrlichen Kunden das Leben einfach zu machen und nicht diesen immer stärker zu gängeln.
Der Unterschied liebt wirklich darin, dass die Musikindustrie da schon einen Lernprozess hinter sich hat.
Leute, die sich eine Audio-CD bei Amazon kaufen, bekommen teilweise MP3s direkt als Download dazu.
Leute, die sich eine DVD oder BluRay kaufen, bekommen keine einfache Möglichkeit, einer Nutzung auf einem anderen elektronischen Gerät. Bei einigen bieten sie dieses UltraViolet an, was aber wieder völlig verrammelt ist und nur mäßig bis gar nicht funktioniert. Weil der Kunde ja böse ist.