Da fällt mir gerade auch noch ein, dass Jobs doch sagte „People want to own their music…“, damals um Napster und andere Abo-Streamer verächtlich zu machen. Bis jetzt scheint ihm der Erfolg zwar recht zu geben, aber derzeit wandeln sich ja alle paar Jahre die Technik und die Geschäftsmodelle.
Ich bin sehr gespannt wo das alles hinführt. Das alte Vertiriebskanäle überholt sind ist klar. Leider trifft es wie immer zuerst die kleinen. Indie LAbels und Indie Bands. Gerade die Indie Labels haben das eigendlich nicht verdient. Soweit ich aus eigener Erfahrung urteilen kann, waren es eher dort engagierte A&R manager, die sich für Künstler stark gemacht haben, weil die das Repertoire überzeugte, oder aber die Menschen hinter der Musik schlicht und ergreifend gerockt haben.
Das glaube ich auch. Und das Internet ist daran "mitschuldig". Früher kam man zwangsläufig mit Musikjournalisten in Kontakt (als Leser, Hörer, oder gar persönlich) oder auch nur mit dem Plattenheini vom Second-Hand-Laden, der ALLES kannte.
Da war es quasi sichergestellt, dass man auch mal mit unbekannten Musikern konfrontiert wurde. Heute lässt man sich „von der Wolke“ automatisierte Empfehlungen geben, basierend auf dem Gemochten. Weitab kommt man damit sicher nicht und mit was fangen die meisten Junghörer an?
Zwar kann man durch das Internet und die moderne Technik mit sehr viel weniger Geld und Einsatz Musik an die Masse bringen. Sich in dem Meer aus überwiegend kostenlosem Material durchzusetzen, ist aber m.E. noch schwerer als einst ins Regal des Händlers zu kommen.
Die (immer krassere?) Konzentration des schrumpfenden Umsatzes bei den nur noch drei Majors tut ihr Übriges.
Sicherlich haben Indie Bands heute große Chancen sich über das WWW zu verbreiten, ob man damit jedoch die Chance bekommt auch nur mittelgroße Touren zu spielen, wage ich zu bezweifeln. Das funktioniert leider (zumindest am Anfang) nur, indem man nicht unerhebliche finanzielle Mittel in die eigenen Konzerte steckt, zumindest, wenn man überregional spielen möchte.
Na gut, aber das war wohl schon immer so, oder? Ich finde nur es wird immer schwieriger, eben weil die Konkurrenz so massiv zugenommen hat. Und wenn man die Musik verschenken muss
und auch erstmal auf eigene Kosten Konzerte spielt, muss der Drang schon sehr groß sein.
Natürlich gibt es auch heute noch viele Indie-Erfolge, vielleicht in der Spitze sogar mehr. Aber man muss schon verdammt hoch hinaus um hauptberuflich davon leben zu können.
Ich werde demnächst eine Seite dafür einrichten, da ich es zu schade finde, die Songs auf der Festplatte verschimmeln zu lassen, Hoffnung auf Bekanntheit oder Bühnenpräsenz habe ich aber aufgegeben. Vielleicht liegt es ja auch an der Musik. <g>
Werde mein Urteil gerne abgeben.
