Ich denke, Du hast Dir das absolut richtig zusammen gereimt. Aber was mich etwas erstaunt: gibt es da wirklich viel zu reimen? Ist das nicht ziemlich naheliegend und logisch? Muss ein Anleger wirklich noch explizit auf diese Möglichkeit hingewiesen werden?
Jein. Wenn ich bei meiner Bank ein Sparbuch habe, dann kann ich mir problemlos vorstellen, dass das Geld weg ist (jetzt mal abgesehen von den deutschen Sicherungssystemen), wenn meine Bank pleite geht. Davor braucht mich keiner warnen. Ist mir ähnlich klar, als ob ich einer Privatperson Geld leihe. Wenn der pleite geht, krieg ich auch nichts wieder.
Nun denkt man (zumindestens ich) bei Papieren, die man bei seiner Bank kauft, dass das neben den in den Papieren erwähnten Risiken erst gefährlich wird, wenn die eigene Bank pleite geht.
Ich meine: Wenn ich von meiner Bank zu hören kriege "100% Kapitalgarantie" oder "50% Kapitalgarantie" oder "Kursrisiko", dann erwarte ich eigentlich genau dieses solange meine Bank nicht pleite ist. Das unabhängig vom Kursverlauf auch die Pleite einer anderen Bank das Geld vollständig vernichtet, weil in Wirklichkeit die andere Bank diese Garantien gibt, möchte ich schon deutlich erfahren. Das ist ja eben ein weiterer Risikopunkt, den man auch bei Analyse des jeweiligen Paketes nur schwer einschätzen kann.
Auch bei den Zertifikaten und co. stand sicher irgendwo eine Klausel.
Ja, denke ich auch. Ist halt nur für den Finanz-Laien finde ich schwer verständlich, wenn man zwar 100% Kapitalgarantie bekommt, dafür aber diese Garantie nicht sicher ist.

Man liest halt "Kapitalgarantie" und denkt sich, "Och, meine Bank geht schon nicht pleite." Man liegt richtig, weil es die eigene Bank weiter gibt, aber eben die andere Bank geht pleite und die Garantie ist nichts wert.
Dieser Finanzkram ist für mich als Naturwissenschaftler echt schwer zu durchschauen und ich persönlich lasse meine Finger auch von jeglichen Sachen, die ich nicht verstehe oder die mit zu viel Risiko behaftet sind. ich habe eben kein Geld über, dass ich riskieren könnte. Darum sind auch meine Gespräche mit Bankern über die Hausfinanzierung immer sehr langwierig und anstrengend, da ich verstehen und nachvollziehen möchte, was da passiert. Und dazu gehört auch, dass ich den Verlauf nachrechnen können möchte. Lustigerweise sprechen wir immer eine unterschiedliche Sprache und die dem Banker geläufigen Kennzahlen und Verläufe haben nur wenig mit den Zahlen zu tun, die mich interessieren.
