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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #60: November 04, 2008, 15:00:35
Das Wahlsystem ändern! DAS wäre mal eine richtige Aufgabe für den neuen Präsidenten …
Damit würde er in die Geschichte eingehen :)
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Florian

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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #61: November 04, 2008, 15:10:51
Ja, wäre schön, aber geht ja nicht, da das Wahlprozedere in der Zuständigkeit der Bundesstaaten (oder sogar der Counties?) fällt.
Was mir halt nicht in Kopf geht, ist was daran so kompliziert sein soll? Ankreuzzettel, genug Wahllokale, fertig. Der bayerische Kommunalwahlzettel ist ob seiner Fläche auch nicht für die enge Kabine geeignet, man kann dort sogar panaschieren und kumulieren. Trotzdem habe ich noch nie länger als drei Minuten warten müssen.
Aber wir arbeiten ja auch an der Komplizierter-Machung, siehe Wahlmaschinen.
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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #62: November 04, 2008, 15:29:03
Was mir halt nicht in Kopf geht, ist was daran so kompliziert sein soll?

Nun ja. Ganz so einfach wie hier zu Lande dürften faire Wahlen in einem Land ohne Einwohnermeldeämter wohl schon nicht sein. Wer keine Ahnung hat, wer eigentlich da wohnt, hat es wohl auch nicht ganz so einfach sicherzustellen, dass nur Berechtigte und diese nur einmal wählen.
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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #63: November 04, 2008, 15:41:46
Aber darum muss man sich ja vorher registrieren. So dachte ich zumindest immer.

Kompliziert wird's natürlich, wenn Jemand ankommt und meint, er sei registriert, habe aber keinen Wahlschein bekommen. Was wohl auch nicht so selten vorkommt. Wenn man diese Fälle aber kennt, kann man doch dafür eine Extrastelle einrichten.
Wie auch bei uns fehlt es wohl an Freiwilligen? Aber wenn zigtausende Anwälte rumsausen, wird sich doch wohl auch dafür Jemand finden lassen… irgendwo ist doch da wohl noch ein unbekannter Hase begraben.
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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #64: November 05, 2008, 07:20:38
So, ab jetzt geht's abwärts mit Obama!

Weiter hoch ist wohl auch nicht mehr möglich.

Das ist ein sehr überzeugender Sieg, der nun zur Messlatte wird.
Ich bin sehr gespannt, wie er es schaffen will, möglichst wenig Wähler zu enttäuschen.

Und so richtig schwarz ist der auch nicht. Gestern habe ich ein einheimisches Huhn aus dem Sonnenstudio kommen sehen, die war dunkler als er. ;)
Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #65: November 05, 2008, 07:50:42
Ich bin sehr gespannt, wie er es schaffen will, möglichst wenig Wähler zu enttäuschen.
Als Nachfolger von G. W. Bush wohl nicht allzu schwierig. Da reicht vermutlich schon ein Abzug der Truppen aus dem Irak...

Und so richtig schwarz ist der auch nicht. Gestern habe ich ein einheimisches Huhn aus dem Sonnenstudio kommen sehen, die war dunkler als er. ;)

Hehe - unser Gockel legt sich auf die Sonnenbank  ;D
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Es ist leicht, das Leben schwer zu nehmen, und es ist schwer, das Leben leicht zu nehmen.
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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #66: November 05, 2008, 09:36:34
Congratulations Mr. President! (Ich bin mir ganz sicher, dass er hier mitliest. ;D)

338 Wahlmänner für Obama und 163 für McCain (vorläufiges Ergebnis). Gut, dass das Ergebnis nicht knapp ist, so wird hoffentlich nicht noch Monate nach der Wahl über Unstimmigkeiten bei einzelnen Auszählungen debattiert werden.
Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #67: November 05, 2008, 10:23:50
Das Ergebnis kann sich noch verschieben, da noch 3 battleground states nicht dabei sind. North Carolina mit 15 Wahlmännern, Indiana und Missouri mit jeweils 11 Wahlmännern. Aus den paar Stimmen wird das Ergebnis trotzdem nicht mehr knapp, aber Diskussionen werden hoffentlich trotzdem ausbleiben.
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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #68: November 05, 2008, 15:54:34
McCain hat ja schon seine Niederlage eingestanden und recht versöhnliche Worte gewählt. Da wird es keine Probleme mehr geben.

Also, ich muss sagen, ich bin begeistert, wie begeistert die Leute sind. :) Gut, daß eine ist das Event/die Party, aber ich frage mich ja, wie viele Deutsche unter solchen Bedingungen wählen würden. Oder man denke mal an das Engagement der vielen Tausenden von Freiwilligen.

Obama und seine sündhaft teure Kampagne hat es also wirklich geschafft, die richtigen Wählergruppen zu mobilisieren. Die Wahlbeteiligung war seit 100 Jahren nicht so hoch, 63,1%.

Interessant die Aufteilung:
Obama holte bei den Schwarzen 94%, bei den Hispanics (durchaus nicht typisch für Demokraten) 66% und bei den Weißen „nur“ 45%.
In fast allen Staaten hat er deutlich stärker abgeschnitten als Kerry vor vier Jahren, selbst in den meisten Staaten des Bible Belts und auch im Mittleren Westen.

Natürlich war die Lage eine andere und McCain/Palin einfach auch keine starken Kandidaten. Insofern hätten auch andere demokratische Kandidaten gute Chancen gehabt.

Obama gebührt aber die Ehre, neue Wählerschichten an die Urne bekommen zu haben, gerade die Jungen.


Ich vertraue darauf, daß Obama einen weit besseren Job machen wird als Bush Jr. So hoffnungsvoll will ich einfach sein. Das wird in Sachen Krieg, Klimapolitik, Welthandel usw. auch positive Auswirkungen auf Europa haben (ja, er wird mehr Soldaten von uns verlangen, aber das ist doch nicht entscheidend).

Also freue ich mich durchaus. V.a. wenn man mal bedenkt wie nahe sonst eine erzkonservative Frau, mit äußerst fragwürdigen religiösen Vorstellungen - es ist nicht ganz klar, inwieweit sie wo steht - an den roten Knopf  gekommen wäre. Manche ihrer Glaubensrichtung sehen den dritten Weltkrieg ja nicht als Übel, sondern als historisches Ereignis, nachdem der Messias wiederkehrt. Also ähnlich gefährlich wie Ahmadinedschad und seine Phantasien von der Wiederkehr des Mahdi.
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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #69: November 05, 2008, 17:05:51


Glückwunsch!
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Der erste farbiger Präsident in den USA ist da!
Antwort #70: November 05, 2008, 17:49:13
(…)Interessant die Aufteilung:
Obama holte bei den Schwarzen 94%, bei den Hispanics (durchaus nicht typisch für Demokraten) 66% und bei den Weißen „nur“ 45%.
(…)

Man sollte dabei aber auch werten:
Obama vertritt eine Umverteilung zu Gunsten der Schwächeren. Sozial schwächer sind aber auch viel mehr Schwarze und Hispanics, als Weiße.
Rassismus spielt im Bibelgürtel immer noch eine große Rolle - keine Frage.
Aber ob das entscheidend für die Wahl war, muss erst kritisch beäugt werden …
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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #71: November 05, 2008, 17:56:40
Sehr schön!
 ;D ;D

Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #72: November 05, 2008, 18:08:30

Also, ich muss sagen, ich bin begeistert, wie begeistert die Leute sind. :) Gut, daß eine ist das Event/die Party, aber ich frage mich ja, wie viele Deutsche unter solchen Bedingungen wählen würden. Oder man denke mal an das Engagement der vielen Tausenden von Freiwilligen.


Oder man denke einfach mal daran, wie viele Deutsche auf einen Spenden-eMail-Aufruf Geld für Merkel oder Steinmeier  locker machen würde. Es würde ein sehr ruhiger Wahlkampf werden. ;)


Also freue ich mich durchaus. V.a. wenn man mal bedenkt wie nahe sonst eine erzkonservative Frau, mit äußerst fragwürdigen religiösen Vorstellungen - es ist nicht ganz klar, inwieweit sie wo steht - an den roten Knopf  gekommen wäre.

Wieso Merkel stand doch gar nicht zur Debatte. *konnte ich mir nicht verkneifen* ;D
Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #73: November 05, 2008, 18:47:59
Flo, deine Hoffnung und vielleicht auch deine Begeisterung für die Wahl Obamas mag ja verständlich sein.

Aber wir kennen doch ausschließlich den "inszenierten Obama", den aus dem Wahlkampf.
Der hat aber doch absolut nix gemeinsam mit dem Präsidenten Obama.

Hoffnung ist O.K.
Alles andere, na ja......

Florian

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Re: Erster farbiger Präsident in den USA möglich ....
Antwort #74: November 05, 2008, 19:15:21
Ich habe doch geschrieben, was mich begeistert: Nicht Obama, sondern das Engagement der Leute für die Demokratie und der Moment an sich.
Und ja, ich hoffe natürlich, aber vorsichtig. Und natürlich ist uns allen klar, daß jeder US-Präsident gewissen Zwängen unterworfen ist und keineswegs omnipotent er sich nennen kann.

Aber dann doch: Dümmer und arroganter als die Bushies kann's ja wohl nicht werden.
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