Die habe ich gestern gefangen.
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das Gift nur in der Huthaut ist, d.h. rote Haut abziehen und dann könnte man es essen. Was soll ich sagen? Ich werde es nicht probieren.

Oder sammelst Du die aus anderen Zwecken? Gibt öfters solche Anfragen in Pilzforen, dass Leute u.a. "Zauberpilze" suchen...
Und wir drücken die Daumen, dass das wirklich alles Maronen sind. 
Ganz sicher sind sie das. ich sammele nur, wo ich mir 100%ig sicher bin. Ansonsten wäre mein Korb schon nach 5 Minuten voll gewesen. da stehen Unmengen Pilze im Wald.
Ich sammele Röhrenpilze, die keine roten Röhren haben (z.B. Hexenröhrlinge) und keinen stark roten Stiel mit blassem Hut (giftiger Satansröhrling). Die Maronen, Steinpilze und Rotfussröhrlinge lassen sich recht einfach und vor allem sicher identifizieren. Rotfussröhrlinge lasse ich aber auch stehen, weil die zu 95% voll mit Maden oder angeschimmelt sind. Hexenröhrlinge habe ich schon gefunden, aber da gibt es zwei Sorten (flockenstielige und netzstielige) von. Man kann zwar beide essen, aber eine davon darf man auf keinen Fall mit Alkohol (auch nicht viele Stunden danach) geniessen. da lasse ich lieber auch die Finger von. Dann gibt es noch den Gallenröhrling, den man evtl. verwechseln könnte, aber der ist nicht giftig sondern nur extrem bitter. Der lässt sich aber auch gut an der Röhrenfarbe oder im Zweifelsfall durch den bitteren Geschmack beim Anlecken identifizieren.
Ne, da bleibe ich bei Maronen und Steinpilze. Falls man da einen falsch zuordnet, ist es völlig egal.
Bei Lamellenpilzen bin ich mir zu unsicher, weil es da so viele gibt und auch so viele Verwechslungsmöglichkeiten gibt. Allerdings habe ich mich da auch weiter entwickelt durch Pilzkurse, Pilzexperten und Mitlesen in einem Pilzforum. Da nehme ich mittlerweile die Parasole (Riesenschirmlinge) mit und paniere und brate den Hut wie ein Schnitzel. Auch bei diesem Pilz kann man, wenn man auch die wichtigen Details achtet, diesen nur mit sehr nah verwandten, ebenfalls leckeren und ungiftigen Pilzen verwechseln.
Bei anderen Pilzen würde ich noch den Riesenbovist nehmen, den habe ich aber leider noch nciht selber gefunden, sondern nur mein Nachbar.
Und im Frühjahr die Speise- oder Spitzmorchel. Die habe ich aber leider auch erst einmal im Vorgarten eines Nachbarn entdeckt.
Insgesamt ist das ein tolles Hobby. Man ist in der freien Natur, die Kinder kann man mitnehmen und die sind auch begeistert und sind mit etwas sinnvollem beschäftigt. Und manchmal hat man noch eine leckere Mahlzeit, für die man anderswo richtig viel Geld bezahlen muss, wenn ich mir die Preise für Steinpilze und Maronen so anschaue.
Ach ja, noch etwas zu Schadstoffen.
Pilze konzentrieren je nach Sorte Schadstoffe, die sie aus der Umgebung bekommen, auf. D.h. die eine Sorte hat meinetwegen eine hohe Cd-Konzentration und die andere am gleichen Ort eine geringe. Da habe ich mich auch vorher schlau gemacht.
Normale Schwermetalle z.B. aus Autoabgasen, werden in der Nähe von viel befahrenen Strassen in den Pilzen konzentriert gefunden. Daher sammele ich nur fern ab und solchen Strassen.
Nach Tschernobyl hat man festgestellt, dass die radioaktiven Elemente ebenfalls in den Pilzen stark angereichert werden und oft wurde daher vom Verzehr von Waldpilzen gewarnt. Bei Maronen ist es so, dass diese Stoffe sich in der Huthaut sammeln und die Belastung gering ist, wenn man diese abzieht. Ist allerdings eine Schweinearbeit und man hat mehr Abfall als alles andere. Zum Glück war der radioaktive Niederschlag regional stark unterschiedlich und es gibt da entsprechende Karten. Stark betroffen war da Südbayern und entsprechend stark verstrahlt oder belastet waren dort die Pilze. Hier in NRW ist fast nix runter gekommen, daher für mich auch von der Seite unbedenklich.
