Das ist wie alles derzeit selffullfilling prophecy:
Beobachtet mal selbst: irgendjemand stösst einen "Hype" an, z.B. Nahrungsmittelknappheit, CO2, Wirtschaftswachstum, Bankenkrise etc.
Da wird solange in der Öffentlichkeit darüber diskutiert, dass irgendwann genau das eintrifft. Beispiel gefällig? Irgendein Idiot hat (ich weiss nicht mehr wann, glaube aber in den 60ern) in den USA in einer TV-Sendung behauptet, dass ein Engpass an Klopapier exisitiert. Was passierte? Die Leute glaubten das und kauften hamstermäßig Klopapier mit dem Ergebnis: Es gab dann wirklich einen Engpass.
Am Co2-Ausstoss wird sich auch erst mal nichts ändern. Aber das Gewissen wird beruhigt, indem man einen Ablasshandel aufmacht: Zahl, und du bist fein raus. Ändert nichts am Problem, aber gut, man hat Manövriermasse um den Bürger noch mehr zu melken …
Oder die Nahrungsmittelknappheit: Klar, die gibt es in den Ländern der dritten Welt (eigentlich schon immer), denn dort lassen sich Kriege einfach leichter führen, als Bauer zu sein. Logisch. Man braucht eine Erklärung, warum die Preise steigen. Biosprit ist ein sehr guter Grund (den ich auch sehe!), aber der wirkliche Grund ist, um in der 1. Welt die Preisanstiege zu rechtfertigen. Super. Gestern Milchüberschuss, heute Milchknappheit (wegen China, hahaha).
Oder der Ölpreis: Klar. Angebot und Nachfrage. China und Indien sind schuld. Lenkt gut ab von der Tatsache, dass die Amis mit ihren Kriegen einen gigantischen Bedarf haben und somit alles zahlen, damit die Maschine geölt wird. Dann haben wir plötzlich Einflüsse von der Hurrican-Saison bis zum Kapitalfurz eines amerikanischen Industriellen … und die Börse reagiert.
Oder die Bankenkrise: Klar sind unsere Banker schuld. Blauäugig wie sie sind. Lenkt sehr gut davon ab, dass mal wieder windige Amis Scheisse gebaut haben, und unsere windige Herrschaften eingestiegen sind mit dem Wissen, dass letztendlich der Steuerzahler (wir) dafür aufkommen muss, wenns schiefgeht. Was auch genau passiert ist.
Und die Wachtsumsprognose? Nein, die Bankenkrise trifft uns nicht schwer (Finanzminister), nein der teure Euro trifft unsere Wirtschaft nicht (Finanzminister), die Steuer-Einnahmen sprudeln doch (hauen wirs doch gleich wieder auf den Kopp). Das geht neu ganze zeitlang gut, bis dann irgendjemand nachdenkt und sich sagt: Nee, das ist alles Blödsinn. Und schwupps gehts nach unten (an der Börse inzwischen richtig schnell, dank Stopp/Loss Einstellungen im Internetdepot).
Das war jetzt verkürzt: will sagen, durch unseren "Nachrichten-Overload" werden oft durchaus vorhandene Schwierigkeiten zu den schönsten Weltkrisen aufgebauscht.
Und die Wachstumsprognosen sind eigentlich völlig obsolet. Denn schon in vier Wochen kommt die nächste. Wieder 2 Basispunkte nach unten, ist doch logisch. Wer ein bißchen beobachtet, was um ihn passiert, der weiss, dass dieser ganze Schmäh wie Kartenlegen ist …