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Passwortschutz für Dateien und Ordner
Mai 25, 2009, 00:54:28
Schnellanleitung

- verschlüsseltes Image mit Passwortschutz anlegen
- zu schützenden Ordner in das Image verschieben
- am urprünglichen Ort des Ordners einen Alias auf den Ordner erstellen

voila:
bei Doppelklick auf den Alias kommt die Passwortabfrage, nach Eingabe öffnet sich der Ordner. Zum Sperren: das Image auswerfen. Für Dateien geht es ganz genauso.


Video

Wer sich das Ergebnis vorher schon mal ansehen möchte:


Schritt für Schritt Anleitung

Wie ich in diesem Forum gelernt habe, ja, es geht mit OS X Bordmitteln. Und die Benutzung funktioniert - wenn einmal eingerichtet - sehr gut und vor allen Dingen auch so einfach :D wie ich es mir vorstelle! Siehe Video.


Den Schutz zu aktivieren funktioniert allerdings nicht etwa per Rechtsklick und einem Menüpunkt "Per Passwort schützen". Das Verfahren ist nicht unlogisch, aber, nunja, "different":

(Finder > Gehe zu > Dienstprogramme >) Festplattendienstprogramm > Ablage > Neu > Leeres Image:

   

Hier sucht man einen schönen Speicherplatz, Namen, etc. und wählt unter:
- "Image-Format": "Mitwachsendes Bundle-Image" (meine Empfehlung)
- Verschlüsselung: AES 128 oder 256
- Volumegröße: bei mitwachsenden Images stellt man hier die MaximalGröße ein. Keinen zu kleinen Wert angeben, Speicherplatz verschwendet man kaum, da das Image ja immer nur so groß wie nötig ist.
- VolumeFormat: würde ich auf der Voreinstellung (Mac OS Extended, journaled) lassen. So hat man die gleiche Formatierung, wie auf dem Rest der Festplatte.

Nun auf "erstellen" klicken > jetzt kommt das Eingabefeld für das Passwort der zu schützenden Daten:

   
- das Häkchen vor "Kennwort im Schlüsselbund sichern" wegmachen (wichtig!) > ok.
(Wer rechts neben dem Kennwort-Eingabefeld auf den Schlüssel klickt, bekommt einen. Sprich der Kennwortassistent schlägt ein Passwort vor)

Das verwendete Verschlüsselungsverfahren (AES) gilt als sehr sicher. Der Schutz hängt von der Güte des Passwortes ab.
Obacht, ohne das richtige Passwort sind die Daten tatsächlich unwiederbringlich verloren! Einen Schlüsseldienst gibt es nicht.

Das Image wurde durch das "ok" erstellt, aber auch als Volume gemountet, sprich aktiviert, und findet sich im Finder in der Seitenleiste mit dem oben vergebenen Namen unter 'Geräte', oder auf dem Schreibtisch.

Nun die zu schützenden Dateien und/oder Ordner hineinkopieren. An dem ursprünglichen Speicherorten erstellt man Aliasse. (So gehts: man zieht einen zu schützenden Ordner oder Datei per Ziehen und Ablegen wieder zurück an den alten Ort, hält aber dabei die Tasten 'alt' und 'cmd' gedrückt. Die Verknüpfung wird durch einen kleinen Pfeil im Symbol angezeigt.)


   

Nachdem man sich versichert hat, daß alle Daten im Image stecken, sollte man den Passwortschutz einmal testen (Passwort richtig gemerkt?).

Obacht, ohne das richtige Passwort sind die Daten tatsächlich unwiederbringlich verloren! Einen Schlüsseldienst gibt es nicht.


   

Dazu - wie bei einer CD - auf das Auswurfsymbol in der FinderSeitenleiste klicken (Markieren und cmd + e tuts auch). Die Daten sind jetzt verschlüsselt. Beim Ausschalten des Macs oder Abmelden des Benutzers werden Images übrigens automatisch deaktiviert. 

Um an die geschützten Daten heranzukommen klickt man jetzt auf den Alias. Also an der gleichen Stelle wie bisher auf das gleiche Symbol ;) - und bitteschön - jetzt kommt die gewünschte Passwortabfrage. :)  Nach Eingabe des Passworts kann das Dokument, der Ordner uneingeschränkt wie gewohnt genutzt werden. Sogar im Speichern Dialog kommt man, über den Alias und Passworteingabe an geschützte Ordner! :D  Um den PasswortSchutz zu aktivieren, wie oben beschrieben, das Image auswerfen.

Die ursprünglichen Ordner oder Dateien kann und sollte man jetzt löschen. Am besten per Finder > Papierkorb sicher löschen. Auch an eventuell vorhandene Duplikate denken, beispielsweise in Backups.

Und die Namen geöffneter Dateien erscheinen nach wie vor unter Apfel > Benutzte Objekte, lassen sich aber natürlich nicht öffnen, sofern das Image nicht aktiviert ist. Für Ordner (Finder > Gehe zu > Benutzte Ordner) gilt das Gleiche.
Übrigens, die Daten sind nur vor dem Öffnen geschützt, löschen läßt sich das verschlüsselte Image ohne Passworteingabe.

Update:
Wer vor verschieben und löschen eine Passwortabfrage haben möchte, folgt dieser Anleitung:
http://www.ehow.com/how_4822560_folder-mac-os-x-leopard.html
(noch nicht getestet).


Wie sicher ist das Ganze?

Im wesentlichen so sicher wie das Passwort. Tipps zum erstellen eines geeigneten Passwortes:
https://www.bsi-fuer-buerger.de/cln_174/ContentBSIFB/ITSicherheit/Schuetzenaberwie/Passwoerter/passwoertertipps.html


Das Verschlüsselungsverfahren AES selbst gilt als sehr sicher. Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Encryption_Standard
http://www.heise.de/security/Einschlaege-bei-AES-256-kommen-naeher--/news/meldung/142899

Absolute Sicherheit gibt es nicht. Um den verschlüsselten Ordner zu knacken erscheint mir am erfolgversprechenden das Passwort auszuspähen - per beherztem Blick auf die Tastatur, in dem man die eventuell vorhandene Notiz des Kennwortes aufspürt, oder gar per Keylogger, der die Tastatureingaben mitschneidet.

Ist der Schlüssel verloren, schaut es schlecht aus. Deshalb ist es nicht abwegig einen ReserveSchlüssel vorzuhalten. Jeder der schonmal einen Ersatzschlüssel, oder einen Schlüsseldienst gebraucht hat kann das vermutlich nachvollziehen. Die verschlüsselten Daten sind natürlich nur so sicher wie das schwächste Glied. Die Sicherheit des Nachschlüssel wirkt sich also direkt auf die Sicherheit der Daten aus. Mir persönlich reicht eine PapierNotiz in einer abschließbaren Schublade. Andere werden die Notiz in einen Safe legen.



--
Diese Beschreibung wurde mit und für OS X 10.5 erstellt. Unter anderen Versionen sollte es aber sehr ähnlich sein.
Update November 2009: Unter OS X 10.6 Snow Leopard funktioniert es genau so.
Update Januar 2018: Im Grunde funktioniert alles unverändert:
https://www.heise.de/tipps-tricks/Dateien-verschluesseln-am-Mac-so-geht-s-3867459.html
« Letzte Änderung: Januar 30, 2018, 15:37:42 von radneuerfinder »
Re: [Vorschlag] Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #1: Mai 26, 2009, 10:27:53
Sehr schöne Anleitung. Vielleicht ringe ich mich auch einmal dazu durch, derartiges zu benutzen. Sinnvoll wäre es.

Aber mal zwei Fragen:
Bei einem mitwachsenden Image wird dieses ja immer größer, wenn man mehr Speicher braucht. Das ist ja auch gewünscht.
- Wenn man auf dem Image wieder ne Menge löscht, wird das Image dann auch wieder kleiner? Ich vermute nein, oder?
- Wenn das Image mit der Zeit immer größer wird, ist die Image-Datei ja ziemlich fragmentiert und Dateien ab einer gewissen Größe werden ja nicht mehr automatisch defragmentiert. Merkt man dann etwas von dieser Fragmentierung bei der Geschwindigkeit? Also real, nicht nur messbar?
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

molger

Re: [Vorschlag] Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #2: August 25, 2009, 10:07:16
Hallöchen und Danke für die ausführliche Anleitung!

Irgendwie funktioniert das bei mir nicht. Ich bleibe an der Stelle wo man das erste Mal das Passwort ausprobieren kann hängen. Er fragt mich gar nicht nach dem Passwort!?!? Ich habe es auch nicht im Schlüsselbund gesichert oder so.

Wo kann mein Fehler sein?

LG
Re: [Vorschlag] Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #3: August 25, 2009, 10:37:17
Als Du das Kennwort beim Erstellen des Images eingegeben hast, hast Du dann auch das Häkchen vor "Kennwort im Schlüsselbund sichern" weggemacht? Das ist nämlich standardmäßig eingeschaltet, so dass das Kennwort bereits bei der Erstellung in den Schlüsselbund geschrieben wird.
Falls Du das Häckchen aus Versehen nicht weg gemacht hast, musst Du das Kennwort eben per Hand wieder aus dem Schlüsselbund entfernen. Dazu öffnest Du das Programm "Schlüsselbundverwaltung" und löschst den betreffenden Eintrag.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

molger

Re: [Vorschlag] Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #4: August 25, 2009, 12:19:33
Ja perfekt ... D.A.N.K.E.S.C.H.Ö.N

Jetzt funzt allet ... lag am Hacken. Hatte dann zwar alles gelöscht, aber das Schlüsselbund merkt sich das ja trotzdem. Danke für den Tipp und nen schicken Tag noch!

Zeisel

Re:[Vorschlag] Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #5: Januar 15, 2010, 08:18:32
...
- das Häkchen vor "Kennwort im Schlüsselbund sichern" wegmachen (wichtig!) > ok.

So ist es natürlich SEHR Sicher. Für mich reicht es jedoch aus, das Kennwort im Schlüsselbund zu sichern, so dass, wenn ich nicht angemeldet bin, niemand (anderer Benutzer oder ein Dieb meines Rechners) an die Daten kommt.
Für "mein" Vorhehen muss natürlich ein sicheres Anmeldepasswort vorgehalten werden, und man muss sich abmelden oder das Image auswerfen und zum Anmeldebildschirm zurückkehren wenn man den Rechner verlässt.

Für wirklich SEHR kritische Daten speichere ich das Passwort allerdings ebenfalls nicht im Schlüsselbund ab. Wer GANZ sicher gehen will verwende FileVault, was allerdings Nachteilig z. B. beim Verwenden der Time Machine ist.
Re:[Vorschlag] Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #6: Januar 15, 2010, 09:12:26
Wer GANZ sicher gehen will verwende FileVault

Wie kommst Du denn zur Meinung, dass FileVault sicherer sein soll, als ein normales verschlüsseltes Image? Ich sehe das ziemlich genau umgekehrt. (Mal abgesehen davon, dass ich nichts aus dem Hause Apple für wirklich sicher halte. Sicherheit hat dort einfach nicht Top-Priorität.)
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Peter Piper

Re: Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #7: Februar 06, 2012, 16:01:10

Eine Anfängerfrage noch von mir als frisch gebackenem Mac-Besitzter:

Wie verhält es sich denn mit so einem passwortgeschützten Image und einer automatischen Datensicherung per Time Machine? Wird das Image standardmäßig mitgesichert? Spielt es dabei eine Rolle ob das Image gerade gesperrt ist und entsprechend nicht als Gerät gemounted ist?

Danke!

Gruß,
Peter
Re: Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #8: Februar 06, 2012, 16:14:45
Das Image ist eine ganz normale Datei bzw. bei einem Sparseimage in Wirklichkeit ein Ordner mit ganz normalen Dateien drin. Diese Dateien werden wie jede andere Datei auch per TM gesichert. D.h. im Backup ist nur das Image, also nur die verschlüsselten Daten.
Ob das Image gerade geöffnet ist oder nicht, ist dabei egal. Auch Textdateien werden ja gesichert, egal ob diese gerade geöffnet sind oder nicht.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Peter Piper

Re: Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #9: Februar 06, 2012, 23:35:49
Bestens! Danke!

Peter Piper

Verschlüsseltes Image (wieder) verschwunden!!!
Antwort #10: Februar 18, 2012, 18:53:15

Moin!

Habe da ein klitzekleines Problem:

Das nach obiger Anleitung zunächst erfolgreiche erstellte Image ist nach einigen Tagen plötzlich verschwunden, d.h. bei Klick auf den Alias findet dieser das Image nicht mehr! Hat vorher tadellos funktioniert. In der Zwischenzeit habe ich nichts Besonderes mit dem Rechner angestellt.

Wenn ich mir die Eigenschaften des Alias ansehe, scheint der Pfad unter "Original" in Ordnung zu sein:

/Volumes/SBACKUP/Sonstige

SBACKUP = Name des Image (SBACKUP.sparsebundle)
Sonstige = regulärer Ordner

Auch sehe ich das Image im Festplatten-Dienstprogramm nicht mehr. Dort müsste es doch links immer, d.h. auch wenn es nicht gemounted ist, zu sehen sein!??! Die Erstellung des Images ist im Protokoll des Dienstprogramms zu sehen.

Ich habe eine Time Machine Sicherung vom Tag danach. Wenn ich mittels TM zu dieser Sicherung blättere und dann versuche über den o.g. Alias auf das Image zuzugreifen, funktioniert dies auch nicht!

Dieser Zugriff müsste doch direkt aus TM heraus funktionieren, richtig?? Oder muss ich mein komplettes System erst rücksichern (also die Sicherung wiederherstellen)??

Danke im Voraus!!!

Peter






Re: Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #11: Februar 18, 2012, 23:18:25
Hallo Peter! Wo hast Du denn das SBACKUP.sparsebundle gespeichert? Ist diese Datei noch da?

Der Pfad /Volumes/SBACKUP gilt nur für das geöffnete Sparsebundle. Die eigentliche SparsebundleDatei darf irgendwo auf der Festplatte liegen. Nur nicht im Papierkorb und sie muss überhaupt noch da sein!

Peter Piper

Re: Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #12: Februar 19, 2012, 17:09:43
Moin!

Danke für die Rückmeldung! Das es sich bei dem Sparsebundle um eine reguläre Datei handelt, war noch mal ein guter Tipp!

Ich habe inzwischen das Sparsebundle in der allerersten TM Sicherung gefunden. In der folgenden Sicherung eine Woche später ist die Datei schon verschwunden. Keine Ahnung wie das passieren konnte. Leider enthält die erste Sicherung (noch) nicht die Daten die suche. Sind wohl weg. Naja, nun weiß ich zumindest, dass sie nicht noch irgendwo auf der Festplatte schlummern und ich sie nur nicht finde.

Es wird Zeit, dass eine Time Capsule ins Haus kommt und ich nicht nur unregelmäßig sichere, wenn die externe Festplatte angeschlossen ist.

Danke!

Gruß,
Peter

Ostseefan

Re: Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #13: März 21, 2012, 00:14:48
Tolle Anleitung, vielen Dank!
Lässt sich das Passwort hinterher nochmal ändern? Ich hab mich (2 x - systematisch!) vertippt bei der Eingabe; bin nach dem ersten Schrecken zum Glück drauf gekommen, aber ich würde es gerne nochmal anpassen.
 
Herzlichen Gruß!

Frank
Re: Passwortschutz für Dateien und Ordner
Antwort #14: März 21, 2012, 09:03:39
Lässt sich das Passwort hinterher nochmal ändern?

Ja.
- Öffne das Festplattendienstprogramm (FPDP)
- Das verschlüsselte Image darf nicht gemountet sein, d.h. es ist nicht verbunden und man kann nicht auf die Dateien darin zugreifen. Evtl. das Volume auswerfen.
- Nun das Image (also das sparsebundle) auf die linke Leiste im FPDP ziehen, wenn es da noch nicht aufgelistet ist.
- Das sparsebundle in der linken Leiste des FPDP ankicken. Nicht doppelklicken oder mounten!
- Menü "Images/Kennwort ändern..." aufrufen und die Bearbeitung durch die Eingabe des aktuellen Kennwortes ermöglichen.
- Dann hat man die Möglichkeit wieder ein neues Kennwort zu vergeben. Danach wird das Image konvertiert. Das kann aber einige Zeit dauern und darf auf keinen fall abge- oder unterbrochen werden.
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