Selbst wenn er das tut, wo ist das Problem? Jede verhängte Strafe besteht nunmal aus dem vorübergehenden Einschränken einer Freiheit.
Ja. Aber wo ist die Verhältnismäßigkeit? Die scheint mir da etwas kurz zu kommen. Immerhin ist illegales Saugen von urheberrechtlich geschützten Werken in weiten Teilen der Gesellschaft - trotz aller Bemühungen der Content-Industrie - als Bagatelldelikt angesehen. Sollte es nicht so sein, dass die Gesellschaft die Normen formt und nicht die Normen die Gesellschaft?
Nun habe ich da aber keine belastbaren Daten.
Vielleicht ist die Gesellschaft auch mehrheitlich für eine solche Maßnahme.
Und das Einschränken einer Freiheit die "näher am begangenen Delikt liegt", dürfte wirksamer sein, als das einschränken von finanziellen Freiheiten.
Mag sein, aber in diesem Falle? An Raubkopien kommt man doch auch mit einem zu Hause gesperrten Internetzugang noch recht bequem heran…
Onlinebanking oder die Suche nach Informationen über sehr private Sachen wird man dagegen eher weniger bei Freunden oder per fremden Hotspot regeln wollen. Die Einschränkung scheint mir also weniger treffend als man meinen könnte.
Letzteres erweist sich in vielen Fällen immer wieder als wenig wirksam (die einen juckts nicht, die anderen können es sowieso nicht zahlen oder es zahlt es via Fürsorge gleich die Allgemeinheit selbst).
Könnte man doch über Tagessätze regeln und Alimentierte müssen halt soziale Arbeit leisten. Oder alle arbeiten sozial. Das träfe den rasenden Manager sicher schwerer als den Arbeitslosen.
Da bietet sich ein kleiner Seitenhieb jetzt geradezu an ( ): Wir in der Schweiz sind uns in letzter Zeit eigentlich eher gewohnt, dass man in unserem Norden finanzielle Delikte als dramatischer einstuft, als körperliche.
Sehr gut.
Stimme Dir übrigens zu, es ist eine blödsinnige Propaganda-Aktion, die ablenken soll von den wahren Problemen. Außerdem bin ich strikt gegen diese Art von aufoktroyierten Gesetzesänderungen.
Komisch das gegen Völkermörder und andere Dreckschweine meistens nicht annähernd so engagiert gekämpft wird.
Das liefe dann wieder auf die Giesskannenverteilung raus. Bin ich gar kein Fan davon. Und den Obulus müsste dann auch wieder jeder abdrücken, selbst dann, wenn sein kompletter Traffic aus nicht von Urheberrechten betroffenem Content besteht. Auch nicht wirklich fair.
Nicht wirklich fair, stimmt. Aber wenn ich Videokassette, CD/DVD-Rohling, Scanner, Drucker, Kopierer, iPod kaufe, interessiert diese Frage ja auch niemanden, ein Anteil des Preises geht an die Verwertungsgesellschaften.
Mittlerweile muss man in Deutschland sogar Fernsehgebühren zahlen, wenn man gar keinen Fernseher oder Radio mehr hat, sondern nur noch einen „internetfähigen PC“.
Wo bleibt da die Einzelfallgerechtigkeit?
Ich sehe schon den grundsätzlichen Einwand, aber es ist nicht so, als würde man hier Neues einführen. Vielmehr wäre es die logische Fortführung der üblichen Praxis - sicher mit Vor- und Nachteilen, aber wirklich schlechter als der Ist-Zustand?