Du sollst nicht illegale Kopien anfertigen.
Eher: Kopien ausserhalb des DRM-Systems, bei denen keine Kontrolle mehr möglich ist.
Und auch das Wort „illegal“ ist zwar juristisch wichtig, aber gerade dadurch entsteht doch neue Gängelung. So ist es mir gesetzlich verboten, eine private Sicherheitskopie einer Kauf-DVD zu erstellen. Also ist das auf Betreiben der Industrie schon illegal, was meinem Rechtsempfinden frontal entgegen steht, zumal ich auf Brenner und Rohlinge auch noch eine Zwangsabgabe entrichte, die eigentlich mal eingeführt wurde, um die Industrie, äh, ja, die Urheber natürlich, für
die Privatkopie, sogar auch für Freunde!, zu entschädigen. Nun darf ich mich nicht mal mehr selbst beglücken.
Gleichzeitig werden die Verjährungsfristen immer weiter verlängert und Werke praktisch nicht mehr frei von Urheberrechten. Alle Macht der Content-Industrie!
DRM ist das Puzzle-Teil, daß den Käufer zum Untertanen machen soll, er wird auf Dauer abhängig vom guten Willen der Anbieter. Freundliche DRM können schließlich auch verschärft werden.
So einfach ist die Sache also nicht, finde ich, wenn der Gesetzgeber sich zum Erfüllungsgehilfen der Industrie macht.
Das Ziel muss sein, dass Einschränkungen technischer Art durch DRM mit den (schon immer geltenden) Einschränkungen juristischer Art deckungsgleich sind, so dass es eben keine zusätzlichen Einschränkungen gibt, sondern die schon immer geltenden durchgesetzt werden können.
Das reicht noch nicht. Es müsste auch eine Ausfallsicherung geben, die durch das DRM erst verursacht werden. Eben etwa ein Ableben der Firma, oder eine kostenlose/sehr günstige Möglichkeit, Gekauftes bei Verlust wiederzuerlangen (Festplatten rauchen ab, DVDs darf man nicht mehr kopieren, etc.).
Raubkopien wird es sowieso immer geben.
Natürlich wird es das. Wie es auch sonst Vergehen und Verbrechen immer geben wird. Das ist aber kein Argument gegen die Verfolgung und auch nicht gegen taugliche Hilfsmittel dazu.
Dann soll man die Raubkopierer verfolgen und nicht die Käufer!
DRM und Kopierschutz sind eben, bewiesenermassen, kein taugliches Hilfsmittel. Sie schaden nur dem Käufer, während die Raubkopien keinerlei Einschränkungen aufweisen.
Statt DRM gäbe es ja auch Alternativmodelle. Nur weil die Technik weiter ist, existieren jetzt DRM und Zwangsabgaben nebeneinander, mitsamt einer unlogischen Gesetzgebung.
Warum baut man Pauschalabgaben nicht sinnvoll und maßvoll aus und lässt dafür DRM weg?
Natürlich könnte man ein DRM-System errichten, daß vielerlei Interessen berücksichtigt. Siehe oben. Nur wird das kaum geschehen.
Das hat man doch bei Musik schon weitgehend eingesehen.
Das denke ich nicht. Man hat einfach eingesehen, dass die bisher entwickelten DRM keine tauglichen Hilfsmittel sind. Aber auch im Bereich der Musik kann das Thema IMO nicht auf alle Zeiten gegessen sein.
Hast Du wohl recht.