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WePad - der iPad-Killer aus D-Land
März 25, 2010, 16:30:43
Die Berliner Firma Neofonie will mit dem "WePad" einen Tablet-PC auf den Markt bringen, der günstiger sein und mehr können soll als das iPad. Und das ohne Zwänge

Das Ding ist PC-Like mit vielen Anschlüssen und ohne "Store"-Beschränkungen. Wie schon so oft wird wieder einmal ein Konkurrent als iPad-Killer hingestellt, bis man bei den ersten Tests feststellt, dass nix richtig funktioniert. Aber mal abwarten. Betriebssystem ist lt. Stern das des Androids.
"Meta-App-Store" klingt vielversprechend, scheint aber auch bei Google noch nicht wirklich rund zu laufen. Im Gegensatz zum iPad darf das WePad sich aber mit Flash rumärgern. Na dann: Viel Spass liebes WePad. Willkommen im Club.
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Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #1: März 25, 2010, 17:52:23
Ja, diese Ankündigung habe ich auch mit Erheiterung gelesen. So gut eine richtige Konkurrenz für Apple beim iPhone oder zukünftig iPad wäre, die werden es wohl bei weitem nicht sein.

Da kommt eine kleine Firma, die bisher noch keinerlei Hardware hergestellt hat und nur ein wenig Erfahrung mit einer unbekannten Suchmaschine hat daher und will in ganz kurzer Zeit (noch vor Start des iPad) ein Gerät aus dem Hut zaubern, was natürlich in allem besser und natürlich viel billiger ist. Gesehen hat das aber noch keiner und Fotos (keine PS-Mockups) oder Videos gibt es davon nicht.

Mal schauen, ob das Ding wirklich erscheint, und wenn ja, wie es dann ist. Die ganzen Touchscreens der iPhone-Konkurrenz ist ja auch erheblich schlechter, was eben die Genauigkeit und viel von dem Komfort des iPhones ausmacht. Und mal sehen wie gut das Display dann ist.

Aber neben der reinen Hardwarefrage, wird wieder das wichtigste übersehen, wie auch schon beim iPhone: Das Gerät muss benutzbar sein, d.h. die Oberfläche muss dafür zugeschnitten sein. Wenn ich mir die PS-Mockups anschaue, dann sieht das nicht sehr gut aus, sorry.

Korrektur zum Betriebssystem: Es soll ein angepasstes Linux darauf laufen, kein Android. Android-Programme sollen über einen Wrapper laufen, was sofort die Frage der Kompatibilität aufwirft.

Im Prinzip ist das nur ein NetBook ohne Tastatur mit TouchScreen. Die erforderlichen Anpassungen bei der Benutzerschnittstelle werden dann wieder weggelassen. Einmal mehr: Da hat jemand den Erfolg des iPhone immer noch nicht verstanden.

Edit: Was auch merkwürdig ist: Auf der Firmenwebsite wurde das nicht angekündigt. Es gab einfach nur eine Facebook-Seite. Diese Seite reicht aus für all diese Berichte in allen möglichen Magazinen. Sehr magere Quelle meiner Meinung nach und schon etwas merkwürdig.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #2: März 25, 2010, 21:42:33
Danke für die Richtigstellungen (und für's korrekte Zusammenfassen der Fakten  :D )

Ich glaube auch, dass es an der Bedienung scheitern wird. Da ist Apple technologisch einfach nicht einzuholen. Das Gerät selbst mag gut werden, aber beim Rest bräuchte es schon ein Wunder.
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Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #3: März 26, 2010, 09:46:16
Du hast mich da etwas zu optimistisch verstanden.

Ich persönlich glaube nicht, dass das so erscheint. Eine kleine Firma soll einen Monat vor Veröffentlichung erst Vorserienmodelle haben? Völlig utopisch. Und woher haben die Geld, um die Hardware vorzubestellen? Mal abgesehen von fehlender Erfahrung in der Herstellung von Hardware?

Aber vielleicht ist das ja alles gar nicht so deutsch und das Gerücht auf folgender Seite stimmt und das Gerät ist nur ein Asus Pegatron:
http://www.netbooknews.de/14752/wepad-hands-on-mit-der-hardware-plattform/

Edit: Vor allem im zweiten Video kann man mal wieder schön erkennen, warum ein gutes TouchPanel sehr wichtig wäre...
« Letzte Änderung: März 26, 2010, 09:49:28 von MacFlieger »
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Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #4: März 26, 2010, 13:00:49
Ohmyohmyohmy.

Ich weiß nicht, was das alles soll. Ist das ein verfrühter Aprilscherz? Oder haben die deutschen Verlage ihre Finger im Spiel, quasi als Fallback-Strategie für die Zensur im Appstore? Was auch immer. Das WePad würde die ganze Industrie inklusive Apple vorführen, wenn es
1. wirklich in 1 Monat in Stückzahlen liefern kann
2. Einen superTouchscreen hat, mit angepasstem Linux das auch nur halbwegs so gut ist wie Android
3. billiger als Apple ist
4. Mehr Akkuleistung zaubert etc.

Da es beik 0,1% Wahrscheinlichkeit liegt, dass das alles hinhaut, glaube ich an den Aprilscherz. Und dann haben die doitsch-berliner Spruchbeutel noch nicht mal den Termin getroffen …
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Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #5: März 27, 2010, 09:06:29
So langsam lichtet sich auch, was eigentlich hinter diesem WePad steckt. Das war nur eine Strategie, damit die Software, um die es eigentlich geht, ins Gespräch kommt. Ob das WePad irgendwann, mit welchen Daten und Preisen überhaupt erscheint, ist zweitrangig. Neofonie will eigentlich eine Software verkaufen, mit der Verlage ihre Inhalte auf verschiedenen Endgeräten zu ihren eigenen Bedingungen verkaufen können:

Gruner+Jahr erwartet 2010 "angemessenen Gewinn"
iPad, WePad oder die Telekom? Die Verlage und das Plattform-Puzzle

Das dürfte so die Kernaussage sein:
Zitat
"Wir bestehen auf unserer Produkt- und Inhaltehoheit, auf unserer Preishoheit und unserer Vermarktungshoheit", sagte Buchholz. Zwischen den Verlagen in Deutschland gebe es Gespräche, um diese Grundsätze durchzusetzen. Weder Technikanbieter noch Softwarehersteller dürften den Verlagen in ihr Geschäft hineinreden.

Denen passt es nicht, dass Apple die Preise einheitlich vorschreiben möchte. Ein Fehler, den die MI auch schon machte.

Das Meldung von einem "WePad" dient einfach nur dazu, um schnell und billig Aufmerksamkeit zu bekommen.
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Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #6: März 27, 2010, 09:35:02
Denen passt es nicht, dass Apple die Preise einheitlich vorschreiben möchte. Ein Fehler, den die MI auch schon machte.

Fehler. Hmm, das sehe ich nicht ganz so. Ich halte die um sich greifende Praxis, dass immer mächtiger werdende Zwischenhändler die Preise diktieren, schon für volkwirtschaftlich sehr problematisch. Die Wirkung ist letztlich sehr ähnlich, wie beim Sozialismus. Der Markt wird zunehmends ausgeschaltet und die Produkte-Palette verflacht und reduziert sich. Eigentlich weder aus Konsumenten- noch Prodzentensicht sehr wünschenswert.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #7: März 27, 2010, 09:45:14
Volle Zustimmung warlord. Eine gemeinsame Klammer ist aber für den Endverbraucher auch sehr wichtig. Sie macht das Einkaufen erst angenehm oder sogar erst möglich. Vorbildlich gelöst von Apple im App Store. Hilfreich auch gesetzliche Regelungen wie Preisschildpflicht für Schaufenster.
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #8: März 27, 2010, 09:53:30
Du hast sicherlich nicht völlig Unrecht. Die Wahrheit liegt vermutlich wie so oft in der Mitte.

Bei der Musik gab und gibt es ja auch viele andere Shops. Die meisten hatten den Riesennachteil, das Preis und Rechteverwaltung bei jedem Song anders waren und viele das unübersichtlich fanden und nicht kauften. Da war das simple Konzept (1 Preis, 1 Art des DRM) schon ein erheblicher Vorteil. Es gibt ja auch Statistiken, dass die Einführung von 3 Preisen im iTMS zu Einbußen geführt hat.
Und bei den eBooks in den USA hat sich ja gezeigt, was die Verlage stört: Sie wollen einfach mehr Geld und die gleichen Preise wie bei realen Produkten. Das kann es auch nicht sein. Dann kaufe ich doch lieber echte Bücher und CDs, wenn ich doch das gleiche zahlen soll. Die haben dann immer noch echte Vorteile.  
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Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #9: März 27, 2010, 10:11:42
Musik ist diesbezüglich vermutlich sowieso ein bisschen ein "spezielles" Produkt. Der Preis ist da ja seit jeher einigermassen normiert und widerspiegelt nicht unbedingt einen unterschiedlichen Produktionsaufwand.

Bei "Texterzeugnissen" ist das zwar wohl teilweise auch so. Aber ich denke nicht überall. So steckt IMO hinter einem FAZ-Artikel und einem Bild-Artikel doch ein unterschiedlicher Aufwand. Und das sollte sich auch im Preis wiederspiegeln dürfen. Ein aufgezwungener Einheitspreis hätte da IMO negative Auswirkungen.

Nichts gegen ein gutes Einkaufserlebnis. Und ja, Apple bietet eine gute Plattform. Aber ich sehe nicht, was das Prinzip "1 Preis" dazu beiträgt oder beitragen sollte. Es ist nicht Aufgabe des Zwischenhändlers Marktregulator zu spielen. Märkte sind in der Regel durchaus selbstregulierend. Wollen die Verlage die Hälse zu voll kriegen und bieten sie ihre Produkte überteuert an, so verkaufen sie sie halt nicht.
« Letzte Änderung: März 27, 2010, 10:15:21 von warlord »
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Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #10: März 27, 2010, 12:35:05
Ja, es muss ja nicht unbedingt für alle ein Preis sein. Das wäre gerade für qualitative Artikel nicht gut. Aber man könnte ja schon einen Preisrahmen vorgeben. Und das gefällt den Verlagen aber auch nicht, da sie wie einst die MI trotz geringeren Kosten den gleichen oder sogar höheren Preis haben wollen, bei gleichzeitig erheblichen Einschränkungen im Nutzen.
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Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #11: März 27, 2010, 13:33:55
Aber wer hat sich denn durchgesetzt? Der Einheitspreis für Musik im iTunes-Store ist jedenfalls Geschichte.

Ich verstehe die Verlage gut.

1. Den Verlagen geht es nass ins Haus. Viele Zeitungen und Zeitschriften laufen schlecht, und gerade die, die sich noch viele eigene Redakteure leisten stehen oft vor einer sehr schwierigen Situation.
Es ist auch nicht so wie bei der Musik; Musik wird man auch in 100 Jahren noch hören, ob die Leute dann aber noch für Qualitätsjournalismus zahlen wollen? Kennen sie noch den Unterschied? Ist ja heute schon schlimm. Jeder 08/15-Copy/Paste-Blogger meint, er sei Journalist. Währenddessen dezimieren massenhaft Zeitungen ihre Redaktionen, und die verbleibenden Schreiber müssen dann eben nicht nur schreiben, sondern auch layouten und photographieren.
Damit bleibt dann immer weniger Zeit und Energie für Recherche.

Wie schwierig die Lage für viele Verlage ist, ist vielleicht nicht so bekannt, aber es ist wirklich schlimm. Wieso soll man einen Einheitspreis akzeptieren, der einerseits Boulevardblatt mit Abonnementzeitung gleichsetzt, andererseits seriösen Journalismus nicht mehr hergibt?


2. Es ist immer noch unsicher, wie man auf dem digitalen Werbemarkt dauerhaft verdient.
Warum sollen die Verlage diese extrem wichtige Finanzierungsquelle mit Google, Apple oder wem auch immer teilen, zumal man wohl sehr viel weniger verdient als mit Printanzeigen?
Gleichzeitig erwartet der Digitalabonnent eine werbefreie Zone. Diese Internet-Einstellung ist für digitalisierte Printprodukte ein riesiges Problem!
Und dann auch noch abdrücken?


3. Dann steht da auch noch das große Fragezeichen bei den Inhalten! Wie wir wissen, fährt Apple im Appstore hier eine aktive Politik, z.B. gegen jeden Anschein von Porno - nach US-Standards beurteilt.
Für mich ist das unverzeihlich. Heute die Busenfrau in Bild, morgen was Wichtiges, dass Apple nicht passt  - oder dem zuständigen Mitarbeiter.

 
4.
Zitat
Und das gefällt den Verlagen aber auch nicht, da sie wie einst die MI trotz geringeren Kosten den gleichen oder sogar höheren Preis haben wollen, bei gleichzeitig erheblichen Einschränkungen im Nutzen.

Sehe ich anders. Einen digitalen Artikel kann ich, soweit kein DRM vorhanden ist, weitersenden, ausdrucken, umsetzen, ohne Aufwand endlos speichern und dieses Archiv in Sekundenschnelle durchsuchen. Und der Artikelinhalt ist wirklich gleichwertig, in welcher Form er auch erscheint, der Datenträger spielt vergleichsweise keine Rolle.
 Der physischen Besitz eines Zeitungs- oder Magazinarchivs stöße schnell an seine Grenzen. Wie oft hat man sich aber schon gewünscht, eines zur Hand zu haben?
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"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #12: März 27, 2010, 13:50:36
Sehe ich anders. Einen digitalen Artikel kann ich, soweit kein DRM vorhanden ist, weitersenden, ausdrucken, umsetzen, ohne Aufwand endlos speichern und dieses Archiv in Sekundenschnelle durchsuchen.

Richtig, soweit kein DRM vorhanden ist!
Aber genau das hat nichts mit den Wünschen der Verlage zu tun.
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Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #13: März 27, 2010, 13:58:52
Verständlicherweise, finde ich.

Mehrwert für den Kunden, weniger für den Verlag? Wer würde sich da nicht wehren?
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                         William Shakespeare
Re:WePad - der iPad-Killer aus D-Land
Antwort #14: März 27, 2010, 14:06:34
Aber dann passt Deine Erwiderung eben nicht mehr. Ich bekomme erhebliche Einschränkungen, soll aber genau so viel oder sogar noch mehr zahlen, als ob ich das in echt bekomme. Das finde ich Quatsch und das wird sich meiner Meinung nach auch nicht durchsetzen.
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