Forum

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #15: März 27, 2010, 15:24:30
Wir wissen aber nicht, was Apple genau verhandelt, oder?

Und dann bleiben immer noch die anderen Punkte. Ich würde mich als Verleger jedenfalls auch zieren.
_______
"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #16: März 27, 2010, 19:22:25
Das Problem wird aber sein, dass es keinen iPad-Killer geben wird – zumindest nicht in der nächsten Zeit. Das WePad wirds nicht sein, sosehr sich das die Herrschaften in den Etagen der Verlage auch wünschen.
Zunächst glaube ich einfach, dass das WePad Vaporware ist, und ich fürchte, da werden ein paar in Deutschland eine Menge Geld verlieren.
Dann glaube ich, dass Apple in Falle einer Gefährdung seines Businessmodells verdammt schnell reagieren kann. Bereits jetzt gibt es Gerüchte um eine "Explicit"-Abteilung beim iPadstore und Appstore. Da könnte dann auch der Stern mit seinen Titten-Titelbildern verortet werden, oder die Bild mit der Nackedei des Tages. Denn im Grunde haben die Herrschaften keine Angst vor einer Bevormundung durch Apple wenn es um Pressefreiheit geht. Sie haben einfach Angst um ihr Sex-Sells-Imperium. Ein Stern ohne Titten-Titelblatt verkauft sich einfach gleich mal 40% weniger. Was im Übrigen auch interessanterweise etwas über die Güte des Blattes aussagt …

Egal. Mir passt es auch nicht, dass Apple da - derzeit noch - kontrapunktiv zur deutschen oder europäischen Presselandschaft arbeitet. Aber: Kommt Zeit, kommt iPad. Ich denke schlicht, dass der Mitbewerb zu dämlich ist, hier echte Konkurrenz aufzubauen. Linux mit Android-Wrapper? Wie geil ist das denn? Es wird nicht funktionieren. Und alle Bilder - auch die auf stern.de - waren gut gemachte Fakes und sonst nix. Ich werde der erste sein, der Abbitte leistet, wenn das Teil rechtzeitig rauskommt (also in 4 Wochen). Aber das wird so nicht geschehen, weil es Vaporware ist.
_______
I will not make any deals with you. I've resigned. I will not be pushed, filed, stamped, indexed, briefed, debriefed or numbered.
My life is my own.

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #17: März 27, 2010, 19:27:53
Aber das wird so nicht geschehen, weil es Vaporware ist.

Bleibt nur noch ein: Genau! :)

Was ja immer noch nicht begriffen wird, in aller Regel, ist, wie viel Know How und Arbeit hinter der guten Bedienbarkeit von Apples Produkten steckt, und genau da ist doch der Unterschied zum Rest. Die meisten Mitbewerber können es ja noch nicht mal vernünftig kopieren.
_______
"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #18: April 01, 2010, 12:11:55
Und die E-Book-Geschichte mal aus der Sicht einer Autorin bietet die NZZ. Sie hat durchaus auch gute Punkte.
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #19: April 05, 2010, 13:31:05
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #20: April 05, 2010, 14:42:25
Der Artikel geht nicht nur über die Ratlosigkeit der Medienbranche. Er zeigt auch die Ahnungs- und Ratlosigkeit des Verfassers. Die Einwürfe sind zum grossen Teil äusserst schlecht recherchiert, bzw. die Halbwahrheiten kommen zu Schlüssen, die völlig falsch sind. Mit einem hat er allerdings recht: Ob das Tablett die Medienbranche retten kann, ist völlig offen. Da ich die Medien- (vulgo: Print-) Branche allerdings als erzkonservativ kennengelernt habe (konservativer als die Musikbranche, die sich eigentlich selbst obsolet macht …), sehe ich völlig schwarz für die großen Verlage. Sie werden vermutlich alle mit der Zeit untergehen.

Was ich allerdings erwarte, sind neue, frische Unternehmen, die beispielsweise solche Dinge wie das Tablett richtig zu nutzen wissen. Und diese Unternehmen werden weder G+J, Bertelsmann, Springer oder andere bekannte Name sein. Die Leute am Kopf dieser Unternehmen sind geistig schon vor 10 Jahren in Rente gegangen und ihre Nachfolger sind 100% Klone, die zwar "Internet-affiner" sind aber eigentlich auch den Schuss noch nicht gehört haben.

Naja. Sowas wie die SZ werde ich nicht vermissen (vor allem im Internet …). Und auch andere sind bereits jetzt zu "Kommentar"-Zeitungen verkommen. Von gutem Journalismus ist da nicht wirklich viel übrig geblieben …
_______
I will not make any deals with you. I've resigned. I will not be pushed, filed, stamped, indexed, briefed, debriefed or numbered.
My life is my own.
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #21: April 05, 2010, 15:20:42
Der Artikel geht nicht nur über die Ratlosigkeit der Medienbranche. Er zeigt auch die Ahnungs- und Ratlosigkeit des Verfassers. Die Einwürfe sind zum grossen Teil äusserst schlecht recherchiert, bzw. die Halbwahrheiten kommen zu Schlüssen, die völlig falsch sind.

Mir fällt auf, Du vernichtest Artikel sehr gerne mit kaum begründeten und doch sehr absoluten Urteilen. Darf man Dich bitten, mal etwas konkreter zu werden? Dein Urteil etwas zu begründen? Welche Halbwahrheiten und Deiner Meinung nach falschen Schlüsse meinst Du?
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #22: April 05, 2010, 19:29:04
Beispiel:
"Das Beispiel der Musikindustrie zeigt das sehr anschaulich: Die aktuelle Nummer eins der Schweizer Albumcharts, Amy Macdonalds «A Curious Thing», kostet im Einzelhandel offiziell 29.90 Franken. Über iTunes muss Mercury Records, eine Tochter der Universal Music Group, das Album für 15 Franken verkaufen. Downloads machen weltweit inzwischen 27 Prozent aller Musikverkäufe aus. Verdienen tut daran nur Apple. Die Musikindustrie serbelt weiter, sie liess sich von der Silicon-Valley-Firma helfen und ist nun von ihr abhängig."

Muss Mercury das Album tatsächlich für 15 Franken verkaufen??? Mercury kann das Album GAR nicht über iTunes verkaufen. Und wieso verdient dabei nur Apple (mit 30%) ???? Verdient Mercury bei 10 einbehaltenen Franken GAR NICHTS??? Sorry, solche Aussagen finde ich inzwischen nur noch lächerlich. Man versucht sich mit der armen, gebeutelten Musikindustrie zu fraternisieren. Fakt ist: wenn ich Amy MacDonald über einen Filesharer runterlade verdient Mercury GAR NICHTS. Im Übrigen gehts immer noch um den Künstler. Gnade Mercury Gott, dass nicht irgendwann Amy auf den Trichter kommt, dass sie das selbst in iTunes lädt …

Noch ein Beispiel gefällig?
_______
I will not make any deals with you. I've resigned. I will not be pushed, filed, stamped, indexed, briefed, debriefed or numbered.
My life is my own.
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #23: April 05, 2010, 19:59:20
Muss Mercury das Album tatsächlich für 15 Franken verkaufen???
Keine Ahnung. Tatsache ist, es kostet im iTunes Store 15 Franken. Wer da bei der Preisgestaltung wieviel mitzureden hatte, keine Ahnung. Du weisst aber anscheinend mehr?

Zitat
Mercury kann das Album GAR nicht über iTunes verkaufen.
???  Ich kann Dir nicht folgen.

Zitat
Und wieso verdient dabei nur Apple (mit 30%) ???? Verdient Mercury bei 10 einbehaltenen Franken GAR NICHTS???
Die Marge wird beim iTunes-Verkauf jedenfalls deutlich geringer sein. Die Herstellung der CD wird käumlich CHF 14.90 (also den Unterschied im Verkaufspreis) kosten. Zudem habe ich Zweifel, dass der nicht-elektronische Zwischenhandel eine Marge von 30% abschöpfen kann.

Auch wenn das "gar nichts" verdienen womöglich etwas zugespitzt ist, ist die Aussage in ihrer Tendenz käumlich falsch.

Zitat
Fakt ist: wenn ich Amy MacDonald über einen Filesharer runterlade verdient Mercury GAR NICHTS.
Es behauptet ja auch niemand etwas anderes. Fakt ist aber auch, dass auch bei Musikproduzenten letztlich mehr Geld eingenommen werden muss, als ausgegeben wird. Sonst wird das nichts mit dem Geschäft...

Zitat
Im Übrigen gehts immer noch um den Künstler. Gnade Mercury Gott, dass nicht irgendwann Amy auf den Trichter kommt, dass sie das selbst in iTunes lädt …
Ja, die Amy würde heute wohl auf die Dienstleistung der Produzenten verzichten können. Aber kann das Gudrun Noch-Nobody auch?

Zitat
Noch ein Beispiel gefällig?
Ja bitte. Die Sache mit der MI war ja ohnehin nur ein Beispiel. Im Artikel gehts ja eigentlich gar nicht um die MI.
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #24: April 05, 2010, 20:33:49
Na dann:
"Beim iPad wird sich das Muster wiederholen: Bereits jetzt fordert Apple laut Medienberichten von den Anbietern amerikanischer TV-Shows massive Preisreduktionen um die Hälfte bis zwei Drittel, wenn sie ihre Inhalte über das neue Gerät vertreiben wollen. «Am Ende des Tages wird weniger Geld für die Medien übrig bleiben», sagt ein Branchenexperte, der nicht zitiert werden will. Der Medienberater Kurt Zimmermann geht noch weiter: «Das iPad kann die Zeitungsbranche ruinieren.»"

Soso, Apple fordert Preisreduktionen bei TV-Shows: Fakt ist, dass ich beispielsweise in Deutschland eine Staffel "two and a half men" für 9,99 bei Amazon bekomme. Als DVD. Im Applestore kostet das Ganze zwischen 24 und 34 Euro. Eine Folge kostet folglich rund 2,45 Euro, als DVD rund 40 ct. Apple möchte, dass die Folgen von inzwischen 1,99 (2,45 EUR in D) Dollar auf 99 ct. runtergehen. Damit eine Staffel wenigstens gegenüber den Preisen beim Discounter on par ist. Das halte ich für absolut legitim. Es war im Übrigen bei den Preisreduktionen nie die Rede von zwei Drittel - woher der Redakteur das hat, ist mir ein Rätsel. Aber ich kann mich auch täuschen.

Soso, das iPad kann die Zeitungsbranche ruinieren? Das muss er mir mal erklären, der Herr Zimmermann, denn Fakt ist auch:
Die Zeitungsbranche hat sich selbst ruiniert, indem sie ihre Inhalte im Internet für lau angeboten hat. Jaja, ich weiss schon, es hat sich so ergeben, weil JEDER dabei sein wollte, und da wirklich Goldgräberstimmung war. Alle Versuche, Geld für Content zu verlangen sind am Konsumenten und fehlenden Micropayment zerschellt. Da hatte Apple nun erst mal gar keinen Anteil. Wohl aber an der Lösung des Micropayments mit dem iTunes Store …

Jetzt "könnte" sich das mit Apps ändern. Und Apple verlangt natürlich folgerichtig seinen Anteil am Vertrieb, (Im Übrigen recht CO2 neutral) und plötzlich ruiniert Apple die Branche. Das hat sie eigentlich schon selbst erledigt, oder siehst du das anders?

Das hätte gar nicht sein müssen. Weder bei der Musikindustrie, noch bei der Medienindustrie. Die Herrschaften hätten nur ihren Arsch hochkriegen müssen, und etwas mehr kreativ sein müssen. Aber so ist das mit "hätte". Hätte der Hund  nicht geschissen … ich spar mir den Rest.

DAS meinte ich mit schlecht geschrieben. Hier werden Halbwahrheiten aneinandergereiht, und die Medienbranche samt Musikindustrie sucht mal wieder einen Sündenbock für die eigenen Unterlassungen. Das nervt mich. Dass der Herr Redakteur da ins selbe Horn stösst - auch klar. Wes Brot ich ess', des … geschenkt.

Das iPad jedenfalls, und auch Apple, sind kaum dafür verantwortlich. Sie scheinen nur den maximalen Nutzen aus den Fehlentscheidungen ganzer Industrien zu ziehen. Und das wahrlich nicht schlecht (und darüber liesse sich trefflich streiten, ob man da den Beissreflex zugunsten einer alten Industrie zurückhalten sollte - Bitte. Wir sind im Kapitalismus …). Aber so ist das seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte: Irgendwann wird etwas durch was anderes ersetzt, dann werden eine Menge Leute arbeitslos, aber es entstehen auch neue Jobs.
_______
I will not make any deals with you. I've resigned. I will not be pushed, filed, stamped, indexed, briefed, debriefed or numbered.
My life is my own.
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #25: April 05, 2010, 20:39:16
Ach ja, das GAR nicht verkaufen war folgendermassen gemeint: Wenn ich als Mercury der Meinung bin, dass ich zuwenig verdiene, wenn ich über iTunes verkaufe, dann LASSE ICH ES SCHLICHT. Dann gibts die MacDonald halt nur als CD. Friss oder stirb, lieber Kunde. AC/DC oder die Beatles gibts schliesslich auch nicht über iTunes, wenngleich der Grund ein anderer ist, aber immerhin.
_______
I will not make any deals with you. I've resigned. I will not be pushed, filed, stamped, indexed, briefed, debriefed or numbered.
My life is my own.
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #26: April 05, 2010, 22:12:59
Soso, das iPad kann die Zeitungsbranche ruinieren? Das muss er mir mal erklären,
Ja, klar ist die Aussage zugespitzt. Einerseits ist das iPad ja nicht der erste und einzige mobile Reader. Und andererseits sind die mobilen Reader nicht der primäre Grund, weshalb es den Zeitungen schlecht geht. Da gehe ich einig mit Dir.

Aber die aufkommenden mobilen Reader sind etwas, das den Zeitungen noch mehr zu schaffen machen wird, weil der Online-Content damit in Bereiche vordringen wird, an denen die Printausgaben bis jetzt noch praktisch ohne Konkurrenz waren (Arbeitsweg, WC, Sofa, Bett u.a.). Und von all den mobilen Readern wird dem iPad sicher eine spezielle Aufmerksamkeit geschenkt werden müssen. Denn einerseits hat Apple mit dem iPhone natürlich bewiesen, dass sie in der Lage sind, Nägel mit Köpfen zu machen. Wie wohl gegenwärtig kaum eine andere Firma. Und andererseits hat Apple eben gerade im Bereich Musik auch gezeigt, dass sie keine allzu grosse Bedenken haben, Marktmacht einzusetzen und ein nicht allzu rücksichtsvolles Powerplay zu spielen. Auch hier, wie wohl gegenwärtig kaum eine andere Firma.

Zitat
Die Zeitungsbranche hat sich selbst ruiniert, indem sie ihre Inhalte im Internet für lau angeboten hat. Jaja, ich weiss schon, es hat sich so ergeben, weil JEDER dabei sein wollte, und da wirklich Goldgräberstimmung war. Alle Versuche, Geld für Content zu verlangen sind am Konsumenten und fehlenden Micropayment zerschellt. Da hatte Apple nun erst mal gar keinen Anteil. Wohl aber an der Lösung des Micropayments mit dem iTunes Store …
Abgesehen davon, dass iTunes ja eben auch gerade kein wirkliches Micro-Payment implementiert, hast Du damit natürlich auch nicht völlig unrecht. Es ist ja aber nicht so, dass nicht anerkannt würde, dass das iPad mit iTunes eine Lösung (oder zumindest ein Lösungsansatz) für das Problem sein könnte, das die Verlage bis jetzt nicht selbst zu lösen im Stande gewesen waren. (Und ja, ich bestreite nicht, dass da die Verlage zu lange gepennt haben.) Das Interesse der Verlage an dem Produkt ist ja durchaus da.
Ich sehe, dass die Formulierung, das iPad könne die Zeitungsbranche ruinieren, ungeschickt ist. Besser, und wohl auch eher gemeint, wäre die Formulierung, dass Apple die Zeitungsbranche ruinieren kann. Nicht der Reader an sich entscheidet, ob er Untergang oder Retter der Zeitungsbranche wird. Sondern das Verhalten von Apple, die sich als neuen Zwischenhändler zwischen Verlag und Zeitungsleser zwängen.

Zitat
Jetzt "könnte" sich das mit Apps ändern. Und Apple verlangt natürlich folgerichtig seinen Anteil am Vertrieb, (Im Übrigen recht CO2 neutral) und plötzlich ruiniert Apple die Branche. Das hat sie eigentlich schon selbst erledigt, oder siehst du das anders?
Wenn Apple ebenso skrupellos wie bei der Musik die Margen drückt, dann dürften sie der Branche in der Tat eher schaden als helfen. Nein, nicht indem sie das iPad und iTunes gebaut haben. Sondern indem sie als Marktregulator agieren und den Markt und den Wettbewerb einschränken.

Zitat
Das hätte gar nicht sein müssen. Weder bei der Musikindustrie, noch bei der Medienindustrie. Die Herrschaften hätten nur ihren Arsch hochkriegen müssen, und etwas mehr kreativ sein müssen.
Das ist so. Der Nachteil von kartellartigen Zuständen ohne echten Markt mit echter Konkurrenzsituation. Da werden keine den Fortschritt treibenden Kräfte geboren. Die können dann nur von "aussen", aus anderen Branchen kommen. Und äusserst schade ists dann halt, wenn die tatsächlich kommen und sogleich wieder eine noch abgeschottetere, markt- und damit innovationsfeindlichere Umgebung zu schaffen versuchen.

Und damit müsstest, nach meiner Einschätzung, auch gerade Du ein Problem haben. Jedenfalls lässt sich das auch aus Deinem letzten Abschnitt folgern:
Zitat
Das iPad jedenfalls, und auch Apple, sind kaum dafür verantwortlich. Sie scheinen nur den maximalen Nutzen aus den Fehlentscheidungen ganzer Industrien zu ziehen. Und das wahrlich nicht schlecht (und darüber liesse sich trefflich streiten, ob man da den Beissreflex zugunsten einer alten Industrie zurückhalten sollte - Bitte. Wir sind im Kapitalismus …). Aber so ist das seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte: Irgendwann wird etwas durch was anderes ersetzt, dann werden eine Menge Leute arbeitslos, aber es entstehen auch neue Jobs.

So sind unsere Ansichten wohl gar nicht so unterschiedlich. Wir haben nur ein ziemlich unterschiedlich positives Bild von Apple. Na ja, die Zukunft wird uns dann wohl verraten, ob Deine rosarote oder meine schwarze Brille besser abgebildet hat.  8)
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #27: April 05, 2010, 22:32:12
Ach ja, das GAR nicht verkaufen war folgendermassen gemeint: Wenn ich als Mercury der Meinung bin, dass ich zuwenig verdiene, wenn ich über iTunes verkaufe, dann LASSE ICH ES SCHLICHT.

Richtig. Und ich hoffe, dass die Verlage genau diese Standfestigkeit an den Tag legen und nur dann via Apple verkaufen, wenn das Angebot stimmt. Immerhin haben die Verlage da die besseren Karten als die MI, schliesslich sind sie im Gegensatz zu letzterer selbst die Herren über die Gratis-Konkurrenz und Apple somit nicht ganz so stark ausgeliefert.
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #28: April 06, 2010, 08:22:21
Warlord: das Problem ist doch, dass man in so einem Thread einfach schlecht profunde Themen diskutieren kann, weil die Antworten ewig lange dauern und Präzisierungen schwerlich sofort möglich sind.

Aber ich geb dir recht: Die Auswirkungen sind auch für mich vermutlich spürbar. Allerdings sehe ich es nicht wie du glaubst durch die rosarote Brille sondern denke fieberhaft seit einiger Zeit darüber nach, wie ich meine "Skills" an die Gegebenheiten anpasse. Dazu gehört auch: wie sieht denn eine STERN-App aus auf dem iPad? oder ein Reiseführer oder, oder. Wie kann ich das mit meinem Studio zu reellen Preisen anbieten, damit meine Kunden mich weiter lieben? Das interessiert mich derzeit viel mehr, als das lamentieren über die Gefahren. Die kann ich nämlich, so wie es derzeit aussieht, nicht entschärfen. Also bleibt nur der Spring nach vorne.

Abgesehen davon, es sind nicht nur die Verlage:
http://www.n-spire.de/index.php?/archives/144-Was-das-iPad-und-seine-Klone-dramatisch-aendern-koennte.html

Ich habe mir also schon auch meine "nichtrosarotebrillegedanken" gemacht …
_______
I will not make any deals with you. I've resigned. I will not be pushed, filed, stamped, indexed, briefed, debriefed or numbered.
My life is my own.

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #29: April 06, 2010, 16:18:58
Na, also wenn man wie das Time Magazine allen Ernstes jede Ausgabe als eigene App für je 4,99$ verkaufen will, kann man jedenfalls nicht Apple dafür verantwortlich machen.
Auch wenn das ungefähr der Kiosk-Preis ist,; im Abo kostet die gleiche Ausgabe ab 40 US-Cent, weil man monströse Rabatte gewährt, wie in den USA oft üblich.
Komisch das jetzt Apple eine Gefahr darstellen soll.
Davon mal abgesehen, können sich iPad-Besitzer die Ausgabe auch im WWW angucken, kostenlos. Da fragt man sich doch. Die zerstören ihr Geschäftsmodell doch ganz alleine.
_______
"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare